Möchte mit der SGE wieder in die Europa League: Vorstandssprecher Axel Hellmann. (Bild: Heiko Rhode)

Erst kürzlich hat Axel Hellmann seinen Vertrag bei der Eintracht verlängert. Bereits seit 2012 arbeitet der zweifache Familienvater im Vorstand der Fußball-AG mit, seit rund einem Jahr zudem als Vorstandssprecher. Um über die nächsten Ziele zu sprechen, gab Hellmann kurz nach seiner Vertragsverlängerung gleich zwei Frankfurter Zeitungsverlagen Interviews.

Das größte Spiel seit Madrid 1960

Als erstes großes Ziel stehen die beiden Europa-League-Partien gegen den FC Barcelona an. Hellmann stimmt dabei Vereinspräsident Peter Fischer zu, der das Hinspiel an diesem Donnerstag als „das größte Spiel der Eintracht seit dem Europapokal-Finale 1960 gegen Real Madrid“ bezeichnet. In dieser Aussage schwingt eine große Portion Respekt mit. Was ist für die SGE gegen die Weltstars aus Katalonien drin? Hellmann gegenüber der „Frankfurter Rundschau“ (FR): „Ich weiß nicht, wie groß die Chance ist, aber wir haben eine. Denn ganz klar: Wir planen das Halbfinale! Wir planen kein Ausscheiden. Das muss unser Selbstverständnis sein. Wir spielen nicht gegen Barcelona, um Bella Figura zu machen und hinterher in der FR zu lesen: ‚Sie haben sich wacker geschlagen, toll gekämpft und sind raus.‘“

Die Fans als entscheidender Faktor

Besonders wird es am Donnerstag auf die Fans ankommen. Hellmann in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ): „Natürlich hat Barcelona eine bärenstarke Mannschaft, aber wenn sie uns unterschätzen und bei uns alles passt, dann haben wir eine Chance. Es geht aber nur, wenn jeder Ballgewinn von uns frenetisch vom Publikum gefeiert und jeder Ballkontakt von Barcelona gnadenlos ausgepfiffen wird. Das ist die einzige Chance, die wir haben, um mit einem guten Ergebnis ins Rückspiel zu gehen.“ In den bisherigen Gesprächen mit den Katalanen haben die SGE-Vertreter bereits gemerkt, dass sie in der Rolle des David gegen den großen Goliath sind. Hellmann: „Die ersten Gespräche mit Funktionären des FC Barcelona waren respektvoll. Aber man merkt schon, dass sie uns nicht auf der Landkarte haben.

Wir können nur gewinnen.

Hellmann verspricht sich vom Hinspiel in dieser und dem Rückspiel in der nächsten Woche aber vor allem auch einen großen Effekt für das Vereinsimage. Gegenüber der FAZ sagte er: „Ich denke, der ein oder andere UEFA-Funktionär wird kommen, zudem wird der Verband das Spiel pushen und maximal medial begleiten. Denn sie wissen um unsere Rolle in diesem Wettbewerb seit 2018/19. Und sie wissen um die Bedeutung des FC Barcelona für die Europa League. Diese nationale und internationale Aufmerksamkeit, aber vor allen Dingen die Elektrisierung und Emotionalisierung in der hessischen Region ist nach zwei Jahren Corona-Krise wie eine Erweckung. Man hätte es sich nicht besser wünschen können, dass man diese Initialzündung jetzt auf dem Tisch hat. Und wir können nicht enttäuschen. Wir können nur gewinnen.

Corona hat 70 Millionen Euro Kapital vernichtet

Nicht nur sportlich, sondern auch wirtschaftlich ist das Spiel für die Eintracht von hoher Bedeutung. Denn die Corona-Pandemie habe dem Verein spürbar geschadet, so Hellmann in der FR: „Corona kam ausgerechnet in der Phase des größten Wachstums unseres Vereins, nur dadurch sind 70 Millionen Euro Kapital vernichtet worden, die sind weg und kommen nicht mehr wieder. Punkt. Das hat uns als kraftvollen Klub sehr hart getroffen und setzt uns, wenn wir uns nicht absichern für den nächsten Herbst, einem existenziellen Risiko aus.“ Frankfurt sei, so Hellmann, viel stärker als etwa Freiburg oder Mainz von den Zuschauereinnahmen abhängig, außerdem stehe hinter der SGE kein Investor bzw. ein großer Konzern (wie etwa Bayer in Leverkusen oder Volkswagen in Wolfsburg).

