Die Szene, die Frankfurt schäumen lässt: Karim Adeyemi schubst Jesper Lindström. (Foto: imago/osnapix)

Bittere Niederlage: die Eintracht dominiert, aber macht die Tore nicht. Am Ende hadern sie mit ihrer Chancenverwertung und Referee Sascha Stegemann, der einen klaren Elfmeter an Jesper Lindström nicht gegeben hat. Und das nach dem Spiel auch zugab. Die Stimmen zum Spiel:

Markus Krösche (Sportvorstand Eintracht Frankfurt):Der Schiedsrichter war nicht der Schlüssel für die Niederlage. Aber er hat heute, das weiß er wahrscheinlich auch selber, keine gute Partie gemacht. Ich glaube, dass es in der ersten Halbzeit ein klarer Elfmeter war. Ich frage mich, wofür wir den VAR haben, wenn wir ihn nicht nutzen. Letztlich müssen wir unsere Tore machen, keine Frage. Aber das sind Schlüsselszenen. Wenn der Schiedsrichter eine falsche Entscheidung trifft, okay, aber wir haben den Videoassistenten. Dann melde dich halt. Das kann man sich zumindest mal angucken. Die zweite Szene ist eine schwierige Situation. Er trifft Mario, da kannst du einen Elfmeter geben, aber das kannst du machen, musst du aber nicht. Aber der in der ersten Halbzeit ist ein klarer Elfmeter.“

Gregor Kobel (Borussia Dortmund): „Wir haben einen super Spirit gezeigt, aber auch viele Chancen zugelassen. Wir haben gepunktet die letzten Spiele und gut verteidigt, aber es gibt noch die ein oder andere Sache, die wir besser machen können. Von der Qualität müssen wir oben mitspielen. Wir haben das ein oder andere Spiel, wo es viel Kampf war. Wir haben zweimal in Folge gewonnen, plus das gute Spiel gegen City und gegen Hannover. Wir sind auf einem guten Weg. Wir haben gesagt: wir wollen eine Serie starten. Da müssen wir weitermachen.“

Zum Foul von Adeyemi gegen Lindström: „Ich habe es im Spiel nicht so wahrgenommen. Aber ok: Das sieht scheiße aus. Das war glücklich für uns.“

Mario Götze (Eintracht Frankfurt): „Die Zahlen stimmen, das Ergebnis für uns nicht. Wir hatten am Mittwoch ein schweres Spiel, haben heute gut gespielt, sind dominant aufgetreten. Es ist ärgerlich, dass wir die hochkarätigen Chancen nicht genutzt haben. Dortmund war eiskalt und hat uns das Genick gebrochen. Zweimal in Rückstand zu geraten war nicht ideal. Ich habe ein Stoßen von hinten bekommen, warum sollte ich sonst gegen Gregor Kobel ins Duell gehen. Wahrscheinlich war die erste Szene aber deutlicher. Es war eine sensationelle Leistung von Kobel. Wir müssen zwingender sein bei unseren Chancen, gerade in den Gegenpressing-Situationen. Da müssen wir es zu Ende spielen, das Spiel killen. Das ist uns heute leider nicht gelungen.“

Mats Hummels (Borussia Dortmund): „Es gibt zwei Varianten. Dass wir uns drauf einlassen und kämpfen. Und dass Eintracht Frankfurt die Chancen nicht genutzt hat und wir einen fantastischen Torwart hatten. Ich glaube, dass wir auf einem schwierigen Platz gespielt haben. Das hat bei beiden Mannschaften zu Fehlern geführt, bei uns zu eklatanten. Es war ein schwieriges Spiel, aufgeheizt. Wenn Frankfurt seine Chancen nutzt, dann gehen wir als Verlierer vom Platz.“

Sebastian Rode (Eintracht Frankfurt): „Wir haben verloren, weil wir die Bälle nicht reingemacht haben und Dortmund Gregor Kobel hatte. So stehst du am Ende mit 0 Punkten da. Vielleicht hat am Ende ein Quäntchen Frische gefehlt. Gerade im Abschluss brauchst du Konzentration, um den Ball vorbeizuschieben. Aber Gregor Kobel hat den Fuß immer dazwischen gehabt.“

