Ließ sich zurecht feiern: Ajdin Hrustic traf in Stuttgart gleich doppelt. (Bild: IMAGO / Jan Huebner)

Die ersten drei Punkte in 2022 sind endlich eingetütet. Eintracht Frankfurt gewinnt in einem aufregenden Spiel beim VfB Stuttgart mit 3:2. Evan Ndicka (7. Minute) und zwei sehr sehenswerte Treffer von Ajdin Hrustic (47./77.) bescherten der SGE den Sieg im Schwabenland. Der stark abstiegsbedrohte VfB konnte zwischenzeitlich zweimal ausgleichen und hielt die Partie bis zum Ende offen.

Die Eintracht startete sehr gut in die Partie. Drei Ecken erspielte sie sich in den ersten fünf Minuten. Alle waren gefährlich. Am Nächsten an einem Treffer war Kristijan Jakic in der 5. Minute, als er einen Eckball per Kopf verwertete und nur knapp nebens Tor setzte. Zwei Minuten später durfte die SGE dann jubeln. Jesper Lindström trat zu Eckball Nummer vier an. Anders als die ersten drei Ecken, diesmal von der linken Seite. Timothy Chandler verlängerte die Flanke auf Evan Ndicka, der sehenswert mit der Innenseite zur Frankfurter Führung einnetzte. Für den Franzosen war es das dritte Saisontor.

Die frühe Führung ging zu diesem Zeitpunkt absolut in Ordnung, von den Hausherren kam noch nicht viel. Das änderte sich in der 13. Minute, als der VfB seinen ersten Angriff zu Ende spielte und direkt gefährlich wurde. Orel Mangala kam aus zentraler Position zum Abschluss. Doch Kevin Trapp war zur Stelle und konnte den Ball festhalten. Diese gute Szene des VfB brachte die Hessen nicht von ihrem Powerplay ab. Die Gäste standen sehr hoch, griffen früh in der Hälfte des Gegners an und holten sich so einen Ball nach dem anderen.

SGE macht zu wenig aus Überlegenheit

Jedoch gelang es der SGE nicht, diese Überlegenheit in Torchancen umzumünzen. Bei den Stuttgartern sah dies von Minute zu Minute anders aus. Der VfB wurde zusehends stärker und hatte nach einer guten halben Stunde die bis dahin beste Gelegenheit, als Philipp Förster Trapp mit einem wuchtigen Schuss auf die Probe stellte (32.). Drei Minuten später hatten die Schwaben dann direkt eine Doppelchance. Zunächst warf sich Makoto Hasebe gerade noch rechtzeitig in den Schuss von Förster, der Abpraller landete bei Mangala, der den Ball – zum Glück für die Eintracht – nicht richtig traf und leicht verzog.

Ein Weckruf für die Eintracht, um selbst mal wieder mehr nach vorne zu arbeiten? Es scheint so. Denn nur wenige Augenblicke später, hatte Lindström das 2:0 auf dem Fuß. Timothy Chandler spielte den Angreifer wunderbar an, sodass Lindström frei zum Abschluss kam. Florian Müller im Tor der Stuttgarter parierte jedoch stark. Sein Pendant auf der anderen Seite, Trapp, musste drei Minuten vor der Halbzeitpause dann hinter sich greifen. Nach einer Freistoßflanke kam Waldemar Anton an den Ball und konnte zum 1:1 abschließen. Unglücklich für die Eintracht, so kurz vor dem Seitenwechsel einen Treffer zu kassieren. Aus Sicht der Stuttgarter aber durchaus verdient.

Glasner wechselt goldrichtig – Hrustic mit sehenswertem Treffer

Oliver Glasner wechselte zur zweiten Halbzeit einmal aus und brachte Ajdin Hrustic für Sebastian Rode. Und dieser Wechsel sollte sich als goldrichtig erweisen. Nur 30 Sekunden nach seiner Einwechslung wurde Hrustic von Rafael Borré super angespielt und konnte aus spitzem Winkel gefährlich abschließen. Müller klärte zur Ecke, die Lenz scharf hereinbrachte. Der Ball landete abermals bei Hrustic, der von der Strafraumkante aus sehenswert per Dropkick abzog und das Spielgerät mit seinem zweiten Ballkontakt zum 2:1 in die Maschen zimmerte (47.).

Abermals ein Blitzstart von der SGE. In Folge beruhigte sich das Spiel aber ein wenig. Makoto Hasebe brachte nach einer guten Stunde wieder ein wenig Aufregung rein, als er fahrlässig im Spielaufbau den Ball verlor, der VfB gedankenschnell umschaltete und Sasa Kalajdzic mutterseelenallein mit dem Ball am Fuß auf Trapp zu stürmte. Der Stürmer schloss jedoch recht überhastet ab und setzte den Ball am langen Pfosten vorbei.

In der 66. Minute hätte Konstantinos Mavropanos, seines Zeichens, Innenverteidiger der Stuttgarter, um ein Haar auf 3:1 für die Eintracht erhöht. Ein Rückpass zu Müller geriet deutlich zu scharf, sodass der Keeper in höchster Not mit dem Kopf zur Ecke klären musste.