Eintracht offen für Partnerschaften mit Staatsfonds

Es könne laut Hellmann aber nicht die Konsequenz daraus erwachsen, dass die Eintracht alles runterfahre. Im Gegenteil, so der Vorstand in der FR: „Wir müssen höllisch aufpassen, dass wir uns nicht kleiner machen, sondern Wege und Konzepte finden, um es weiter im Wettbewerb mit den größeren Fischen aufzunehmen. Wir wollen sportlich unter den Top Ten bleiben. Wir wollen weiter der Motor der Region für Zukunftsthemen wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit sein. Wir wollen unsere Erlösströme ausbauen, das Stadion weiterentwickeln. Das alles bedeutet: Es muss weiter investiert werden. Dies haben wir in den Gesprächen definiert, es setzt aber auch voraus, dass wir perspektivisch die Kapitalausstattung der Gesellschaft optimieren. Das heißt: Wir werden uns Gedanken machen, wie wir die Kapitaldecke grundsätzlich aufstocken. Da gibt es verschiedene Wege.“ Dabei zeigt sich Hellmann auch offen für Partnerschaften mit Staatsfonds – allerdings mit Einschränkungen, verriet er der FAZ: „Es gibt Grenzen. Wir stehen nicht für alles zur Verfügung. Wenn wir am Ende die Identifikation der Menschen verlieren, hat auch der Sponsor nichts mehr davon. Bei uns ist der Fußball der Nukleus und kein Marketinggag.“ Klar sei: „Dass er sich mit einer Mehrheit bei Eintracht Frankfurt irgendwann einkauft, ist ausgeschlossen.

Hellmann sieht die Eintracht auf den Plätzen 5-7

In der Bundesliga sieht der Vorstand die SGE dauerhaft im ersten Tabellendrittel. Der FR sagte er: „In der so genannten TV-Tabelle sind wir im Durchschnitt der letzten fünf Jahre tagesaktuell Fünfter. Und das entspricht meiner Wahrnehmung: Fünfter, Sechster, Siebter, das ist unsere Positionierung in der Liga.“ Als Saisonziel hat er das erneute Erreichen der Europa League definiert: „Es muss unser Ziel sein. Wir sind mittlerweile auch strukturell bereit zur regelmäßigen Teilnahme am europäischen Wettbewerb.

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16 Kommentare

  1. Ich hätte auch nichts gegen das Erreichen der EL. Allein mir fehlt aktuell der Glaube.

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  2. Die Interviews wurden VOR dem Fürth Spiel geführt – sollte man berücksichtigen… Weiß nicht ob Hellmann heute noch genauso die Euro League Quali als Ziel ausrufen würde. Auch er wurde am Samstag negativ überrascht. Bei unserem aktuellen Selbstverständnis hatte auch er die drei Punkte fest eingeplant…
    Ansonsten hat er einen sehr klaren Plan und setzt sich hohe Ziele. Finde ich sehr gut. Hellmann ist definitiv ein Glücksfall für uns.

    Habe gestern Barcelona gegen sevilla geschaut. Habe gemischte Gefühle… Einerseits muss man anerkennen, dass sie eine hohe individuelle Klasse besitzen. Die offensive ist schon bock stark. Da kommt viel Arbeit auf unsere defensive zu – muss alles passen am Donnerstag. Ansonsten stehen die aber extrem hoch, die Abwehrreihe steht teils Höhe Mittellinie. Das kann uns entgegen kommen. Wenn wir unsere Schnelligkeit ausspielen und auch mal eine Chance verwerten – DANN könnte evtl. was gehen. Barcelona wird das Spiel machen und wir müssen die Konter endlich vernünftig ausspielen – Leute, ohne scheis – dann ist wirklich was möglich. Der Glaube stirbt zuletzt

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  3. Wieso ist ein 1/4 Finale in der EL größer als ein dfb Pokal Finale ?

    Bin überzeugt, dass die Jungs am Donnerstag ein besseres Spiel zeigen werden als gegen Fürth. Unentschieden daheim, Sieg auswärts

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  4. Mmmh, lieber Axel Hellmann, bei sechs Punkten Rückstand auf Platz fünf, nur noch sechs Spieltagen und drei weiteren Mannschaften zwischen Freiburg und der SGE, würde ich die Championsleague als Ziel ausrufen. Deren Erreichen ist sogar mit nur drei Siegen in fünf Spielen erreichbar.

