nuernberg-eintrachtWenn Eintracht Frankfurt auf den 1. FC Nürnberg trifft, ging es in den letzten Jahren meistens um Punkte für den Klassenerhalt. So auch vor genau 15 Jahren am 20.03.1999. Die Hessen wechselten in der Winterpause ihren Trainer und so stand Reinhold Fanz gegen die Clubberer zum 5. Mal an der Seitenlinie. Der von Hannover 96 losgeeiste Trainer geriet schon nach seiner 1. Partie als Betreuer der Adler in die Kritik, als er nach einer hochverdienten 4:1 Niederlage bei 1860 München auf der Pressekonferenz schwadronierte: „Das war erst der Anfang, wir sind auf dem richtigen Weg. Wir haben gesehen, dass es taktisch und technisch stimmt bei uns. Die Tore sind nach Standardsituationen und persönlichen Fehlern gefallen, das sind Dinge, die man leicht abstellen kann.“ Diese Aussage wurde nur noch von Gernot Rohr übertroffen: „Wir haben nicht nur mitgehalten, wir haben die Sechziger manchmal sogar ausgespielt. Die zweite Hälfte haben wir gewonnen.“ Viele Fans waren sich zu diesem Zeitpunkt unsicher, ob sie dieselbe Partie gesehen haben. Zwei Punkte aus den ersten vier Rückrundenspielen bestätigten nämlich den Eindruck, den die Macher der Hessen nach außen vermittelten, nicht unbedingt.

Im Frankenland ging es daher schon um überlebenswichtige Punkte. Die Eintracht und der 1. FC Nürnberg rangierten punktgleich auf den Rängen 15 und 16. Überraschenderweise entwickelte sich ein Spiel auf gutem Niveau. Der erste Chinese in der Bundesliga, Chen Yang, erzielte schon nach 9 Minuten, auf Vorlage des weißen Brasilianers Ansgar Brinkmann, den Führungstreffer, der aber nur 11 Minuten hielt und von Pavel Kuka ausgeglichen wurde. In einer kampfbetonten Partie zeigten beide Mannschaften gute spielerische Ansätze und die Zuschauer durften sich über eine Fülle von Torchancen freuen. Und es war erneut der Angreifer aus Fernost, der die Adler nach 62 Minuten  in Front brachte. Nach Vorlage von Thomas Sobotzik, heute noch aktiv im „Altherren-Team“ des 1. FC-TSG Königstein, erzielte Yang seinen zweiten Treffer, der ihm den Titel „Mann des Tages“ im Kicker einbrachte. Allerdings langte auch der erneute Führungstreffer nicht zum Sieg. Sasa Ciric, der zwei Jahre später zu den Hessen wechseln sollte, glich 10 Minuten vor dem Abpfiff aus.

Die Hoffnung auf Besserung konnte aber in den folgenden Wochen nicht bestätigt werden. Reinhold Fanz blieb nur noch bis zum 19. April Trainer und wurde nach einer 3:1 Niederlage gegen den FC Bayern München nach sechs Punkten aus neun Partien entlassen. „Häufige Wechsel – geringe Erfolge“ überschreibt Wikipedia den Werdegang des heute 60jährigen sportlichen Leiters des SV Wilhelmhaven. Zum Glück aber rettete später noch jemand das wankende und vorm Untergang bedrohte Eintrachtschiff… Dazu aber mehr in einer anderen Ausgabe von „Es war einmal…“

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7 Kommentare

  1. soll ich’s sagen? Ach nee, weiß doch eh jeder.

    Damals habe ich nach dem 29. Spieltag (5 Punkte und 12 Tore Rückstand auf Platz 15, keine Relegation) um ein Essen beim Chinesen auf den Klassenerhalt gewettet. Hat gut geschmeckt, liebe Heulsusen!

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  2. Reinhold wo bist du???
    Interessant fand ich damals aber Rohr. Irgendwie dachte ich der bringt uns weiter. Er hatte einen super Ruf im Internationalen Fußball. Jedoch war er eher ein Rohrkrepierer

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  3. da werden mir Worte in den Mund gelegt…. ts ts ts
    @Redaktion: trotzdem Danke. Ich werde als Cheftrainer der Eintracht nächste Saison ein gutes Wort einlegen, dass die Redaktion von Sge4ever priviligierte Plätze bei allen Pressekonferenzen kriegt. Wenn ihr lieb seid, gibts auch ne Runde geschmierte Schmalzbrote aufs Haus (Stadionbetreiber).

    @all: Mit mir hätten wir Lautern 6:1 besiegt…..

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  4. @5:
    nein, 7:1 sogar. nur schade, dass die partien vorher alle verloren gegangen wären und das letzte spiel nur noch ein schaulaufen war……:-)

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