Bei  Veröffentlichung  Honorarüberw. u. Belegexemplar erbeten.Tatsächlich haben sich die Anforderungen im Fußball noch einmal deutlich erhöht in den vergangenen Jahren. Das Spiel ist schneller geworden, der Druck durch die mediale Präsenz noch größer geworden und die Kritik nach Fehlentscheidungen endet meist in einem Spießrutenlauf für die Schiedsrichter. Auch Krug (siehe Foto) hatte in seiner Karriere Situationen, in denen er sich die Technik gewünscht hätte: „Beim Spiel VfB Stuttgart gegen den Hamburger SV (Anm.d.Red.: 19. Spieltag der Saison 2001/02, Endstand: 3:0 für die Stuttgarter. Der Treffer von Bernardo Romeo wäre aber das 1:0 für den HSV gewesen) wurde von mir eine Torentscheidung nicht gefällt, obwohl sich im Nachhinein herausstellte, dass der Ball die Linie überschritten hatte.“ Das zweite Beispiel, welches dem gebürtigen Gelsenkirchener einfiel, war am 17. Spieltag der Saison 1999/2000. Zwischen dem TSV 1860 München und dem 1. FC Kaiserslautern stand es 1:1. Die Pfälzer waren das bessere Team und erzielten durch Olaf Marschall in der 65. Minute den vermeintlichen Führungstreffer. Doch Krug erkannte das Tor nicht an und 10 Minuten später bekamen die Löwen dann einen Elfmeter, den Thomas Häßler verwandeln konnte. „Während der Partie ist Trainer Otto Rehagel zur Kamera gelaufen, um sich selbst zu vergewissern, ob der Ball im Tor war oder nicht. Der Ball war tatsächlich auch drin, allerdings war das weder aus meiner Position noch aus der meines Assistenten, dem die Sicht durch andere Spieler verdeckt war, erkennbar.“ Er wäre froh gewesen, wenn ihm die Technik damals hätte helfen können.

In der Premier League wird sie bereits seit Sommer 2014 verwendet. Und bei der WM in Brasilien zeigte sie bei der Partie Frankreich gegen Honduras, dass sie durchaus ihre Aufgaben erfüllen kann. Als Karim Benzema im Vorrundenspiel gegen die Mittelamerikaner kurz nach Wiederanpfiff zum 2:0 traf, war die hauchdünne Ãœberschreitung der Torlinie nur noch mit technischer Hilfe erkennbar. Das „Hawk Eye“ erfüllte also seinen Zweck und die ganze Welt sah es. Ein starkes Argument für das – wie passend doch für die Eintracht – „Adlerauge“. Vor Einführungen weiterer technischer Hilfsmittel warnt Krug allerdings: „Bei der Frage der Torerzielung gibt es durch die Bilder der Torlinientechnik eine objektiv belegbare Entscheidung. Bei allen anderen Situationen ist das deutlich vielschichtiger. Wenn wir zum Beispiel über Zweikämpfe reden, so ist festzuhalten, dass viele Entscheidungen durchaus diskutabel sind, es auch einen gewissen Ermessensspielraum gibt. Manchmal ist es eine Frage der Sichtweise, manchmal der Position des Schiedsrichters.“

21.03.2015, Fussball, 1. BL, VfB Stuttgart - Eintracht FrankfurtEs sei wichtig, so der Ruhrpottler, zwischen objektiven Tatbeständen, wie etwa Tor oder nicht Tor, und Sachverhalten, bei denen auch verschiedene Interpretationen und Entscheidungen möglich seien (die sogenannten „kann, aber muss nicht Entscheidungen“), zu unterscheiden. „Aber die Frage ist doch: Wann liegt tatsächlich ein klarer Fehler des Schiedsrichters vor? Wer kann das jederzeit klar definieren?“ Auch die Rufe nach einem Video-Schiedsrichter wurden durchaus schon lauter. Die Idee, die dahinter steckt: Der Video-Referee sitzt irgendwo außerhalb des Stadions in einem Auto mit mehreren guten Bildschirmen. Mit dem Hauptschiedsrichter ist er verbunden und könnte bei kniffligen Entscheidungen und klaren Fehlentscheidungen Ratschläge erteilen. Doch hier gibt es eine klare Grenze: „Außerdem gestattet die FIFA den Einsatz des Videoschiedsrichters noch nicht.“ Den Einsatz der neuen Technologie aber schon. Das Unternehmen Hawk-Eye ist als Weltmarktführer im Bereich Ballverfolgungstechnik mit Sitz in Großbritannien schon seit vielen Jahren etabliert und wurde 2011 von Sony übernommen. Sportartenübergreifend kam es weltweit bereits in 230 Stadien zuverlässig zum Einsatz. Es werden in den nächsten Jahren noch viele hinzukommen.

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4 Kommentare

  1. Die auf rund 135 000 Euro PRO saison geschätzten Kosten werden dem Verein von den Fernsehgeldern abgezogen.

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  2. Ich finds gut ! Bei den wenigen Chancen die wir uns herausspielen macht es für uns Sinn ! 😀

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