2012_bruchhagenMit einigen Tagen Abstand wird den meisten erst bewusst, welch tolle Saison Eintracht Frankfurt gespielt hat. Die international unerfahrenen Adler erreichten in der Europa League das 1/16 Finale und verlangten dort dem FC Porto alles ab. Darüberhinaus schieden die Hessen im 1/4 Finale des DFB-Pokals gegen Borussia Dortmund mit 0:1 nur knapp aus und erreichten in der Bundesliga im sogenannten schwierigen zweiten Jahr souverän den Klassenerhalt. Heribert Bruchhagen zog deshalb im Gespräch mit BILD ein positives Fazit: „Wir haben eine tolle Saison gespielt, in jeder Hinsicht. Mit tollen Erlebnissen.“

Dabei mussten die Frankfurter mit schwierigen Umständen kämpfen. Nach dem missglückten Saisonstart mit 1:7 Toren und 0 Punkten, musste sich die Mannschaft erst fangen und dann auch an die ungewohnte Dreifachbelastung gewöhnen. Viele Last-Minute-Gegentreffer sorgten dafür, dass die Adler in der Hinserie nur 15 Punkte sammelten und somit lange im Abstiegskampf steckten. Und dann erklärte Armin Veh im Winter auch noch, dass er seinen Vertrag bei den Frankfurtern nicht verlängern wird. Trotz dieser widrigen Umstände behielten im Verein alle die Ruhe: „Wir sind sehr erfahren, mit Krisen umzugehen. Die Strukturen im Verein stimmen. Und mich kann auch keiner beschwätzen. Ich hatte nie Zweifel, dass wir einen ausgesprochen guten Trainer haben„, lobte Bruchhagen alle Beteiligten.

Mit Blick auf die Konkurrenz, die zwei (Hannover 96) oder gar drei (Hamburger SV, 1. FC Nürnberg, VfB Stuttgart) verschiedene Übungsleiter am Seitenrand stehen mussten, eine sehr erfreulich Bilanz für die Eintracht. Der Vorstandsvorsitzende entließ in seiner Zeit bei den Hessen nur einmal vorzeitig den Trainer. Im Frühjahr 2011 war die Krise bei den Frankfurtern so tief und so kam Christoph Daum als Feuerwehrmann an den Main und ersetzte Michael Skibbe. „Wir haben gerade mal drei Monatsgehälter an Trainer-Abfindung bezahlt. Mehr nicht“, erwähnt der knorrige Ostwestfale stolz.

Mit dieser Ruhe und Perspektive geht man nun auch die Trainersuche weiter an. Nach der Absage von Roger Schmidt könne es nun andauern, bis der Nachfolger präsentiert wird. Bruno Hübner weiß um die finanziellen Engpässe des Vereins. „Aber Eintracht hat auch was zu bieten: Eine seriöse Führung. Sicherheit für den Trainer, der hier etwas aufbauen kann. Tolle Fans und ein fußballverrücktes Umfeld. Und eine funktionierende Mannschaft“, lässt sich der Sportdirektor nicht entmutigen. Und bringt auf den Punkt, was wohl alle Fans des Clubs auch denken: „Eintracht ist ein geiler Verein!“

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13 Kommentare

  1. Gutes Schlußwort. Ich stimme dem zumindest absolut zu!

    Dem Rest seiner Aussagen kann ich soweit auch folgen. Mir hat die Saison – trotz der vielen späten Gegentore der Hinrunde und trotz einiger Querelen – großen Spaß bereitet. Besonders das Heimspiel gegen Porto wird mir in Erinnerung bleiben.

    Eintracht ist ein geiler Verein!

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  2. Danke an die Verantwortlichen, allen voran Heribert Bruchhagen, Bruno Hübner und Armin Veh und natürlich Dank an die ganze Mannschaft!
    Es war eine tolle Saison mit vielen emotionalen und sportlichen Höhepunkten. Wenn jetzt noch die Mannschaft im Kern zusammenbleibt und dann punktuell verstärkt wird, bin ich sehr optimistisch was die nächste Spielzeit anbetrifft. Aus einer Dreifach- wird eine Doppelbelastung und die 10-12 Puntkverluste in der letzten Minute werden uns so auch nicht mehr passieren. Was Mainz in diesem Jahr kann, können wir auch…ganz sicher!

