OsnabrückEs war ein schwarzer Abend für den Fußball-Fan am gestrigen Abend in Osnabrück. Das Pokalspiel zwischen dem VfL und RB Leipzig musste nach 71 Minuten abgebrochen werden, nachdem der Schiedsrichter Martin Petersen von einem Feuerzeug getroffen wurde. Aber starten wir etwas früher: Kurz vor Anpfiff herrscht bereits, trotz der unfreundlichen Anpfiffzeit (18:30 Uhr an einem Montag), eine außergewöhnliche Stimmung an der Bremer Brücke. Die Osnabrück-Fans haben eine tolle Choreographie gefertigt mit Bildern von den großen Pokalsensationen des Vereins. Anschließend entrollt sich ein Banner: „Bayern, Gladbach, Hamburg, Dortmund und viele mehr…Wenn ihr euch nun mit uns vergleicht – Was habt ihr jemals schon erreicht?“ Ein eindeutiger Hinweis auf die nicht vorhandene Tradition des Gegners aus Leipzig. Es war alles angerichtet für einen schönen Pokalabend, dem mit Sicherheit auch viele neutrale Fans entgegenfieberten. Und dann kam der Anstoß. Die Heimmannschaft übrigens mit drei Ex-Adlern im Kader (Marvin Schwäbe, Alexander Dercho und Marcos Alvarez) stürmte zugleich in des Gegners Strafraum und wurde nach nur wenigen Sekunden mit einem Tor durch Halil Savran belohnt. Ein unglaublicher Jubelschrei, der vermutlich in der ganzen Stadt zu hören war, tönte durch das Stadion und endete mit einer fünfminütigen Spielunterbrechung. Die Gestänge vor der Fankurve der Osnabrücker hatte dem Jubel nachgegeben und fiel in sich zusammen. Das Schiedsrichter-Gespann beriet sich und der Stadionsprecher versuchte die Fans zu beruhigen und warnte vor einem Spielabbruch. Eine ähnliche Situation, die bereits beim Bremer SV gegen Eintracht Frankfurt am Samstag zu sehen war. Auch hier wurde bereits früh an Absperrungen und Begrenzungen gerüttelt, was besonders den Verantwortlichen des Heimvereins übel aufgestoßen haben musste, denn hier schien man scheinbar ebenfalls kurzfristig einen Spielabbruch erwägt zu haben. „Wir haben kurzzeitig diese Lösung überlegt„, bestätigte Dr. Peter Warnecke, der Präsident des BSV auf Nachfrage des kickers die Situation.

Doch zurück nach Osnabrück. Nachdem sich die Gemüter beruhigten, konnte die Partie weiterlaufen. Aber auch die Stimmung auf dem Platz schien rauer zu werden. Viele teils harte Fouls bestimmten das Spielgeschehen. Leipzigs Atinc Nukan wurde bereits nach 40 Minuten vom Platz genommen, da er stark Rot-gefährdet war. Und diese Stimmung übertrug sich dann auch auf das Publikum. Diverse Bierbecher flogen in einer Tour in Richtung der warm-machenden Einwechselspieler von Leipzig. Auch die Halbzeit konnte keine Milderung erzeugen und so schaukelte sich die Situation bis zu eben jener 71. Minute hoch. Schiri Petersen wollte vor dem Block der Niedersachsen einen Streit zwischen Ersatzspieler Michael Hohnstedt und dem Stürmer Davie Selke schlichten und wurde durch die nicht mehr vorhandenen Fangnetze von einem Feuerzeug getroffen. Eine zu Beginn erstklassige Atmosphäre steigerte sich durch ein nicht-profihaftes Verhalten der Spieler auf dem Platz, ein überfordertes Schiedsrichter-Gespann und ein nicht-fanwürdiges Verhalten auf den Rängen zu einem Desaster in der deutschen Fußball-Geschichte. Die auf dem Rasen befindenden Personen verließen fluchtartig das Geschehen und die Leipziger Spieler nutzen die Gelegenheit und stiegen in voller Spielbekleidung in ihren Mannschaftsbus und verschwanden unter quietschenden Reifen vom Stadiongelände. Ihr nicht gerade zahlreich erschienener Anhang skandierte anschließend „Auswärtssieg“ und feierte seine „Niederlage“. Der Rest auf den Rängen wirkte erbost und enttäuscht zugleich. Und für viele war klar, dass dieser Spielabbruch nicht nur den Fans zuzusprechen war. Ein Schiedsrichter-Gespann, dass zu keiner Zeit in der Lage war, die aggressive Stimmung auf dem Platz zu unterbinden, brachten diese Spirale ebenso in Gang, wie die Spieler auf beiden Seiten, die mit Theatralik und Härte zu keiner Zeit profihaft wirkten. Und am Ende waren Fans, Spieler und Verantwortliche nebst Schiedsrichter zugleich geschockt. Der Spielabbruch „die logische Konsequenz„, wie Thorsten Kinhöfer der Bild bestätigt.

