Torwart Heinz Lindner konnte bei seinem Startelf-Debüt in der Bundesliga die Null halten und sich mit seinen Teamkollegen über einen 1:0-Sieg auf Schalke freuen. (Foto: imago/Revierfoto)
Torwart Heinz Lindner konnte bei seinem Startelf-Debüt in der Bundesliga die Null halten und sich mit seinen Teamkollegen über einen 1:0-Sieg auf Schalke freuen. (Foto: imago/Revierfoto)

Nach dem 1:0-Auswärtssieg auf Schalke haben wir die ersten Stimmen der Verantwortlichen und Spieler gesammelt.

Heinz Lindner: „Langweilig war es für mich nicht wirklich, man muss ja trotzdem immer die Konzentration und Aufmerksamkeit hochhalten. Ich glaube, ich musste einen Kopfball halten. Das zeigt, dass wir defensiv hervorragend standen, kompakt verteidigt haben und wirklich sehr, sehr wenig zugelassen haben. Kompliment an die Mannschaft für das Defensivverhalten. Man rechnet vor dem Spiel ja mit Vielem – gerade auswärts auf Schalke und wenn man bedenkt, dass die Eintracht hier so lange nicht mehr gewonnen hat. Ich wusste aber auch, dass wir hier zu einer hervorragenden Defensivleistung imstande sind, wenn wir das abrufen, was wir können und kompakt stehen. Das hat sich heute bewahrheitet, weil wir wirklich sehr wenig zugelassen haben und defensiv sehr gut standen. Zu Null zu spielen, ist einfach überragend. Es gibt kein anderes Wort dafür. Es ist schön, dass ich mein Bundesliga-Debüt von Anfang an geben durfte, aber dass wir gewonnen haben, macht es umso schöner – und dass wir schon Ewigkeiten nicht mehr hier gewonnen haben, macht es doppelt und dreifach schön. Dass ich jetzt wieder Platz machen muss, macht mich nicht traurig. Erstmal überwiegt die Freude, dass wir hier gewonnen haben und ich auf Spielzeit gekommen bin. Das ist ist jetzt erstmal im Vordergrund.“

Alex Meier: „Ich habe gehofft, dass er den Ball bei dem Freistoß so spielt – wir hatten das schon einige Male geübt. Er spielte den Ball schön scharf rein, dann probierte ich, den Ball so gut es geht zu treffen und das ist zum Glück gut gegangen. Heute war kein schönes Spiel. Der Ball war fast nur in der Luft. Aber solche Spiele musst du gewinnen, da heißt es kämpfen und das haben wir heute alle gemacht. Wir haben in der Woche ganz normal und konzentriert gearbeitet, probiert unsere Sachen einzustudieren, was uns heute allerdings nicht so gut gelungen ist. Aber wir haben eigentlich auch nichts zugelassen. Das zeigt, dass wir, auch wenn wir schlecht spielen, dagegenhalten können und durch den Kampf immer zumindest mal einen Punkt mitnehmen können. Dass es heute mit einem Sieg geklappt hat, ist natürlich umso schöner.“

Makoto Hasebe: „Für uns sind die drei Punkte natürlich sehr wichtig. Wir haben heute nicht so gut gespielt, wir wollten mehr Fußball spielen. Diese Freistoßvariante haben wir bereits im Trainingslager geübt.“

