Eintracht Frankfurt international – in jedem Jahr. Und das ist auch gut so. (Bild: Foto Rhode)

Eintracht Frankfurt International – nach der Europa-League vor einem Jahr, der Champions-League in diesem Jahr, wird es auch in der kommenden Saison europäischen Fußball in Frankfurt geben. Die Frage ist nur noch, in welchem Wettbewerb. Stand jetzt würde die SGE die PlayOffs zur Conference League spielen, die die letzte Qualifikationsrunde für die Gruppenphase bilden. Damit wären sie in der Bundesliga gemeinsam mit Union Berlin der einzige Klub, der bereits alle drei internationalen Wettbewerbe spielen durfte. Doch sollte am kommenden Samstag der sechste DFB-Pokalsieg gefeiert werden, dann geht es wieder in die Europa League.

Europa Conference League ist ein attraktiver Wettbewerb

Im Vorfeld zum letzten Bundesliga-Spieltag gegen Freiburg kam häufig die Frage auf, ob die Europa Conference League (ECL) überhaupt attraktiv sei, oder es aufgrund der Dreifachbelastung nicht sogar eine unnötige Strapazierung bedeuten würde. Diesen Behauptungen stellte sich Finanzvorstand Oliver Frankenbach auf „eintracht.de“ entschieden entgegen: „Der Spieltag war sehr wichtig und wertvoll für uns aus der finanziellen Perspektive, die künftigen Auswirkungen im Rahmen der Fünf-Jahreswertung der internationalen Vermarktungserlöse der DFL spielen eine wichtige Rolle. Die Conference League wäre bei Erreichen der Gruppenphase wirtschaftlich ein attraktiver Wettbewerb.“ Natürlich wäre die Europa League (EL) der attraktivere Wettbewerb, aber die berühmte finanzielle Schere ist zwischen der Champions League (CL) und der EL deutlich größer als zwischen der EL und der ECL. „Gerade bei einem erfolgreichen Abschneiden wäre die Conference League finanziell für uns eine gute Erlösquelle“, führt Frankenbach weiter aus.

Die Gegenüberstellung der Prämien aus der zurückliegenden Saison in den beiden Wettbewerben verdeutlicht dies:

Europa League (EL) Conference League (ECL)
Startgebühr (Gruppenphase) 3,63 Mio. Euro 2,94 Mio. Euro
pro Sieg (Gruppenphase) 0,63 Mio. Euro 0,5 Mio. Euro
Gruppensieg 1,1 Mio. Euro 0,65 Mio. Euro
Zwischenrunde/Achtelfinale 1,2 Mio. Euro je 0,60 Mio. Euro
Viertelfinale 1,8 Mio. Euro 1 Mio. Euro
Halbfinale 2,80 Mio. Euro 2 Mio. Euro
Finale 4,60 Mio. Euro 3 Mio. Euro
Finalsieg 4 Mio. Euro 2 Mio. Euro

Sollte also ein Gruppensieger jedes Spiel seiner Gruppe gewinnen und das Achtelfinale erreichen, würde er in der ECL etwa 7,2 Mio. Euro (ohne Zuschauereinnahmen) und in der EL rund 9,7 Mio. Euro einheimsen. In Sachen Prämien von Seiten des Verbandes ist der Unterschied zwischen den Ligen also überschaubar. Bei den zahlreichen Heimspielen, die aller Voraussicht nach ausverkauft sein würden, nähme der Verein noch zusätzliche Einnahmen ein. Hier verzeichnet man etwa 3 Mio. Umsatz pro Spiel.

Eintracht in der internationalen TV-Tabelle auf Platz 2 – Anspruch genug, um europäisch zu spielen

Allerdings fehlen in dieser Rechnung noch die TV- und Marketinggelder, die die Klubs dazu noch bekommen. Und dieses Faustpfand ist bei der Eintracht noch viel größer anzusehen. Denn aufgrund der Erfolge auf internationaler Ebene kassierte Frankfurt im vergangenen Jahr knapp 15 Mio. Euro zusätzlich an Prämien und steht damit in Deutschland auf Platz 2 hinter Bayern München (knapp 24,5 Mio. Euro). Und das entspricht in etwa dem Startgeld eines CL-Teilnehmers in der Gruppenphase. Demzufolge ist es für den Klub mehr als ratsam in internationalen Wettbewerben weiter erfolgreich zu sein, um an den internationalen TV-Geldern partizipieren zu können.

