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Die Eintracht kann in der zweiten Hälfte überzeugen und das verdiente Weiterkommen im DFB-Pokal mit ihren mitgereisten Fans feiern. Foto: IMAGO / Jan Hübner

Eintracht nach zweiter Halbzeit bereit für den Bundesliga-Auftakt

Die Eintracht startete mit einem schwierigen Los im DFB-Pokal in die neue Saison. Die Hessen waren zu Gast bei Zweitligist Eintracht Braunschweig, die gerade vor heimischen Publikum alles andere als leicht zu bespielen sind. Mental und körperlich sollte den Adlerträgern in diesem Duell also alles abverlangt werden und dies spiegelte sich auch gut im Spielverlauf der ersten Halbzeit wider. Mit zunehmender Passschärfe und Intensität in der zweiten Hälfte konnten die Frankfurter dann schlussendlich doch souverän mit 4:1 in die nächste Runde des DFB-Pokals einziehen. SGE4EVER.de hat das Spiel wie immer noch einmal analysiert:

Viererkette statt Fünferkette

Nach der spielerisch oft enttäuschenden Rückrunde waren natürlich alle im Umfeld der Adlerträger gespannt, wie sich die Mannschaft zu Beginn der neuen Saison in ihrem Pflichtspiel-Debüt präsentiert. Was gleich zu Beginn auffiel: Eintracht-Trainer Dino Toppmöller schickte sein Team in einer 4-2-3-1-Anordnung in die Partie. Während man letzte Saison bereits immer wieder davon sprach, eigentlich in einer Viererkette agieren zu wollen, war es in der Praxis meistens eben doch das altbekannte System mit einer Dreier- bzw. Fünferkette. Dieses System führte jedoch zu häufig dazu, dass die Hessen leicht ausrechenbar waren und gerade in der Offensive ein wichtiger weiterer Spieler fehlte. Mit der Verpflichtung von Rasmus Kristensen für die rechte Außenverteidigerposition konnte man jedoch einen wichtigen Baustein für die Umstellung auf Viererkette gewinnen. Kristensen, der die ehrwürdige Trikotnummer 13 von Publikumsliebling Martin Hinteregger übernommen hatte, erinnerte von seiner Spielweise und seiner Mentalität auch von Anfang an an den Österreicher. Zweikampfstark, Grätschen in den richtigen Momenten, Körperspannung und die so wichtige Gier nach Erfolg. Mit Kristensen haben die Hessen in jedem Fall einen echten Leader, einen Mentalitätsspieler gewinnen können und konnten sich zugleich über souveräne Einwürfe auf der rechten Seite freuen. Auch die Einwürfe waren in der vergangenen Saison nämlich ein ziemlich leidiges Thema.

Zu statisch in der ersten Hälfte

Die neue systematische Ausrichtung führte dazu, dass die Hessen in ihrer offensiven Anordnung noch Verbesserungspotential hatten. Die Staffelung passte im ersten Durchgang zu häufig noch nicht. Mit einer Viererkette im Aufbau und nahezu fünf Spielern auf einer offensiven Linie am gegnerischen Strafraum, blieb im Grunde nur Ellyes Skhiri in der Mitte als Verbindungsspieler. Aus dieser 4-1-5-Grundordnung heraus konnten die Frankfurter nur selten echte Torgefahr entwickeln und taten sich dann bei entsprechenden Ballverlusten im offensiven Drittel auch im Gegenpressing schwer, da die Lücke schlichtweg zu groß und einfach zu überspielen war. Erst als Mario Götze sich im zweiten Durchgang weiter zurückfallen ließ, wurde es deutlich besser. In der Offensive erinnerte zudem vieles an die vergangene Saison: Dribblings, wenn ein Abspiel besser, und Abspiele, wenn eine 1:1-Situation eigentlich vielversprechend gewesen wäre. Mit Hugo Ekitiké in der Mitte und Omar Marmoush, sowie Fares Chaibi auf den Außen, hatten die Frankfurter eigentlich viel Geschwindigkeit auf dem Feld, die jedoch aufgrund der defensiven Ausrichtung der Braunschweiger kaum zur Geltung kommen konnte. Hier wird es weiterhin viel intensive Arbeit an offensiven Abläufen brauchen, um gegen tiefstehende Gegner früher und effizienter zu Lösungen zu kommen. Auch wenn die Eintracht auch schon im ersten Durchgang Spielkontrolle hatte, fehlte eben wie auch in der vergangenen Saison schlichtweg zu häufig die Durchschlagskraft.

