Jens Petter Hauge hat eine durchwachsene Debütsaison hinter sich. (Foto: Heiko Rhode)

Das erste Jahr von Jens Petter Hauge bei Eintracht Frankfurt kann wohl als recht durchwachsen beschrieben werden. Der Norweger kam vom AC Mailand zur SGE, hatte aber vor allem zu Beginn mit mehreren Verletzungen zu kämpfen und schaffte auch im Anschluss den Sprung in die Startelf viel zu selten. Oft erkannte man die guten Ansätze, die der 22-Jährige zweifelsohne mitbringt, darüber hinaus wirkte er aber oft zu verspielt oder traf in den wichtigen Momenten die falschen Entscheidungen. Am Ende standen für den Rechtsfuß 38 Spiele auf der Habenseite, in denen er drei Tore erzielte und zwei weitere auflegte.

Im Interview mit dem Eintracht-Klubmagazin „Eintracht von Main“ ließ er die Saison Revue passieren: „Zunächst hatten wir einen schwierigen Saisonstart. Neue Mannschaft, neuer Trainer, viele neue Anforderungen. Ich denke, wir haben eine gewisse Zeit benötigt, um zu verstehen, was Oliver von uns verlangt. Rückblickend lässt sich am Ende ein extrem großer Unterschied erkennen. Das Team hat die Inhalte verinnerlicht. Deswegen sitzen wir heute hier und blicken der Champions League entgegen.“ Bei sich selbst sieht er noch Verbesserungspotenzial, wie er zugab. „Persönlich sehe ich weiter Raum, mich zu verbessern. Ich arbeite in den Vorbereitungswochen so hart wie möglich und nehme die nächsten Schritte in Angriff“, so der Norweger. Durch eine Kaufpflicht wurde er nach der vergangenen Saison, in der er nur vom AC Mailand ausgeliehen war, fest verpflichtet, die Ablöse soll Medienberichten zufolge wohl bei rund sieben bis zehn Millionen Euro gelegen haben. Eine stolze Summe, mit der der Offensivmann in die Riege der teuersten SGE-Spieler aufsteigt. Einen besonderen Druck verspüre er dadurch aber nicht: „Weil als Profispieler ist einem bewusst, wie das Geschäft und der Fußball funktionieren. Es ist eine Menge Geld im Umlauf. Das gilt es, so gut wie möglich auszublenden und sich auf das zu konzentrieren, was man liebt: einfach den Fußball mit meinen Kollegen zu genießen.“

Perfektionismus als Schwäche?

Während eines Spiels kann man Hauge den Einsatz sicher nicht absprechen, oft sieht man ihn aber auch mit sich selbst hadern. Viele Fans und Experten vermuteten daher, dass Hauge zu selbstkritisch mit sich und zu perfektionistisch sei. Einen Umstand, den er bestätigte: „Das trifft tatsächlich zu. Ich denke, es gibt niemanden, der kritischer mir gegenüber ist, als ich selbst es bin. Dadurch baue ich mir mehr Druck auf, als es eigentlich nötig wäre. Vielleicht bin ich dahingehend zu selbstkritisch und denke in manchen Situationen zu viel nach, was hätte besser laufen können.“ Eine Person, die ihm immer wieder helfe und zu der er mittlerweile eine gute Beziehung und Freundschaft aufgebaut hat, ist Jesper Lindström, der die selbe Sprache spreche und mit dem er sich daher über viel unterhalten könne, erklärte der Außenbahnspieler. „Von Zeit zu Zeit tut es gut, sich neben Deutsch und Englisch in der Muttersprache unterhalten zu können. Wir haben viel Spaß und eine gute Zeit zusammen. Jesper hatte auch keinen einfachen Start“, so Hauge.

Gemeinsam mit Lindström und den anderen Teamkollegen war Hauge zuletzt im Trainingslager mit der SGE. Aufgrund seines späten Transfers in der vergangenen Saison übrigens sein erstes richtiges Trainingslager im Adler-Dress. „Wir hatten einen guten Mix aus hartem Training und Spaß mit dem Team, indem wir Teambuilding-Ausflüge unternommen haben oder unter uns Spielern gemeinsam essen waren. Es hat sich gelohnt!“, zeigte er sich nach dem Camp in Windischgarsten zufrieden. Diese Grundlagen gilt es nun auszubauen und spätestens am kommenden Montagabend, wenn die SGE im DFB-Pokal in Magdeburg in die Saison startet, zu zeigen – dann hoffentlich mit einem Jens Petter Hauge in Topform.

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20 Kommentare

  1. Ich würde ihm echt wünschen, dass der Knoten im Kopf platzt und er seine Qualitäten, die zweifelsfrei vorhanden sind, noch mehr aufs Feld bringen kann.

