Eintracht-Trainer Oliver Glasner zeigt, wer beim 4:1-Sieg in Berlin Herr im Haus war. (Bild: IMAGO / Andreas Gora)

Drei Spiele in Serie hat die Eintracht auf einen Sieg und eigenes Tor warten müssen. Gegen die abstiegsbedrohte Hertha BSC aus Berlin klappte es endlich wieder mit einem Dreier. Mit 4:1 (1:0) gewannen die Frankfurter am Samstag gegen den Klub aus der Hauptstadt. Sichtlich erleichtert war SGE-Trainer Oliver Glasner nach dem Spiel. Nachdem sich in der letzten Partie gegen Bayern München die Abwehr bereits verbessert gezeigt hatte, legte die Offensive nun nach. „Ich bin glücklich über unsere Leistung und dass alle Offensivspieler an den Toren beteiligt waren“, sagte Glasner und sprach von einem verdienten Sieg. 

Die Eintracht hatte im Olympiastadion von Beginn an alles im Griff und suchte sofort den Weg in Richtung des Kastens der Berliner. „Ich bin sehr glücklich, wie wir von der ersten Minute an aufgetreten sind. In der ersten Halbzeit haben wir das Spiel kontrolliert“, so Glasner. Im Gegensatz zum Bayern-Spiel in der vergangenen Woche startete der Coach wieder mit Rafael Borré im Sturm und Daichi Kamada im offensiven Mittelfeld. Filip Kostic und Ansgar Knauff rückten nach hinten und agierten auf den Flügeln als Schienenspieler. „Wir wollten mit offensiven Außen Überzahl schaffen und haben analysiert, dass es am zweiten Pfosten immer wieder Möglichkeiten gibt“, erklärte Glasner. Eine Rechnung, die aufging, denn schließlich kam es so wie zuvor besprochen: Knauff eröffnete auf Vorlage von Kostic in der 17. Minute den Torreigen mit einem sehenswerten Kopfballtreffer. 

Die Glasner-Tuppe konnte sich vor dem Führungstreffer sogar den Luxus erlauben, in der ersten Viertelstunde zwei aussichtsreiche Chancen zu vergeben. Wieder einmal war es der sonst so umtriebige Jesper Lindström, der beide Möglichkeiten vergab (6., 15.). Erneut schien es an der Chancenverwertung zu hapern. „Wir hatten viele gute Abschlusssituationen“, mäkelte Glasner,  in den ersten 45 Minuten gerne mehr Tore auf der Habenseite gesehen hätte. Auch Kamada scheiterte beispielsweise aus kurzer Entfernung (24.). Beirren ließen sich die Adler von der knappen Führung zur Pause aber nicht. Im Gegenteil: „Wir wollten in der zweiten Hälfte so weiter machen und aufs zweite und dritte Tor spielen. Die Jungs haben das gut umgesetzt und weiter nach vorne gespielt“, betonte Glasner.

„Jesper hat den Schwierigsten gemacht“

So kam die Eintracht kurz nach der Pause nach einer unzureichend geklärten Ecke zum 2:0. Nachdem Knauff den Ball wieder ins Zentrum flankte, legte Evan N’Dicka mustergültig mit dem Kopf auf Tuta ab, der das Leder aus kurzer Entfernung hinter die Linie beförderte (48.). „Es war auch mal wieder wichtig, nach einem Standard zu treffen“, sagte Glasner zum zweiten Treffer des Nachmittags. Und auch Pechvogel Lindström durfte sich dann endlich mal wieder in die Torschützenliste eintragen. „Jesper hat den Schwierigsten gemacht“, war Glasner froh, dass der Offensivmann nach seiner Durststrecke wieder getroffen hatte. Nachdem er die ersten beiden besagten Chancen noch vergeben hatte, traf Lindström aus gut und gerne 35 Metern. Herthas Torwart Marcel Lotka war zuvor übermotiviert herausgestürmt und klärte den Ball in die Füße des Dänen, der wiederum schnell schaltete und mit einer Bogenlampe abschloss. 

