Die Eintracht haderte nach der 1:2 (1:1)-Niederlage gegen Borussia Dortmund nach guter Leistung nicht nur mit der Chancenverwertung, sondern auch mit dem Schiedsrichter. „Wenn sich zwei Mannschaften auf Augenhöhe auf diesem Level duellieren, entscheiden Kleinigkeiten. Das kann eine Schiedsrichterentscheidung sein oder die Effizienz. Wir hatten heute beides nicht“, sagte Trainer Oliver Glasner nach dem Spiel am Samstagabend. So ging die Partie gegen die Gäste aus dem Ruhrpott etwas unglücklich verloren. Daichi Kamada hatte in der 26. Minute zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich für die Hessen getroffen, nachdem Julian Brandt die Borussen in der 20. Minute in Führung gebracht hatte. Der Siegtreffer für die Schwarz-Gelben gelang Jude Bellingham in der 52. Minute.
Doch die Tore waren am Ende nur Nebensache. Vor allem über eine Szene wurde im Anschluss der 90 Minuten heftig diskutiert: Der nicht gegebene Elfmeter kurz vor der Halbzeitpause. Nachdem Randal Kolo Muani mit einem Lupfer den Pfosten getroffen hatte, wurde der aus zwei Metern einschussbereite Jesper Lindröm deutlich von Karim Adeyemi geschubst und zu Boden gebracht (42. Minute). Eigentlich ein klarer Fall von Strafstoß, möchte man meinen. Der Unparteiische Sascha Stegemann und Videoschiedsrichter Robert Kampka im Kölner Keller schienen das in dem Moment anders zu sehen. Anstatt die Szene noch mal genauer unter die Lupe zu nehmen, ging das Spiel kurzerhand mit einem Freistoß für den BVB weiter.
Dabei kann einem Stegemann, der seine Fehlentscheidung nach dem Spiel zugab, schon fast leid tun. Doch warum Videoschiedsrichter Robert Kampka nicht eingriff, um seinen Kollegen auf dem Platz zu unterstützen, ist ein Rätsel. Zwar habe es Kontakt gegeben, sagte Stegemann. Doch auch Kampka sei der Meinung gewesen, dass es keine klare Fehlentscheidung war. Trainer Glasner konnte das nicht verstehen: „Es ist ein klarer Elfmeter. Der Schiedsrichter wurde hier im Stich gelassen“, befand er. Es könne passieren, dass eine Situation auf Platz falsch wahrgenommen werde. Aber „es gibt Schiedsrichter, die sich das dann in aller Ruhe anschauen“.
Stegemann äußerte sich am Sonntag auch im “Sport1-Doppelpass” zu seiner Entscheidung und untermauerte, dass er falsch lag. Der Check in Köln sei zu früh abgebrochen worden, erklärte der Schiedsrichter. Kampka habe sich lediglich auf die Bilder der Standard-Kameras verlassen und nicht auf zusätzliches Videomaterial zurückgegriffen. Stegemann betonte, dass der die Sache mit Kampka am Montag konstruktiv aufarbeiten werde.
Selbst schuld
Die Eintracht scheiterte aber nicht nur am Schiedsrichtergespann, sondern auch an sich selbst – oder besser gesagt an BVB-Torwart Gregor Kobel. Besonders in der zweiten Halbzeit ließ die Glasner-Elf viele aussichtsreiche Möglichkeiten liegen. Bezeichnend war die Doppelchance durch Muani und anschließend Mario Götze in der 57. Minute. Erst scheiterte der Franzose alleinstehend vor Kobel, Götze dann trotz freier Schussbahn an Nico Schlotterbeck auf der Linie. Muani sollte in der 62. Minute abermals in Kobel seinen Meister finden. Vor diesen beiden Möglichkeiten hatte Lindström bereits aus kurzer Distanz den 2:2-Ausgleich auf dem Fuß, doch auch hier reagierte Kobel hervorragend (54.).