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  5. Zu 2: Ja, wenn wir mal eine Chance verwerten….
    Wenn man die Hellmannschen Ziele erreichen will, muss man zumindest mal gegen den abgeschlagenen, fast sieglosen Tabellenletzten gewinnen. Punkt.
    Es fehlt die Fokussierung auf die Bundesliga, denn da geht es um die EL- Teilnahme im nächsten Jahr!!!
    Wenn wir gegen Barcelona ausscheiden, geht das Geheule wieder los. Dann stünden wir mit leeren Händen da.

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  6. Fair enough. Obs was wird, wird man sehen. Leider tatsächlich zu viele Spiele liegen gelassen. Die Konkurrenz ist diese Saison nicht übermäßig stark und v.a. Nicht konstant. Wenn wir einen 10+Knipser hätten würden wir jetzt 100% auf Platz 4 schielen. So bleibt es dabei dass man sich am Riemen reißen muss und Ergebnisglück auf den anderen Plätzen braucht….

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  7. Hellmann pusht die Eintracht, poliert stets am Image und führt die Geschäfte optimistisch, zukunftsorientiert, ohne Vabanque zu spielen. Er macht einen echt guten Job.
    Gegen Barca zu spielen, tolle Sache, für manche ein Jahrhundertspiel. Es wird noch etliche Jahrhundertspiele geben.
    Ein EL-Platz in dieser Saison ist nach dem Fürth-Spiel in weiter Ferne, unrealistisch. Wir bräuchten eine Serie und die passenden Ergebnisse der Konkurrenten. Lasst uns damit am Sonntag gegen Freiburg beginnen. Vorher gegen Barca bitte ein Ergebnis, das uns für das Rückspiel noch Chancen lässt.
    Dann bis Donnerstag im Stadion und bleibt gesund.

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  8. Das Interview ist sicherlich vor Fürth gemacht worden.

    Natürlich ist der Fußball ein sehr schnelllebiges Geschäft wo es schnell nach oben, als auch schnell nach unten gehen kann. Die Kernaussage, das wir uns als Eintracht Frankfurt in die TOP-10 in Deutschland etablieren möchten, sehe ich als absolut richtig an. Die TOP-10 impliziert natürlich die Chance, um um Europa mitzuspielen, aber eben auch Saisons dabei zu haben, wo wir es halt nicht machen.

    Aus meiner Sicht ist man in den TOP-10 etabliert, wenn man auch mindestens zehn Jahre diese hintereinander erreicht. Das haben wir noch nicht, sind aber auf einen guten Weg. Mit der Aktivierung der U21 sowie der Umstrukturierung der Nachwuchsabteilung haben wir Geld in die Hand genommen, um nachhaltig uns in die TOP-10 zu etablieren. Dieses Geld ist nicht zusätzlich, sondern kommt aus dem Etat der neuen Saison und mindert den Etat der Profis. Beispielsweise steckt in dem Erwerb der Sportanlage in Dreieich (6 Millionen) ein (möglicher) Spieler für die Profi-Abteilung. Auch der Übergang von in etwa zwei ggf. drei Jahren bis zu einem Aufstieg in die Regionalliga wird erstmal Geld kosten und nicht einbringen. Das Geld ist gut investiert, weil es uns in 5-10 Jahre hilft, wieder Geld zu sparen, weil wir ein oder zwei Eigengewächse in den Profi-Kader bekommen, die auch gute Chancen haben, sich zu entwickeln, zu spielen und ggf. teuer verkauft werden können. Zumindest kostet das im hier und jetzt erstmal Geld, das muss allen klar sein.

    FM hat mit NK und AH am Ende unseren Fall Richtung 2.Bundesliga (2015/16) erstmal verhindert. Über das kleine Anfangs-Budget hat er zunächst mit cleveren Leihen und im Anschluss mit der Schaffung von Eigenkapital uns von der Abstiegszone weggebracht und natürlich unsere Region mit dem Pokalfinale, Pokalsieg und des EL-Halbfinales aufgeweckt. Unter dem Strich würde ich sagen, das wir seit der Saison 2012/13 jetzt im neunten Jahr hintereinander wieder in der Bundesliga spielen und im Prinzip nächstes Jahr mit der 10.Teilnahme nach meiner Definition als Bundesligist etabliert sind. FB hat sicherlich dazu beigetragen, das wir heute die TOP-10 angreifen können.

