Oliver Glasner hatte einige Baustellen zu bearbeiten. (Bild: Heiko Rhode)

Kleine Gruppen, lange Reisen – Während viele Fußball-Fans die Länderspielpausen aufgrund der Einsätze der Nationalmannschaften genießen, ist diese Zeit für die Vereine der Bundesliga oft schwierig. So auch bei der Frankfurter Eintracht, die nicht nur viele Nationalspieler abstellte, sondern gleichzeitig auch die Posse um Filip Kostic und Amin Younes moderieren und die beiden Last-Minute-Neuzugänge Sam Lammers und Kristijan Jakic integrieren muss.

Chefcoach Oliver Glasner verriet, dass man vor allem bei der Integration der beiden neuen Spieler auf Videomaterial und die kleinen Gruppen gesetzt und dies gut funktioniert habe: „Wir werden erst beim Abschlusstraining vollzählig sein. Ich bin sehr froh und glücklich, dass alle Spieler gesund zurückgekommen sind. Wir haben jetzt erst Am Freitag etwas Mannschaftstaktisches trainiert, vorher in der kleinen Gruppe war das natürlich nicht möglich. Wir haben das bei den neuen Spielern per Video versucht zu erklären. Wir machen das auch oft mit aktuellen Szenen aus dem Training, um zu zeigen, was wir gut gemacht haben und was wir nicht gut gemacht haben.“

Guter Eindruck

Trotz dieser schwierigen ersten Zeit haben die Neuen im Kreise der SGE ein gutes Bild hinterlassen: „Sie haben beiden einen sehr guten Eindruck gemacht, sie sind sehr offen und die restlichen Jungs haben sie gut integriert. Sie sind beide absolute Kandidaten für die Startelf, so wie andere auch.“ Er betonte außerdem, dass er sehr froh sei, dass die Nationalspieler der Hessen von schwierigen Verletzungen verschont blieben: „Es ist für uns sehr erfreulich, dass alle fit und in einem vernünftigem körperlichen Zustand sind. Hut ab für die Nationalspieler, wie sie die Strapazen wegstecken. Großen Respekt davor!“

Während diese Baustelle also erfolgreich abgeschlossen wurde, war die um Filip Kostic etwas größer. Der Serbe hatte versucht seinen Wechsel zu Lazio Rom per Streik durchzusetzen und verpasste so die Partie bei Arminia Bielefeld. Am Donnerstag kehrte der 28-Jährige nun nach Frankfurt zurück. Hier gab es ein Gespräch zwischen Trainer, Vorstand und Spieler. „Wir erwarten, dass Filip Kostic Filips Kostic ist. Ich erwarte nichts anderes als das, was er die letzten Jahre für Eintracht Frankfurt gezeigt hat“, erläuterte Glasner. „Was wir besprochen haben bleibt intern. Damit ist das Thema abgehakt und erledigt. Filip Kostic ist Teil von Eintracht Frankfurt!“ 

Verständnis für Kostic

Auch verschiedene Beiträge in den Medien wie auch in den sozialen Medien würden daran nichts ändern: „Für mich zählt das, was mir jemand ins Gesicht sage und andersrum. Ich habe mit Filip darüber gesprochen. Das was er mir erzählt hat, ist für mich wichtig und nicht das, was in den sozialen Medien geschrieben wurde.“ Außerdem warb er auch für Verständnis für den Linksaußen der SGE: „Es war eine komplizierte Phase für alle, auch für Filip Kostic. Das beschäftigt ihn auch, er ist ein Mensch mit Gefühlen und Emotionen wie alle. Es war wichtig, dass wir das ausräumen. Wir sind jetzt dabei das abzuschließen. Filip wird für Eintracht Frankfurt sicherlich viele gute Spiele absolvieren, davon bin ich überzeugt.“ Er verriet außerdem, dass es eine Strafe gegeben habe, wie diese aussieht verriet der Österreicher aber nicht: „Die Strafe bleibt intern. Was mir ganz wichtig ist: Der Mannschaftsrat hat niemals eine Strafe gefordert. Das gab es nie. Filip ist ein Kandidat für den Kader. Eine Kaderverbannung als Strafe wird es sicherlich nicht geben.“

