Schwelger Wenn der Kapitän den Verein wechselt und damit zur unmittelbaren Konkurrenz geht, dann ist das für einen Club immer bitter. Wenn dieser Wechsel in einer Zeit verkündet wird, in der es sportlich nicht rund läuft, dann ist dies noch schmerzhafter. Erst flüchtet der Cheftrainer, dann auch noch der Mann mit der Binde um den Oberarm – es schien, als verließe der Kapitän das sinkende Schiff. Obwohl Pirmin Schwegler ja kein Italiener ist…

Damit musste man rechnen“ gab Sportdirektor Bruno Hübner am Tage der Verkündung des Wechsels von Pirmin Schwegler zur TSG Hoffenheim zu Protokoll. Der Schweizer war der Wunschspieler von Cheftrainer Markus Gisdol und hat sich nach dessen Angaben für die Kraichgauer entschieden, „um noch einmal einen sportlichen Kick zu erleben“. Nicht wenige der Frankfurter assoziierten mit sportlichem Kick gleich einen dickeren Geldbeutel, doch Schwegler selbst betonte immer wieder, dass es bei ihm nie um Geld gegangen sei. Dennoch entschied er sich, die Ausstiegsklausel in seinem Vertrag zu nutzen, um damit seine bisherige sportliche Heimat zu verlassen und in eine knapp 3.000 Einwohner-Seelengemeinde zu wechseln.

SchweglerDer Übergang ist dem gebürtigen Luzerner überraschend gut gelungen und so wurde er alsbald in den Mannschaftsrat der Hoffenheimer berufen. Seine Verletzungsanfälligkeit bekamen sie zwar zu Beginn der Saison zu spüren (Adduktorenbeschwerden), wodurch der 27-Jährige die ersten vier Pflichtspiele verpasste, doch danach war Schwegler aus der Startelf nicht mehr wegzudenken. Vor knapp zwei Wochen gelang ihm sogar sein erstes Pflichtspieltor für seinen neuen Verein in einem rassigen Spiel gegen Hannover 96 (Endstand: 4:3 aus Sicht der Hoffenheimer). Doch wenn man sich die Tabelle einmal anschaut, dann steht der ehemalige Kapitän der Frankfurter mit seinem neuen Verein hinter der SGE. „Ob die Eintracht im Moment vor uns steht, ist nicht so entscheidend. Das Wort Neid kenne ich ohnehin nicht. Und Frankfurt gönne ich es. Ich freue mich sogar für die Eintracht, weil ich mich nach fünf erfolgreichen Jahren noch sehr verbunden fühle mit den Verein und den Leuten dort„, versichert er auf Nachfrage des Fachmagazins Kicker. Noch immer besitzt der Nationalspieler eine Wohnung in der Mainmetropole, fährt ein Auto mit Frankfurter Kennzeichen und hält zu vielen Leuten, unter anderem Kevin Trapp, Kontakt. Wenn man ihn nach dem größten Unterschied zwischen Frankfurt und Hoffenheim fragt, dann erinnert er sich besonders an die Frankfurter Fankultur, die seiner Meinung nach mit nichts zu vergleichen ist: „Wenn 12000 nach Bordeaux mitfahren ist das was Außergewöhnliches. Das absolute Highlight, das ich mein ganzes Leben lang mitnehmen werde. Ich werde immer ein tolles Bild von den Eintracht-Fans im Kopf haben.

Sein Nachfolger, zumindest wenn man die Herkunft betrachtet, ist der ebenfalls aus Luzern stammende Haris Seferovic. Innerhalb weniger Wochen konnte sich der Angreifer in die Herzen der Fans spielen. „Er ist ein echter Volltreffer für Frankfurt. Ich wusste immer von seiner sportlichen Qualität. Ich glaube, er ist inzwischen gereift. Das hat seine Aktion beim Dortmund-Spiel eindrücklich bewiesen“, bestätigt Schwegler, auch wenn sich beide noch nicht oft gesehen haben – und auch durch die weitere Nicht-Nominierung Schweglers in der Nationalmannschaft noch nicht zusammengespielt haben.

Am Freitag (Anstoß 20:30 Uhr) werden sich die beiden Schweizer dann aber auf dem Feld gegenüberstehen und man wird sehen, wer das glücklichere Ende erlebt. Schwegler selbst erwartet ein 50:50-Spiel und hofft auf ein persönliches Erfolgserlebnis – wenn es nach ihm geht auch gerne mit einem eigenen Treffer: „Nur den Torjubel erspare ich mir, dazu waren die fünf Jahre zu schön.“ Ob er sich eine Rückkehr nach Frankfurt ,und das nicht als Gast, vorstellen kann, antwortete er übrigens ziemlich nachdenklich: „Ich lebe im Hier und Jetzt und fühle mich in Hoffenheim rundum wohl. Klar ist aber auch, dass ich mit Frankfurt sehr verbunden bin. Man wird schauen müssen…

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5 Kommentare

  1. Also ich hege gar keinen Groll gegenüber Schwegler.
    Er hat 5 Jahre die Knochen hin gehalten, ist mit in die zweite Liga, hat die Mannschaft in den Europacup geführt.
    Auch wenn der Abgang etwas „unglücklich“ war respektiere ich seine Entscheidung.
    Für mich ist er charakterlich einwandfrei und ein guter Typ.
    Denke wir hatten Glück ihn in der schwersten Zeit als Captain zu haben.
    Von daher wünsch ich ihm ab Samstag wieder alles Gute 😉

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  2. Ich mag Schwegler auch und dass es ihm nicht nur um Geld geht hat er vor 1 1/2 Jahren bewiesen, als er den Lockrufen aus Wolfsburg widerstanden hat.

    Trotzdem fand ich seinen unangekündigten Abgang Scheiße. Sogar Joselu hat sich gebührend verabschiedet und der war weitaus weniger Gesicht der Eintracht als Schwegler es war. Naja wenn wir dafür morgen Hoffenheim wegballern dürfen ist das auch vergessen.

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  3. Auch in Hoppenheim wird der Name Alex Meier Fußballgott nach dem Spiel bekannt sein.
    Ich bin guter Dinge.
    Wenn wir vorne da weiter machen wo wir aufgehört haben, werden wir als sieger vom Platz gehen.

    Forza SGE

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  4. auch ich bin Pirmin für fünf gute Jahre sehr dankbar, er hat wirklich viel geleistet für uns, dass darf man nicht vergessen.
    Trotzdem, sein Abgang war nicht so gelungen!!
    Aber Schluß damit, wir spielen heute nicht gegen PS, wir spielen für die SGE, für uns!
    die Mannschaft hat gezeigt, dass sie auch mit dem heutigen Kader ein ernsthaftes Wort in der BL mitsprechen kann, also nichts und niemanden nachtrauern. Die Leistung bringen, dann haben Hopp’s Jungen nichts zu lachen.

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