Vor wenigen Wochen haben wir unsere neue Kategorie „Ex-Adler im Trikot des Gegners“ ins Leben gerufen. Am kommenden Wochenende, wenn die Eintracht zu Gast im Borussia-Park ist, dann wird unser heute vorgestellter Ex-Adler nicht im Trikot der Gladbacher zu sehen sein, sondern seine Schützlinge der U19 im Heimspiel gegen Preußen Münster an der Seitenlinie coachen. Gemeint ist der mittlerweile 44-jährige Niederländer Arie van Lent, der insgesamt anderthalb Jahre für die Frankfurter Eintracht aufgelaufen ist und 43 Ligaspielen insgesamt 16 Tore schoss.
Wir reisen etwa zehn Jahre zurück in die Saison 2003/2004 als die Eintracht nach 1996 und 2001 zum dritten Mal den Gang in die 2. Bundesliga antreten sollte. Der von Heribert Bruchhagen ins Traineramt berufenen Friedhelm Funkel sollte mit vielen Neuzugängen einen Neuanfang in der zweithöchsten deutschen Spielklasse beginnen. Mit dabei war eben dieser Arie van Lent, der bei seinem Ex-Verein Borussia Mönchengladbach sehr erfolgreich auf Torejagd gegangen war und beim 3:1-Sieg gegen den TSV 1860 München das letzte Tor am altehrwürdigen Bökelberg markierte, der kurze Zeit später abgerissen wurde. Trotz einer tollen Zeit am Niederrhein wagte van Lent den Schritt zu den Hessen und hatte maßgeblichen Anteil daran, dass der Eintracht nach einem Jahr der Wiederaufstieg gelang. Insgesamt 16 Tore in 32 Spielen gelangen ihm. Torschützenkönig wurde er dennoch nicht, denn der mittlerweile 29-jährige Weltmeister Lukas Podolski konnte insgesamt achtmal häufiger das Tor der Gegner treffen. In der darauf folgenden Saison sollte sich die positive Entwicklung bei van Lent nicht fortsetzen. Stand er noch beim Saisonauftakt gegen Bayer Leverkusen (Endstand: 1:4) noch in der Startelf so kamen bis zum Ende der Hinrunde nur noch neun Einwechselungen und ein Startelf-Einsatz gegen Bayern München (Endstand: 0:1) hinzu.
Ein Tor oder Scorerpunkt blieb ihm also in der Bundesliga verwehrt. Im Januar einigte sich van Lent mit der Eintracht auf eine sofortige Vertragsauflösung. Danach verschlug es ihn in die Regionalliga zu Rot-Weiß Essen, wo der Niederländer nach einem Jahr seine aktive Karriere beendete. Kurze Zeit später widmete sich van Lent der Trainerlizenzen. Über Kleve, Ahlen und einem Praktikum bei Borussia Dortmund unter Jürgen Klopp schaffte es van Lent wieder vor die Tore von Frankfurt zu den Offenbacher Kickers. Dort wurde er allerdings nach nur einem Sieg aus Elf spielen nach knapp sieben Monaten entlassen. Doch allzu lange ließ er sich nicht Zeit und so nahmen ihn die Fohlen zum Oktober 2013 unter Vertrag wo van Lent bis heute die U19 der Borussen trainiert.
Am Wochenende wird der Aufstiegsheld und Liebling beider Fanlager aber nicht im Borussia-Park zugegen sein, sondern hoffen mit seiner Mannschaft einen weiteren Schritt Richtung Tabellenführung in der A-Junioren Bundesliga West machen zu können.