Ekitiké bringt die Wende

Die Adlerträger kamen mit einer anderen Intensität aus der Kabine und es fiel schnell auf, dass die Passschärfe und das Tempo in der zweiten Hälfte deutlich angezogen wurde. Ekitiké war es dann mit einem Zauber-Außenrist-Pass auf Chaibi, der das wichtige 1:0 für die SGE einleitete. Das Tor gab den Frankfurtern zunehmend Sicherheit und auch offensives Selbstvertrauen, was sich dann auch in den sehenswerten Treffern zum 2:0 und 3:0 durch Ekitiké widerspiegelte. Danach konnte Toppmöller auch beruhigt die ersten Wechsel vornehmen und es fiel deutlich auf, dass die Frankfurter nun eine ganz andere Qualität von der Bank einbringen können. Igor Matanovic vergoldete mit seinem Kopfballtor nach Freistoß von Marmoush seine starke Vorbereitung und auch Nathaniel Brown, Ansgar Knauff, Can Uzun und Oscar Hojlund zeigten gleich, dass auch mit ihnen zu rechnen ist und sie großen Druck auf die Startelf ausüben können. Statt in den Verwaltungsmodus zu schalten, spielten die Adlerträger weiter auf weitere Tore und gerade die eingewechselten Spieler wollten sich zeigen. Auch wenn der späte Gegentreffer zum 1:4 die starke zweite Hälfte etwas trübte, konnten die Frankfurter enorm zufrieden sein. Das Braunschweig-Los gleich in der ersten Pokalrunde war alles andere als leicht und gerade zu Saisonbeginn tun sich Bundesligisten traditionell schwer. Die Mannschaft von Dino Toppmöller hat diese Hürde genommen und auch die Jubel-Szenen bei den vier Treffern zeigten, dass die Mannschaft mental voll da war. Eigentlich selbstverständlich, aber genau diese Mentalität und dieses Leben im Team war etwas, was vergangene Saison so oft schmerzlich vermisst wurde. Mit dem Bundesliga-Auftakt in Dortmund am Samstag Abend hat die SGE nun direkt den nächsten Brocken vor der Brust. Erst gegen den BVB wird sich wirklich zeigen, wie weit das Team von Toppmöller wirklich schon ist. Die Alternativen auf der Bank geben aber in jedem Fall große Hoffnung, dass die Eintracht in Zukunft auch auf unterschiedliche Spielverläufe besser reagieren kann. Die zweite Halbzeit macht zumindest viel Mut, dass die Eintracht bereit ist für den Bundesliga-Auftakt.

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11 Kommentare

Avatar Der User hat SGE4EVER.de mit mind. 100 € finanziell unterstützt, als es um den großen Relaunch 2024 ging. 1. zueri adler 20. August 24, 22:25 Uhr

Ekitiké und Kristensen haben ein tolles Spiel gezeigt und werden aus meiner Sicht zurecht von allen gefeiert.

Da Kristensen über die rechte Seite regelmäßig auch Offensiv Akzente gezeigt hat, kam mir persönlich in den meisten der jüngsten Kommentare Nkounkou zu schlecht weg. Ich fand ihn insgesamt stabil und ich sah ihn auch unsere Tore 2 und 3 mit einleiten. Daher aus meiner Sicht ein gute Partie vin ihm gestern. Genauso habe ich mich gefreut wie gut Brown gespielt hat, als dieser für Nkounkou reinkam. Spannender Konkurrenz Kampf auf der LV Position.

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Fallback Avatar 2. dieter 21. August 24, 00:16 Uhr

Vor allem anderen, wir haben verdient gewonnen und sind weitergekommen.
1.Hz : schwere Kost war es für mich nicht, nicht umsonst hat Schweinsteiger im TV in der Halbzeit von einem rassigen und intensiven Spiel gesprochen - doch berauschend war es nicht.
Wichtig dass in der Halbzeitpause richtige Schüsse gezogen wurden, egal ob von DT oder den Spielern und das Spiel wesentlich dynamischer wurde, als Mannschaft, aber auch von einzelnen Spielern.
Großer Pokalfabend und damit gut, denn am Samstag wartet der BL ALLTAG und das gleich bei den Bienchen vor 80.000. Da kann man gewinnen genauso wie verlieren, kein Problem. Entscheidend ist der Auftritt, der Wille , die Leidenschaft. Ich bin überzeugt, Qualität haben wir, es geht um die Frage, bringen wir sie auf das Feld.