    Hellmann hat Recht, das wir mit dem neuen Profi-Camp die Strukturen für die regelmässige Teilnahme zur Europapokal-Teilnahme geschaffen haben. Aber um in Europa zu spielen brauchen wir einen Kader, der dies auch erreicht und der auch dauerhaft in der Lage ist, uns da zu halten.

    MK hat eben noch aus der FB-Ära Spieler im Kader, die noch zu Zeiten der Bundesligaetablierung geholt worden sind. Der ein oder andere Leistungsträger wird auch älter oder verletzungsanfälliger. Letztes Jahr haben wir uns direkt für Europa qualifiziert, weil wir uns u.a. auch auf die komplette Bundesliga konzentrieren konnten. Dieses Jahr spielen wir in Europa (Stand jetzt) bis ins Viertelfinale und es besteht die Gefahr, das wir uns nicht über die Liga für Europa qualifizieren. Davor haben wir uns über den Pokalsieg – nicht über die Liga – für Europa qualifiziert, auch als wir im Halbfinale knapp gescheitert sind, haben wir uns nicht direkt über die Liga für Europa qualifiziert, sondern mussten in die Qualifikationsrunde. Daher sind wir auch erstmal dabei uns durch das regelmässiges Abschneiden für die TOP-10 zu etablieren, um dann im nächsten Schritt für Europa über die Liga zu qualifizieren.

    Ich sehe noch nicht die Qualität im Kader, das wir sowohl Europa zu rocken und zeitgleich uns über die Liga für Europa zu qualifizieren. Die fußballerische Qualität die Hausaufgaben zu machen (zu wenig Punkte gegen die Teams aus unteren Tabellenregionen) ist das eine, die Erfahrung zu machen und das lernen, Leistungen zu konservieren und jederzeit in jedem Spiel zu 100% abzurufen ist das andere. Wir treiben noch einen sehr hohen Aufwand unsere Ziele zu erreichen.

    Durch den Wechsel im Sportvorstand sowie im Trainerteam haben wir sicherlich ein halbes Jahr, in dem die „Neuen“ einfach den Kader beobachten mussten und diesem die Chance geben, sich zu zeigen. Das wir als Fans die Spieler länger kennen ist das eine, die handelnden Personen müssen mit ihm arbeiten, um Entscheiden zu treffen. Diese Phase hat ein halbes Jahr gedauert. Die Spieler dessen Verträge 2022 auslaufen hatten ihre Chancen, die mit ihnen getroffenen Zielvereinbarungen zu erreichen. Mit Barkok, da Costa und Ilse verlassen uns drei Spieler, Hasebes Vertrag ist verlängert worden. Diese Entscheidungen fußen auf den Erkenntnissen dieses halben Jahres. Genauso werden jetzt alle weiteren Baustellen abgearbeitet.

    Natürlich steht unter Strich bis jetzt 6 Spieltage vor Schluß eine Saison, wo noch die Chance besteht Platz 5 -7 zu erreichen. Insofern hat die Mannschaft die Möglichkeit den nächsten Schritt zu machen, um sich während dessen Teilnahme über die Liga für Europa zu qualifizieren.

    Dennoch möchte ich noch mal erwähnen, das wir von der Phase der Etablierung in der Bundesliga hin zu den TOP-10 sind und man durchaus zufrieden sein kann, wenn man dieses Jahr unter die TOP-10 landet. Vor allem dann, weil man mindestens das Viertelfinale des Europapokals erreicht hat.

    Die Rückschlüsse auf die Leistungsfähigkeit und Qualitäten einzelner Spieler werden MK, BM und OG ziehen, genauso wie die Stellschrauben in der Kaderplanung. Wesentliche Lücken sind schon mal mit ablösefreien Spielern mindestens ergänzend gelöst worden. Eine Nichtverlängerung der Verträge und damit verbundene Verkäufe von Leistungsträgern bringt Gelder rein für ablösepflichtigen Verstärkungen, die uns sofort weiterhelfen können. Jeder Verkauf von Spieler, die bis 2023 unter Vertrag stehen, aber uns sportlich aktuell nicht weiterhelfen bringt uns nicht nur Geld ein oder spart Gehalt, sondern bringt uns auch eine vernünftige Trainingsgruppe (MK: 23 Spieler plus Nachwuchskräfte).