In Bielefeld ereignete sich vor deren Pokalbegegnung ein ebenfalls absolutes Unding, als der Mannschaftsbus von Hertha BSC durch einen noch unbekannten Täter auf einem Motorrad beschossen wurde. Als einziger befand sich der Fahrer Stephan Behrendt an Bord, der zum Glück aber unverletzt blieb, da das Projektil nicht die Frontscheibe durchdrang. Turbulente Ereignisse am ersten Pflichtspiel-Wochenende im deutschen Fußball, die der Tradition, der Fairness und dem Respekt im Sport auf das Nachhaltigste schädigen.

Die Ereignisse in Bremen, Osnabrück und Bielefeld zeigen deutlich, dass auf verschiedenen Ebenen in diesem Millionen-Geschäft Fußball noch eine Menge Nachholbedarf besteht. Chaoten, denen im Sport keine Plattform mehr gegeben werden darf, Schiedsrichter, die noch mehr im Bereich Schlichtung geschult werden müssen, Sportler, die ihr Verhalten auf dem Platz zu überdenken haben, Verantwortliche, die durch ihre Aussagen (Bremer SV Präsident Warnecke „Die nicht gerade höflichen Eintracht-Fans“ seien der einzige Misston an diesem Nachmittag gewesen) einen absolut friedlichen Verlauf ins schlechte Licht rücken, haben ihren Anteil an dieser Negativ-Spirale. Nur gemeinsam können solche Ereignisse verhindert und der Sport ohne Skandale wieder in den Vordergrund gestellt werden.

Autor Julian Jendrossek

Julian Jendrossek lebt im über 300 Kilometer entfernten Osnabrück. Seit 2014 schreibt er nicht nur Artikel für SG4EVER.de, sondern ist nun auch Technischer Administrator für das Onlinemagazin. Aufgrund seines beruflichen Werdegangs ist das dienstälteste Teammitglied (nach Gründer André Eichhorn) nicht selten auch an technischen und innovativen Weiterentwicklungen des Onlinemagazins beteiligt.

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25 Kommentare

  1. Stimme ja größtenteils dem Artikel zu aber dem Schiri mit in Osnabrück die Schuld zu geben, dass so eine Stimmung aufkam und ggfs. der Wurf daraus resultierte, finde ich doch etwas übertrieben. Wenn man als unterlassener Gegner 1:0 gegen den nicht gerade beliebten höherklassigen Club RB Leipzig führt kommt überall Hektik und eine angespannte Stimmung auf egal wo. Das wäre bei uns gegen Bayern auch so.Trotzdem ist der Schiri nur für sportliche Entscheidungen auf dem Platz zuständig und kann nichts dafür wenn sich die Zuschauer nicht mehr im Griff haben. Ob mehr Härte was gebracht hätte glaube ich nicht, da es viele versteckte Provokationen gab wie z.B. vor dem Wurf.

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  2. @euroadler

    Ich gebe dem Schiedsrichter nicht die Schuld für die Eskalation. Für mich war es aber eine Fehlerkette aus ganz unterschiedlichen Faktoren. Er hätte durchaus schon den einem oder anderem eine Rote Karte geben dürfen, wenn nicht sogar müssen. Der Stadionsprecher hat zwar zu Beginn auf die zerstörten Fangnetze hingewiesen, aber ansonsten ist zu keiner Zeit das elendige Werfen aus dem Block unterbunden wurden. Von niemandem.

    Es soll nicht so rüberkommen, als sei Herr Petersen dafür verantwortlich. Da der Artikel ja auch etwas weiträumiger umfasst ist, wollte ich darauf hinweisen, dass an vielen Stellschrauben Verbesserungspotenzial notwendig ist, um zukünftig solchen Entscheidungen nicht mehr gegenüber zu stehen.

