Am letzten Samstag kehrte Sebastian Rode zum ersten Mal seit seinem Wechsel im Sommer zum FC Bayern München zurück an seine alte Wirkungsstätte nach Frankfurt. Als er in der 71. Minute für Bayern-Kapitän Lahm eingewechselt wurde, wurde es im Stadion noch einmal richtig laut. Die Eintracht Fans pfiffen den 24-Jährigen Ex-Adler aus. „Die Pfiffe waren nicht schön“, so Rode nach dem Spiel, allerdings hatte er eine solche Reaktion schon vorher geahnt.
Rode steckte die Unmutsbekundungen sehr professionell und ohne viel Aufhebens darum zu machen weg. Insgeheim hatte er allerdings gehofft, dass das Publikum seinen Leistungen der letzten vier Jahre im Eintracht-Dress Tribut zollt und ihm einen angemessenen Empfang bereitet: „Das Eintracht-Publikum ist sehr emotional, es ist halt heutzutage im Fußball so, dass man ausgepfiffen wird, wenn man zu seinem alten Verein zurückkommt.“
Der Mittelfeldspieler fasste die Reaktionen als Zugeständnis der Frankfurter Fans auf, da sie ja auch zeigen würden, dass die Fans ihn gerne behalten hätten und weiterhin gerne mit dem Adler auf der Brust gesehen hätten.
Für den Südhessen war die Partie etwas ganz Besonderes, da er viele seiner alten Kameraden wiedersah, so auch unseren Zeugwart Franco Lionti, der ihn am Vorabend in seinem Hotel besuchte. „Es war komisch, hier gegen sie zu spielen“, schloss Rode das kurze Interview mit der Frankfurter Rundschau ab.
17 Kommentare
Eine Schande, das er ausgepfiffen wurde!
Was wir an ihm verloren haben, merken wir momentan mehr als deutlich.
Ein Königreich für einen Rode!
Stimmt!
"Was wir an ihm verloren haben, merken wir momentan mehr als deutlich"
... und genau deswegen wurde gepfiffen. Sein Weggang traf die SGE ins Mark. Wenige Eintrachtler im Stadion honorieren so was mit Applaus...
und worin genau besteht hier die Schuld von Rode?
@4, SGEStephan
Rode hat alles richtig gemacht. Noch dazu ist er ein wirklich ruhiger und netter Zeitgenosse, der nach wie vor ein Herz für die Eintracht hat und dementsprechend respektvoll mit seinem alten Verein umgeht.
Manche haben dafür Verständnis, andere eben nicht. Das haben wir in den letzten 20 Diskussionen nicht verändert und eine Übereinkunft wird es wohl auch in den nächsten 30 nicht geben.
Rode hat immer alles für den Verein gegeben. Schade, dass er nichtmehr da ist.
Nun ja, Fussballfans sind halt alles andere als immer politisch korrekt. Auch wenn wir ihn gerne behalten hätten ist auspfeifen wenn man zu den Bayern wechselt schon ok und Ausdruck einer enttäuschten Liebe. Alles was teilweise darüber hinausgeht siehe zB Götze (für den der BVB gutes Geld bekommen hat) geht halt gar nicht.
Vorwerfen könnte man Spielern wie Rode oder Jung ihre Verträge nicht so zu gestalten dass wir auch mal gutes Geld bekommen könnten. Der soll mal nicht weinen der Seppl, so schlecht hat er´s nicht getroffen.
Rode haette es verdient in der Nationalmannschaft zu spielen.
Er spielt momentan besser als Kramer .
Ich glaube nicht das Bayern ihn weggibt oder verleiht, dafuer spielt er momentan zu gut.
Aber mit Stendera haben wir einen der Rode ersetzen kann . Da bin ich mir sicher.
"und worin genau besteht hier die Schuld von Rode?"
Schuld ist ein großes Wort. Man sollte in einem Kessel, wo sich über 50.000 Menschen versammeln, keine überdurchschnittlich-korrekten und gütige Emotionen erwarten.
Ohne, dass ich hier als Richter auftreten möchte, aber Rodes "Schuld" könnte darin liegen, nicht verlängert zu haben.
