Insgesamt wurden gegen Eintracht Frankfurt in der aktuell abgelaufenen Saison 2024/25 Geldstrafen in Höhe von 709.600 Euro durch das Sportgericht des Deutschen Fußball Bunds (DFB) verhängt. Die Strafen kommen durch Fan-Vergehen zustande. Der überwiegende Teil davon stammt aus Vergehen wegen des Abbrennens von Pyrotechnik und durch das Werfen von Gegenständen auf den Platz. Erst vor rund einer Woche belegte das DFB-Gericht den hessischen Bundesligisten wieder mit einer 489.100 Euro-Strafe.
Das Portal „Fussballmafia.de“ sammelt Strafen, die seit der Saison 2011/12 durch den DFB gegen deutsche Fußballvereine verhängt werden. Seit 2011 musste die SGE die mit Abstand höchsten Strafen im deutschen Fußball hinnehmen. Insgesamt 4.038.800 Euro mussten die Frankfurter laut dem Portal wegen unsportlichem Verhalten der eigenen Fans bereits zahlen. Diese fälligen Strafzahlungen sind vermeidbar und das zu zahlende Geld könnte der Verein anderweitig besser einsetzen. Vor allem die Ultragruppen werden als Hauptschuldige angesehen. Auch deswegen kommt im Umfeld und den Medien immer wieder der Vorwurf an die Vereinsführung auf, man habe die organisierte Fanszene nicht mehr im Griff. Es müsse bei Randalierern, die dem Ansehen des Vereins schaden und durch ihre Aktionen sportliche Ziele gefährden könnten, hart durchgegriffen werden.
Geworfene Gegenstände „kein Eintracht-Problem allgemein“
Mit diesem Vorwurf sah sich Eintracht-Präsident Mathias Beck bei der „Bild“-Zeitung konfrontiert, worauf er antwortete: „Unsere Fan-Szene hat viele Facetten. Wir führen also einen vielseitigen Dialog, den wir bewusst intern halten, denn wir wollen Vertrauen statt öffentlicher Show. Wer uns kennt, weiß: Wir hören zu, wir sprechen Klartext – und wir handeln.“ Immer wieder betonte der 54-Jährige in der Vergangenheit, wie wichtig in dieser Causa kontinuierlicher Dialog sei. Nur so könne man eine Veränderung herbeiführen und einen Konsens mit allen Beteiligten finden, um Ausschreitungen, wie zuletzt in Bochum oder Mainz, zu verhindern.
In Mainz (32. Spieltag) etwa flogen vor der Ausführung eines Eckballs immer wieder Gegenstände aus dem Frankfurter Gästeblock in Richtung des FSV-Spielers Nadiem Amiri und des in der Nähe der Eckfahne postierten Linienrichters. Den traf dann sogar eine Fahnenstange. Ein Abbruch des Spiels drohte. Insgesamt 90.000 Euro Strafe kosteten die Aktionen beim Mainz-Spiel. „Was in Mainz passiert ist, ist nicht akzeptabel. Wir tolerieren keine Vorfälle, bei denen Gegenstände auf das Spielfeld fliegen. Das ist besprochen – und das bleibt nicht ohne Konsequenz. Gleichzeitig: Das ist kein Eintracht-Problem allgemein, sondern ein Thema für den gesamten Profifußball. Wir werden das nicht schönreden – aber auch nicht skandalisieren“, sagte der Funktionär. Dass sich solche Szenen nicht wiederholen dürfen und der sportliche Erfolg der Mannschaft Vorrang über allem Anderen hat, sei Konsens zwischen allen Seiten, sagte Beck vorher schon in einem Interview mit der „FAZ“. Also sehen auch die Fangruppen das grundsätzlich so. Klar ist aber auch: Es handelt sich um eine große Gruppe, nicht alle denken und handeln gleich. In der nächsten Saison wird sich zeigen, ob die Gespräche mit den Vertretern der Anhänger Wirkung zeigen.