Nur kurz machten es die Hessen daraufhin spannend. „Wir haben den Gegner zum Tor eingeladen“, musste Glasner zugeben. Davie Selke hatte per Direktabnahme aus 16 Metern zum 3:1 getroffen (61.), nachdem die Eintracht-Hintermannschaft den Ball nicht aus der Gefahrenzone bekam. Es war der einzige Fehler, der sonst konzentriert agierenden Verteidigung. Lange daran zu knabbern hatte die Mannschaft nicht, zog die SGE den Berlinern in der nächsten Situation doch gleich wieder den Stecker. “Es war eine tolle Reaktion. Mit dem vierten Tor haben wir den Deckel drauf gemacht“, hob Glasner hervor. Keine zwei Minuten nach dem Gegentreffer lag das Spielgerät schon wieder im Berliner Kasten. Diesmal war es Borré, der nach Zuspiel von Kamada zum 4:1-Endstand traf (63.). Nach „einem tollen Konter“ habe der Kolumbianer getroffen, den der Japaner zuvor „überragend eingeleitet“ habe, so Glasner.

„Jetzt beginnt die Crunchtime“

Nach über 270 Minuten gelangen der Eintracht also mal wieder eigene Tore, die darüber hinaus einen Sieg einbrachten. Auch wenn es gegen einen zugegeben schwachen Gegner ging. Dennoch will Glasner das nicht kleinreden: „Wir können sprechen, analysieren und Videos zeigen. Aber das Gefühl des Tors ist unersetzlich.“ Glasner weiß aber auch, dass die Eintracht die Leistung in Berlin nun bestätigen muss: „Jetzt beginnt die Crunchtime für uns. Es geht darum, alles rauszuholen, was wir haben.“ Rechtzeitig dazu sollen auch Sebastian Rode und Danny da Costa wieder eingreifen können. Beide erwartet Glasner noch zu Beginn der Trainingswoche zurück. „Das ist wichtig, wir haben gesehen, dass wir jeden Einzelnen benötigen, um erfolgreich zu sein.“ 

Bereits am Mittwoch (18.45 Uhr) geht es für Eintracht mit dem Auswärtsspiel im Europacup-Achtelfinale gegen Betis Sevilla weiter. „Es geht jetzt Schlag auf Schlag. Betis ist dritter in Spanien. Da müssen wir in Sachen Leistung noch etwas draufpacken, um mit einem guten Ergebnis zurückzureisen“, weiß der Trainer. Der Auftritt in der Hauptstadt am Samstag machte Glasner jedoch Mut. Er ist sich, was seine Mannschaft angeht, sicher: „Sie sind bereit für die tolle Phase in der Bundesliga und Europa. Deswegen gehen wir mit großer Vorfreude da rein.“ 

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13 Kommentare

  1. Big City Club vs SGE 1 zu 4

    Die Eintracht hat von Minute 1 deutlich gemacht was die Devise ist.

    Immer wieder wurde das Mittelfeld schnell und direkt überspielt so dass es schon früh und recht regelmäßig in Ansätzen gefährlich wurde.

    Zu Beginn war das vor allem vorne noch recht unpräzise so dass die Angriffe zu leicht verpufften.

    Die schwachen Berliner schafften es jedoch überhaupt nicht für Entlastung zu sorgen so dass wir sie zunehmend einschnüren konnten.

    Dies lag auch daran, dass wir hinten sehr wach waren und Konter gut und gekonnt im Keim erstickt haben.

    Angeführt von einem diesmal richtig guten Hinteregger ließen wir hinten nichts zu.

    Das Zentrum wurde durch Sow und jakic dominiert die immer wieder die offensiven außen einsetzten.

    Knauff war sehr aktiv, das ist positiv zu erwähnen. Er machte Kilometer und war immer wieder anspielbar. Bei ihm verpufften die Aktionen dann leider häufig, da es zu oft etwas zu unpräzise war. An dieser Stelle jedoch gar keine Kritik, darauf lässt sich absolut aufbauen und er sollte nun auch gesetzt sein.

    Der bis dahin etwas unauffälligere Kostic setzte sich an in Kostic Manier Weltklasse gegen zwei Gegner durch und schlug die Flanke. Tja…und wer war zur Stelle? Der agile und aufgeweckte Knauff der dann sehe gekonnt einsetzte.

    1 zu 0 hochverdient.

    Wer dann auf ein Aufwachen der Hertha wartete wurde enttäuscht. Einerseits waren sie zu schwach, aber auf der anderen Seite spielten wir das auch einfach gut und souverän runter und zeigten, dass wir einfach stärker sind. Da ändern auch keine investierten 350 Millionen etwas.

    Das zwei zu null viel dann nach einer Flanke. Der starke N’Dicka legte uneigennützig auf den starken Tuta ab, Klasse.

    Das drei zu null freute mich sehr für unseren Youngster. Lindström hatte zu Beginn des Spiels wieder zwei Chancen zu leicht vergeben (schwache Ballmitnahmen)…man merkt es nagt an ihm.

