Kovac kehrt an den Ort zurück, an dem seine Profikarriere Fahrt aufnahm...
Kovac kehrt an den Ort zurück, an dem seine Profikarriere Fahrt aufnahm…

Die Hiobsbotschaften für Eintracht Frankfurt reißen nicht ab. Niko Kovac muss neben Alex Meier auch auf die Führungsspieler Carlos Zambrano und Stefan Reinartz verzichten. Reinartz zog sich beim Training am Donnerstag eine Sehnenverletzung im linken Oberschenkel zu und fällt damit für den Rest der Saison aus, muss allerdings nicht operiert werden. Wie lange Abwehrchef Zambrano passen muss, ist noch nicht sicher: „Wir müssen abwarten, wie es sich entwickelt. Die Ärzte werden die Verletzung noch einmal begutachten und eventuell spritzen. Ich gehe davon aus, dass für ihn die Saison noch nicht beendet ist.“

Damit fallen zwei weitere wichtige Spieler, die Kovac im Abstiegskampf dringend benötigt, aus. Den jungen Akteuren wie Sonny Kittel oder Marc Stendera, möchte der 44-jährige die Bürde „Führungsspieler“ nicht auferlegen: „Stendera ist ganz gut dabei, aber mit 20 Jahren möchte ich hier noch nicht von Führungsspieler reden. Die Alten müssen vorweggehen und die Jungen folgen. Er soll in Ruhe Fußball spielen und sich keine Gedanken um einen Führungsanspruch machen.“ Kovac musste den jungen Mittelfeldregisseur nach seinem folgenschweren Patzer gegen die TSG Hoffenheim (0:2) in den Arm nehmen und aufbauen. Er solle, so der Coach, den Fehler abhaken, da sicherlich noch einige in der Karriere folgen werden: „Fehler gehören zum Sport dazu.“

Der Kroate nahm deshalb die ganze Mannschaft in die Pflicht. Der Fehler vor dem Gegentreffer läge nicht nur bei Stendera, sondern habe bereits im Spielaufbau begonnen: „Ich frage mich, weshalb Stendera überhaupt in Bedrängnis kam. Er bekam den Ball und keiner seiner Mitspieler bot sich ihm an, weshalb er keine Anspielstationen hatte.“ Dennoch zeigte er sich zuversichtlich, dass der Mann mit der Rückennummer 21 diesen Patzer bis zur Partie gegen Leverkusen abgeschüttelt habe. Einer, der dem Eigengewächs der Frankfurter Stabilität verleihen könnte, ist Marco Russ, von dem sich der Trainer einige Impulse erhofft: „Ich erwarte viel von Russ – auch offensiv.“ Der Vize-Kapitän müsse vorangehen, aber auch in der Defensive „seinen Mann stehen“.

Gegen Bayer 04 Leverkusen wird genau diese Balance nötig sein. Die Werkself konnte die letzten vier Partien siegreich und ohne Gegentreffer gestalten. Karim Bellarabi, Chicharito, Stefan Kießling, Hakan Calhanoglu und der formstarke Julian Brandt sorgen im letzten Drittel für Wirbel und werden inzwischen von einer stabilen Defensive unterstützt. Die Ausfälle von Ramalho (5. Gelbe Karte) und Linksverteidiger Wendell (Gelb-Rot) werden die Abwehrreihe der Werkself nicht aus der Bahn werfen – so die Meinung von Kovac: „Diese Woche haben Ömer Toprak und Lars Bender wieder mittrainiert. Ich denke, dass sie einen guten Ersatz für Ramalho finden werden.“

... und gibt zu: "Ich habe zwar keinen Kontakt mehr nach Leverkusen, aber es ist trotzdem immer schön zurückzukommen.
… und gibt zu: „Ich habe zwar keinen Kontakt mehr nach Leverkusen, aber es ist trotzdem immer schön zurückzukommen.“

Der Kroate konzentriert sich lieber auf die eigene Mannschaft, die in der BayArena von schätzungsweise etwas mehr als 3.000 Fans unterstützt wird. Kovac ließ noch offen, mit welcher Ausrichtung er sein Team auf das Feld schickt: „Es ist ein schmaler Grat. Gehen wir vorne drauf, haben wir hinten die Türe offen – machen wir zu wenig, stehen wir zu tief und sind zu destruktiv. In der Defensive müssen wir wieder kompakt stehen und dann, wenn die Möglichkeit besteht, schnell kontern.“ In dieser Woche wurde genau an diesen Schwachstellen gearbeitet. Neben den Videoanalysen, die es auch noch im Hotel vor dem Spiel geben wird, standen Torabschluss, 3:2- und 2:1-Situationen und schnelle Kombinationen im Mittelpunkt der Übungseinheiten: „Ich hoffe, dass die Jungs Selbstvertrauen getankt haben und die Arbeit Früchte trägt.“