Kapitalmaßnahme: „Das schafft kaum ein anderer Bundesligist“
Ein für den Immobilienfachwirt erfreulicheres Thema ist die geglückte Eigenkapitalerhöhung, die am 26. Mai beschlossen wurde. Ursprünglich wollte die SG Eintracht mit der bei der Mitgliederversammlung im Frühjahr abgestimmten Kapitalmaßnahme das Eigenkapital der Fußball AG um 66 Millionen Euro erhöhen. Am Ende wurden es vorerst nur rund 25,7 Millionen Euro, die man durch den neuen Aktionär Gude Eintracht GmbH bekommt. Der e.V. bleibt dennoch weiterhin Hauptaktionär. Der Aufsichtsratsvorsitzende und Präsident in Doppelfunktion bewertete die in seiner Abwesenheit beschlossene Maßnahme positiv: „Die Kapitalerhöhung ist ein strategischer Erfolg. 25,7 Millionen Euro ohne Verwässerung der Vereinsanteile einzusammeln – das schafft kaum ein anderer Bundesligist.“
Bezüglich der Herrenprofis bekräftigte Beck, dass einer langfristigen Zusammenarbeit mit Cheftrainer Dino Toppmöller (Vertrag bis 2028) nichts im Wege stehe, sollte weiterhin von allen Seiten so erfolgreich gearbeitet werden. In der Champions League, in der die Adlerträger nächste Saison zum zweiten Mal in der Geschichte antreten werden, sei man der „Underdog“. Dennoch sei man ambitioniert und wolle Erfahrungen sammeln. Erfahrungen auf der größten Fußballbühne Europas können für viele Spieler hilfreich sein und ein Sprungbrett in die Nationalmannschaft von Julian Nagelsmann darstellen. „In der U21 stellen wir schon heute einen starken Block. Wenn sich diese Spieler weiter so entwickeln, ist eine WM-Teilnahme realistisch. Und das wäre ein starkes Signal: Eintracht bringt nicht nur Talente hervor; wir bringen Nationalspieler auf die große Bühne“, zeigte sich der Unternehmer mit Blick auf die Weltmeisterschaft 2026 in Nordamerika stolz.
9 Kommentare
Wo Transfer?
Ich bin der Meinung das durch die Ultra-Szene mal mit eisernem Besen durchgesetzt werden müsste. Wie lange will man sich noch von denen vera....schen lassen. Über 4 Mio. seit 2011, unfassbar...
Bla bla bla.
"und wir handeln.“ - Wo denn bitte, Herr Beck?
"Immer wieder betonte der 54-Jährige in der Vergangenheit, wie wichtig in dieser Causa kontinuierlicher Dialog sei" - wie wichtig der Dialog ist, habe ich die letzten 20 Jahren gesehen: 20 Jahre Dialog, Null Veränderung.
"Wir tolerieren keine Vorfälle, bei denen Gegenstände auf das Spielfeld fliegen." - offensichtlich ja doch.
Fazit: Mathias Beck, die nächste Duckmaus.
Ganz ehrlich:
Seine Aussage ist eine Blamage … Man wolle nichts schönreden, aber auch nichts skandalisieren …
Was da abläuft ist ein Skandal und zeigt das er die Hose voll hat… seine Aussage ist schon ein Skandal, was die idioten machen geht schon vom Skandal ins asoziale…
Rechnen wir's zugunsten der Übersichtlichkeit mal grob, Herr Beck:
Die letzte Gebührenquittung belief sich auf knapp 1 halbe Mio, die davor, wenn ich nicht irre bezogen auf 23/24 auf fast 1 Mio. Das sind etwa 1 Viertel vom Ganzen [also 4 Mio aus insg. 14 Jahren] nur für die letzten 2 bis 3 Jahre.
Also wer daraus nicht ne exponentielle Tendenz ableiten will, der möchte wohl massiv etwas schönreden.
Aus Ihren Worten, "vielseitiger Dialog", "Vertrauen statt Show" etc. ist herauszuhören, dass Sie strikt auf Kontinuität setzen. Wenn sich diese auch im Ergebnis auf die o.g. Tendenz bezieht, werden sehr bald 2 Mio + fällig.
Was meinen Sie, Herr Beck, wieviele unserer über 150.000 Mitglieder mit einer solchen Politik einverstanden sind? Von den Millionen Eintrachtfans, die nur Fussball erleben wollen, ganz zu schweigen.
Diese ganzen Vorfälle, ob es z. B. in Bochum, in Mainz oder Zuhause gegen Tottenham war, sind einfach nur peinlich für die gesamte Fanszene. Die Mehrheit ist friedlich und will einfach nur supporten. Leider gibt es immer wieder vereinzelte, die das anders sehen. Wenn nicht von der Vereinsseite bald durchgegriffen wird, wird es irgendwann mehr als nur eine Geldstrafe geben. Daher appelliere ich an den gesamten Anhang alles zu unterlassen, was der Eintracht schaden zufügen wird.
Fangnetze und Videoüberwachung in den Fanblöcken, alles andere funktioniert nicht.
Die Eintracht kalkuliert diese Stafzahlungen, machen können Sie da sowieso nichts.
Dieses ganze Gelaber kann sich der Präsi sparen.
Mann will ja die Ultra-Szene, weil sich da jeder Gegner in die Hose scheißt und wir dadurch jedes Heimspiel gewinnen.
Diese "Subjekte" gefährden den ganzen Verein.
Aber macht mal so weiter. Bis ein Feuerwerkskörper einem Kind ein Auge ausschießt oder den Arm abreißt.
Bravo Adelaar !!! Dein Kommentar ist top !!! Herr Beck, falls sie das lesen, ist ja durchaus möglich, bitte nochmals gründlich überdenken !
Auch das liest sich wie eine Schutzbehauptung. Wenn ich wieder mal das Banner zu Ehren der Gruppe Stadionverbot sehe, denke ich an den Herrn Beck...
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