    Im Moment sehe ich uns auf Managementebene, Trainerebene und Infrastrukturell im Profibereich auf Europa-Ebene. Im Kader sehe ich uns nicht die Qualität von den etablierten Europapokal-Teilnehmern wie Leverkusen, Leipzig; von Bayern und Dortmund rede ich nicht (die fischen in höheren Regalen). Freiburg und Hoffenheim bringen ihre Qualität in Ruhe und Sachlichkeit auf dem Platz, haben vor allem keine Europa-Pokalspiele am Wochenende in ihren Knochen und haben dieses Jahr dementsprechend die Vorteile – weil wir eben noch unsere Erfahrungen damit machen müssen auf der einen Seite unsere Leistung in der Liga zu konservieren, auf der anderen Seite Europapokal zu spielen (bzw. zu rocken).

    Da fehlt uns genau die Mentalität, Spiele gegen die unteren Teams der Liga wie halt gegen Fürth am Wochenende, mit 80% Leistung aufgrund der spielerischen Qualität zu dominieren und das Ergebnis zu holen. Im Normalfall reicht dies aus, um den Gegner zu schlagen. Wenn es enger wird, kann man immer noch die Leistung um 20% steigern, um den Gegner zu besiegen. Wenn man sich verkalkuliert, spielt man halt Remis. Das ist die Strategie, die eigentlich alle TOP-Teams in Europa fahren.

    Dies kann man aber nicht erwarten, wenn man noch einige Saisons davor (2015/16) die Abstiegsrelegation gewonnen hat und mit einem Etat von 3,5 Millionen Euro begonnen hat. Das kann man nicht erwarten, wenn man vorher 20 Jahre lang verwaltet wurde, sämtliche Entwicklungen im sportlichen Bereich inkl. Nachwuchsabteilung, Management und Infrastruktur mit lautem schnarchen verpennt und sich zur einer Fahrstuhlmannschaft entwickelt hat. Das dies nicht in 6 Jahren komplett umgedreht hat sollte jedem hier klar sein. Aber wir sehen, wenn die richtigen Leute mit den richtigen Ideen und der dementsprechende Entscheidungsfreudigkeit am Werk sind, diese veralteten Krusten (ich nenne dies alte Zöpfe abschneiden) aufbrechen und man eine Entwicklung gehen. Jede Entwicklung braucht die Zeit und es macht keinen Sinn, das man Treppenstufen überspringt. Man sollte jede Stufe nehmen, STEP by STEP. Und das tun wir gerade.

    Hellmann hat sicherlich Recht, das uns Corona deutlich ausgebremst hat. Vielleicht nicht so stark wie andere Vereine, vielleicht sogar stärker als andere Vereine. Das spielt erstmal keine Rolle. Für mich ist der Prozess der Bundesligaetablierung zur neuen Saison 2022/23 abgeschlossen, die Etablierung in den TOP-10 eben nicht. Wenn wir uns das Ziel setzen, um Europa spielen zu wollen, dann ist mir das Recht, weil man damit die Etablierung in den TOP-10 voran bringt und auch erreicht. Aber ich sehe es eben aufgrund der Kaderqualität und der o.g. mangelnden Erfahrung noch nicht, das sich unsere Eintracht sowohl über die Liga bei gleichzeitiger Europapokal-Teilnahme qualifiziert, vor allem nicht 5-10 Jahre am Stück. Da wird mir insgesamt zu viel von Europa geredet, aber eben auf dem Platz zu wenig davon gezeigt.

    Im Übrigen muss man auch erwähnen, das man für einen 21-jährigen Lindström, der für knapp 7 Millionen zu uns gewechselt ist, bei einer TOP-Chancenverwertung bei 10-15 Toren und 10 Torvorlagen mal ganz getrost eine 0 hinter die 7 dran packen müsste (70 Millionen) und somit gar nicht für uns spielt (sondern eher bei Bayern oder BVB). Ich möchte damit lediglich mal darauf hinweisen, das wir für unsere Entwicklung nicht nur Geduld brauchen, sondern eben auch Vertrauen in Aufsichtsrat, Vorstand, Kaderplaner und Trainerteam, die sicherlich auf Europa-Niveau arbeiten. Geht es zu schnell nach oben, geht es zu schnell nach unten, investiert man nicht in Steine, investiert man nicht in Werte.