So einfach ist es im Fußball. Der gemeine Eintrachtfan sieht hier einen Spieler, der im Wissen um seinen Wert im Team den Verein verlässt, um woanders mehr zu verdienen. Das reicht dann schon, um ausgepfiffen zu werden.
Würde ich meiner (Ex-) Freundin in meiner Stammkneipe Monate später begegnen, die sich da mit ihrem reichen neuen Lover (weswegen sie mich hat sitzen lassen) einen schönen Abend machen möchte, begegnen, würde ich auch nicht applaudieren ;-)
Wie schrieb weiter oben Dr. Hammer? "enttäuschte Liebe"? Ja, so was in der Art...
Eigentlich ist es ja so; Je größer die Annerkennung, je lauter die Pfiffe.
Man sieht dies ja auch bei einem Manuel Neuer, wenn er wieder auf Schalke spielt, oder einem Götze wenn er gegen Dortmund ran muss. Diese Spieler werden auch am lautesten ausgepfiffen, da der Abgang bei vielen Fans eben sehr schmerzt und sie dachten die Spieler seien mehr mit dem Verein verwurzelt.
So ist es bei uns eben ein Rode der absoluter Leistungsträger war, und ein großes Loch gerissen hat, durch seinen Abgang. Das können viele eben nicht verzeihen.
Niemand würde einen Marvin Bakalorz auspfeifen der nach Paderborn ging, eben weil er ehr unbedeutend war, aber Rode war eben schon eine Säule, leider ging er für Geld nach München. Finanziell geht es ihm jetzt sicherlich blendend. Aber ob das auch sportlich gesehen der beste weg war? Bei uns hätte er Kapitän werden können und hätte jede Minute auf dem Platz gestanden. In München bekommt er dann immer mal 5-10 Min. Spielpraxis.
Ich denke viele haben ihn anders eingeschätzt, und es bleibt das Gefühl zurück er hätte seine Seele verkauft.
ich versteh ja auch die Enttäuschung und die Pfiffe aber wenn ich dann höre das bei uns im Block " Rode zu Ziegeuner" und anderes gerufen wird verstehe ich es eben nicht. Klar hätte man ihn gerne behalten aber wenn man drüber nachdenkt und akzeptiert das die SGE für Rode, wie für wahrscheinlich 95 % unserer Spieler eben nur ein Arbeitgeber ist und nicht wie bei uns im Herzen dann ist der Schritt, auch wenns nur des Geldes wegen war, absolut nachvollziehbar. Aber wie gesagt, die einen nehmen sowas leichter andere schwerer. Ist wie überall. Eigentlich schuld an dem ganzen hat dieser Belgier, Bosmann, der ist schuld das es keine Ablöse mehr gibt. Depp^^
@Dr. Hammer:
"Vorwerfen könnte man Spielern wie Rode oder Jung ihre Verträge nicht so zu gestalten dass wir auch mal gutes Geld bekommen könnten. Der soll mal nicht weinen der Seppl, so schlecht hat er´s nicht getroffen."
Rode soll einen Vertrag unterschreiben, der beinhaltet, dass auch nach Ablauf des Vertrages noch Ablöse gezahlt werden soll? Oder soll er seinen Vertrag verlängern und damit riskieren, dass die Bayern ihn dann nicht haben wollen? Die Eintracht hätte ihn wohl kaum für weniger als 5 Mio. hergegeben, selbst wenn der Vertrag nur für ein Jahr gegolten hätte. Ob die Bayern das für einen Spieler ausgeben, der gerade seine dritte schwere Knieverletzung hatte und noch dazu selbst in Topform nicht in ihrer ersten Elf stehen würde, darf bezweifelt werden.
Und selbst wenn. Wer von uns würde wohl auf einen dicken Batzen Handgeld verzichten, damit der alte Arbeitgeber seinen Gewinn steigern kann?
@Schwarzer Adler:
"Bei uns hätte er Kapitän werden können und hätte jede Minute auf dem Platz gestanden. In München bekommt er dann immer mal 5-10 Min. Spielpraxis.