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Avatar Der User hat SGE4EVER.de mit mind. 100 € finanziell unterstützt, als es um den großen Relaunch 2024 ging. 3. zeno 21. August 24, 07:07 Uhr

Treffend analysiert, 1. HZ zu oft wieder das klein klein und das Tempo nicht ausgespielt (pass Geschwindigkeit)

2. HZ überraschend gute Veränderung der Einstellung, hat mich positiv überrascht.
Würde mich Mal interessieren was außer Gltze taktisch noch angepasst wurde.

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Fallback Avatar 4. Werner 21. August 24, 07:55 Uhr

Ja, auf die 2.halbzeit kann man aufbauen.
Wenn der Gegner das so zulässt.
Die Bienen werden nicht so auseinander fallen (hoffe zwar doch).
Darum von Anfang an eine solche Leistung wie die 2.halbzeit.
Wenn theate genauso gut ist wie Kristensen dann haben wir hinten eine stabile Abwehr.

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Fallback Avatar 5. Thomas66 21. August 24, 08:58 Uhr

Guten Morgen in die noch kleine Runde. Ich freue mich natürlich über den Sieg und ich weiß auch, dass diese Aufgabe in Braunschweig nicht einfach zu lösen war, aber trotz der dann deutlichen Niederlage von Braunschweig hält sich meine Euphorie in Grenzen. Die erste Halbzeit war dafür zu deutlich eine Fortsetzung der Rückrunde. Alte und bekannte Muster eben.

Wenn man mal ehrlich ist, waren es insgesamt nur 10 Minuten eines Einzelnen, die dann die Wende brachten. Für Matanovic freut es mich, dass er von der Bank kam und gleich mal diesen Kopfball aus einer Standardsituation ins Tor legte. Das macht uns hoffentlich wieder gefährlich.? War ja letzte Saison auch schwere Kost mit den Standards. Er hat richtig Potenzial.
Ich kann hier sicherlich nur für mich reden und natürlich habe ich vielleicht auch Unrecht, aber spielerisch war das insgesamt magere Kost und ich sehe einfach nicht, dass DT diese Mannschaft, die in meinen Augen richtig viel Talent und Power auf den Platz bringen könnte, verbessern kann. Er ist und bleibt in meinen Augen ein Flop und ein Langweiler.
Nun warten wir mal ab, ob sich das dann vielleicht noch ändern wird und vor allem, ob mich die Eintracht wieder wie in alten Zeiten abholt und euphorisch macht. Ich will auch nicht mehr die ständig gleiche Leier hören von wegen, es braucht Zeit und eine neue Mannschaft und blablabla.

Definitiv!!!! Diese Mannschaft ist talentiert und hat Potenzial, aber ob DT dazu in der Lage ist diese Power zu entfachen, das wage ich zu bezweifeln. Da sind ein paar junge Wilde, denen man vielleicht ein bissl mehr Leine geben muss. Man muss halt auch den Mut haben.

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Fallback Avatar 6. Holz 21. August 24, 09:42 Uhr

So, mein erster Kommentar auf der neuen Seite - bin schon ganz aufgeregt...

Durch ein 4:1 in Braunschweig letztlich souverän in die zweite Runde im Pokal eingezogen, das werte ich deutlich positiv.

Zur Erinnerung: Der formal stärkste Gegner, den man als Mannschaft in Topf 1 (18 x 1.Liga + 14 x 2.Liga) zugelost bekommen kann, ist nun einmal der Tabellenfünfzehnte der letzten Zweitligaspielzeit, und das war Braunschweig. Wir hatten die gleiche Situation schon einmal, ebenfalls am 19. August (!), und zwar 2012 in Aue. In der 20. Rot für Oka nach Notbremse, 0:1 durch den fälligen Elfer, danach bei 35° Grad der Musik hinterhergelaufen und in Unterzahl noch zwei Dinger kassiert - "aus die Maus" in Runde 1. So kann's auch gehen.

Auf das Spiel in Dortmund bin ich gespannt, obwohl wir dort selten was reißen. Immerhin nur der formal fünftschwerste Gegner zum Auftakt. ;-)

Von "letzte Saison" und "Umbruch" und Trainerdiskussion will ich für meinen Teil jetzt erstmal nichts mehr hören und lesen. Die alte Saison ist vorbei, die neue beginnt bzw. hat im Pokal schon begonnen.