    Lasst uns die letzten 6 Bundesligaspiele genießen und Europa-Rocken – trotz Übergangssaison. Mit viel Glück kommen wir noch über die Liga nach Europa, wenn nicht, dann haben wir eine ganze Saison mit Liga und DFB-Pokal, um uns ohne viele englische Wochen auf die Qualifikation für Europa zu konzentrieren. Es gibt tatsächlich schlimmere Perspektiven im Moment.

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  9. Ergänzung zu @4

    Würde einem Einspruch des SC Freiburg gegen die Wertung des Spiels gegen die Bayern (Wechselfehler) stattgegeben, wären es bereits 9 Punkte und dann, sorry, wäre der Zug EL definitiv abgefahren, dann dürfte noch von der ECL geträumt werden.

    Der SC wäre schön doof, würde er das nicht tun und zu Bullenseich Leipzig aufschließen.

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  10. Kann das mit der „Übergangssaison“ nicht mehr hören. Wann ist es denn eine Saison, in der es dann wirklich zählt? Wenn alle Spieler, Trainer, Betreuer und Würstchenverkäufer und natürlich auch das Trikot und der Sponsor absolut identisch zur Vorsaison sind?
    Adlermacht hat es mit einem kurzen Satz zutreffend gesagt: Es wurden zu viele Spiele liegengelassen. Das isses und nicht die „Übergangssaison“.
    Daher muss man auch keine Romane verfassen.

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  11. @9
    damit würde man den Freiburgern aber den Schwarzen Peter zuschieben, da der Sachverhalt nicht Spielentscheidend war. Schwierige Situation für den Verein.
    Eigentlich wäre es Sache des DFB hier aktiv zu werden. Aber auch hier eiert der Verband wieder rum. Typisch!!

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  12. @10 für mich ist es automatisch eine Übergangssaison, wenn ein neuer Trainer kommt. Bei uns kam sogar noch ein neuer Sportvorstand. Daher ist noch mehr eine Übergangssaison. Das ist aber nicht gleichbedeutend mit keine Ziele zu haben. Natürlich geht es um Punkte, Tore und Tabellenplätze (zumindest im Seniorenbereich).

    Es ist unstrittig, das wir viele Punkte liegen gelassen haben. Das liegt daran, das ein neuer Trainer die Mannschaft übernimmt, eine wenn auch um Nuancen andere Spielweise spielen lässt – Laufwege verändert, Passwege verändert. Veränderungen brauchen das Verständnis von den Spielern, erst dann können Sie es umsetzen. Das braucht Zeit: In der Summe hat OG aufgrund verschiedenster Umstände halt sehr wenig Zeit in der Sommervorbereitung gehabt, mit dem Mannschaftskern viele Dinge so nachhaltig zu trainieren, das sie sofort greifen (und Punkte bringen). Es dauert eben alles seine Zeit und gerade bei einem neuen Trainer, der die Spieler verstehen, aber auch die Spieler ihn verstehen muss, dauert es noch mehr. Und das nennt sich halt Übergangssaison.

    Wenn dazu noch der Sportvorstand wechselt und zeitgleich auch noch Leistungsträger wie Silva (und ergänzend Jovic), dazu noch gezwungen ist mit relativ wenig Geld, das bestmögliche an Ersatz zu holen – in einer Zeit wo das noch schwieriger ist und wir Details nicht kennen, Unruhe aufkommt (weil Kostic getrieben vom EX-Berater ist), dann ist das ebenfalls nicht leistungsfördernd und feuert den Druck auf den Kessel an. Eine überzogene Erwartungshaltung des Umfelds (Presse|Fans) erhöht ebenfalls den Druck. Daher nutze ich das Wort Übergangssaison um hier einfach mal Druck vom Kessel zu nehmen.

    Ich wünsche mir, das die Eintracht nicht nur etablierter Bundesligist oder etablierter TOP-10 ist, sondern auch regelmässiger Teilnehmer an der EL bzw. CL. Selbst da wäre die Entwicklung nicht zu Ende. Die Maßnahmen, die ergriffen wurden haben Hand und Fuß, sie fußen auf Beobachtungen, Erfahrungen und Gespräche in alle Richtungen.