Kovac baut darauf, dass im Abstiegskampf neue Kräfte freigesetzt werden könnten und verweist auf die Beispiele Hamburger SV, VfB Stuttgart und 1860 München, die sich im Endspurt der vergangenen Saison durch Kraftakte noch retten konnten: „Es geht ins Fotofinish.“ Das erste Ziel lautet, den SV Werder Bremen zu überholen und damit auf den Relegationsrang 16 zu klettern. „Aber„, so legte der Coach zurversichtlich nach, „wir hoffen auf mehr.“

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17 Kommentare

  1. Ausgerechnet jetzt … wo wir doch gegen Leverkusen (warum auch immer?) Punkte holen wollten. Ich verlasse mich da jetzt ganz auf Chandler (“ Man kann überall Punkte holen …“). Alles wird gut.

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  2. Das Reinartz fehlt ist eine absolute Katastrophe. Wie können wir nur ohne ihn spielen? Können das Spiel direkt abschenken ….

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  3. Leno fehlen nur noch 23 gegentorlose Minuten zu seinem eigenen Vereinsrekord. Wäre also schön, wenn wir in den ersten 23 Minuten ein Tor machen. (Ja ja , ich träume weiter)

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  4. Im Fußball ist alles möglich. Lasst uns irgendwie in den ersten paar Minuten Einen Freistoß in aussichtsreicher Position bekommen und der Ball fällt zufällig einem SGEler vor die Füße und dieser stolpert ihn rein und es geht dadurch ein Ruck durch die Mannschaft … die Hoffnung stirbt zu letzte. Im Fußball entscheiden manchmal einzelne Aktionen. Vor dem Hoffenheim Spiel waren viele sicher, dass wir gewinnen und da unten raus kommen. Hätten wir gewonnen, wäre in Hoffenheim Panik und wir uns alle sicher, dass wir drin bleiben aber es ist leider anders gekommen und das wegen für mich spielentscheidenden Sekunden: Zambrano mach den 100 % nicht rein, muss dann verletzt raus und sein Ersatz kann den Torschützen nicht aushalten … das kann es doch nich sein, da muss doch noch was gehen ! Auf gehtz Eintracht

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  5. Der Ausfall von Zambrano ist ne Katastrophe. Der Ausfall von Reinhartz ist zu verschmerzen.

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  6. Spiel geht so oder so in Lev verloren. Ggf sind sie bis Mainz wieder fit…..oh, gerade gelesen Für Reinartz geht nicht mehr diese Saison. Ich denke dann werden wir ihn in unserem Trikot nicht mehr sehen, in die 2. Liga geht der nicht mit…..

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  7. Brauchen wir ihn in der zweite Liga?
    Es ist aber echt zum kotzen dass er morgen fehlt.Damit ist der Plan A von Kovac hinfällig.
    Und dann auch ohne Carlos.
    Die Götter mögen uns nicht mehr.
    Wie heißt das,wenn du Sch… am Schuh hast usw usw
    Gegen Mainz zu Hause ist eher was zu holen.

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  8. Reinartz, Ayhan … schön, dass ich Euch nie mehr in einem Eintracht-Trikot sehen muss. Das tut gut. Auch Euch ein schönes Wochenende.

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  9. Ich möchte so einige hier nicht mehr im Trikot sehen. Aber für die 2. Liga sollten Aigner, Seferovic, Chandler und Co schon noch gut sein um „oben“ mitzuspielen…..

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  10. Tja Leute,aber damals,als die Pflaume Veh zurück kam,war ja alles sooo toll hier… einige wenige wurden damals als schwarzmaler und berufspessimisten kritisiert.dabei war klar abzusehen,was diesem konzeptlosen,selbstverliebten verein droht,wenn es nicht so läuft,wie die verantwortlichen sich das vorgestellt haben!

    IMHO fehlen uns für eine überraschung die leader a la ama,franz,chris etc.
    lasse mich aber gern eines besseren belehren…

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  11. @ 16 So isses. Guckt Euch nochmal die gewonnen Spiele an. Trotz der Resultate waren das keine überlegen geführte Spiele. Wenn sich die Fans von solchen Ergebnissen blenden lassen, geht´s ja noch. Von einem gestandenen Manager, Trainer oder Sportdirektor erwarte ich allerdings eine realistische Betrachtung.

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