Niko Kovac (Trainer Eintracht Frankfurt): „Ich glaube, dass wir heute über 90 Minuten eine kämpferisch starke Leistung gezeigt haben und von der ersten Minute an gewillt waren, hier den Kampf auf dem schwierigen Geläuf anzunehmen. Wir haben es Schalke sehr schwer gemacht, dort überhaupt Chancen zu kreieren. Ich kann mich auch nicht an allzu viele Chancen erinnern. Wir haben unsere Chance eiskalt genutzt und die Art und Weise, wie die Mannschaft das gemacht hat, zeigt auch, dass wir körperlich und mental gut drauf sind und dass der Sieg schon in Ordnung geht. Ich bin nicht überrascht, dass wir so eine Leistung mit dem letzten Aufgebot abgerufen haben. Wir hatten letzte Woche leider ein Spiel, dass wir als Trainer schwer bewerten konnten. Wir hatten nach zwei Minuten gleich einen Mann weniger und verlieren dann 0:3. Somit wusste ich nach der Vorbereitung nicht wirklich, wo meine Mannschaft steht. Da hatte Schalke schon den einen oder anderen Vorteil. So wie es gelaufen ist, haben wir uns das aber vorgenommen. Wir wussten, dass es nicht leicht wird. Wir wussten aber auch, das Schalke unter Druck steht. Deswegen haben wir gesagt, dass wir das Ergebnis lange offen halten müssen und versuchen müssen, in Führung zu gehen. So ist es dann auch gekommen. Heinz Lindner hat seine Aufgabe sehr gut gemacht. Er hatte zwar nicht viel zu tun, aber er hat den Laden dicht gehalten und Ruhe und Sicherheit ausgestrahlt. Aber wir wissen natürlich auch, dass Lukas Hradecky nächste Woche wieder im Tor stehen wird. Danke an Heinz. Er hat auch schon in der letzten Woche gut gehalten, aber da haben wir ihn nicht dafür belohnt.“

Fredi Bobic (Sportvorstand Eintracht Frankfurt): „Ich glaube – wenn man es so kurz nach dem Spiel betrachtet – dass das ein super Start in die Rückrunde ist. Wir sind ein bisschen schwer reingekommen, aber es war auch nicht so viel Gefahr da. Einzig gefährlich waren die Schalker über Standardsituationen und über lange Einwürfe, aber die Mannschaft hat taktisch diszipliniert gespielt, hat den Spielfluss des Gegners absolut im Griff gehabt und teilweise auch zerstört. Nach 20, 25 Minuten hat die Mannschaft dann immer mehr das Zutrauen bekommen, nach vorne zu spielen. Das Tor fiel dann aber durch einen Standard für uns. Ich glaube, den Trick haben wir schon mal gesehen, den gab es ja schon in Abu Dhabi gegen die Chinesen. Dass er nochmal funktioniert in so kurzer Zeit hat, war erstaunlich und freut uns umso mehr. Es war beim Tor auch eine tolle Mannschaftsleistung, den Alex freizusperren. Wenn er keinen um sich herum hat, dann ist es einfach für ihn, das hat er gut gemacht. Omar Mascarell hat überragend gespielt, hat Fouls gemacht, die nicht gelbwürdig waren, so wie in den letzten Wochen auch. Da hat er auch Fouls gemacht, die nicht gelbwürdig waren, für die er aber trotzdem eine Gelbe Karte bekommen hat. Er hat seinen Job gut gemacht auf der Sechs, wie jeder einzelne auch. Wir sind unheimlich viel marschiert, waren unangenehm und das hat man den Schalkern auch angemerkt. Die hatten kein Konzept dagegen. Ich habe immer ein Problem, wenn man sagt, der Gegner war nicht so gut. Im Endeffekt lässt man nur zu, was der Gegner zeigen kann. Der konnte heute keinen Spielfluss herstellen, denn wir standen nicht nur hinten gut, sondern haben auch vorne attackiert. Dadurch haben wir unserer Defensive viel Druck genommen und haben die Schalker oft dazu gezwungen, lange Bälle zu schlagen. Wir waren nach dem Leipzig-Spiel nie aus der Spur. Wir sind weiter in der Spur geblieben und wir haben auch gesagt, dass wir das Leipzig-Spiel nicht werten können. Wir haben heute trotz der Ausfälle versucht, alles zu geben. Jeder hat gekämpft für die Mannschaft, auch die, die reingekommen sind. Das ist der Schlüssel zum Erfolg. Wenn die Mannschaft sich darauf besinnt und konzentriert, werden wir sicher sehr schnell die 40 Punkte machen. Das ist immer noch das Ziel.“

Axel Hellmann (Eintracht-Vorstand): „Es freut mich sehr, dass mich Alex Meier von meinem Auswärtsfluch erlöst hat. Ich habe endlich mal ein Tor und ein Sieg auswärts gesehen. Wenn wir heute auch noch verloren hätten, wäre ich diese Saison nicht mehr gefahren.“

