RussEs war ein Déjà-vu, welches die Spieler und Fans der Eintracht beim Auswärtsspiel in Mainz erlebten. Wieder einmal gingen die Hessen mit 1:0 in Front, um diese Führung dann leichtfertig und unkonzentriert zu verspielen. Man wundert sich schon, warum dies gerade in den Partien geschieht, wo eine Führung doch eigentlich so gut tun sollte? Erstmals verspielte man eine Führung komplett am 8. Spieltag gegen den SC Paderborn. Der Treffer von Alex Meier sollte nicht langen, der Aufsteiger drehte die Begegnung komplett, gewann 3:1. Eine Woche später wiederholte sich, wenn auch etwas verrückter, dieses Szenario. Gegen den VfB Stuttgart führten die Adler mit 1:0, lagen zwischenzeitlich mit 1:3 hinten, gingen dann wieder mit 4:3 in Front, um letztendlich mit 4:5 unterzugehen. Achterbahnfahrt für die Emotionen. Verrückt – und in dieser Saison so richtig „typisch Eintracht“, wie man denkt.

In den Wochen danach allerdings brachte eine Führung immer auch Punkte, bis zur Winterpause verlor die von Thomas Schaaf trainierte Mannschaft keine Begegnung mehr nach eigenem 1:0. Im neuen Jahr dann aber schlich sich wieder der Schlendrian ein, schon dreimal in nur fünf Partien langte eine eigene Führung nicht zum Sieg. Am 18. Spieltag traf Marco Russ in der 1. Minute beim SC Freiburg, die Breisgauer jedoch gewannen noch 4:1, erzielten innerhalb von 12 Minuten drei Tore. Fast noch schlimmer erwischte es die Adler am Samstag in Mainz, als sie nur drei Minuten nach dem 1:0 durch Stefan Aigner den Ausgleichstreffer kassierten und kurz nach der Pause die nächsten beiden Gegentore fingen.

Wie aber ist die Quote tatsächlich nach eigener Führung? Ist es wirklich so schlecht, wie es bislang im neuen Jahr den Anschein macht? Verspielen die anderen Clubs auch so häufig die Zähler nach eigener Führung?

12.12.2014, Fussball, 1. BL, TSG Hoffenheim - Eintracht FrankfurtPlatzierung – Mannschaft – Quotient (Anzahl der Punkte/Anzahl der Spiele)
01. FC Bayern München – 2,8
01. FC Augsburg – 2,8
03. VfL Wolfsburg – 2,7
04. SV Werder Bremen – 2,6
05. FC Schalke 04 – 2,5
06. Borussia Mönchengladbach – 2,4
06. Hamburger SV – 2,4
06. TSG Hoffenheim – 2,4
09. Bayer Leverkusen – 2,2
09. Borussia Dortmund – 2,2
11. Hannover 96 – 2,1
11. Hertha BSC Berlin – 2,1
13. SC Paderborn – 2,0
14. VfB Stuttgart – 1,8
15. SC Freiburg – 1,7
15. 1. FC Köln – 1,7
17. Eintracht Frankfurt – 1,5
17. 1. FSV Mainz 05 – 1,5

Nur fünf Vereine rutschen unter eine Quote von 2,0. Die Hessen und die Mainzer fallen in dieser Wertung besonders auf, 50% der Spiele, in denen sie den Führungstreffer erzielen, wurden nicht gewonnen! Warum nur? In München, Dortmund oder auf Schalke kann es immer passieren, dass ein 1:0 nicht automatisch zum Sieg langt, weshalb aber passierte es ausgerechnet in den „Sechs-Punkte-Spielen“ gegen Stuttgart (18.), Paderborn (15.), Freiburg (16.) und Mainz (11.)? In all diesen Partien verloren die Adler nach dem Führungstreffer die Ordnung, fanden keine Antworten mehr auf die ihnen gestellten Aufgaben und gaben sich kollektiv dem gegnerischen Angriffswirbel hin. Ist es die Laxheit des Teams? Man müsse, so sei im Hintergrund, laut Frankfurter Rundschau, zu hören, eine andere Mentalität, einen anderen Willen in die Mannschaft bekommen. Tatsächlich wirkt es – nicht erst seit diesem Jahr – so, als besitze die Mannschaft eine grundsätzliche Genügsamkeit, als fehle der letzte Wille, noch mehr zu erreichen. Man sieht sich fast geneigt provokant zu fragen: „Wollt ihr überhaupt Donnerstags kicken und die Reisen nach Europa auf euch nehmen?“