Aufgrund des Chancenwuchers seiner Mannschaft legte Glasner den Fokus nicht nur auf den Schiedsrichter. „Wir müssen die Schuld bei uns selber suchen“, war der Trainer selbstkritisch und sprach von einer „bitteren Niederlage“. Wegen der mangelnden Effizienz vor dem Tor wollte der Trainer mit seinen Spielern aber nicht zu hart ins Gericht gehen: „Wichtig ist, dass wir uns diese Situationen erspielen und erarbeiten. Dann werden wir die Dinger auch wieder machen.“
“Auf dem richtigen Weg”
Was Glasner aber sonst von seiner Truppe sah, stimmte ihn positiv. „Ich bin enttäuscht über das Ergebnis, aber sehr glücklich mit der Leistung“, betonte der Coach. Denn die SGE legte in einer intensiven Partie über 90 Minuten einen starken Auftritt auf den Platz. Immer wieder übte die Eintracht Druck auf die Dortmunder Defensive aus und hielt auch der Offensive der Gäste über weite Strecken stand. „Dortmund war sehr engagiert. Trotzdem haben wir sie in der zweiten Hälfte permanent hinten reingedrängt“, beobachtete Glasner. Immer wieder habe seine Mannschaft Fehler beim Gegner erzwungen. Mindestens der Ausgleich, aber auch ein Sieg wären somit verdient gewesen. „Die Leistung war hervorragend. Wir hatten 20:7 Torschüsse. Ich sehe uns absolut auf dem richtigen Weg“, war Glasner überzeugt.
Die Adler schlossen mit ihrer Leistung gegen Dortmund an ihre Vollgas-Auftritte der letzten Wochen an. Die ärgerliche Niederlage sollte dabei nicht allzu sehr ins Gewicht fallen. „Aus dieser Niederlage müssen wir viel Kraft und Selbstvertrauen mitnehmen“, sagte Glasner. Zwei Wochen müssen seine Spieler noch durchhalten, dann ist Winterpause. Das Champions-League-Auswärtsspiel gegen Sporting Lissabon hat die Eintracht am Dienstag, 21 Uhr, als nächstes vor der Brust. Danach warten in der Bundesliga Augsburg, Hoffenheim und Mainz auf die SGE. Dass seine Mannschaft wegen des straffen Programms im Endspurt einbrechen könnte, glaubt Glasner nicht: „Wir werden die restlichen beiden Wochen genauso durchziehen. Da habe ich keine Bedenken.“
11 Kommentare
Ernstgemeinte Frage:
Hättet ihr lieber:
a) unglücklich verloren, aber gesehen dass wir mittlerweile eine Mannschaft wie den BVB dominieren können (Daumen hoch)
b) glücklich gewonnen, dabei aber spielerisch vom BVB die Grenzen aufgezeigt bekommen. (Daumen runter)
?
Was nützt es, wenn wir uns hier bedauern. Wir sollten an den DFB Emails verschicken und Herrn Drees um eine Stellungnahme und Konsequenzen bitten. Der Druck auf die Verantwortlichen muss steigen. Aber bitte sachlich.
@2 onkel hotte
Richtig, ich habe DFB/DFL heute schon eine sachliche, sehr kritische Email geschickt.
Zu diesem Arzt mit Wohnsitz Mainz, der gestern die Position des VAR lächerlich machte, missbrauchte.
Von Dr. Kampka, diesem unsäglichen Dilettanten (um es noch vornehm auszudrücken) würde ich mir noch nicht einmal den Blutdruck messen lassen.
Von der Überprüfung meiner Reflexe hätte ich ihm gestern auch dringlichst abgeraten.
Nachdem dieser Stümper schon lange nicht mehr pfeifen darf, muss er umgehend total suspendiert werden, das ist alternativlos.
Eines, trotz allem Ärger nicht vergessen,
wir haben aktuell eine tolle Mannschaft, die auch gestern ein tolles Spiel gezeigt hat. Diese Gelb-Schwarzen können sehr glücklich sein, dass wir sie nicht aus dem Stadion geschossen haben, trotz ihrer offensichtlichen (und höchstwahrscheinlich spielentscheidenden) Unterstützung durch Stegemann und dem Wahrnehmungsgestörten im Kölner Bunker.
Auf geht's SGE
@3 fj: Ein wahres Wort, dem ist nichts hinzuzufügen.