Das schaue ich mir nun an. Und dann sehen wir weiter.

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Fallback Avatar 7. Holz 21. August 24, 09:56 Uhr

Korrektur: Die rote Karte im Pokal 2012 in Aue bekam Kevin Trapp, wir hatten sogar den gleichen Torwart am Start wie exakt 12 Jahre später. Oka kam für ihn rein und von den Feldspielern musste Inui runter.

Vor diesem Hintergrund hätte ich von Trapp einen konzentrierteren Auftritt erwartet am Montag Abend.

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Avatar 8. Hooliganverachter 21. August 24, 11:08 Uhr Zitat - Holz Korrektur: Die rote Karte im Pokal 2012 in Aue bekam Kevin Trapp, wir hatten sogar den gleichen Torwart am Start wie exakt 12 Jahre später. Oka kam für ihn rein und von den Feldspielern musste Inui runter. Vor diesem Hintergrund hätte ich von Trapp einen konzentrierteren Auftritt erwartet am Montag Abend. Path

Danke für die Korrektur. Ich fing bereits an, an meinem Erinnerungsvermögen zu zweifeln. :-)

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Fallback Avatar 9. Holz 21. August 24, 11:43 Uhr Zitat - Hooliganverachter Danke für die Korrektur. Ich fing bereits an, an meinem Erinnerungsvermögen zu zweifeln. :-) Path

Ich war mir bis kurz nach Abschicken des Kommentars absolut sicher, dass Oka den Erzgebirger von den Beinen geholt hat. Dann habe ich mich aber auch an den Moment erinnert, als ich damals dachte: "Oka ist bei 'nem Elfer der bessere Torwart. Der hält den."

Beides zusammen konnte freilich nicht sein, und dann habe ich nochmal nachgeschaut. In der Statistik ist das so vermerkt, dass Oka Nikolov für Inui eingewechselt wurde.

Ich muss zugeben, dass Dein Erinnerungsvermögen da viel besser als meines war. Den Einsatz von Trapp hatte ich komplett verdrängt.

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Fallback Avatar 10. pfalzadler11 21. August 24, 12:22 Uhr

Das erste Tor war der Brustlöser!
Jetzt kann man den Etikiteke über den Klee loben, was aber zu kurzsichtig wäre.
Man hat vor dem 1:0 zu Beginn der zweiten Halbzeit gesehen, dass das Team viel entschlossener
zur Werke ging. DT - der noch immer hier gehatet wird - muss in der Halbzeitpause etwas bewirkt haben. Die erste Halbzeit lief der Spiel-Aufbau fast ausschließlich über Kristensen -für mich bisher der wichtigste Deal. Wir haben endlich den benötigten Anführer und Antreiber im Team.

Jetzt sollte das Mittelfeld die nächsten Spiele in der 3 Konstellation Skihri, Larson, Götze starten um die benötigten Automatismen zu entwickeln. Ich wäre darüber froh wenn Marmoush erst zu kommenden Saison wechselt da ich der Meinung bin das er dieses Jahr sich zu einem Ribery 2.0 bei der Eintracht entwickelt.

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Avatar Der User ist ein Dauersupporter und drückt seine Wertschätzung gegenüber SGE4EVER.de durch einen monatlichen oder jährlichen Betrag aus - der Bembel ist also stets gefüllt - Prost! 11. sge adler linz an der donau 21. August 24, 13:05 Uhr

Gegen Valencia hab ich eine Fortsetzung des letzten Jahres gesehen und ich hatte kein gutes Gefühl für diese Saison.
Gegen Braunschweig konnte ich das auch in der 1. HZ nicht sehen.
Das Auftreten der Manschaft war von Anfang weg anders , ein abwarten- immer wieder zurück spielen und Schlafwagen Fußball war auch nicht zu sehen. Im Gegenteil war schnell klar das der Ansatz ein anderer ist und man den Ball schon konsequent nach vorne spielen will. Funktioniert hat einiges nur noch nicht so wie in Hz 2.
Der Gegner wird mir aber hier auch zu schlecht gemacht, die haben 50 min ihr Leben auf den Platz gelassen und danach für das viel zu hohe Tempo Tribut gezollt.
BVB wird natürlich wieder ein anderes Spiel aber DT hat bei mir wider Vertrauen geweckt.

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