Kann Michael Hector die Verantwortlichen in den letzten Wochen endgültig von sich überzeugen?
Kann Michael Hector die Verantwortlichen in den letzten Wochen endgültig von sich überzeugen?

Rückkehr zum FC Chelsea – oder doch weiter bei Eintracht Frankfurt? Michael Hector steht vor persönlich ganz wichtigen Wochen. Endlich irgendwo sesshaft werden ist der große Traum. Bei den Hessen fühlt er sich wohl – und könnte sich einen längeren Aufenthalt vorstellen.

Sollte es bei der Frankfurter Eintracht einen Spieler geben, der als Synoym für den Begriff „Chiller“ herhalten könnte, dann ist Michael Hector davon nicht weit entfernt. Der Brite mit den Jamaikanischen Wurzeln ist, wie er selbst sagt, „als Mensch relaxt. Wenn ich nicht auf dem Feld stehe, bin ich ‚laidback'“ – ein lockerer Typ also. Sobald der Anpfiff auf dem Platz ertönt, ist der „Chill-Faktor“ allerdings höchst geringt, da „muss man hart arbeiten. Ich will Fußballspiele gewinnen.“ An den Roten Karten, so die schmunzelnd vorgetragene Version Hectors, sei erkennbar, „dass ich nicht so entspannt bin.“

Wer Hector erlebt, kann kaum glauben, dass hier jemand um seine Zukunft bei den Hessen spielt. Im Sommer endet das Leihgeschäft, eine Rückkehr zum Chelsea FC wäre die Folge. „Es ist noch nichts entschieden“, gab der 24-Jährige zu Protokoll, der sich in Frankfurt wohl fühlt: „Ich habe bislang jeden Moment genossen. Ich spiele hier in einem der besten Stadien in Deutschland. Das liebe ich am meisten hier: Das Stadion an einem Spieltag.“ Der Abwehrmann gilt im Mannschaftskreis als sehr beliebt, er ist ein Spaßvogel, der „mit allen gut auskommt.“ Dies sei enorm wichtig, schließlich „sehe ich die Jungs öfter als meine Familie.“

Alle drei Wochen nach London – damit die Haare sitzen!

Rund alle drei Wochen stattet er seiner Familie in London einen Besuch ab, auch um sich die Frisur richten zu lassen. „Es entspannt mich, mir die Haare zu machen. Das passiert alles in meinem Haus. So kann ich ein bisschen chillen“, ließ Hector erneut erkennen, wie wichtig ihm die Entspannung außerhalb des Fußballfeldes ist. Die Niederlagenserie mit den Hessen hat ihn deshalb nicht aus der Ruhe gebracht, auch hier versucht der Abwehrhüne das Positive rauszuziehen: „Wir mussten in dieser schwierigen Zeit zusammenhalten. Das hat uns als Einheit stärker gemacht und als Freunde zusammengeführt.“

Dabei hatte Hector zuletzt eine schwierige Zeit. Die Kritik nach den letzten Begegnungen, in denen er viermal hintereinander die gesamte Spielzeit über auf dem Feld stand, war häufig niederschmetternd, der SGE4EVER.de-Notenschnitt von 3,65 wird nur noch von vier Akteuren unterboten. Auffällig waren vor allem sich permanent wiederholende Konzentrationsmängel, die bitterböse in Form von Gegentreffern bestraft wurden. Er ließ sich davon jedoch nicht unterkriegen, zu groß ist die Begeisterung für diesen Sport: „Das ist das, was ich liebe. Ich liebe Fußball!“ Bislang war er dabei vor allem als Wandervogel bekannt, die Eintracht ist bereits sein 14. Verein, nachdem er 2009 seine Profikarriere beim FC Reading begann. Hector würde gerne irgendwo sesshaft werden, „ich will natürlich irgendwo richtig ankommen. Das ist mein Plan. Man will das Gefühl mit den Fans haben, mit ihnen und dem Team wachsen.“