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  3. Sehe es auch so, tolle Saison, dass diese schwer wird wussten wir alle. Bei den meisten ist ja der Trainer schuldig. Und nun wo kein geeigneter NUER ansteht. Wünschten sich die meisten tief im inneren doch den AV zurück. Für mich war AV der beste Trainer in den letzten 10 Jahren, Schade

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  4. Kann mich auch nur meinen vorschreibenden anschließen.
    Ich werde das Spiel in Porto niemals vergessen. Der absolute
    Wahnsinn und alles ruhig geblieben.
    Vielen Dank an Vorstand, Verein und Mannschaft !!!

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  5. Sollte ober NEUER heißen

    Noch eins, wer hier nun nach dem Klassenerhalt fordert mit der B-Mannschaft zu spielen, der hat das System nicht erkannt. Jeder bessere Tabellenplatz bedeutet mehr TV-Gelder, welches in die Mannschaft investiert werden kann. Außerdem währe es ja eine Wettbewerbsverzerrung, weil für Augsburg und Leverkusen geht ja noch um was.

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  6. @toddi:
    Das sind meine Worte… :O)
    Nur habe ich sie im Waldschmidt-Thread benutzt…….

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  7. Auch wenn jetzt HB auf Ruhe macht und sagt alles ist in Ordnung und man will sich Zeit lassen bei der Suche nach einem neuen Trainer, dann kann ich ihm in diesem Falle nur bedingt folgen. Für mich ist nach wie vor NICHT nachvollziehbar, dass man 4 Monate gebraucht hat, um sich eine Absage von dem Wunschkandidaten einzuhandeln und ganz offensichtlich noch nicht einmal eine gleichwertige Alternative in der Hinterhand hat. Da stimmt doch was nicht, Ich muss mir als Verein in dieser Größenordnung doch Optionen offen halten!!!
    Ich bin zwar nach wie vor nicht unglücklich, dass es Herr Schmidt nicht geworden ist, aber ich bin durchaus irritiert, dass man jetzt sich wieder von vorne auf die Suche macht. Dann wird doch alles enger. Ich kann doch sinnvoll nur einen Kader aufbauen, wenn ich das ganz eng mit dem verantwortlichen Trainer der neuen Saison abstimme. Wenn diese Personalie aber jetzt noch einmal 1 oder 2 Monate dauert, dann werden sich zum ersten die Spieler der aktuellen Mannschaft, die man gerne halten möchte, um so mehr ihre Gedanken machen. Und zum zweiten, wird das ein oder andere Schnäppchen, das man günstig haben könnte, möglicherweise schon einen neuen ‚Hafen‘ gefunden haben.
    Ich verstehe das alles nicht mehr so wirklich.

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  8. Alles richtig, ich stimme dem positiven Fazit zu, bis auf dem Punkt, dass der Klassenerhalt souverän war. Ohne das Zutun von diversen Vereinen hinter uns wären wir noch nicht durch. Souverän wäre es gewesen, gegen H96 eine erstligawürdige Vorstellung zu bieten. Aber sonst… die Euroleague war eine unvergessene Veranstaltung.

    Gruß SCOPE

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  9. Nach meiner Erinnerung hat HB auch Willi Reimann vorzeitig entlassen. Also zwei Trainer.

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  10. Nein „Container Willi“ wurde nicht vorzeitig entlassen, sondern erst nach dem letzten Spieltag. Wir spielten meines Wissens damals in Hamburg und er ließ nach dem Abstieg die Mannschaft alleine nachhause fahren und im Stich. Eine Abfindung wurde nicht gezahlt.

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  11. So war’s wohl. Ich habe in Erinnerung, dass „es“ HB damals Leid tat, weil er mit Containerwilli befreundet war (ist). Wer weiß übrigens, ob wir mit Skibbe nicht drin geblieben wären.

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  12. @wolibien

    Ist leider nicht zu beantworten. Die gleiche Frage werden sich der Club oder der HSV, die sogar drei Trainer brauchten, dann auch stellen 😉

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