    Insgesamt zu erwarten, das wir unter neuem Sportvorstand und neuem Trainer, von Beginn an, um die CL-Plätze spielen, ist unrealistisch. NK hat unser Spiel gegen den Ball deutlich verbessert (Konterfußball). Defensiv gut stehen und kontern ist aber auch der einfachste Fußball, mit dem man den größten Erfolg hat. AH hat das Spiel ohne Ball deutlich verbessert und damit begonnen deutlich mehr mit Ballbesitz zu spielen. OG hat von beiden profitiert und das Spiel mit dem Ball (zwischen den Strafräumen) verbessert. OG hat allerdings keinen Stürmer, der 15-20 Tore pro Saison schießt. Das war weder im Sommer, noch im Winter – wir im Nachhinein wissen – zu 99% nicht möglich oder eben wirtschaftlich unvernünftig. Daher bleibt es uns nichts anderes übrig, als diese Saison am Ende Übergangssaison zu betiteln: Wobei es auch hinkt, wenn man am Ende unter den TOP-10 landet (was ja eines der Hauptziele vom Vorstand ist) und das EL-Viertelfinale erreicht.

    Du darfst gerne meine Romane überlesen oder per se einen Daumen runter zu geben. Ist mir völlig egal. Ich schreibe weiter meine Romane ohne den Anspruch Bestseller, da ich damit rational betrachtet, die ganze Saison einordne und beschreibe kann. Ganz ohne Bierlaune, ganz ohne Emotionen. Das ist mein Weg. Das musst du halt akzeptieren.

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  13. @10
    Korrekt, sehe es auch nicht als Übergangsaison, sondern einfach als Entwicklung. Und in einer Entwicklungsphase gibt es auch Rückschläge, bzw. Geht man auch schon Mal einen Schritt zurück. Wir sind noch nicht so weit um jedes Jahr unter den ersten sechs zu landen. Den dieses Ziel haben ja nicht nur wir. Mal von Bayern, BVB, Leverkusen und Leipzig abgesehen, die ich mindestens ein bis zwei Stufen über uns sehe, prügeln wir uns mit Freiburg, Hoffenheim, Gladbach und auch Wolfsburg um zwei Plätze. Normalerweise kann unsere Saison Platz 5 bis 9 heißen. Mit Ausrutschern nach oben und unten. Wobei nach unten schneller passieren kann als nach oben. Schöne Grüße nach Gladbach und Wolfsburg ( und Hamburg, Bremen und Schalke).

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  14. DFB/DFL sind für die Einhaltung der Regeln und somit auch für Sanktionen zuständig.
    Der sonst so autoritäre Fussballverband entzieht sich hier seiner Verantwortung, wenn er erst auf Initiative des Freiburger FC seine Aufgabe wahrnimmt.
    Es wäre natürlich absurd, die Freiburger am grünen Tisch zum Sieger zu erklären.
    Die kurzzeitige Überzahl der Münchner hatte keinerlei Einfluss auf das bereits entschiedene Spiel. Es gibt bereits genug dubiose Schiri/Videoentscheidungen, zusätzlicher Ungerechtigkeiten bedarf es nicht. Sieger ist die Mannschaft, mit mindestens einem Tor, als der Gegner.
    Der Wechselfehler hatte keine spielentscheidenden Auswirkungen.

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  15. Jede Saison zählt und es gibt nicht wirklich eine Übergangssaison. In einer erreicht man seine gesteckten Ziele in einer anderen Saison eben nicht, diese dann als Übergangssaison zu deklarieren ist Etikettenschwindel oder Verschleierung seiner eigenen Enttäuschung.
    Allerdings solange die Mannschaft wirklich an ihre gesteckten Ziele glaubt und es keine reinen Lippenbekenntnisse bleiben, solange ist alles möglich. Den Worten müssen Taten folgen.
    In diesem Sinne : Auf gehts Jungs ! Gebt alles um die gesteckten Ziele zu erreichen ! Ich werde mit meiner Unterstützung für euch auch alles tun zu einem positiven Gelingen.

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  16. Ja, diese Aussage von Hellmann ist wohl vor dem Fürth-Spiel gemacht worden. Der tut mir genau so leid wie ich mir selbst.

    Freiburg: Versetzen wir uns doch mal in die Lage von Freiburg. Die Antwort gibt sich von selbst.

    Ist es nicht so, dass wir nach Gewinn der EL sowieso fürs internationale Geschäft qualifiziert sind?

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