Stuttgart nutzt erste Chance in Durchgang zwei direkt

Vier Minuten später traf Kalajdzic dann auf der anderen Seite ins richtige Tor. Der erste gescheite Angriff der Schwaben im zweiten Durchgang führte direkt zum Torerfolg. Borna Sosa brachte von der linken Seite eine super Flanke in die Gefahrenzone, in der Kalajdzic genau richtig stand den erneuten Ausgleich für den VfB erzielte.

Kurz drauf nahm Glasner den zweiten Wechsel vor. Jens Petter Hauge kam für Djibril Sow. Doch es sollte die erste Auswechslung bleiben, die sich an diesem Nachmittag für die Eintracht so richtig lohnte – auch, wenn Hauge an der abermaligen Frankfurter Führung beteiligt war. Doch von vorne. In der 77. Minute gelangte der Ball zu Hrustic, der mit links aus etwa 18 Metern mit vollem Risiko abzog und ein wenig Glück hatte, dass der Schuss von Mavropanosunhaltbar abgefälscht wurde – 3:2 für die SGE.

In der Schlussphase wurde bei der Eintracht das Personal noch gleich dreimal neu gemischt. Martin Hinteregger kam für Tuta (83.), Ansgar Knauff für Lindström und Stefan Ilsanker musste Hasebe ersetzen, der zuvor sehr unglücklich mit Trapp zusammengeprallt war (86.). Die Innenverteidigung der Hessen war somit komplett umgekrempelt – und das bei einer Nachspielzeit von sechs (!) Minuten. Doch die Frankfurter Defensive hielt der Schlussoffensive der Schwaben stand, sodass die Eintracht mit drei Punkten im Gepäck die Heimreise an den Main antreten konnte.

- Werbung -

20 Kommentare

  1. 5 Tore, drei Mal in Führung gegangen, gute Moral bewiesen. Glückwunsch Jungs. Jetzt freuen und nächste Woche nachlegen.

    68
    1
  2. Was für eine Quälerei! Hoffentlich täuscht dieser Sieg nicht über die Leistung hinweg. Das war nämlich gar nicht mal so gut…

    57
    67
  3. Wie wunderbar immer EintrachtFM ist. Muss man mal lobend erwähnen. Als Frankfurt-Fan ist man schon gesegnet: Sge4ever, fußball2000 und dann noch die Services von Eintracht selbst.

    Achja: gottseidank gewonnen!

    83
    2
  4. Freue mich riesig über 3 Punkte und die sind ja auch verdient, aber es gibt viele aber!

    51
    6
  5. Puh, Schwein gehabt, würde ich sagen. Gegen einen schwachen Gegner gerade so durchgewurschtelt. Klar freu ich mich, aber das war wirklich nicht gut, viel zu fahrig, zu viele Abspielfehler, auch hinten teilweise konfus. Hoffe, der Sieg gibt etwas mehr Selbstvertrauen und Ruhe in den kommenden Spielen.

    56
    5
  6. Gut gespielt, schlecht verwertet und hinten zu anfällig. Bin trotzdem zufrieden. Ohne Kostic hatte ich schon Angst.
    Jetzt bleibt zu hoffen, dass keiner schwerer verletzt ist.

    53
    3
  7. Junge, junge… meine Nerven. Tuta bester Mann heute, super spiel von ihm.
    Hrustić kam, sah und siegte.
    Trapp,sah nicht gut beim 2. Gegentor aus… Jakić Maschine, Sow stark wie auch sonst, Lindstrøm muss mehr zielwasser trinken, Borré top

    Gruß an alle die mir n Dislike gegeben haben, weil ich das System 3-1-4-2 gefeiert habe.

    Schwarz-Weiß-Rot bis zum Tod !

    42
    32
  8. Glückwunsch SGE, Glückwunsch Ajdin. Ich habe mir immer einen schussstarken zentralen MF gewünscht. Aber egal.

    Zum Spiel sag ich nichts. Es wäre nur die x-te Wiederholung. 3 Punkte, Rest egal.

    52
    0
  9. Kann mir mal jemand erklären warum wir Hrustic verkaufen wollen? Selbst ohne die Tore von heute, verstehe ich das einfach nicht. Schnell, giftig, TORGEFÄHRLICH, technisch stark, bringt immer Einsatz.

    140
    1
  10. Schaut man sich die Tabelle an müssen wir jedes Spiel als Endspiel sehen und alles für einen Sieg geben.

    Egal wie die Leistung ist (das müssen die Trainer analysieren und entsprechend nachsteuern), die Chance ist da, direkt in die El zu kommen.

    Fast keine Mannschaft ist stabil, Freiburg, Hoffenheim, Union etc. Wir müssen weiter dran glauben, egal wie es dann erreicht wird.

    Auch wenn nicht alles perfekt ist haben wir eine der spielerisch stärksten Mannschaften.

