Der DFB-Pokal glänzte während des Films vor der Kino-Leinwand

Es war kein gewöhnlicher Abend am gestrigen Montag im Kinopolis des Main-Taunus-Zentrums. Beim Betreten des Foyers war das Eintracht-Logo überall sichtbar, die aktuelle Mannschaft tummelte sich mit weiteren illustren Gästen, wie Heribert Bruchhagen, Lukas Hradecky oder Aymen Barkok, rund um den roten Teppich, der vor Kinosaal 1 ausgerollt war und davor breitete Attila auf den Armen seines Falkners Norbert Lawitschka für gemeinsame Fotos die Flügel aus. Es war die Premiere des neuen Eintracht-Kinofilms „Die Rückkehr des Pokals – Der Film“, der ab 4. Februar über die Leinwände der Kinopolis-Standorte in Aschaffenburg, Gießen, Hanau, Rhein-Neckar, Sulzbach (MTZ) und in den Rex-Kinos Wetzlar flimmern wird.

Nach einer Begrüßung der über 550 Gäste durch Sportvorstand Fredi Bobic hieß es zurücklehnen und noch einmal diese unvergesslichen Momente des Pokalerfolgs aus dem Mai 2018 zu erleben. Der Ausgang ist nicht minder bekannt, wie der beim einstigen Kinohit „Titanic“ und zeichnet zugleich nahezu ähnliche Zustände beim Zuschauer: Emotionen, Gänsehaut und Freudentränen.

In 89 Minuten wird nicht nur das Spiel aufgearbeitet, sondern gerade die Szenen wenige Tage davor und danach sowie der Blick hinter die Kulissen machen diesen Film zu einer ganz besonderen Dokumentation. Sie gewährt den Fans Einblicke, die sie sonst nie zu sehen bekämen. Flankiert von kurzen Interviews mit Spielern, Funktionären oder „Tankard“, die einige Lacher im Kinosaal nach sich ziehen. So hätte ein Spieler noch in Frankfurt fast sein Boarding-Ticket im Bus vergessen oder Kevin-Prince Boateng verrät, dass er sich auf dem Weg ins Berliner Olympiastadion Motivationsvideos anschaute, während Marius Wolf „wie immer eigentlich“ Videos von Ronaldo ansah. Vom Finale selbst werden packende Tormöglichkeiten mit Originalkommentaren gezeigt oder aber auch die Schiedsrichterentscheidung, die im Stadion für absolute Stille sorgte, als Schiedsrichter Felix Zwayer über ein mögliches Foul von Boateng an Martinez und einem daraus resultierenden Elfmeter kurz vor Schluss zu Ungunsten des FC Bayern entschied. „Das ist eine Männerentscheidung gewesen“, urteilt Marco Russ. Boateng formuliert es da, wie im gesamten Film, etwas flacher und dem nötigen Witz: „Der hat schon Eier gehabt bei der Entscheidung.“ Am Ende reckt Karl-Heinz Körbel, wie einst 1988, den DFB-Pokal in den Himmel und verrät, wie es dazu gekommen ist. Man klebt dem Rekord-Bundesligaspieler bei dieser Erzählung an den Lippen, es läuft einem eiskalt den Rücken herunter und spätestens in diesen Minuten wird einem klar, weshalb man Eintracht-Fan ist.

Das brachte auch einen weiteren Gast im Anschluss an den Film ins Schwärmen. Der Pokalsieger-Trainer und heutige Übungsleiter des FC Bayern München, Niko Kovac, war gemeinsam mit seinem Bruder Robert zur Premiere gereist: „Das ist ein toller Film. Ich bin froh, dass wir alle Zeitzeugen sind und wir den Pokal nach dreißig Jahren nach Frankfurt geholt haben. Das kann uns keiner mehr nehmen. Deshalb wünsche ich mir, dass diesen Film alle Eintrachtfans sehen.“ Hierbei verriet Kovac auch, dass er bei den Interview-Aufnahmen für den Film die eine oder andere Träne verdrücken musste, aber gleichzeitig darum bat, diese Aufnahmen nicht mit einzubauen. „Denn nur Rumheulen bringt auch nichts“, witzelte Kovac.

„Wenn man so etwas erlebt hat, vergisst man das sein Leben lang nicht“, fasste Innenverteidiger Russ zum Schluss perfekt die Gefühlslage aller Zuschauer im Saal zusammen und antwortete ganz trocken, aber passend auf die Frage, weshalb dieser Film unbedingt geschaut werden sollte: „Weil es die letzten 30 Jahre kein Film davon gab.“ So ist es, das Eintrittsgeld in diese Kino-Dokumentation, die auch auf DVD herauskommen wird, ist lohnenswert und katapultiert einen emotional noch einmal zurück in dieses unvergessliche Wechselbad der Gefühle.

- Werbung -

7 Kommentare

  1. Ab wann ist denn mit der DVD zu rechnen?
    In meiner Umgebung ist weit und breit kein Kino, das diesen edlen Steifen bringt…

    0
    0
  2. Toller Versprecher: „edlen Steifen“
    Hast das „r“ vergessen…

    Würde mich aber auch interessieren, ab wann es die DVD gibt. Obwohl es im Kino 10 x besser rüber kommt. Fast wie im Stadion.

    0
    0
  3. Im kino wär schon geil aber leider auch zu weit weg von mir ,scchaaaddeeee ,dann warten auf DVD

    0
    0
  4. @2
    Wohl kein „Versprecher“ (und falls doch, hieße es ‚Freudsche Fehlleistung‘) sondern die passend frivole Replik auf die freimütige Sexbeichte des SGE-Präsers.
    [Inzwischen – vielleicht wg. des besonders hohen Fremdschämfaktors – offenbar wieder redaktionell entfernt]

    0
    0

Keine Kommentare mehr möglich.

- Werbung -