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  2. Es hat schon viele positive Überraschungen bei der Eintracht gegeben.
    Fakt ist aber auch, nicht jeder hat funktioniert wie erhofft. Ganz bestimmt hat Hauge Potenzial und wir werden sehen. Die Vorbereitung war bisher eine Enttäuschung, schauen wir, ob er heute in Walldorf etwas Werbung in eigener Sache machen kann. Wenn er überhaupt nicht spielt heute, dann ist das auch ein Zeichen der sportlichen Leitung Manchmal muss man die Zeichen der Zeit dann auch richtig deuten. Ausgang Offen, doch klar ist auch , er muss Leistungen bringen. Als Versprechen für die Zukunft ist er schon zu lange da
    Forza SGE !

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  3. 🙂
    Stellt euch mal vor unser Verein kauft einen Spieler für 60 mios +x ein .
    Weil der wie eine Bombe eingeschlagen hat in der Bundesliga ….
    Der versauert dann auf der Bank – wird verliehen und nach drei Jahren für Umme wieder abgegeben .
    Fragt mal bei Real und Jovic nach … das ist das Risiko in der Fussballwelt .
    Es gibt genügend andere Beispiele . Wenn Hauge dieses Jahr nicht einschlägt – dann ist es halt auch mal ein Minus Geschäft .
    Unerklärlicher finde ich halt momentan was man in Akman sah !? Wird gekauft – erhält keine Chance . wird verliehen und nun wieder verliehen aber mit Kaufoption !??!?! Für was haben wir den Jungen denn dann geholt wenn man nix in ihm sieht ?

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  4. Inakzeptables Abwehrverhalten, 0,0 Körpersprache und ständig ins 1:1 wollen hat aber nicht nur mit dem Kopf zu tun, sondern auch mit mangelndem Spielverständnis.
    Für mich ein absoluter Unsicherheitsfaktor. Chancen hat er trotz der abgelieferten Leistungen genügend erhalten. Eine Leihe wäre das beste.

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  5. @3: Vielleicht war das noch so ein Bobic/Hütter-Ding. Seitdem ist ja außerdem viel im Kader passiert. Schauen wir mal…

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  6. dribbelgnom, frag Bobic was er in Akman gesehen hat. Aber das er mit Kaufoption verliehen wird ist schon bemerkenswert. Aber neuer Sportvorstand, neuer Trainer = neue Bewertung. So sehe ich das.

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  7. @3
    Bezüglich Akman:
    Glaube da spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Denke mal die erste Ursache ist die CL und die Verpflichtung von Alario. Dazu haben wir auch ohne Alario noch drei Stürmer mit Paciencia. Also Bedarf für Akman ist momentan nicht vorhanden. Dazu haben wir auch noch Ache und Matanovic verliehen.
    Zweite Ursache ist, dass er ersten Jahr wohl nicht ganz so performt hat wie erhofft. Denke insgesamt sind unsere Ansprüche gestiegen,so dass wir Akman entbehren können. Wäre vielleicht ohne EL- Sieg anders gewesen.
    Für den Jungen wohl nicht ganz das was er sich erhofft hat. Anderseits kommt er wieder oder er spielt gut und wird von Gala gekauft.

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  8. @3- soweit ich informiert bin haben wir Ali Akmann ablösefrei verpflichtet. Deshalb hatte sein Ex Verein auch so getobt,da kein Geld geflossen ist. Sollten wir nach dem Jahr Leihe eine Ablöse generieren können ist es doch zumindest mal kein Minusgeschäft für uns. Nicht schön für den Jungen aber das kalte Profigeschäft ist ja bekannterweise kein Ponyhof. Die Hintergründe für die Verpflichtung kennen wir nun leider nicht,dies wurde unter einer vergangenen sportlichen Leitung getätigt.

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  9. @4. hessenmeister123
    Sehe Deine Kritik ähnlich, aber ich sehe ihn jetzt auf der Kippe, und zwar zum guten. Er hatte seine Erfolgserlebnisse, ist jetzt ein Jahr weiter nun muss man gewisse Dinge abstellen, und dass ist bei einem Leihverein nicht so möglich. Er muss ja nicht an Körperlichkeit und Fitness arbeiten, sondern sich im Konkurrenzkampf auf hohem Nivea durchsetzen lernen. Es sind die „weichen Faktoren“ eines Profis wie Nerven, Körpersprache und gewisse Dinge abstellen. Nicht ständig den Beinschuss versuchen, nicht 5 mal im Kreis drehen u. ä. Er ist halt so ein Arschtritt-Typ den man nicht nur in Watte packen darf.

