21.05.2014, Fussball, 1. BL, Vorstellung Eintracht-Trainer Thomas SchaafEintracht Frankfurt gegen Bayern München ist seit vielen Jahren ein ungleiches Duell. Doch in diesem Jahr scheint der Graben, der die beiden Traditionsvereine trennt, tiefer zu sein als in der Vergangenheit – zu groß ist die Leistungsdifferenz, zu unterschiedlich sind die beiden Kader besetzt und zu gegenläufig verlaufen die Formkurven beider Mannschaften in den vergangenen Wochen. Am Tag vor der Begegnung des kriselnden Tabellenzwölften gegen den ungeschlagenen Spitzenreiter stellten sich Eintracht-Trainer Thomas Schaaf und Sportdirektor Bruno Hübner der Presse und versprühten Zuversicht.

Allerdings wagte keiner der versammelten Pressevertreter die Frage in den Raum zu werfen, ob für die Eintracht gegen die übermächtigen Bayern ein Sieg oder zumindest ein Unentschieden im Bereich des Möglichen liegen könnte. Nein: Sowohl die Medien als auch die sportlich Verantwortlichen scheinen einen Punktgewinn für nahezu ausgeschlossen zu halten. Schaaf und Hübner waren sich einig: „Unser Ziel ist es, gegen Bayern München ein ordentliches Spiel abzuliefern.“ Es drängt sich der Gedanke auf, dass eine Niederlage mit ein, zwei Toren Unterschied durchaus als „ordentlich“ akzeptiert werden könnte – sprich: dass es darum geht, ein Debakel zu verhindern.

Aber wie soll das gelingen? Schaaf vermeidet wie gewohnt jede Diskussion über taktische Ausrichtung und reagiert geradezu verständnislos auf die Frage nach einer möglichen Manndeckung von Xabi Alonso, wie sie Borussia Dortmund und der AS Rom in der vergangenen Woche praktiziert hatten („Was hat es genutzt? Wie viele Punkte haben sie geholt?“). Vielmehr verweist er  auf die Primärtugenden aller Ballsporttreibenden: Laufbereitschaft, Disziplin, Zweikampfstärke. Seine gebetsmühlenartigen Hinweise, man wolle „es besser machen“, müsse „über Zweikämpfe ins Spiel kommen“ und die „eigene Qualität aufzeigen“ lassen die Pressevertreter weitgehend ratlos zurück. Der Eintracht-Trainer hat weder Zweifel  an der physischen Verfassung („Wir sind körperlich fit, sind in der Lage, jedes Tempo mitzugehen“) noch an der Qualität der Mannschaft. Deshalb fordert er ein mutiges, selbstbewusstes Auftreten, das sich nicht auf die Defensive beschränken dürfe.

Es ist beeindruckend, welche Ruhe Thomas Schaaf in der gegenwärtigen Situation ausstrahlt und man hält als Fan den Atem an, als er den Pressevertretern zu Protokoll gibt: „Wir haben einen Plan!“ Wie dieser aussehen und in welcher Formation dieser morgen umgesetzt werden könnte, blieb unbeantwortet. Sicher scheint, dass Haris Seferovic und Aleksandar Ignjovski wieder zum Kader gehören werden. Vermutungen der Trainingskibitze, dass Stefan Aigner auf der Bank Platz nehmen müsse und Marc Stendera abermals in der Startelf auflaufen werde, wollte Schaaf weder bestätigen noch dementieren.

Was also hat die Eintracht gegen Bayern München („… das Maß der Dinge derzeit in der Bundesliga und auch in Europa“) zu verlieren? Diese Frage lässt der Eintracht-Trainer gar nicht erst gelten: „Es geht um drei Punkte und die kann man natürlich auch verlieren.“

Ganz am Ende der Pressekonferenz wusste Bruno Hübner den verunsicherten Fans dann doch noch einen beruhigenden Satz mit auf den Weg zu geben: „Wir glauben an die Mannschaft, wir kriegen das in den Griff.“

 

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6 Kommentare

  1. Das kann man gar nicht kommentieren…
    Nicht nur wir Anhänger unserer Eintracht sind ratlos. Auch die Verantwortlichen und Spieler…
    Dann mal los.

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  2. Ganz schwach das Schaaf nicht mal erkannte das Dortmunds Deckung von Alonso sehr wohl Sinn machte und es nur zu nix zählbarem kam weil
    Subotic patzte und weil Dortmund in der zweiten Halbzeit umstellte was sie ihre Ordnung verlieren lies.
    Auch für Rom war es sinnvoll Alonso zu decken, wenn man dann noch fähig ist zu erkennen wer den Ersatz aufbauspieler gibt, dann kann man Bayern sehr wohl große Probleme bereiten.
    Man muss sogar unbedingt Spieler mit der Aufgabe auf Feld schicken die aufbauspieler permanent zu stören!
    Naja mal sehen was wir heute rausholen und was sich Schaaf denn für einen Plan hat, vielleicht hat er ja doch noch eine Idee .

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  3. Hmm, wir werden sehen. Schaaf wird wohl hoffentlich nicht die Taktik auf der PK verraten. ..

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  4. Das ist nicht schlecht von TS in der PK nichts von der Taktik zu erzählen. Der Pep hat schon gesagt, dass man die SGE schwer ausrechnen kann. Das ist wenigstens noch ein kleines Pfund. Der Plan ist vermutlich kompakt stehen, den Ansturm überstehen und ein paar Konter fahren.

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