Hector traut sich die Rolle im defensiven Mittelfeld zu

Eine Möglichkeit, weiter in der Mannschaft zu bleiben, könnte die lange Verletzungspause von Makoto Hasebe sein. Selbst die Rolle im defensiven Mittelfeld würde sich Hector zutrauen, schließlich wurde er damals auf dieser Position gesichtet: „Im Training habe ich das auch schon gemacht. Niko Kovac weiß, dass ich das kann.“ Ob er gegen Borussia Mönchengladbach als Sechser aufläuft ist jedoch fraglich. Kovac scheint hier neben Omar Mascarell eher auf den wendigeren und schnelleren Mijat Gacinovic zu setzen. Hector wird den Kopf auch dann nicht hängen lassen, wenn er nur auf der Bank Platz nehmen muss. Er hat schon einige Rückschläge verdauen müssen, wie etwa seine Platzverweise zu Beginn der Saison. Eine SMS von Chelsea-Innenverteidiger John Terry muntere ihn jedoch auf: „Er sagte mir – Kopf hoch! Das hat gutgetan, dass ich wusste, dass sie zuschauen.“ Und gab ihm so die nötige Kraft, weiter an sich und seine Chance in der Bundesliga zu glauben.

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10 Kommentare

  1. „Das hat gutgetan, dass ich wusste, dass sie zuschauen.“

    Es gab also auch noch Menschen ausserhalb der Eintrachtfamilie die sich dieses Elend anschauten? Michael the Chiller Hector kann also auch im defensiven Mittelfeld spielen, vielleicht gut für Kovac das zu wissen, denn er mag Michael und dessen Spielweise offensichtlich sehr. Ob dies natürlich für den allgemeinen Erfolg zuträglich ist, das soll jeder für sich entscheiden. Ich habe da nun ja sagen wir mal leichte Zweifel.

    Also wenn Michael bleibt, dann bitte lange binden. Am Besten einen fünfjahres Vertrag, damit wir auch mal einen guten Verkaufserlös erzielen können, wenn er sein ganzes Potenzial entfaltet/sich zu einem guten Innenverteidiger entwickelt hat. 🙂

    -Ironie aus-

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  2. Als 6er geht gar nicht! Noch mehr Zweikämpfe, noch mehr Fouls, noch mehr rote Karten! Als backup in der Innenverteidigung, vielleicht? Einziges Argument hierfür ist, dass das erste Jahr ein Lehrjahr war. Finde schon, dass er seine Fehler nicht wiederholt, außer die die einfach nicht abstellbar sein werden, da es an Tempo fehlt und dadurch das Passspiel leidet. Man sollte einem neuen Spieler eine Chance geben, der aber vermutlich nicht teurer als Hector sein darf. Von daher wäre das auch ein Überraschungsei. So gesehen tue ich mir mit Hector nicht all zu schwer, wohlgemerkt als backup und nur auf Leihbasis.

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  3. Es mag ein netter, sympatischer Kerl sein, aber leider ist Hector nur 2.-Liga-tauglich.
    Daher wäre es ein Unding, für Hector überhaupt nachzudenken, weiteres Geld (gar für eine Ablösesumme) für eine Verpflichtung in die Hand zu nehmen.
    Er wäre spätestens in der kommenden Saison nur noch Balast, der uns nicht weiter bringt – im Gegenteil, wenn ich an seine sehr häufigen haarsträubenden Aktionen denke.
    Nicht noch jemand, der in Kürze einfach nur noch auf der Gehaltsliste steht, aber keine Rolle spielen wird.

    Die Scouting-Abteilung/BH haben in den letzten 12 Monaten einen super Job gemacht, da kann man sich auch mal einen Fehleinkauf bzw. Fehlleihe eingestehen…

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  4. Also hinten in der Abwehr auf keinen Fall und von der Spieleröffnung kann ich es mir auch nicht vorstellen. Hector macht das Spiel langsam, schnelles Umschalten funktioniert so nicht. Es ist schon ein krasser Unterschied Vallejo und Hector in der Spieleröffnung zu beobachten. Das Kovac das nicht auf die Palme bringt wundert mich.Auch wenn er ein sympathischer Kerl ist, sportlich leider keine große Verstärkung.