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  10. 3. dribbelgnom
    Gerade im Kicker über stuttgart gelesen, die sprechen bei einem 17/18-jährigen von einem Projekt über 5 Jahre und verleihen den Spieler nach Magdeburg, auch weil hier erstmal die körperlichen Grundlagen geschaffen werden müssen. Akman selbst hat beim Antritt gesagt, dass er eine Leihe (galt natürlich eher fürs erste Jahr) und langsamen Aufbau nachvollziehen kann. Vielleicht hat er eine gute Selbstreflektion. Gebe Dir allerdings Recht, dass mit der Kaufoption macht einen stutzig. Vielleicht liegt die aber bei 20 Mio. 😉

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  11. also versteht mich nicht falsch . verleihen halte ich auf jedenfall für richtig und wichtig .
    nur eine kaufoption halte ich für viel zu früh und verkehrt ( gerader wenn man seine vertragslaufzeit sieht )
    aber da bin ich ja auch nur außenstehender ……..

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  12. Hauge sollte den Worten Taten folgen lassen. Über den Kampf ins Spiel, verlorenen Bällen nachsetzen und nicht stehen bleiben, fighten, fighten, dann klappts vielleicht. Hat wirklich viele Chancen bekommen und kaum bis nicht genutzt. Bleibe dabei: Man darf durchaus solche Spieler verpflichten, in der Hoffnung auf den Durchbruch, aber NIE zu einem solchen Preis.

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  13. Mein Gott, jetzt hört doch mal auf wegen dem Kaufpreis. Ihr tut gerade so, als wäre es Euer Geld.
    Ist halt bisher nicht so gelaufen wie erhofft, einfach weitermachen und dranbleiben.

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  14. Er hat recht , wir hätten Sow nie zu so einen Preis holen sollen. Ach nee, Sow war vor zwei Jahren.

    Ich warte diese Saison ab, dann wissen wir alle mehr

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  15. @12. Meintracht
    Übrigens, manche meinen ja es wäre vielleicht so eine Bobic/Hütter Sache mit Hauge. M. W. hätte die Eintracht mit Krösche die Kaufpflicht verhindern können, indem er nicht so viele Einsätze bekommt. Von daher bin ich der Meinung, dass auch Krösche und Glasner etwas in ihm sehen.

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  16. Hauge wird es schaffen davon bin ich überzeugt. Er braucht Vertrauen -in sich und das Team. Er ist noch verdammt jung und die Aufgabe Bundesliga ist groß. Wartet ab, irgendwann wird er unbeschwerter und dann läuft das auch.

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  17. Hüstel. Ich weiß das seht ihr alle anders, aber in meinen Augen könnte Hauge noch sehr, sehr wichtig werden.

    Gehen wir mal davon aus, dass Kostic uns verlässt. Aus meiner Warte macht es dann überhaupt keinen Sinn weiter auf 3er Abwehr mit Schiene zu spielen – eigentlich spielen wir das doch nur wegen Kostic. Wir werden auch keinen Schienenspieler wie Kostic finden. Wenn Kostic nicht mehr da ist, werden wir dieses System nicht mehr spielen, da bin ich felsenfest von überzeugt. Die Transfers von Buta und Alidou zeugen davon, dass man Viererkette spielen will, wofür auch der restliche Kader ausgelegt ist.

    Für die Viererkette haben wir mit Lenz/Smolcic und Buta/Touré genug Möglichkeiten. Und für die Offensive bei den außen haben wir mit Lindström, Knauff, Alidou und Kolo Muani auch genug Alternativen. Hauge könnte dabei eine große Rolle spielen, da er auf beiden Seiten spielen kann.

    Ich lehne mich jetzt mal weit aus dem Fenster: sollte Kostic gehen, brauchen wir keinen Ersatz. Hauge könnte die Rolle in der Offensive ausfüllen und falls er es nicht packt, haben wir immer noch genug Alternativen.
    Genau so wäre es bei Kamada. Auch sein Abgang wäre für unseren Kader aufzufangen, selbst wenn beide gehen. Nur bei Ndicka bräuchten wir dringend einen linksfüßigen iv.

    Und jetzt schmeißt mit Steinen. Immerhin habe ich Jehova gebrüllt 😀

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  18. Ich finde eine selbstkritische/selbstreflektierende Einstellung prinzipiell gut.
    Nur wenn man sich zu sehr damit aufhält, dann verkrampft man auch leicht..
    Ich hatte diesen Eindruck auch immer bei Gacinovic..
    kein schlechter Kicker, aber häufig zu viel mit sich selbst beschäftigt..
    z.B. Lindström scheint da irgendwie mit mehr „Leichtigkeit“ unterwegs zu sein.
    Aber Hauge ist ein junger Kerl und kann sich ja noch entsprechend entwickeln

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  19. Alle bekommen sehr viel Geld. Uns zwar das Geld, welches Alle dafür investieren, um an dem Spektakel Fußball teilhaben zu wollen. Hauge ist ein junger Mensch. Teilweise wird hier wie auf dem Viehmarkt kommuniziert. Schreibe selten, weil es ständig müßig wäre.
    Ich würde mir mehr Respekt und Anstand wünschen und mehr positive Kritik. SGE4EVER

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