Ein Mann der klaren Worte: Makoto Hasebe. (Bild: Heiko Rhode)

Makoto Hasebe, der 38-jährige Abwehrchef der SGE, warf seiner Mannschaft am Mittwochmittag in einer Pressekonferenz fehlende Konstanz vor. Hasebe sagte vor den Journalisten: „Meiner Meinung nach sind wir aktuell nicht konstant gut genug. In dieser Saison haben wir nicht gut begonnen. Ab dem Herbst waren wir sehr gut drauf. Jetzt läuft es wieder nicht so gut. Meiner Meinung nach bringen zurzeit nicht alle eine gute Leistung. Kevin Trapp zum Beispiel hat eine gute Leistung gezeigt. Wir müssen weiter positiv denken.“ Der Innenverteidiger gibt zu, dass das Team einen gewissen Druck verspürt, wobei darin auch eine Chance liege: „Wir haben, glaube ich, ein bisschen Druck. Aber Druck hilft manchmal auch. Lockerheit ist auch wichtig, aber Druck hilft. Wir haben momentan nach oben und unten in der Tabelle einen Abstand zu den anderen Mannschaften. Aber wir wollen weiter nach oben denken. Und deswegen: Wenn wir das nächste Spiel in Berlin und danach in Bochum gewinnen, dann können wir wieder mehr über oben sprechen. Momentan konzentrierten wir uns auf Hertha.

Das Team braucht Kamada und Hinteregger

Der Japaner äußerte sich auf Nachfrage auch zu zwei seiner Teamkameraden, unter anderem zu Landsmann Daichi Kamada: „Ich finde, in den letzten drei, vier Spielen hat er nicht so gut gespielt. Das muss ich so sagen. Aber er hat vor vier, fünf Wochen in Augsburg ein Tor erzielt und gut gespielt. Ich glaube, er wird bald wieder seine Stärke auf dem Platz zeigen. Wir brauchen seine Qualität.“ Genauso werde auch Hinteregger gebraucht, ist Hasebe überzeugt: „Martin ist ein sehr guter Junge. Wenn er seine Qualität auf dem Platz zeigt, ist er ein Top-Verteidiger in der Bundesliga. Kopfballstark, in der Offensive kann er Tore erzielen. Auf der anderen Seite kann er seine Mentalität und Persönlichkeit noch weiterentwickeln. Er hat schon viel Erfahrung: Er ist in unserem Mannschaftsrat und ein Führungsspieler geworden. Ich erwarte seine Top-Leistung zurück.

Hasebe fühlt sich zu „100 Prozent“ fit

Hasebe selbst ist nach einem ausgestandenen Pneumothroax wieder startklar, um der SGE zu helfen: „Ich fühle mich sehr gut. Sehr gut heißt: 100 Prozent! Ich spüre gar nichts mehr. Ich bin bereit!“ Er habe Glück gehabt, nur zwei, drei Wochen ausgefallen zu sein. Angst, wieder mit Kevin Trapp zusammenzustoßen und sich zu verletzen, habe er inzwischen keine mehr. Mit seinen 38 Jahren ist Hasebe derzeit der dienstälteste Profi in der Bundesliga. Trotzdem glaubt die Eintracht weiterhin fest an ihn und hatte erst kürzlich seinen Vertrag als Spieler um ein weiteres Jahr verlängert. Hasebe: „Ich bin natürlich unglaublich glücklich, dass ich so lange bei der Eintracht meine Arbeit nachgehen kann. Dass ich in der nächste Saison mit fast 40 Jahren auf so einem hohen Niveau in der Bundesliga spielen kann, ist etwas Besonderes für mich.