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  3. Es ist einfach schade für unseren Fußball, unser größtes Hobbys, dass es mittlerweile ausreicht mit wenigen aber gezielten Aktionen einen ganzen Verein und sein Umfeld ins schlechte Licht zu rücken.
    Was in Osna passierte, passiert LEIDER häufiger nur, dass die Wurfgeschosse nicht immer treffen.
    In Osna kam es abrr nur so weit, weil der Ersatzspieler von Osna auf Selke zu lief und ihn anmachte, als er eine Großchance vergeben hat.
    Ich mag RB auch nicht und kann verstehen, wenn Emotionen aufkochen, besonders gegen solch einen Verein, ABER das berechtigt noch lange nicht dazu, aufs Spielfeld zu laufen u den Spieler zu provozieren.
    Darauf hin lief der Schiedsrichter Petersen zu den beiden an der Seitenlinie hin und wurde getroffen. Ob der Schiedsrichter das Ziel war, ist in diesem Fall unbedeutend.
    Es darf aber nicht sein, dass wegwn des Fehlverhaltens einer Person, der gesamte Verein bestraft wird. Sprich ein Sieg für RB.
    Ob das Spiel wirklich abgebrochen werden musste oder ob nicht die Möglichkeit bestand den 4. Offiziellen das Spiel weiterzuleiten, kann ich nicht beurteilen. Es wäre wohl die Beste Lösung gewesen.
    Ixh frage mich was gewesen wäre, wenn statt des VFL ein großer Verein, wie Bayern, Dortmund oder Schalke, in der Situation gewesen. Sprich aus deren Block wird der Schiedsrichter beworfen.
    Würde man genau wie in Osnabrück reagieren oder würde man mit zweierlei Maß messen?

    Trotzdem darf es nicht sein, dass ein Wurf aus einem Fanbkock gleich bedeutet,dass der Gegener gewinnt.

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  4. Stimme euroadler zu, aber das hat ja Julian nun klargestellt – ich denke, das Schiri-Gespann kann am wenigsten für diese Form der Eskalation – vielmehr müssen sich die Spieler darüber im Klaren sein, dass sie auch eine Verantwortung haben – gerade die Osnabrücker Spieler sind da negativ aufgefallen, ständiges Diskutieren, Provozieren und Lamentieren sorgt eben für Unruhe, die sich auf die Zuschauer überträgt –
    und warum sich sogenannte „Fans“ immer wie wild gewordene Oran-Utans verhalten müssen, erschliesst sich mir auch nicht –
    Aus meiner Sicht sollte hier rigoros durchgegriffen und ein Exempel statuiert werden – das heisst hohe Geldstrafe und Wertung pro RBL – obwohl ich den Verein auch nicht leiden kann – hoffentlich erwischen sie diesen Schwachkopf, damit er persönlich dafür latzen darf !

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  5. Oha,wenn das Feuerzeug Rot war,bekommen Wir wohl wieder eine saftige Geldstrafe!
    Der DFB weiß wohl das ein verkleideter Eintrachtler,der Täter war,so wie immer! 😉

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  6. Okay ich weiß nun wie du es gemeint Julian. Vielleicht hätte auch der Stadionsprecher mehr für Ruhe sorgen müssen oder mal dran erinnern sollen, dass man sich durch die Würfe selber schadet (was ja dann auch passiert ist).
    Ich glaube da kommt einiges zusammen halt bei den unterklassigen Vereinen. Wenn eine Sensation in der Luft liegt, ticken da viele gleich aus. Dazu kommen dann noch die Stadien, die nicht das Sicherheitsniveau der Bundesliga haben. Wäre der Zaun bei unserem Pokalspiel auch so wie in der Bundesliga gewesen, wäre bei etwas Rütteln auch nichts passiert und keiner hätte darüber berichtet. Genauso wenn das Netz in Osnabrück heil gewesen wäre. Ich fürchte leider das bei Spielen mit Beteiligung von RB Leipzig es noch öfters Stress gibt.Dabei fand ich die Choreo der Osnabrücker Fans eigentlich das richtige Mittel um auf die nicht vorhandene Tradition von RB Leipzig aufmerksam zu machen.

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  7. Was mich an dem Kommentar verwundert hat war, dass die Spiele Osnabrück (Feuerzeugwurf), Hertha (Schüsse auf den Bus) und Frankfurt (Zaunrütteln) in einem Atemzug genannt werden.