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12 Kommentare

  1. Der Trainer kann unserer Mannschaft keine Sicherheit geben. Also muss er gehen. Holt Tuchel ! 😀

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  2. Die Eintracht hat den besten Spektakel Quotienten.

    Sie dreht die meisten Spiele.

    Einmal in die Richtung und einmal in die andere Richtung.

    Fuer jeden Wettanbieter ein Horror Verein.

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  3. Trapp will nur in die Nationalmannschaft von Europa war nie die Rede.

    Die Fans wollen nach Europa . Der Mannschaft langt schon Abu Dhabi.

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  4. Interessante Betrachtung. Natürlich ist es schon ein Problem besser gegen „Gute“ Mannschaften zu spielen als gegen „Schwache“. Warum? Hätten wir eher gegen Stuttgart, Paderborn, Freiburg und Mainz gewonnen hätten diese Mannschaft, die in der Tabelle hinter uns stehen weniger Punkte als jetzt. Die vor uns stehen halt mehr aber das wäre nicht so schlimm, da unser Blick eher nach unten gehen muss. Daher sind wir auch keine normale Mittelfeldmannschaft. Offensichtlich fällt es uns leichter gegen spielstärkere Teams ein spielerisches Potential oder auch ein kämpferisch aufzurufen und mitzuspielen als gegen kämpferische Mannschaften, die auf schnelle Balleroberung schnelle Konter fahren dagegenzuhalten. Hilft das weiter? Leider nein. Und Reinhold hilft leider auch nicht wirklich, was er schon bewiesen hat.

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  5. Du musst als Eintracht-Fan geboren sein, um dieses ewige Auf und Ab uns das Aufbauen von Abstiegskandidaten ertragen zu können.
    —- Will ich aber nicht !!! —
    Die SGE hat einen guten Kader, aber keinen Spitzenkader. Wir haben aber auch schon mehfach bewiesen, dass wir gehobenes Mittelmaß sein können.
    Es ist doch Quatsch, dass uns kämpferische Mannschaften nicht liegen. Da muß man ganz besonders von der Einstellung die vorhandene spielerische Qualität mit Kampf ergänzen – und – genau das gelingt der Mannschaft alzuoft nicht !
    Ich sehe hier erhebliches Nachholepotential, die mentale Reife und Frische ist unzureichend. Ich will nicht so weit gehen und sagen, dass es einigen Spielern schon wieder zu gut geht, dafür bin ich zu weit weg.
    hat jemand von Euch eine Idee ???

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  6. Dann ist Tuchel da, hat kein Erfolg und nach einem halben Jahr ist wer der neue Trainer? Kopfschüttel

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  7. Dieter

    Thomas hat kein glueckliches Haendchen fuer Rotation.

    Das muss wohl am Alter liegen. Armin hat auch nie gerne rotiert.

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  8. Interessante Statistiken, die gefühlt nicht nur diese Saison, sondern schon immer (außer unter FF) für die Eintracht stehen. Ich denke da nur an Abstiegssaisons mit Siegen gegen die Bayern oder zu besseren Zeiten Galavorstellungen mit anschließenden Niederlagen gegen Abstiegskandidaten.

    Die ganzen Motivationsprogramme à la Daum zu Bestzeiten (ja, ist schon lange her) sind doch total ausgelutscht. Die Lösung des Problems: Leider überhaupt keine Ahnung. An der Qualität des Kaders oder Trainers liegt es sicher nicht. Vielleicht mal 50 shades of blackwhiteread ausprobieren.

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