Aufgaben nach der Karriere als Aktiver sind noch unklar

Für die Zeit danach besitzt Hasebe einen Anschlussvertrag bis ins Jahr 2027. Was genau er nach seiner Karriere als Aktiver machen wird, weiß er laut eigenen Angaben allerdings heute noch nicht. Nur eines ist schon jetzt klar – er steht zur Eintracht und möchte in Deutschland bleiben. Hasebe über seinen Anschlussvertrag bei der SGE: „Wir wissen noch nicht genau, in welcher Funktion – ob im Jugend- oder Profibereich. Ich habe mit Markus Krösche und dem Trainer gesprochen: Ich kann schon jetzt damit anfangen. Ich kann beispielsweise nach dem Spieltag mit den Jungs trainieren. (…) Ich habe auch nie gedacht, dass ich so lange bei der Eintracht bleiben kann. Das konnte ich mir nicht vorstellen. Ich habe natürlich viel für den Verein geleistet, auf der anderen Seite habe ich aber auch viel zurückbekommen. Vom Verein, von den Fans. Ich bedanke mich unheimlich dafür! Ich möchte etwas zurückgeben. Zurückgeben heißt: Wenn ich die aktive Karriere beende, dass ich im Trainerbereich oder als Markenbotschafter etwas beitragen kann. Ich habe mit dem Trainerschein B bereits angefangen. Ende Mai wird die Prüfung sein. Ich lerne aktuell viele Dinge im Jugendbereich. Das ist auch für mich sehr wichtig. Ich fahre oft zum Riederwald, um die Jungs beim Training zu beobachten. Ich glaube aber, Trainer zu sein ist etwas ganz anderes als ein Spieler zu sein. Ich spiele lieber Fußball (grinst). Aber es ist eine sehr interessante Sache! Es ist ein langer Weg vom B-Schein zum A-Schein und vielleicht Fußball-Lehrer. Ich möchte nach der Karriere in Deutschland bleiben, deshalb mache ich den Trainerschein auch in Deutschland.

- Werbung -

7 Kommentare

  1. Hasebe ist ein toller Profi, er wird auch ein toller Trainer sein, weil er einfach eine Top Einstellung zu seinem Beruf hat.

    60
    0
  2. Fehlende Konstanz wie jedes Jahr.Es gibt schon lange keine Saison mehr ohne Zwischenkrise.
    Warum keine Ahnung.Verschiedene Trainer und auch Spieler trotzdem war und ist es so.

    22
    21
  3. Makoto Hasebe bringt die SGE in ein echtes Dilemma ;-). Eigentlich müsstest du langsam einen Ersatz aufbauen für die Zeit nach ihm. Andererseits ist er einfach so gut und wird gefühlt nur auf dem Papier älter. Die Eintracht kann auch weiterhin nicht auf ihn verzichten – und wenn er bis 42 kicken kann, dann lass ihn bis 42 kicken. Es gibt für mich kaum einen besseren Spieler für den zentralen Part in der Dreierkette. Bewundernswert, wie er diese Position geprägt hat. Fantastisch!

    58
    1
  4. @2 Du hast Recht mit Deiner Aussage….aber nenn mir einen Verein ohne eine Krise im Saisonverlauf.

    6
    0
  5. @5
    Ach , das ist für die Saison ganz einfach.Schau dir mal als Beispiel die Kurve von Bochum an.

    Außerdem war es so gemeint das uns das immer wieder passiert.Konstanz ???

    4
    3
  6. Ich habe sehr häufig erlebt, das vorzeitig verkündete Wechsel sich negativ auf die Leistung eines Spielers auswirkt. Nicht unbedingt, weil der Spieler nicht mehr alles dafür tut, es gibt noch andere Faktoren: (A) Der Verein bzw. mindestens einer der handelnden Personen fühlt sich persönlich beleidigt, weil der Spieler wechselt. Diese handelnde Person versucht intern alles zu tun, um dem Spieler zu schaden. (B) Innerhalb der Mannschaft gibt es mindestens einen Spieler, der sich persönlich beleidigt fühlt und setzt ebenfalls vieles daran, den Spieler zu isolieren. Es gibt sicherlich mehr Faktoren. Das Alidou am Ende ablösefrei wechselt und somit kein Geld fließt wird sicherlich kritisch gesehen.

    Am Ende kann sich ein Spieler nicht mehr zu 100% auf seinen Job konzentrieren. Für Alidou ist das ein Lernprozess, den er jetzt geht. Die sportlichen Qualitäten hat er, auch um uns weiterzuhelfen. Aber jeder Neuzugang braucht seine Eingewöhnungszeit, gerade Spieler aus unteren Ligen. Bei jedem Transfer ist es immer die Frage, ob sich halt jemand durchsetzt. Am Ende hat er uns keine Ablöse gekostet und somit ist er nun bei jedem Transfer, was über dem Handgeld und seinem Gehalt liegt, mindestens wirtschaftlich ein Gewinn. Und sportlich traue ich es ihm zu, sich durchzusetzen.

    11
    1

Keine Kommentare mehr möglich.

- Werbung -