    Die Berichterstattung zum Frankfurtspiel war deutlich überzogen!
    Nachzulesen hier: http://hessenschau.de/sport/fussball/eintracht-frankfurt/keine-fan-probleme-bei-eintracht-spiel,pokal-zaun-100.html

    Außerdem hat sich Pressesprecher Jestaedt ja schon darüber geäußert und verwundert gezeigt, dass der Präsi des Bremer SV da so ne Geschichte draus macht.

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  8. @7 Zu Beginn war es eine wirklich sehr positiv lautstarke Atmosphäre im Stadion. Im weiteren Spielverlauf wurde es aber zunehmend agressiver. Wenn RB von jedem Gegner so empfangen wird, dann ist das schon arg problematisch in Spielen mit deren Beteiligung.

    @8 Genau und die drei Vorfälle werden in einem Atemzug genannt, nicht weil Sie damit qualitativ gleich skandalös sind, sondern weil ich damit ein Bewusstsein dafür schaffen möchte, dass unterschiedliche Akteure Auslöser für Unruhen sein können. Bei unserer Partie in Bremen war es eben der Präsident, der in seiner Funktion einen absolut unseriösen Standpunkt vertreten hat. ein Glück, dass seine Kommentare niemand vor Ort mitbekam und erst hinterher darüber berichtet wurde.

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  9. Passt schon, entweder es kommen einfach gar keine Fans, weil boykotiert wird oder die kriegen halt die Ohren zugebrüllt. Es wird eh alles gepusht, es ist verständlich, dass man sich ordentlich erschreckt, wenn man so ein Ding an die Birne bekommt, aber ähnlich wie bei Pauli damals, waren die Schiedsrichter einfach überfordert und wussten nicht mehr was sie machen soll. Wenn man als Außenseiter gegen so ne Gummitruppe führt ist auch klar, dass ordentlich Alarm gemacht wird, damit die gar keinen Bock mehr haben irgendwas zusammen zu spielen. Naja, dann weint mal los.

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  10. Sorry, auch wenn ich wahrscheinlich jetzt viele im Forum hier treffe: Ich verstehe dieses Traditionsgelaber einfach nicht – ist das Neid, oder einfach ein neuer Gegner weil die Derbys so langweilig geworden sind?

    Wie entsteht denn Tradition?

    Wenn ihr euch jedes Jahr mit euren Freunden verabredet – ist das Tradition – wurdet ihr auf den Weg zu dieser Tradition mit Feuerzeugen beworfen? Ich hoffe nicht.

    Ist mir doch egal, welche Tradition dieser Verein hat – man muss ihn nicht lieben, aber dahinter stecken Menschen und diese hat man einfach zu respektieren.

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  11. @10: Ich weiß nicht, ob ich dich richtig verstehe. Insbesondere „Dann weint mal los“ und „es ist klar, dass ordentlich Alarm gemacht wird“.
    Meinst du damit, es ist okay, dass Fans mit Gegenständen auf Menschen werfen (völlig egal, welche Farbe ihre Klamotten haben)? Falls ja, bitte bitte zeug keine Kinder. Es ist ganz sicher nicht okay, das ist einfach nur Körperverletzung und auch völlig richtig vom Schiri, dass die Affen im Fanblock keine weitere Chance dazu hatten.
    @3: Es ist ja eben nicht zutreffend, dass das ein Fehlverhalten einer Person ist. Dass ist eine große Zahl von Vollidioten, die sich irgendwoher das Recht nehmen, mit harten Gegenständen auf Spieler und Verantwortliche zu werfen, die ihnen nichts getan haben. Dass nur einer trifft, weil die anderen zu besoffen sind, bedeutet doch nicht, dass eine Strafe nicht angemessen ist.

    Umso ärgerlicher, da sich wohl die meisten über den Sieg der Osnabrücker gefreut hätten.

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  12. Ich sehe die Sache um den Schiedsrichter ähnlich wie Julian!
    Es ist in meinen Augen eine schwache Ansetzung des DFB einen derartigen „Nobody“ zu diesem von vorneherein hitzigen Spiel zu schicken. Es war doch absehbar, dass es keine leichte Partie wird. Da hätte ich mir lieber einen erfahrenen Bundesligaschiedsrichter gewünscht, denn der Kollege war wirklich nicht Herr der Lage!

