Axel Hellmann, Siegfried Dietrich und Markus Krösche (v. li.) beim Saisonauftakt gegen den SC Sand. (Bild: IMAGO / Hartenfelser)

Frankfurt war für lange Zeit das Aushängeschild im internationalen Frauenfußball. Mittlerweile sind die glorreichen Jahre des 1. FFC vorbei und die Mannschaft befindet sich im zweiten Jahr als Teil der Adler-Familie. Viele neue Fans hat das Team hinzugewonnen, doch nicht alle sind von der Idee überzeugt oder können sich für den Sport begeistern. Axel Hellmann unterstrich letzte Woche erneut, dass sich Eintracht Frankfurt für den Frauenfußball einsetzt und die hessische Mainmetropole ein geeigneter Ort sei, um diesen zu fördern und weiterzubringen.

„Frauenfußball auf Spitzenniveau muss das Ziel sein“

Dabei zählte das Vorstandsmitglied drei Faktoren auf, die wie Zahnräder ineinander greifen und somit voneinander abhängig sind. „Ein Klub wie Eintracht Frankfurt mit tiefer Verankerung in der Region muss Ambitionen haben. Frauenfußball auf Spitzenniveau muss eines unserer Ziele sein. Im Rahmen unserer Möglichkeiten gehört es zum Gesamtbild eines universellen Sportvereins dazu“, so der 50-Jährige. Ein weiterer Punkt sei die mediale Präsenz, die in einem Spitzensport wie diesem besser werden müsse. Abschließend sieht Hellmann auch die Vereine selbst in der Verantwortung: „Es ist an der Zeit, gewisse Strukturen zu verbessern und den Frauenfußball aufzubauen. Dass er aber ein anderes wirtschaftliches Niveau hat, das sich entwicklen wird, wissen wir natürlich. Es gibt bei uns viele (auch männliche) Fans, die sich das gewünscht haben und es passt auch in die Klub-Kultur.“

Zusammenspiel zwischen DFB, Vereinen und Medien

Frauen-Sportdirektor Siegfried Dietrich nahm den Deutschen Fußball-Bund (DFB) und die Vereine in die Verantwortung und appellierte gleichzeitig an die Medien für eine ausführlichere Berichterstattung: „Es ist wichtig, zu informieren, was wann wo stattfindet. Wenn man sieht, was die UEFA in den Frauenfußball investiert, schaffst du mehr Sichtbarkeit.“ Mit der Champions League-Reform, die seit dieser Saison in Kraft getreten ist, ermöglicht der europäische Fußball-Verband mehr Aufmerksamkeit und finanzielles Wachstum. Ab der aktuellen Spielzeit kämpfen nach den Qualifikationsrunden 16 Teams in vier Gruppen um den Einzug in die K.O.-Runde. Aus Deutschland ist nur noch der Meister für die Gruppenphase direkt qualifiziert.

Mediale Präsenz wächst: komplette Bundesliga und CL im Pay-TV

Der Onlinestream-Anbieter DAZN überträgt alle Partien der Königsklasse live und auch in der Frauen-Bundesliga sind ab sofort alle 132 Spiele auf Magenta Sport in voller Länge zu sehen – zudem zeigt Eurosport ein Spiel pro Wochenende und auf Sky Sport läuft pro DFB-Pokalrunde eine Begegnung. Die Champions League ist ein Ziel, das die Adlerträgerinnen sich intern als Ziel gesetzt haben. Merle Frohms und Laura Freigang sprachen dies bereits vor Saisonstart öffentlich an. Zu großen Fußballspielen gehören selbstverständlich auch große Fußballstadien. Wenn alles klappt, könnten die SGE-Frauen wie schon letztes Jahr das ein oder andere mal im Waldstadion auflaufen. „Das ist von zwei Fragen abhängig: Wie wächst unsere Wettbewerbssituation und welche Spiele spielen wir dann dort? Wir sind in ständiger Absprache mit dem DFB, der zugestimmt hat, dass es ab dieser Saison mehr Highlight-Spiele in größeren Stadien geben soll. Aber man muss abwarten auch wegen der Covid-Situation“, so Dietrich.

Hellmanns Vision: Stadionausbau am Brentanobad?

Besonders bei Hellmanns Aussagen hörte man allerdings heraus, dass es wohl langfristig nicht möglich sei, dass Männer und Frauen in der WM-Arena im Stadtwald ihre Heimspiele austragen werden. „Wenn man dauerhaft Spitzenniveau im Frauenfußball haben will, muss auch die Stadt Frankfurt in die Verantwortung gezogen werden. Zum Beispiel müssen professionelle Arbeitsbedingungen und Infrastrukturen auch im Stadion am Brentanobad ermöglicht werden.“ Ein Ausbau des Stadions am Brentanobad sei langfristig der Plan, doch diese Vorstellung liegt noch in ferner Zukunft.

- Werbung -

7 Kommentare

  1. Ist das eigentlich normal, daß auf Eurer HP Werbung für die Partei „AfD“ gezeigt/gemacht wird?!
    Bin im Moment etwas perplex.

    16
    8
  2. Wieso soll das Stadion Brentanobad ausgebaut werden? Warum nutzt man nicht das Stadion am Riederwald? Vor rund 10 Jahren wurde das renoviert und als Nachwuchsleistungszentrum aufgebaut. Die älteren Jahrgänge ziehen doch in den Neubau Im Herzen von Europa ein. Die Zuschauerkapazität liegt bei 6.000 und kann bestimmt auch ausgebaut werden.

    3
    5
  3. Ich mag die Idee, dass das traditionelle Heim der Damen erhalten bleibt. Das ist dann auch der Punkt Tradition. Denke den Gedanken darf man schon forcieren.

    3
    2
  4. 1. Lexi: Die Afd Werbung, die du siehst wird nicht von SGE4ever geschaltet oder gesteuert, sondern gezielt dir persönlich gezeigt, weil dein Internet Verhalten (Seitenbesuche, Suchanfragen,etc.) darauf hindeutet, dass du zur Interessengruppe gehören könntest (lookalike audience). Ich denke viele Nutzer werden diese Werbung gar nicht sehen, mir ist sie z.B. noch nicht begegnet.

    7
    2
  5. „Frauenfußball auf Spitzenniveau muss das Ziel sein“

    Dann muss man die Vorraussetzungen dafür schaffen und das fängt bei Kleinigkeiten an. Wenn unsere Damen noch länger ihrer Trikots selber waschen müssen, ist dies sicherlich nicht von Vorteil… man stelle sich vor, der Kostic soll das nun selbst machen… vllt streikt er dann 😉

    2
    2
  6. Anhand meiner Reaktion im 1.Posting siehst Du schon, daß ich mit so einem Mist 0,0 am Hut habe.
    Gut, der erste Post war vom Firmenrechner. Vielleicht hatte ein Kollege danach gesucht.

    1
    2

Keine Kommentare mehr möglich.

- Werbung -