Zum Schubser von Adeyemi an Lindström: „Das Problem ist, dass es den VAR gibt und er die Chance hätte, es sich es selbst noch einmal anzuschauen. Wenn er es gesehen hätte, sieht er: klarer Elfmeter. Die Sache ist, wenn er den Stoß nicht kriegt, schießt er den Ball ins Tor. Das ist meiner Meinung nach, ein klarer Elfmeter, weil es eine Torverhinderung ist. Egal, wie fest der Stoß ist.“

Zur gelben Karte: „Es war sehr aufgeladen und emotional. Mit dem vierten Offiziellen hat es einen kleinen Hintergrund, weil er bei uns die Schiedsrichterbelehrung im Sommer gemacht hat. Da war der Auftritt nicht ganz so doll. Sehr arrogant. Er hat bei einigen Rückfragen nicht so normal geantwortet. Da ging es mir ein bisschen durch.“

Sascha Stegemann (Schiedsrichter): „Auf dem Spielfeld stellte sich die Situation für mich so dar, dass es zu einem normalen Körperkontakt zwischen Adeyemi und Lindström kam, wo ich kein klares Foulspiel oder einen Impuls sehen konnte. Das habe ich so nach Köln transportiert. Dort wurde die Szene gecheckt und nicht als klar und offensichtlich falsch eingeschätzt. Deswegen lief das Spiel weiter. Wenn ich die Bilder jetzt sehe, mit den entsprechenden Kameraperspektiven, muss man klar festhalten, dass es einen Strafstoß für Eintracht Frankfurt hätte geben müssen, weil sich der Sachverhalt in den TV-Bildern etwas anders darstellt als für mich auf dem Spielfeld. Nämlich, dass es einen klaren Impuls mit beiden Händen gab, die zwar nicht durchgestreckt waren, aber ausreichend waren, um den Spieler Lindström zu Fall zu bringen. Wir werden die Szene aufbereiten in den kommenden Tagen. Bei der Szene von Süle gegen Götze fehlte mir der Impuls, es war eher ein Auflegen von Süle, sodass es auch nach Betracht der Fernsehbilder kein Strafstoß für mich war.“

Edin Terzic (Trainer Boruissa Dortmund): „Ein großer Kampf, eine große Portion Glück, aber trotzdem bleibt das ein wichtiger und ein geiler Sieg hier. Ich glaube nicht, dass viele Mannschaften hier gewinnen und wir haben es heute geschafft und darüber freuen wir uns, aber wir wissen auch, dass wir in der ein oder anderen Szene ein bisschen Glück mit dabei war. Kobel hält uns im Spiel, wir haben auf einmal 20 Meter vorm eigenen Tor die Bälle einfach weggegeben. Wir wissen dass das intensiv in den letzten Wochen war, wir spielen im 3-Tages-Rhythmus, es kann nicht immer der perfekte Fußball sein und heute sind wir sehr glücklich, dass wir mit dem Dreier nach Hause fahren, das war sehr wichtig.

Oliver Glasner (Trainer Eintracht Frankfurt): „Ich habe die Bilder jetzt natürlich auch gesehen und es war ein klarer Elfmeter und Rote Karte auch, aber egal. Entweder halten wir uns an die Regeln, oder nicht. Aber nochmal, die Schiedsrichten sind da die Ärmsten, weil er wartet auf das Zeichen von oben und das kommt nicht. Es ändert nichts mehr, wir werden keinen Elfmeter mehr bekommen. Wenn der VAR das Fernsehbild nicht mal hat, dann braucht man ihn nicht. Lass uns lieber über unsere Leistung sprechen, weil natürlich war das wahrscheinlich mit eine spielentscheidende Szene aber auf der anderen Seite war das, was wir in der zweiten Halbzeit mit auf den Platz gebracht haben, unglaublich. Am Ende müssen wir uns bei der eigenen Nase nehmen und eingestehen, dass diese Torchancen keine Tore erzielt haben. Aber ich schau so positiv in die Zukunft. Also ich hier begonnen habe war unser erstes Spiel in Dortmund und da sind wir sang- und klanglos untergegangen mit einem 5:2 und wir hätten auch höher verlieren können. Wenn ich dann sehe was 16 Monate danach ist, dann sehe ich uns absolut auf dem richtigen Weg. Wir sind alle enttäuscht über die Niederlage, aber die Leistung war großartig.“

Quelle: Sky

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52 Kommentare

  1. Adeyemi is so ein nixkönner. Man ist versucht fürs rückspiel hinti zu reaktivieren der den mal richtig zerstört!

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