    Ungeachtet der für meinen Geschmack unsicheren Spielleitung sehe ich das Ergebnis ähnlich wie der Osnabrücker Trainer. Das Spiel hätte doch locker weitergespielt werden können „im Sinne des Sports“ (wie man so schön immer sagt). Klar, ein Gegenstand an den Kopf zu bekommen tut weh – das ist auch durchaus ein Schock, von dem man sich gerne ein paar Minuten erholen darf – aber solange nichts ernsteres passiert ist, muss es doch weitergehen können, zumindest als 4. Offizieller (dafür ist der 4. ja da um im Fall der Fälle einzuspringen!).
    Das Spiel abzubrechen halte ich für maßlos überzogen. Dass Fandel hier dem Schiri beipflichtet war zu erwarten und halte ich auch für richtig – als Schiri-Verantwortlicher muss er sich öffentlich voll und ganz hinter seine Leute stellen! Trotzdem denke ich dass ein erfahrenerer Schiedsrichter das Spiel wieder aufgenommen hätte.
    Auch wenn es die ganze Szenerie nicht besser macht war doch jedem klar, dass es ein Versehen war den Schiedsrichter zu treffen (bevor die Möchtegernmoralapostel wieder Zunder bekommen – dass das Geschoss sicherlich Selke galt macht die Tat logischerweise nicht weniger verwerflich!!!). Insofern galt doch keine Gefahr für den Schiedsrichter, weshalb er Angst haben müsste (was ich damals bei dem Bierbecherwurf auf den Schiedsrichterassistenten noch nachvollziehen könnte).
    Ich bin der Meinung das Spiel hätte wieder fortgesetzt werden können.

    Was nun kommt ist klar, das spiel wird 0:2 gewertet werden, was das größte Unding an diesem Abend ist. Was kann der der Verein dafür, dass da ein Depp den Schiedsrichter trifft? Zumal dadurch NULL ins Spielgeschehen eingegriffen worden ist (was es z.B. beim Treffen von Selke gewesen wäre)! Ich empfinde das als ungerecht (und das sage ich nicht nur, weil ich natürlich wie wir fast alle kein Fan von RB Leipzig bin ^^). In meinen Augen sollte das Spiel unter Ausschluss der Öfentlichkeit beim Stande von 1:0 in der 70. Minute forgesetzt werden. Das wäre neutral gesehen die fairste Variante.

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  13. @ starlight
    So klar wie du, dass das Spiel hätte fortgesetzt werden müssen, sehe ich das nicht.
    Der Schiedsrichter wurde hier tätlich angegriffen. Er hat sich weder durch eigen Verschulden verletzt (Zerrung,….) noch ist er durch plötzliche Untauglichkeit (Übelkeit,….) nicht mehr in der Lage gewesen, das Spiel weiterzuleiten.
    Zumal das besagte corpus delicti nicht der einzige Gegenstand war der aufs Spielfeld flog.
    Meiner Ansicht nach hätte es bereits direkt am Anfang des Spiels, als das Tor fiel u das fangnetz umknickte, unterbrochen werden müssen. Nicht abbrechen.
    Wie das Sportgericht auch entscheidet. Wir können uns nur selbst an die eigene Nase fassen und darauf achten, dass sowas niemals uns selbst und bei Spielen von Eintracht Frankfurt passiert.

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  14. @Starlight86: Nur dass ich das richtig verstehe – du kritisierst erst, dass ein unerfahrener Schiedsrichter angesetzt wurde und verlangst dann, dass der 4. Offizielle (weiß nicht, wer das war, aber wird wahrscheinlich weniger Erfahrung haben) spontan in der 70. Minute einsteigt, nachdem sein Kollege von einem Wurfgeschoss getroffen wurde ?!?!? Wäre der dann der „Herr der Lage“ gewesen?
    Auch das Argument, dass der Schiedsrichter keine Angst haben brauch, weil ja die Attacke gar nicht dem Schiedsrichter galt (mal davon abgesehen, dass das auch nur Spekulation ist), ist fragwürdig. Soll der neue Schiri sich dann nicht mehr in der Nähe von RB-Spielern aufhalten, damit er keine Angst haben muss, getroffen zu werden? Der Spielabbruch entspricht den Regeln und ich kann ihn absolut nachvollziehen.

