Nach dem erfolgreichen Bundesliga-Wochenende ging es für die Eintracht gegen Olympique Marseille in der Europa League darum, einen weiteren Schritt in Richtung Gruppensieg zu machen. Denn auch wenn die SGE bereits für die nächste Runde qualifiziert war, war der Gruppensieg nun das erklärte Ziel. Am Ende passte auch an diesem magischen Abend einfach wieder alles zusammen und die Adlerträger konnten das Spiel souverän mit 4:0 gewinnen. Dank des Ergebnisses von Lazio Rom im Parallelspiel konnten die Frankfurter bereits den vorzeitigen Gruppensieg feiern. SGE4EVER.de hat das Spiel wie immer noch einmal analysiert:
Rotation – kein Problem!
Auch wenn Eintracht-Trainer Adi Hütter aufgrund von Verletzungen und Sperren nicht allzu viele Rotationsmöglichkeiten hatte, entschied er sich doch dafür, einige Stammkräfte zu schonen. So bildete er die Innenverteidigung aus Simon Falette und Marco Russ und bot Taleb Tawatha als Linksverteidiger auf. Mijat Gacinovic rückte ebenfalls zurück in die Startelf und Jetro Willems durfte zum ersten Mal auf der Sechserposition ran. Das Ergebnis war doch überraschend, denn die Mannschaft spielte trotz der Wechsel genauso souverän wie in den letzten Wochen. Die hereinrotierten Spieler funktionierten auf Anhieb und bewiesen, dass der Trainer auf sie zählen kann, wenn sie gebraucht werden.
Besonders hervorzuheben ist in diesem Kontext die Leistung von Willems. Der Niederländer machte eine erstklassige Partie auf der für ihn ungewohnten Sechserposition und zeigte neben absolutem Willen, Zweikampfstärke und Passsicherheit vor allem, dass er der gesuchte Spieler sein könnte, der aus dem Mittelfeld heraus wunderschöne Zuspiele in die Spitze spielen kann. Teilweise agierte er fast als klassischer „Zehner“, lenkte die Offensivbemühungen und es gelang ihm immer wieder, die Anspiele auf die Stürmer punktgenau und brandgefährlich für den Gegner zu timen. Eine Leistung, die auch Adi Hütter sehr wohl wahrgenommen haben wird und gegebenenfalls bei der Planung der Winterttransferaktivitäten berücksichtigen wird.
Variabilität und Pressing als großer Trumpf
Dass die letzten zehn erfolgreichen Spiele mit neun Siegen kein Zufall waren, hat die SGE auch am Donnerstagabend einmal mehr bewiesen. Es ist vielmehr so, dass sich allmählich herauskristallisiert, dass der große Trumpf der Frankfurter ist, dass sie ihr Spiel zu jeder Zeit auf die aktuellen Gegebenheiten anpassen und steuern können. Die Eintracht spielt nicht nur im Kurzpassspiel und genauso wenig agiert sie primär über lange Bälle. Im Gegenteil: Innerhalb des Spiels wechseln sich die Phasen des Kurzpassspiels und der Spieleröffnung mit einem langen Ball immer wieder ab. Das Ziel ist es, dabei immer eine Lücke im gegnerischen Abwehrverbund ausfindig zu machen. Um diese Lücken zu schaffen, lässt sich dann in der Regel einer der Stürmer fallen und ein aus dem Mittelfeld nachrückender Spieler nutzt diese Gelegenheit eiskalt.
Hinzu kommen die unterschiedlichen Pressing-Phasen im Spiel der Hütter-Elf. Mal presst sie ganz früh und lässt selbst dem gegnerischen Torwart kaum Zeit und mal lässt sie den Gegner gewähren, um dann in der eigenen Hälfte zuzuschlagen. Diese Variabilität hat vor allem einen großen Vorteil: Die Eintracht ist für jeden Gegner nur sehr schwer ausrechenbar und es fällt den gegnerischen Mannschaften sichtlich schwer, sich auf die Frankfurter einzustellen. Das Ergebnis ist die unfassbare Bilanz der letzten elf Spiele, in der die Hessen ein Torverhältnis von 36:8 erspielt haben und dazu zehn Siege feiern konnten.
Mentalität und Qualität
Egal ob die Mannschaft bereits führt und ganz egal ob es in dem Spiel noch um etwas geht: Die Eintracht spielt immer weiter nach vorne. Auch in der Nachspielzeit rennen die Außenspieler noch im Vollsprint an die gegnerische Grundlinie. Inzwischen ist die pure Lust am Angriff und Offensivspektakel schon fest in der DNA der Spieler verankert. Diese Siegermentalität, die auch dazu führt, dass man nach einem solchen erfolgreichen Abend schon wieder konzentriert den Fokus auf das kommende Spiel richtet, ist nicht nur Kopfsache, sondern auch eine Qualität. Qualität, die die SGE im Moment im Stile einer Spitzenmannschaft Spiel für Spiel auf den Platz bekommt. Der mannschaftliche Zusammenhalt, die zweite Reihe, die wenn sie gebraucht wird, genauso gut funktioniert und eine Euphoriewelle, die im Moment jeden einzelnen beflügelt. Nun gilt es, diese Phase so lange wie möglich aufrecht zu erhalten und auch in den verbleibenden Spielen bis zur Winterpause konzentriert zu bleiben. Denn dann könnten noch viele magische Nächte im Frankfurter Waldstadion folgen.
2 Kommentare
ich liebe unseren Fussball , wie wir ihn praktizieren.
Habe irgendwo in einem der anderen Posts einen "kritischeren" Kommentar gelesen weil ja 2 ETs dabei waren.
Aber wenn man zB beim ersten sieht unter welchem Druck LG gesetzt wurde kann man schon sagen das es kein "grundloses" ET war
Torwart Pele war überrascht, hat dann den einen Moment gezögert, weil es ja ein Rückpass war- wie darf er hin und dann war es zu spät. Das passiert aber eben nur, weil die Eintracht früh stört und mit drei Leuten Gustavo angeht. Darum kommt es zu diesen Fehlern, sie sind erzwungen und damit nicht nur reines Unvermögen des Gegners.
Gruß SCOPE
Du musst eingeloggt sein, um einen Kommentar zu schreiben.