Ich denke viele haben ihn anders eingeschätzt, und es bleibt das Gefühl zurück er hätte seine Seele verkauft."
Der erste Satz stimmt vollkommen. Man kann es aber auch anders betrachten. In München spielt er in der zurzeit wohl besten Mannschaft der Welt unter einem der besten Trainer der Welt. Und er sammelt nebenher noch ein paar Titel, auch wenn er dabei nur ab und zu mal auf dem Platz steht.
Zum zweiten Satz. Wer ihn anders eingeschätzt hat, der war in meinen Augen ein bisschen naiv, weil es dafür keinerlei Anzeichen gegeben hat. Er kam von den Offenbacher Kickers zu uns. Wer diesen Schritt für die Karriere geht, der geht auch (fast) jeden anderen. Er hat nie erzählt, dass er den Verein liebt oder sowas. Er hat gesagt, er fühlt sich hier wohl. Das wars. Und er hat auch dem Platz alles gegeben. Wer daraus schließt, dass die Eintracht für Rode mehr war als von Anfang an eine Zwischenstation, der ist selbst dran schuld. Das ist für mich auch der Grund, warum ich auf Jones immer nach einen Hals habe, aber Rode, Jung, Ochs und Schwegler nichts übelnehme. Die haben uns im Gegensatz zum erstgenannten nicht verarscht.
Das traurigste ist aber, dass es fast die gleichen Fans sind, die von den Spielern treue erwarten, diese den Spieler aber nicht entgegenbringen. Sobald mal einer ein Formtief hat, wird gesagt, man solle die vom Hof jagen. Wie war das denn Jahr mit Meier oder Nikolov. Am Ende waren bzw. sind sie beliebt. Lange Zeit wurde Meier auch ausgepfiffen. Genauso wurde unser Oka immer wieder als Flasche bezeichnet.
Wenn sie schlecht spielen, dann sollen sie sich verpissen. Wenn sie gut spielen, dann sollen sie gefälligst treu bei IHREM VEREIN und IHREN FANS bleiben. Was nicht passt wird eben passend gemacht.
"Wenn sie schlecht spielen, dann sollen sie sich verpissen. Wenn sie gut spielen, dann sollen sie gefälligst treu bei IHREM VEREIN und IHREN FANS bleiben. Was nicht passt wird eben passend gemacht."
Wie toll die geilste Kurve der Welt hinter seinem Verein und seinen Spielern steht merkt man ja aktuell an Spielern wie Flum, Rosenthal, Oczipka, usw. Früher waren es halt die Nikolovs, Bindewalds, Köhlers und Meiers. Eine bodenlose Unverschämtheit, was da zum Teil abgeht/ging.
Hast es schön gesagt, was nicht paßt wird passend gemacht. Aber immer schön einen auf Moralhüter machen ... und andere an den Pranger stellen. Lächerlich.
@Fozzis:
Ist der letzte Satz auf mich gemünzt? Dann bitte ich um Erklärung.
Halbes Jahr sehr gute Leistung gebracht, danach ging es bergab. Wahrscheinlich auch weil er plötzlich an
andere Dinge gedacht hat(Bayern) und mit dem Kopf nicht mehr bei der Sache war.
Wir haben dann besser ohne ihn gespielt. Standen sicherer hinten. Mir ist der Typ sowas von egal gewesen.
Sehe Ihn nicht als Verlust wie einige hier. Das Einzige was schade war, dass wir keine Ablöse bekommen haben.
@14, eldelabeha
Nein, gar nicht. Das ist auf den Satz davor bezogen und Dir durch das Zitat inhaltlich recht gebend. Auf Leute, die Woche für Woche cholerisch im Stadion die eigenen Spieler beleidigen und wenn es dann mal einer wagt, nach Ablauf des Vertrages den Verein zu verlassen, um zB eine neue Herausforderung zu suchen, einen auf Moral zu machen und zu pfeifen. Pseudomoralisch halt.
@Fozzi:
Ah, ok. Dann bin ich ja beruhigt ;)
Du musst eingeloggt sein, um einen Kommentar zu schreiben.