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  15. @10 JannisGE: wegen solchen hirnamputierten Meinungen, die du da vertrittst, haben wir ja solch ein Gewaltproblem in den Stadien….möchte dich mal erleben, wenn dir jemand mit voller Wucht ein Feuerzeug an den Kopp schmeisst – aber wahrscheinlich wärst du einer derjenigen, die am ehesten losheulen würde –
    Grosse Klappe, aber nix dahinter – aber Hauptsache im Block losbrüllen wie die Affen im Zoo…das hat NIX mit Fussballatmosphäre, Leidenschaft etc. zu tun – das is einfach KRANK !
    Oh Mann, was geht in den Köpfen dieser Leute vor ? Wie niedrig muss deren Selbstbewusstsein sein, wie trostlos ihr Alltag, dass sie sich an solch Gewalttaten (ja, das entspricht nun mal völlig einer gefährlichen Körperverletzung) aufgeilen müssen….

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  16. @16 also ich werde jetzt nicht auf deine Einschätzung mir gegenüber eingehen. Ich bleibe aber bei der Meinung, dass eine gesunde Aggressivität von den Blöcken aus, bei entscheidenden Spielsituationen nicht schlecht ist. Wenn Leute bei gegnerischen Ecken aufn Zaun gehen und brüllen ist das für mich Emotion. Weder werfe ich Gegenstände auf das Spielfeld noch befürworte ich das. Trotzdem bleibe ich auch dabei, dass der Abbruch sehr weinerlich war.

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  17. Der Abbruch erfolgt, wenn die Wurfgeschosse ( und es waren mehrere und immer wieder ) eine Gefahr für Spieler und/oder Schiedsrichter darstellen. Das war hier der Fall. Hätte er weiterspielen lassen und das nächste Wurfgeschoss jemanden ernsthaft verletzt , wäre der Schiri verrissen worden. Und warum das ein brisantes Spiel gewesen sein soll, verstehe ich nicht. Weil Leipzig da war? Die spielen in der zweiten Liga, ohne solche Vorkommnisse. Nicht abzubrechen wäre auch für die Idioten die wefen das falsche Signal gewesen. „Kannst ruhig werfen, solange der wieder aufsteht ist das okay“ ( ja , da übertreibe ich bewusst etwas). Wer wirft ist ein Idiot und darunter leidet dann der Verein. Generell ist ein bisschen Aggressivität okay, aber es darf nie jemanden gefährden

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  18. @18: Vollkommene Zustimmung. Spielabbruch entspricht den Regeln und ist nach all den Begründungen, die jetzt schon geliefert wurden, auch vollkommen logisch und richtig. Es ist mir ein Rätsel, wie man Vernunft und Verstand wie JannisGE so ablehnen kann.
    @17: Dass du es gut findest, dass Leute ihre Mannschaft lauthals anfeuern ist verständlich und geht den meisten hier so. Hat aber hier mit nichts zu tun, da es darüber eben weit hinaus geht. Dass du ohne Begründung und trotz aller logischen Erklärungen den Abbruch „weinerlich“ findest, sorgt dann berechtigterweise für Verwunderung.
    Bist du dann auch dafür, dass man Rote Karten nach Tätlichkeiten abschafft? Ist ja auch recht weinerlich, bisschen Kloppen wird ja wohl in der Emotion noch drin sein?

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  19. Ich sage ja nicht, dass man von Bestrafungen absehen soll. Sollte der Werfer ausfindig gemacht werden, wird der erstmal für lange Zeit sein letztes Spiel gesehen haben und finanziell empfindlich bestraft werden. Trotzdem hätte man das Spiel noch zu Ende leiten können, aber da ist man halt unterschiedlicher Meinung, was auch nicht schlimm ist. Mein Gefühl sagt mir halt, dass der Fußball immer weiter heruntergezüchtet wird, bis es eben am Ende eine reine Kommerzangelegenheit ist. Die Spieler sind ja schon total auf Maschinen getrimmt, die weder privat noch auf dem Platz irgendwie emotional sein dürfen. Wenn ich paar Jahre zurück denke, waren Rudelbildungen auf dem Platz noch normal, wann gibt es heute noch sowas in der Bundesliga? Mir geht es allein um die Emotionalität, darum gehe ich auch ins Stadion, egal ob Niederlage oder Sieg und das schaffe ich auch ohne Gewalt, aber wenn bei Fehlentscheidungen, spannenden Spielverläufen oder Stimmungsduellen mit den gegnerischen Fans Aggresivität aufkommt, sehe ich das als positiv an!

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  20. @20: Nochmal die Frage. Der Schiedsrichter wird am Kopf getroffen, lässt NICHT abbrechen. Die Vollidioten sagen sich: „Ah cool, dann können wir weitermachen, passiert ja nichts, solange alle wieder aufstehen.“ Irgendein Vollidiot hat was Schwereres dabei (sollen ja tatsächlich auch schon mal Golfbälle in der Bundesliga geflogen sein). Und trifft damit jemanden ernsthaft. Was dann?

