Die Frankfurter Eintracht hat den dritten Platz in der Liga erreicht und sich dadurch für die Teilnahme an der Champions League qualifiziert. Eine historische Lage für den Verein. Diese Erfolge seien am Ende verdient gewesen, sagte Markus Krösche im Nachgang der Saison. Das beeindruckt, auch weil die Mannschaft im Winter Topstar Omar Marmoush verlor. „Wenn ich sehe, wie die Mannschaft und das Trainerteam das aufgefangen haben, muss man ihnen ein Kompliment machen“, so der Sport-Vorstand.
Neben der Bundesliga, war die Eintracht auch im DFB-Pokal und in der Europa League vertreten. Das Ausscheiden im Achtelfinale des Pokals gegen Leipzig, ärgerte den 44-Jährigen noch immer. „Wir haben uns große Hoffnungen gemacht, in dem Wettbewerb weit zu kommen. Wenn man sieht, welche Mannschaften im Halbfinale und jetzt im Finale stehen, ist das Ausscheiden gegen Leipzig ärgerlich.“ Mit dem Abschneiden in der Europa League war der Manager allerdings zufrieden. Zuerst setzte man sich in beiden Spielen souverän gegen Ajax Amsterdam durch, bevor die SGE im Viertelfinale nur knapp an den Tottenham Hotspur scheiterte.
Keine großen Veränderungen bei Transferstrategie und Gehaltsgefüge
Nach der Saison 2022/23 werden die Frankfurter in der kommenden Spielzeit zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte in der Königsklasse auflaufen. „Wir sind noch kein Champions League-Club und werden auch nicht so agieren. Gerne sind wir aber jetzt dabei und dürfen auch mal mitspielen, weil wir eine herausragende Leistung gebracht haben“, ordnete der Chef die Ausgangssituation seines Vereins ein. Damit meinte er, dass die Eintracht wirtschaftlich noch nicht mit den Granden des europäischen Fußballs mithalten kann, denen Jahr für Jahr das große Königsklassen-Geld winkt.
Die Transferstrategie wird sich also nicht signifikant ändern und das Gehaltsgefüge des Kaders nicht aus den Angeln gehoben, auch wenn durch die Teilnahme an Europas größtem Vereinswettbewerb deutlich mehr Kohle winkt. Zudem solle die Mannschaft im Wesentlichen sowieso zusammenbleiben: „Wir wollen keinen großen Umbruch haben, weil wir die Mannschaft zusammenwachsen lassen wollen“, bestätigte Krösche. Eine 100-prozentige Sicherheit gebe es aber nie. Immerhin wurden zuletzt mit Hugo Ekitiké, Robin Koch und Tuta drei Leistungsträger mit einem Abgang in Verbindung gebracht.
Für die nächste Saison steht dann erneut die Dreifachbelastung aus Liga, Pokal und Königsklasse an. Diese Erfahrungen seien wichtig für die Entwicklung der jungen Mannschaft, beurteilte Krösche. Dennoch will man wieder in allen drei Wettbewerben erfolgreich auftreten. „Es ist nicht unser Anspruch als Touristen zu den Champions League-Spielen zu fahren. Wir wollen das Achtelfinale erreichen“, war der ehemalige Profispieler klar in seiner Zielformulierung. Auch in der Liga bestehe weiterhin das Ziel, sich dauerhaft für den internationalen Wettbewerb zu qualifizieren.
5 Kommentare
Als bestes Beispiel sollte Union Berlin dienen die vor zwei Jahren in die CL gespült wurden und in der damaligen Saison gerade noch so den Abstieg verhindert hatten. Wieso? Weil Sie namhafte Spieler wie Gosens; Volland, Bonucci ins Team geholt haben die über dem Gehaltsgefüge lagen - das hat meiner Ansicht nach noch nirgends funktioniert.
Ich vertraue MK und Team das der langsfristige Plan - stetig in kleinen Schritten wachsen - beibehalten wird und dann auch sportlich nachhaltig wirkt.
Funfact: Bei der letzten CL Teilnahme hat man Mario geholt :-)
Damit widersprichst du dir aber selber ein wenig. Götze ist auch n grosser Name und vom Gehalt net billig.
Union hatte halt Pech, dass keiner der grossen Namen halbwegs funktioniert hat. Wirtschaftlich Harakiri war das nicht, die waren alle ablösefrei. Ich sag mal so, die CL Teilnahme hat denen danach noch 2 relativ sorgenfreie Buli Saisons garantiert und die sind net völlig abgeschmiert.
Zu uns:
Unsere bisherige Kader Struktur ist nicht mit der von Union oder selbst dem vfb vergleichbar. Wir haben bereits einen Kader, der auf dreifach Belastung zusammengestellt wurde. Natürlich nicht mit ner gleichwertigen B Elf. Aber die CL Teilnahme garantiert uns, dass wir den Kader in der Breite stärker aufstellen können. Daher sehe ich uns nicht nächstes Jahr abkacken. Wobei ich sagen muss, Euroleague Quali wäre Ziel. Für ne erneute CL Quali muss schon sehr viel zusammen laufen.
Das Spiel gestern Abend hat gezeigt, dass wir ganz nahe dran waren, das war qualitativ nicht der burner. Andererseits bin ich mir ziemlich sicher, dass wir die CL vergeigt hätten, wären wir gegen Tottenham weitergekommen. Das war schon jetzt so arg auf der letzten Rille laufen. Heki und Bahoya waren komplett überspielt.
Die bisherige Strategie ist genau die richtige.
Eine Gehaltsstruktur, die vom Erreichen der CL abhängt, ist wirtschaftlich viel zu riskant, wenn man nicht gerade der FCB ist oder der sportliche Erfolg eh egal ist, weil ein Verein dich mit Geld zuscheißt.
Das haben in der Vergangenheit genug Traditionsvereine zu spüren bekommen.
Wenn es mal nicht gut läuft, hast du schlecht gelaunte Profis, die du nicht los wirst, weil bei den Leistungen kein anderer Verein ein ähnlich hohes Gehalt zahlt. Dann fehlt das Geld für wichtiger Veränderungen und du bist auf Verkäufe angewiesen, musst mit den Preisen runter gehen und Abfindungen zahlen.
Außerdem hat uns die Strategie in den letzten zehn Jahren von einem Abstiegskandidaten zu einem Top6-Klub gemacht, der regelmäßig international spielt.
@Begoni:
"Andererseits bin ich mir ziemlich sicher, dass wir die CL vergeigt hätten, wären wir gegen Tottenham weitergekommen."
Das hab ich mir auch schon gedacht. Da hätte dann auch der Fokus gefehlt.
Ich hab noch nen anderen hot take: wären wir gegen Freiburg mit 1-0 in Führung gegangen, hätten wir das Spiel nicht gewonnen.
@2
Bayoha war in meinen Augen nicht überspielt, sondern eher nervlich/mental überfordert in den wichtigen Spielen Rückspiel Tottenham, Mainz und Pauli
Ich bin da voll mit Krösche auf einer Wellenlänge! Unser Ziel ist Europa, am besten EL. Wenn es CL wird halten wir die Hände auf und unterfüttern unsere Basis, greifen aber nicht nach den Sternen. Das wird noch ein paar Jahre so weitergehen und das voll ok für mich. Leipzig, Leverkusen aber auf Hoffenheim und Wolfsburg können je nach wirtschaftlicher Lage der Geldgeber beliebig nachlegen. Wir müssen das hart und langfristig erarbeiten. Und das tun wir.
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