03.07.2013, Fussball, 1. BL, Trainingslager Eintracht Frankfurt in Feldkirchen - Tag 4Die Frankfurter Rundschau befasst sich seit einigen Monaten mit dem Thema Gerechtigkeit. Wie gerecht ist die Welt und deren sozialen, politischen und wirtschaftlichen Systeme? Auch Heribert Bruchhagen beschäftigt sich mit diesem Thema im sportlichen Bereich – und dies nicht erst seit gestern. Unentwegt predigte der Vorstandsvorsitzende von Eintracht Frankfurt, dass die Kluft zwischen kleinen und größeren Vereinen immer weiter auseinanderklaffen werde. „Es ist genauso gekommen, wie ich es immer befürchtet habe. Die Schere geht immer weiter auseinander, weil nicht mehr jeder das gleiche TV-Geld bekommt„, legte der 66-Jährige im Gespräch mit der BILD den Finger in die Wunde und nahm als Beispiel den FC Bayern München, der inzwischen zwei Mannschaften stellen könne, mit denen „wir nicht mal im Ansatz konkurrieren können.“ Wer kann diese Dominanz des Rekordmeisters überhaupt noch durchbrechen? Die Traditionsvereine wie der Hamburger SV, der VfB Stuttgart oder die Hessen eher weniger – stattdessen investieren die Retortenclubs VfL Wolfsburg, Bayer Leverkusen und in Zukunft höchstwahrscheinlich auch RB Leipzig immer aggressiver, um den Titel in ihre Stadt holen zu können. „Es ist ein gnadenloser Kampf, der in Zukunft noch gnadenloser wird„, befürchtet der im Jahr 2016 (den Gerüchten, dass er womöglich weitermachen könnte, trat er entgegen) aus seinem Amt scheidende Ostwestfale. 

02.03.2004, 1. Fussball Bundesliga,  Eintracht Frankfurt, Vertragsauflösung Andreas MöllerIn diesen 18 Monaten wird sich Bruchhagen wohl auch noch einige Male anhören müssen, dass die Philosophie der Eintracht nicht die richtige sei. Letztens äußerte sich erst Andreas Möller: Der Ex-Adler kritisierte, dass die Nachbarn aus Mainz deutlich pfiffiger auf dem Transfermarkt zu Werke gehen würden. „Es kann nicht das Ziel von Eintracht Frankfurt sein, Ein- und Verkäufe permanent vorzunehmen. Wir versuchen immer, unsere Leistungsträger zu halten und wählen einen anderen Weg als Mainz 05„, verteidigt der gelernte Gymnasial-Lehrer nun entschieden den Weg der Eintracht. Gute Spieler sollten den Club nicht vor Vertragsende verlassen, sondern so lange wie möglich das Trikot mit dem Adler auf der Brust tragen. „Und wir hatten nie Schulden, wir mussten keinen verkaufen„, so Bruchhagen. Bei Sebastian Rode etwa hatten die Bayern nie Interesse signalisiert, ihn vorzeitig aus dem Kontrakt herauszukaufen. Stattdessen gaben sie dem Mittelfeldmann schon 18 Monate zuvor eine Zusage, dass sie ihn dann ablösefrei verpflichten werden. So tritt der Vorstandschef auch Thomas Berthold entgegen, der ebenfalls die fehlende Linie bei den Frankfurtern kritisierte. Diese aber sei vorhanden, auch wenn sie keine Euphorie im Umfeld hervorrufe. „Der Begriff der Vereins-Philosophie manifestiert sich bei uns immer noch in unserer Kernaussage, fester Bestandteil der Bundesliga zu sein unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Vernunft„, stellt Bruchhagen klar. So müsse man eben einkalkulieren, dass die Kurve nicht linear verlaufe, sondern es immer wieder Ausschläge nach unten, aber auch nach oben, geben könne.

Diesen wellenförmigen Kurs würde der gebürtige Derendorfer gerne weiterhin ohne Investoren bestreiten. „Mal ehrlich: Es wird immer so getan, als ob die Investoren Schlange stehen, um Eintracht zu helfen. Aber ich habe hier noch keinen weißen Ritter gesehen„, gibt er dabei zu bedenken. Dazu dürfe man die spezielle Fan-Kultur des Traditionsvereins nicht außer Acht lassen bei der Diskussion um externe Geldgeber. Dies sei alles nicht so einfach und müsse deshalb wohl überlegt sein. Neben den vielen langfristigen Planungen darf aber auch der Blick aufs Tagesgeschäft nicht fehlen. Die beiden Siege gegen die Borussenmannschaften aus Gladbach und Dortmund haben für eine Befreiung und eine optimistische Grundhaltung gesorgt. Auch bei Bruchhagen: „Nun bin ich überzeugt, dass wir auf der Basis der letzten gezeigten Leistungen allen Mannschaften im Mittelfeld Probleme bereiten können.“ Dies gilt es am kommenden Sonntag im Heimspiel gegen den SV Werder Bremen unter Beweis zu stellen. Mit diesen drei Punkten könnte das Ziel, sich weiter als fester Bestandteil in der Bundesliga zu etablieren, noch besser verfolgt werden!

 

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52 Kommentare

  1. @ Olga

    was bildest du dir eigentlich ein ? Ob ich mir von Ball oder von dir was erklären lasse ist doch ziemlich egal. Ihr beide denkt, ihr habt die weisheit mit löffeln gefressen. der eine hackt immer auf den trainern rum, egal wie dieser heißt, und du auf scouting und jugendarbeit, gepaart mit den ewigen hinweisen auf Mainz und Gladbach. ok, du schreibst das ganze sehr viel smarter, aber im grunde hälst du genauso an deinen wahrheiten fest wie ball. Nur du hälst dich noch für sowas wie den intellektuellen Mittelpunkt dieser Seite hier. Mir persönlich jedenfalls geht diese Klugscheisserei von Leuten wie Dir mächtig auf die Eier.

    Ich entschuldige mich bei den Machern dieser Seite für diesen Beitrag, aber das mußte grad mal raus. Ich ziehe mich hiermit selbst aus dem Verkehr.

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  2. Die Frage ist vielmehr was Du Dir einbildest?

    Man kann immer unterschiedlicher Meinung sein….ich teile Deine auch nicht, schreibe trotzdem respektvoll (wenn ich Deine Beiträge kommentiere). Ich „halte mich für den intellektuellen Mittelpunkt“….selten so gelacht, auch hier frage ich wieder, was bildest Du Dir ein?? Wenn Du meine Beiträge/meine Meinung nicht nur nicht teilst, sondern nicht ertragen kannst, dass ignoriere sie einfach! Aber werde 1. nicht polemisch und 2. unterstelle mir nicht derartigen Blödsinn!

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