    Dass die Bestrafung (oder wie du es empfindest: Übertreibung) bei überkochenden Emotionen eine Erfindung des „neuen“ Fußballs ist, ist übrigens Blödsinn. Ich sage nur „Gladbach – Inter 7:1“ und „Coladose“.

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  21. @JannisGE:
    Ok, akzeptiere deine Meinung, dass du Emotionalität im Block willst – is ja auch toll und macht erst die Atmosphäre im Stadion aus !
    Aber dieses ständige Wutgebrülle mit obszönen Gesten etc. is doch echt pubertär und total daneben – klar, wir sind nicht beim Mädchenballett, aber es muss doch auch was dazwischen geben…
    Das Problem ist folgendes: wenn du sagst, Bestrafungen seien ok, aber das Spiel hätte trotzdem weiter fortgesetzt werden können….tut mir leid, aber RP-Adler hat Recht – dann ist das ein Freifahrtschein für alle Vollidioten ! Und denk mal auch daran: wenn ein Spiel DESWEGEN abgebrochen wird, sind alle sauer – und die Bereitschaft aus dem eigenen Block, diesen Typen, der einen um den Erfolg des Vereins gebracht hat, Dingfest zu machen, VIEL höher !
    Ich möchte auch keinen Fussball erleben alla Plastik Leverkusen, wo sich die Zuschauer nur bewegen, wenn´s in der Pause n Würstchen gibt….aber darum geht es nicht – hier wurde EINDEUTIG die Grenze der Emotionalität überschritten, ich bleibe dabei, das war schwere Körperverletzung und muss hart bestraft werden – und im Sinne der Aufklärung und der Prävention auch durchaus als „Sammelstrafe“ !

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  22. Ihr seid echt alles Helden!!!
    Als ob hier irgendwer bezweifelt dass der Abbruch den Regeln entspracht. Eine Regel sagt auch, dass es bei einer Notbremse im Strafraum Rot und Elfmeter gibt und nahezu jeder regt sich darüber auf! Nur weil es eine Regel gibt muss man sie nicht für gut halten und das tue ich in diesem Fall!

    Wenn ein Schiedsrichter aufgrund solch einer Situation „Angst“ hat, dann soll er den Beruf wechseln. Ganz ehrlich!
    Man merkt, dass ein Großteil der Kommentierer hier wohl nicht allzuviel „live“ mitbekommt, denn, dass Gegenstände aufs Spielfeld geschmissen werden ist heutzutage LEIDER Standard, nur in der Regel wird niemand getroffen.
    Ich finde es vollkommen falsch zu unterscheiden, ob hierbei getroffen wird oder nicht. Das macht die Tat an sich weder besser noch schlechter (ich denke mal, dass es hierzu keine 2 Meinungen gibt).
    Demnach müssten ein Großteil der Spiele abgepfiffen werden. Nur kommt u.a. deshalb nichts aufm Feld an, weil mittlerweile JEDER Verein ein Fangnetz installiert hat. Dieses war nur leider an genau dieser Stelle beim 1:0 kaputt gegangen.
    Wenn ich es böse meine (und das ist jetzt wahrlich nicht meine Meinung!!!!) könnte ich auch sagen, dass der Schiri selbst Schuld ist, wenn er nach dem kaputt gehen das Spiel weiter laufen und das nicht erst reparieren ließ, aber wie gesagt das tue ich nicht 😉

    Was ihr nahezu alle fehlinterpretiert ist dieses Denken „Der Schiedsrichter wird am Kopf getroffen, lässt NICHT abbrechen. Die Vollidioten sagen sich: “Ah cool, dann können wir weitermachen, passiert ja nichts, solange alle wieder aufstehen.” “
    – Als ob irgendeiner dieser Deppen ernsthaft dabei an sowas denkt! Diese Strafen/Abbrüche/etc werden in meinen Augen in deren Köppen zu Null Einsicht führen! Das einzige was hier hilft ist in der Tat das erwischt werden und dann richtig bluten lassen.

    Ich sehe das ähnlich wie Jannis! Emotionalität ja, Wurfgeschosse, Raketen aufn Platz und sowas nein. Hierfür gehört NIE der Verein bestraft sondern IMMER der Einzeltäter.
    Mal ne Gegenfrage. Wer sagt euch denn, dass diese Person überhaupt am Heimverein interessiert war? Vielleicht hat der einfach ne Karte gewonnen, mit Fußball nix am Hut, und wollt nur Krawall machen?