„Es war wichtig und notwendig, dass man sich trennt!“

Anders sieht die Sache bei Amin Younes aus, der bei der SGE keine Zukunft mehr hat. Auch hier wollte der Österreicher nichts internes verraten, warb hier aber auch für Verständnis: „Es ist auch hier eine schwierige Situation für beide Seiten und auch eine Frage des Respekts, dass hier nichts an die Öffentlichkeit kommt. Wir sind der festen Überzeugung, dass es wichtig und notwendig war, dass man sich trennt. Wir wollten offen und ehrlich mit den Jungs umgehen und das war in diesem Fall auch so. Daher ist auch dieses Thema für mich abgehakt und wir versuchen das auch abgehakt zu lassen, um uns auf die kommenden Themen zu konzentrieren.“

Mit Kostic, ohne Younes also geht es am kommenden Sonntag gegen den VfB Stuttgart. Die Schwaben sind wie die SGE auch nicht gut in die Saison gestartet, trotzdem hat der 47-Jährige eine hohe Meinung vom VfB: „Ich finde es ist eine spannende Mannschaft mit jungen Spielern und viel Tempo. Über die Außen haben sie sehr viel Tempo und auf den Zehnerpositionen viel Kreativität und eine robuste Abwehr. Endo ist davor ein sehr guter defensiver Mittelfeldspieler. Es ist eine riesige Herausforderung für uns.“ Trotzdem habe sein Trainerteam einen Plan: „Aber sie haben auch ob ihrer sehr offensiven Spielanlage einige Probleme in der Defensive. Wir wollen Räume ausnutzen und hoffen, dass uns das gelingt.“ Denn eines sei sicher: „Ein Sieg wäre sehr wichtig, da müssen wir nicht drumherum reden. Das hilft fürs Selbstvertrauen.“

Riesiges Lob für Kamada

Auch zu zwei weiteren Personalien äußerte sich Glasner. Zum einen zu Daichi Kamada, der zuletzt zugab, dass ihn die vielen Gerüchte um seine Person beschäftigt haben. „Es ist normal, dass die Spieler das beschäftigt, wenn es Interesse geben soll. Das lenkt ab, auch wenn man das als Trainer eigentlich nicht möchte, das ist aber normal. Vielleicht war das ein Grund, dass Kamada nicht da angeschlossen hat, wo er letzte Saison aufgehört hat. Klarheit und Transparenz ist das Wichtigste. Jetzt haben die Spieler Klarheit, jetzt sind die Gedanken wieder mehr bei sich. Das hilft den Spielern und uns und ich bin wirklich froh, dass die Jungs hier sind und wir gemeinsam die nächsten Monate angehen können“, erklärte Glasner, der sich auf den spielstarken Japaner freut: „Daichi ist einer der spielintelligentesten Spieler, die ich je gesehen habe. Wie er sich zwischen den Räumen bewegt und wie er in die Schnittstellen geht, das gefällt mir. Er hat im eigenen Abschluss sicherlich noch Luft nach oben. Er antizipiert die Situationen sehr gut. Ich sehe ihn vorne flexibel einsetzbar, auch auf dem Flügel. „

Die andere Personalie ist die von Almamy Toure, der zuletzt lange verletzt war, aber jetzt wieder im Training ist und in Richtung Kader drängt: „Almamy hat die Länderspielpause sehr gut durchgezogen. Wenn die Belastung hoch wird, haben wir schon noch einmal einen Peak gesetzt. Bei intensiven Tagen spürt er die Muskulatur mehr. Da er schon ein paar Verletzungen hatte, sind wir da sehr vorsichtig. Er ist auf einem sehr guten Weg, ob wir ihn mitnehmen, warte ich morgen ab.“

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14 Kommentare

  1. Was bleibt:

    SportBild hat laut Glasner völligen Humbug hinsichtlich Mannschaftsrat geschrieben.

    Glasner ist ein weiterer Trainer, der ein solch hohes Urteil über Kamada fällt.

    Möglicherweise wissen es Staff und Verantwortliche doch manchmal besser. Auch wenn Daichi manchmal demotiviert aussieht und gestikuliert (s. AMFG14).

    Freue mich auf die kommenden nationalen und internationalen Spiele. Da geht was.

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  2. Wieder mal wissen wir das wir nix wissen und man sich zuoft und zuviel von der medialen Berichterstattung beeinflussen lässt.

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  3. Das FK-Thema wurde 1a von OG und MK geschlossen. Wäre schön, wenn wir das am Sonntag mit einem Sieg abrunden könnten.
    Mein Tipp: 3:2, Siegtorschütze in der 89. Minute – Filip Kostic!