Markus Weinzierl (Trainer FC Schalke 04): „Wir sind natürlich heute sehr enttäuscht, weil wir uns sehr viel vorgenommen haben, aber wir konnten es nicht umsetzen und haben keine gute Leistung gezeigt. Wir haben in den ersten 30 Minuten ein ausgeglichenes Spiel gesehen und dann war klar, wer in Führung geht, hat einen riesen Vorteil – das war die Eintracht, weil wir einen Ballverlust gehabt haben und eine Standardsituation schlecht verteidigt haben bzw. es die Eintracht raffiniert gemacht hat. Es war ein Foul an Naldo, der von Abraham geblockt wurde. Aber da kommt dann beides zusammen – so ist es, dass wir dann dem Rückstand hinterherlaufen mussten und das nicht gut gemacht haben. Bei der Eintracht weiß man, dass sie gut verteidigen kann und das hat sie gut gemacht. Sie war aggressiv im Zweikampf und gut organisiert. Wir haben nicht viele Chancen gehabt. Vor allen Dingen in der Schlussphase ist es uns nicht gelungen, da noch mal heranzukommen und den Anschlusstreffer zu erzielen.“

Benedikt Höwedes: „Vor dem 1:0 war es für mich ein klares Foul von Abraham an Naldo. Der Schiedsrichter hat es auch gesehen und anders gewertet. Wir haben viel probiert, sind viel gelaufen und haben deutlich mehr Torchancen gehabt als der Gegner, auch wenn es keine glasklaren Chancen waren. Aber wir hatten Möglichkeiten, die wir einfach nicht genutzt haben. Frankfurt hat ein Mal aufs Tor geschossen, macht ein Tor und gewinnt hier auswärts. Das ist ganz bitter, vor allen Dingen, wenn man zu Hause so ausgepfiffen wird, obwohl wir gelaufen sind und es probiert haben. Natürlich spielen wir einen Scheiß und glücklos, das weiß ich auch, aber dass man sich so auspfeifen lassen muss, das ist schon schade.“

Leon Goretzka: „Es tut schon sehr weh, wenn man da steht und ausgepfiffen wird. Ich muss auch ganz ehrlich meine Meinung sagen, wenn am Ende gerufen wird ‚Wir wollen euch kämpfen sehen‘. Es tut mir leid, wenn wir heute eins gemacht haben, dann haben wir gekämpft. Uns haben einfach die Mittel gefehlt, auf dem Rasen eine Mannschaft wie Frankfurt, die defensiv so gut steht, auseinander zu spielen. Man hat bei Frankfurt auch gesehen, dass sie spielerisch keine Lösungen gefunden haben und sie haben durch die Standardsituation ein Tor mehr gemacht, deswegen wird jetzt darüber nicht gesprochen.“

(Quellen: Eigene und Sky)

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2 Kommentare

  1. Klasse Leistung, er war rechtzeitig zur Stelle. Denke, dass auch er sich gut weiterentwickelt hat, Eintracht verfügt ueber eine ausgezeichnete Torwartschule.
    Er ist wichtiger Teil des Teams, auch als zweiter Mann.
    Uebrigens, alle, die Kovac auf dem Plan hat, gehoeren dazu. Er trifft die Auswahl aufgrund seiner Wahrnehmung. Wenn jemand Spieler, wie Seferovic, der schon sehr wichtig.für das Team gewesen ist und von Kovac auch immer wieder gebracht wird (auch Siegtorschuetze gg BVB) als nicht mehr dazugehoerend bezeichnet wird, finde ich das als sehr befremdend und nicht im Sinne von uns als Eintracht.

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  2. Schön, dass die Herren Meier und Hasebe erwähnen, dass man „nicht so gut gespielt“ hat. Das finde ich wichtig. Denn offensiv war da wirklich nciht viel. Wir können auf Schalke sehr gut damit leben, zumal AM14 ja auch sein Ding macht. Aber in der nächsten Woche muss da mehr kommen. Darmstadt wird sich selbst hinten reinstellen und versuchen, kein Gegentor zu bekommen. Dann müssen wir erstens mehr zeigen und zweitens nicht hektisch werden, sonst geht es wieder so aus wie in der Hinrunde. Ich prognostiziere mal, dass wir Fabian und Huszti nächstes Mal erheblich mehr vermissen werden als diesmal.

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