    57
    3
  11. Sooo schlecht waren wir nun auch nicht. 😉 Ist wie das Spiel in Fürth, danach ging auch die Serie los… also… Ich finde Hrustic super, auch sage ich immer (mein Gefühl) das einfach mehr aus 20-25 Meter geschossen werden muss. Abgefälscht ist immer mal was dabei…

    Nun also Serie starten 😉

    69
    0
  12. Ist echt die Frage, warum wir uns solche Spiele immer selbst schwer machen. An der Laufleistung lag’s heute scheinbar nicht.
    Aber Glückwunsch zum verdienten Erfolg und zu den drei Toren, die sich die Schützen sowas von verdient haben.
    Für mich ist Borré Spieler des Spiels, auch wenn er keine direkte Torbeteiligung hatte. Drittbeste Laufleistung nach halber Weltreise – vorbildlich!
    So, uns allen einen schönen Abend!

    44
    2
  13. Zuerst und sorry vorweg, der Sarkasmus muss leider sein:

    Es ist schon wirklich fast eine Kunst, einen komplett verunsicherten und konfusen Gegner so knapp zu schlagen.
    Einen Gegner, der über 500(?) Minuten ohne eigenes Tor war, so einfach und fahrlässig aufzubauen.

    Es hätte eigentlich ein klar verdienter Sieg werden müssen, bei den Einladungen die der VfB an uns versendet hat. Allerdings ist es am Ende ein verdient glücklicher Sieg geworden.

    Möchte hier nicht weiter auf die Mängel eingehen und einfach hoffen, dass dieser Sieg irgendwie Selbstvertrauen und Ruhe ins Spiel bringt.

    Ein Lob möchte ich speziell an Hrustic aussprechen, den hier einige schon im Winter abgeben wollten. Offensichtlich ist er einer der wenigen in der Mannschaft, der über eine gewisse Schusstechnik verfügt. Er hat sich gegen Wolfsburg eigentlich einen Einsatz in der Startelf verdient!

    Hoffen wir darauf, dass es gegen ein ähnlich verunsichertes Wolfsburg ruhiger und stabiler läuft. Man braucht einfach mal einen guten Angriff, der direkt sitzt.

    73
    42
  14. Error 503 – Service Unavailable

    ganz großes Kino hier auf dieser Seite.

    Zum Spiel: noch 9 Punkte bis zum Klassenerhalt.

    25
    19
  15. Sturm , trotz der Tore nur ein laues Lüftchen. Kaum ein Pass kommt vorne an.
    Ligaspitze im Gegentreffer aus dem Nichts kassieren.
    Verteidigung löchrig wie ein Sieb und oft Dilettantisch. 3 Punkte ja, aber mehr auch nicht. Und Chandler rechts ist ein Offenbarungseid unserer Kaderplanung.Bleibt gesund

    28
    67
  16. Die Nörgler vergessen, dass der VFB heute erstmals seit langer Zeit mit seinem besten Personal spielten. Sie werden in dieser Zusammensetzung einigen Mannschaften Probleme bereiten. Immer SGE

    63
    10
  17. Was erlauben Hrustic? Der, Bub den viele im Winter loswerden wollten, weil er nicht gut genug ist…Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen.

    Im Grunde tut der Sieg gut, auch wenn – dazu stehe ich – mit einem Punkt zufrieden gewesen wäre. Da gebe ich @16 Recht: Noch neun Punkte bis zum Klassenerhalt. Dann kann man definitiv ruhiger schlafen.

    Denn, da gebe ich NRW-Adler mal Recht: Wenn man so eine verunsicherte VFB-Mannschaft mit leichten Fehlern immer wieder ins Spiel bringt, dann reicht es einfach nicht zu mehr. Für CL reicht es bei uns nicht, da fehlt uns sowohl das Tempo, als auch die Überzeugung solche Spiele klar und deutlich zu entscheiden. Sorry – Bayern, Dortmund, Leverkusen und Leipzig gewinnen gegen die zu null mit drei bis vier Toren Unterschied, ohne das SK nur Ansatzweise in die Nähe des Strafraums kommt.

    Nichts neues, der Kader ist so wie er ist und es war klar, das wir ihn so bis zum Sommer haben und teilweise ertragen müssen. Immerhin haben wir ohne Kostic und Kamada gewonnen. Hoffe allerdings das Tuta und Hasebe nicht lange ausfallen, das es nur kleinere Blessuren sind. Und das sich nicht heute Ilses Vertrag verlängert hat…

    Leistungsmässig war es weder gut noch gravierend schlecht. Halt Durchschnitt, das was gerade der Tabellenplatz genau widerspiegelt. Für nach oben brechen wir uns die Füße, für nach unten setzt sich doch mal die Qualität wie heute durch.

    Dazwischen sind wir mal wie gegen Augsburg und Bielefeld wieder Aufbaugegner, der heute das glückliche Ende und Hrustic auf seiner Seite hatte. Der Hrustic, den man gerne in die Wüste geschickt hätte.

    34
    34
  18. ich kann die Nörgler wirklich nicht mehr verstehen und bleibe wohl noch länger im Lesemodus

    Für das üble Foul am Hase hatte der Videoschiri fast 5 Minuten Zeit einzugreifen…

    7
    5

Keine Kommentare mehr möglich.

- Werbung -