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  4. Wirklich bitter, was manche Medien für einen Schrott schreiben und damit Dritten Schaden. Aber das man dies nachträglich korrigiert und sich eingesteht eine Falschinfo an zig tausende Menschen gegeben zu haben gibt’s natürlich nicht.

    Ich freue mich, dass jetzt Ruhe reinkommt und wir wieder sukzessive stärker werden.

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  5. So muss eine Pressekonferenz sein! Ein Trainer, der genau weiß, was er tut, und sehr gehaltvolle und informative Antworten gibt, das war bei Adi noch anders. So tiefe Einblicke in die Trainingsarbeit und Infos über die Form der Spieler bekommt man selten. Kein Geschwafel, keine Effekthascherei, immer auf den Punkt. Auch in Sachen Kostic und Younes klar und deutlich. (Zu Bild und Sport-Bild braucht man nichts mehr zu sagen. Schmierblätter, nur auf Effekthascherei, bzw. Clicks aus.

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  6. Ich hoffe, dass das Kapitel Kostic jetzt geschlossen ist. Die ganze überschwängliche Lobhudelei und das übertriebene Verständnis für alles fängt an zu nerven. Genug Puder in den Hintern geblasen, jetzt zählt Leistung! Das Geschäft ist nun mal knallhart.
    Auf geht’s!

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  7. Dazu passt auch das die Strafe für FK intern bleiben soll, aber die Blöd von 50.000 € schreibt. Hier sollte die Verantwortlichen den Herrn Palmert und Konsorten mal auf die Füße treten. Auf geht’s Eintracht Sonntag und Donnerstag drei Punkte!

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  8. Eine Mannschaft, ein Verein.
    Teamgeist, Geschlossenheit, Verbundenheit.
    Der Club, die Mannschaft, wir Fans
    und die Stadt
    das ist Eintracht Frankfurt.

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  9. Toll, alles prima, ganz schnell abhaken. Nur, wer jetzt erst gemerkt hat, dass eine gewisse Zeitung skrupellos Gerüchte verbreitet und Intrigen anzettelt, der sollte sich damit auseinandersetzen, dass es das Geschäftsmodell dieser gewissen Zeitung ist. Es handelt sich hier um Feindpropaganda, weil diese Zeitung Eintracht Frankfurt nicht mag und noch nie mochte. Auch Körbel darf sich überlegen, ob er weiterhin jedesmal lossprudelt, wenn er einen feindlichen Anruf bekommt.
    Zweitens gab es hier im Forum jede Menge Leute, die das Gerücht nicht nur für bare Münze nahmen, sondern es sogar gut fanden, wenn ein Mannschaftsrat Strafen gegen einen Kollegen fordert. Gibts vielleicht sowas wie Reue? Scham? Eingeständnis, einen Fehler gemacht zu haben? Ich warte… und hoffe, dass mein Vorschlag, die Strafe für Kostic aus der Mannschaftskasse zu bezahlen, ebenfalls Gehör findet.

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  10. Fazit: Thema abgehakt, Trainer und Vorstand haben das mMn seriös moderiert und innerhalb des Vereins geregelt (so wie sich das gehört!) Auch Daichi weiß jetzt was Phase ist und kann sich wieder auf seine 15 Scorerpunkte konzentrieren 😉

    Ich hoffe das wir am Sonntag eine Leistungsexplosion erleben damit auch sportlich wieder Ruhe einkehrt am Riederwald 😉

    Forza SGE !!!

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  11. „Verstndnis“ <– steht in der überschrift. florian bauer brauch dringend urlaub……

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  12. Bis jetzt macht Glasner einen richtig guten Eindruck auf mich. Probleme gab es leider reichlich. Hoffe es wird nun ruhiger, denn jetzt beginnen die englischen Wochen. Zu Kostic ist soviel geschrieben worden, denke da wird nichts hängen bleiben. Hoffe jetzt auf einen deutlichen Aufwärtstrend, bin optimistisch.

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  13. „Was wir besprochen haben bleibt intern. Damit ist das Thema abgehakt und erledigt. Filip Kostic ist Teil von Eintracht Frankfurt!“ – Wunderbarer Schlusspunkt unter das Thema.

    Und für morgen: Spielt euch weiter ein, Jungs, nehmt drei Punkte mit, und wir sehen uns dann am 19.9. um 19:30 Uhr :-)))

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