    Aber das drei zu null war dann einfach klasse. Viele Spieler hätten hier nicht getroffen. Hoffentlich gibt ihm das Vertrauen, denn der Junge kann richtig gut kicken!

    Die Eintracht nahm dann etwas Luft raus was zu Lasten der Genauigkeit ging. Das 1 zu 3 wurde jedoch gekonnt gekontert…super.

    Und so ging das Spiel dann zu Ende. Es ist ein Spiel zur richtigen Zeit gewesen in dem viele Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben tanken konnten.

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  2. Stimme dir zu Olga. Und um der Nörgler will, ich denke dass dieses Spiel trotz des hohen Sieges nicht die beste Saison Leistung war, aber eine deutlich stärkere als die von Hertha.

    PS: das Foto ist ja mal cool

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  3. Und der Kolo netzt wieder…MANN, was freu ich mich auf ihn !!!!
    Ansonsten sehr gut zusammengefasst, Olga….
    Wir hätten gg.diese 3.klassige Hertha mindestens. Noch 2-3 Dinger nachlegen müssen…aber dafür ham wir ja nächste Saison unsere schwarze Perle !!!

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  4. Soll jetzt kein Diss oder nachtreten oder sonst was sein.
    Aber es ist schon erschreckend was bobic für eine schlechte Gurkentruppe mit soooo viel Kohle zusammen gekauft hat .

    Da hat ja wirklich gar nix Hand und Fuß . Ich weiß ja nicht wie es bei euch vor der Saison war .- aber ich hatte immer gedacht wenn Fredi soviel Geld zur Verfügung hat und so ein Händchen damit hat wie in frankfurt dann wird das richtig gut ….
    Naja

    Am Ende heißt es wohl das wir eine gute Scoutingabteilung haben ?! ):

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  5. OT: Interview mit Filip Kostić, auf deutsch!!! Der sonst auf mich etwas introvertiert wirkende Filip lacht und ist zuversichtlich motiviert.

    Hoffentlich gelingt es uns, dass unser bester Mann bei uns verlängert und sich hier zur Legende macht (die er ja schon teils ist)

    https://youtu.be/XiWb528h1Sc

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  6. Willi Huberts, der erste österreicher in der Bundesliga und langjährige eintrachtler, ist gestorben.

    Ruhe in Frieden…

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  7. Schade ich lese immer mit und jetzt gegen berlin lese ich die Berliner waren schwach. Ich sage dir SGE war mega stark. In Berlin hatte kein Spieler von Berlin Sekunden gehabt um einen Ball zu spielen. Die SGE hat mega gepresst. Es war ein bärenstarke Auftritt als Gastmannschaft. Sorry .
    Mit so eine Einstellung von der SGE wird jede Mannschaft riesige Probleme bekommen. Dazu kommt das die SGE technische super Spieler hat. Jetzt kommt nicht nur links die Gefahr jetzt kommt die SGE auch von rechts mega stark. Top Leute geholt. Freue mich auf Mittwoch und darf dabei sein. Hinzu kommt man sieht jetzt auch für die neue Saison Spieler bei uns die uns mega stark macht. Man eine schöne Zeit kommt auf uns zu. Volles Haus in der Euro Liga, Ultras da was für ein Festtag wird das.!!!!!!!!!!!!!!!
    Corana fast überstanden jetzt einen verrückter der eigene Bürger in den Tot treibt. Sinnlos. Sorry da will einer in die Geschichtsbücher. Wir reden über Fussball 900 km weiter sterben Leute weil einer meint seine macht schwindet.
    Ok keine Politik hier Sorry. Jeder toter ob Russe oder Urkainer sinnlos.

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  8. Ein sehr cooler Sieg. Filip wieder in Form – genau rechtzeitig. Auch sonst insgesamt übrigens ein spitzenmäßiger Spieltag 😉

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  9. Bei Betis musste soeben Guardado ausgewechselt werden. Laut Kicker.de ist dies bereits der 5. verletzte Außenverteidiger bei Betis.

    Moreno, Bellerin, Miranda und Montoya nicht im Kader

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  10. Betis hat zuhause 1:3 gegen Atlético Madrid verloren.
    Zuvor im Pokal zuhause 1:1 gegen Rayo Vallecano (aber weiter und im Finale, weil sie bei Rayo 2:1 gewonnen haben)

    Die sind zuhause schlagbar.
    Auf geht’s SGE!

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