    @ Polkerdinho: Klar ist das Spekulation, aber die ist ja eh für die Füße, da auch das eigentliche Ziel die Tat nicht besser oder schlechter macht!
    Zugegeben, wer 4. Schiri war weiß ich nicht, aber ein Spielabbruch ist für mich der absolut letzte Ausweg. Wenn der DFB die 4. Person dafür nominiert hat, dann geht er davon aus, dass er im Fall der Fälle dafür geeignet wäre. Per se hätte ich für einen erfahrenen Schiedsrichter plädiert, weil er in meinen Augen in solch brenzligen Situationen besser reagieren kann (! nicht automatisch wird), jeder andere Schiedsrichter sollte das aber auch können.

    Und eins muss ich jetzt aus der Wut heraus in Richtung DeutzSGE loswerden:
    Mir geht es echt auf den Keks, dass man IMMER deutlich betonen muss, dass man diese Form der Eskalation nicht mag bzw. nicht meint. Wo hat ‚Jannis denn gesagt er findet es richtig, dass Sachen aufs feld geschmissen werden oder er das befürwortet? Kein einziges Mal! Aber du legst ihm das gleich wieder in den Mund. Das kotzt mich echt an!
    Wegen so Leuten wie dir (bist da ja whrlich nicht der einzige hier) muss man ja von vorneherein an diese Möchtegernmoralapostel dazuschreiben, dass man es ja „so und so“ nicht meint. So unnötig!!!!
    Beispiel gefällig? Ich habe hier gerade geschrieben „bluten lassen“ – vorsichtshalber sage ich dazu, das ist nicht wörtlich gemeint, denn ich verurteile das Abschlachten von Menschen!

    Sorry vorab, wenn das wem zu aggressiv war, aber das nervt mich hier seit langem…

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  23. @23: Sorry, aber was denn jetzt? Du sagst, du bist gegen Gegenstände auf dem Platz, Raketen auf dem Platz etc., findest dich aber offenbar damit ab, dass es heutzutage „LEIDER Standard“ ist. Und kritisierst gleichzeitig die, die sich eben nicht damit abfinden wollen.

    Ich gebe dir in folgendem Punkt Recht: „Diese Strafen/Abbrüche/etc werden in meinen Augen in deren Köppen zu Null Einsicht führen!“, sagst du. Da stimme ich voll zu. Nur bei der Kurve führt es vielleicht irgendwann zur Einsicht. Und vielleicht zur Bereitschaft, solche Vollidioten einfach selbst aus der Kurve zu werfen. Deswegen halte ich Spielabbrüche, Kollektivstrafen usw. weiterhin zwar nicht für ein optimales, aber irgendwie doch legitimes Mittel. Man muss doch nur mal schauen, wie schnell es ging vom „Randalemeister 2011“ bis zur offiziellen Positionierung der Ultras gegen den ganzen Scheiß nach den Vorfällen in Leverkusen 1 1/2 Jahre später.

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  24. Hey RP-Adler,
    ich sagte nie, dass ich mich damit abfinde. Ich sage nur, dass die Art, wie aktuell gegen soetwas vorgegangen wird, im speziellen jetzt in diesem Fall, in meinen Augen nicht richtig ist.
    Ich kann doch nicht einen ganzen Sportverein bestrafen, wenn ein Fan was auf Platz und Menschen schmeißt. Diese Person gehört entsprechend bestraft, nicht der Verein! Denn verhindern kann das niemand!
    Und wie gesagt, der Effekt „ohh jetzt hab ich meinem Team geschadet, also mache ich das besser nicht mehr“ wird so nicht eintreten.
    Ich sagte bei „LEIDER Standard“ auch nur, dass es bei nahezu jedem Spiel passiert, dass Gegenstände aufs Feld geschmissen werden. Wer es also richtig findet, dass Osnabrück dafür nun bestraft wird, der muss das im selben Atemzug bei fast allen anderen Spielen auch fordern. Denn wie ich sagte, ob man jemanden trifft darf da keinen Unterschied machen, denn der Wille zu treffen ist allein mit dem Wurf schon gegeben.

    Und das will ja sicher keiner! Also bleibt es für mich dabei, dass in solchen Fällen nur die Person oder die Personen bestraft gehören, nicht das Kollektiv, denn das bringt nichts.

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