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  5. Kurzum: Hector hat weder Pass- noch Ballsicherheit. Ist zweikampf- und Kopfballstark aber hat dafür eine geringe Handlungsschnelligkeit.

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  6. Wer nichts macht, macht auch keine Fehler. Hector ist zweikampfstark und geht am häufigsten von allen dazwischen. Aber anscheinend bekommen die gute Noten, die selten am Ball sind, daher auch wenig Fehler machen, aber schnell sind. Klar kann man das besser machen als Hector. Aber die Behauptung, der wäre nur 2-Liga tauglich kann ich überhaupt nicht teilen. Glücklicherweise versteht Kovac was von Defensivarbeit.

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  7. Die Gegentore, die wir gefangen haben, an genau einem Mann festmachen zu wollen, finde ich nicht nur ungerecht, sondern auch falsch. Manchmal wird Abraham umgesäbelt: danach ist er nicht mehr ganz so schnell und sicher. Manchmal hat Chandler keinen so tollen Tag. Usw. Man gewinnt als Mannschaft, und man verliert als Mannschaft. Im übrigen geht von Hektor auch mal Torgefahr aus. Ähnlich wie von Russ. Fast glaube ich, dass eher einer von den beiden das nächste Tor macht als unsere Dribbel-Künstler.

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  8. ‚da kann man sich auch mal einen Fehleinkauf bzw. Fehlleihe eingestehen…‘
    Wenn er das wäre, dann würde man es erstens sicher nicht kommunizieren (zumindest nicht, solange er bei uns spielt) und zweitens hätte er es selten in den Kader geschafft (weil verletzt, außer Form oder andere Gründe), weil NK dann nen Jugendspieler vorgezogen hätte. Für ne Leihe ist er schon ok.
    Er stand immer im Kader und war nie verletzt. Das ist bei uns schon eine Auszeichnung wert und damit trägt er sicher auch dazu bei, dass wir jetzt auf Rang 7 stehen…auch wenn die meisten Punkte ohne ihn auf dem Platz geholt wurden.
    Wenn man sich die Stats anschaut..
    Mit Hector in Startelf: 0,8 Punkte/Spiel
    Einwechslung: 1,71 Punkte/Spiel
    Ohne Einsatz: 2 Punkte/Spiel
    ..dann unterstreichen die das, was viele hier schreiben:
    Hector bitte möglichst nicht in die Startelf packen!!

    Eine Fehlleihe ist für mich ein Spieler, der nicht oder selten eingesetzt wird und wenn er spielt, keine Leistung bringt. Dazu könnte man Tarashaj (und bisher auch Varela, weil ständig verletzt) zählen.
    Hector hatte aber immerhin 981 Spielminuten und ist daher ganz sicher trotz allem ein Teil unserer erfolgreichen Mannschaft.
    Sicher hatte er einige Fehler im Spiel, ist kein guter Aufbauspieler, wie euroadler richtig anmerkt und wirkt einfach unruhig auf dem Platz. Zudem manchmal Fehler im Stellungsspiel, die letzten beiden Probleme wurden aber schon besser und hat wohl auch mit Spielpraxis und ständig wechselnden Defensivpartnern zu tun.
    Ich würde ihn keinesfalls weiter verpflichten .. aber er ist ganz sicher ein netter Typ und als Backup brauchbar. Ich würde wie MotorcityAdler sagen, dass er (noch) 2. Liga-Niveau hat.
    Als Back-Up (für Abraham, Vallejo, Russ und bald wohl hoffentlich auch hinter Ordonez) ist er zu gebrauchen, aber er verdient als Chelsea-Leihe sicher nicht so schlecht und ist bald Nicht-EU-Ausländer 😀 😉
    Dann lieber einen jungen IV in den Kader integrieren.

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