Warum darf Herr Kampka seit 2021 keine Bundesliga mehr pfeifen, aber als VAR wird er weiter eingesetzt? Und zu @1 die Glasklaren 100% Torchancen waren alle nach dem 2:1 für die gelben. Was ich damit sagen möchte, die von dir angesprochene Dominanz kam erst in der 2. Halbzeit mit dem Rückstand, wenn die Mannschaft noch offensiver werden muss.
Klare Worte von OG. Ja auf den Schiedsrichter sagen er kann kein Bundesliga Spiel pfeifen gehe ich mit. Jeder Körperkontakt von SGE wurde als Foul gepfiffen. Besonders das Duell Rode im Mittelfeld war klar Ball gespielt.
Ok wir sagen der VAR muss weg. Nein es soll helfen, vor ein paar Jahren spielten wir ohne ihn, da gab es nur die Schiri Entscheidung. Frage mich was machen die Lienenrichter, hat er das nicht gesehen, oder der 4.Schiedsrichter. Ist dieser nur da um aufzupassen das die Trainer sich in ihre Zone bewegen? Oder Beschwerden entgegen zu nehmen.
Warum kam nicht VAR durch. Dortmunder EDV Häcker.
Finde es gut das der Schiedsrichter sagt danach klarer Elfmeter. Aber warum wurde er alleine gelassen? Dies ist die Frage? 10 gelbe Karten in einem Spiel wau.
Also es gab noch 3 Bundesliga Schiris auf dem Platz. Alle waren blind oder.
Beim Eishockey gibt es so etwas nicht.
Diese Spiele sind viel schneller und wichtiger. Da gibt es eine klare Richtung.
Fazit für mich war klar SGE war mega stark, hat Dortmund an die Wand gespielt, technisch hoch überlegen und Spielverständniss mega stark. Habe lange nicht mehr so eine starke SGE erlebt. Wir werden noch richtig die Bundesliga aufmischen.
Vielleicht denke einige anders aber Mario Götze ist Weltklasse für die SGE. Was dieser Junge läuft und immer eine Idee hat, für mich der stärkste Einkauf seit Jahren
Wünsche allen einen super Start in die Woche und Dienstag einen Sieg da ist die Welt genau dort wo wir SGE hin gehört.
Jungs, tatsächlich sind wir im Moment im Prinzip eigentlich zu gut für diese Schiri Diskussion! Das hatten wir am Anfang der Saison schon mal als wir 4 Punkte durch den VAR gelassen haben. Nun wieder. Aber! Auch damals Chancenwucher durch uns.
Machen wir die (sehr möglichen) Tore, können uns Schiri und VAR egal sein!! Ich hasse die dauernden Fehlentscheidungen/Nichtentscheidungen wie jeder hier, aber es geht weiter. Wenn es 4:1 steht - wie gegen die Assis aus Dortmund möglich - scheiß auf eine kack VAR oder Schiri Entscheidung! Die Lösung ist: effektiver zu sein. Die Jungs auf dem Platz haben das Zeug dazu. Keine Frage.
Aytekin hat am Wochenende 3 Liga gepfiffen!!! Warum??? Warum werden bei Topspielen nicht auch Top-Schiris eingesetzt. Diese Frage wurde auch im Doppelpass gestellt. Es werden wohl Konseqenzen folgen, Grüße für Herrn Dr. K. (Hoffentlich)
Das ist einfach nur Betrug. Jeder hat gesehen das es mindestens 2 Elfer für uns geben muss, dazu noch Rot vs Dortmund. Ein Skandal. So ein verpfiffenes Spiel habe ich noch nie gesehen und ich bin Bj 71. Wären alle Spiele korrekt gepfiffen worden, wären wir Tabellenführer.
Mal davon ab:
Wir haben den BVB an die Wand genagelt.
Wie geil ist diese Mannschaft bitte?
Das war die schönste Niederlage seit langem.
Diese ewige Diskussion über die Schiris, VAR sind mir einfach zu blöd. Fehlentscheidungen gibt's immer wieder, aber so offensichtlich wie am Samstag Abend, mehr geht nicht.
Dann diese Ausreden, VAR nicht gemeldet usw. hat doch nichts mehr mit Fairness zu tun. Ich denke das war so geplant. In den Partien Köln und Hertha haben wirauch Punke durch Fehlentscheidungen liegen gelassen.
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