Frankenbach: „Wir gehen dadurch gestärkt in den Transfersommer“

Insgesamt konstatierte der Finanzvorstand aber, dass der Klub durch die Corona Pandemie gut herausgekommen sei und die Kennzahlen auch für die kommenden Jahre eine wirtschaftlich gefestigte Struktur annehmen ließen: „Wir sind in der Lage, dank unseres Weges des vernünftigen Wirtschaftens die finanziellen Rahmenbedingungen so zu stecken, dass wir wieder einen guten Kader ermöglichen können. Transfererlöse sind zwar Teil unseres Geschäftsmodells und wichtig, aber wir sind so aufgestellt, dass wir Spieler nicht um jeden Preis verkaufen müssen. Wir gehen, auch aufgrund des für uns guten letzten Spieltages, gestärkt in den Transfersommer.“ Die Ausgangsposition vor dem Pokalfinale hat sich also deutlich verbessert dank der gesicherten Teilnahme an der ECL. Am Samstag entscheidet sich, ob es auch ein bisschen mehr sein darf.

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12 Kommentare

  1. Die Chance, in der ECL weit zu kommen, ist sicherlich höher, weil die Gegner nicht so stark sind. Damit wird man als Finalist mehr einnehmen, als beim Ausscheiden im Halbfinale der EL. Außerdem fehlt uns der Titel „ECL-Winner“ noch. 🙂

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  2. Gehe auch optimistisch da rein falls es so kommt.

    Verstehe auch nicht das im Zusammenhang mit der ECL das Wort Dreifach-Belastung fällt um den Wettbewerb schlecht zu machen.Bei der EL und CL fällt das Wort nicht

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  3. Falls es mit der EL nicht klappen sollte, dann freue ich mich auf jeden Fall auf den Wettbewerb.
    Auch das wird kein Selbstläufer und die zbTeilnehmer aus Italien (aktuell Juve) oder Spanien (Osasuna) stehen noch nicht fest, aber man gehört sicherlich zum Favoritenkreis.
    Anton Villa feierte am Sonntag übrigens die Teilnahme hart, unser CL Gegner Tottenham hingegen hat in der nächsten Saison international frei, OM und Sporting sind in der EL.

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  4. Die meisten Vereine arbeiten eine ganze Saison darauf hin, ins internationale Geschäft zu kommen.
    Haben sie es dann geschafft, wird über die Dreifachbelastung gejammert.

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  5. Wieso nicht Europa – League und Conference – League in derselben Saison spielen?

    1. Pokal holen. <<== ganz wichtig!
    2. EL Gruppenphase spielen und Dritter werden
    3. k.o.-Runde in der ECL vor dem Achtelfinale spielen und gewinnen.
    4. Achtelfinale, Viertelfinale und Halbfinale ECL spielen und gewinnen.
    5. Im Endspiel den Pott holen.

    Macht sieben Heimspiele international und zwei Titel.

    zu 2.: Wenn wir unter die ersten zwei und somit weiter kommen und nochmal die EL gewinnen, wäre das auch okay.

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  6. Hätte auch absolut nichts gegen die conference League.
    Finanziell ist die sogar besser als ich gedacht hätte. Und evt sind die Gegner wirklich anfangs einfacher, so das man auch besser rotieren kann um seine b 11 Besser zu integrieren.
    Unter Umständen kann sowas dann auch echt mehr beflügeln als in ner mörder El gruppe sich abzurackern. Jetzt das beliebte aber….
    Aaaaaber. Die conference league ist in unserem Falle leider gleichbedeutend mit einem DFB-Pokal Sieg dieser schmubbelbrausenköppe… sorry , i give a f*** about El aber in dem Falle gehts nicht anders. Gewinnt diesen Pokal nicht für uns nicht für Oli oder euch… Gewinnt ihn für den Fußball.
    Und dann naja tritt halt @6. Szenario von mir aus ein 😉

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  7. Hoffe nur auf gute Auswärtsspiele ohne Auflagen für uns. Einfach Tickets kaufen und ohne Probleme hingehen, vielleicht ist da die ECL besser. EuroLeague würde ich auch nehmen, aber wie oben beschrieben, bitte ohne Probleme für uns Fans.

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  8. … und außerdem dürfte Platz 7 im Vergleich zu Platz 9 am Ende auch noch ein paar Mark bringen.

    Dafür kannste schon ein paar Zündkerzen bezahlen.

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  9. Freue mich auf neue Mannschaften und interessante Ziele ohne Auflagen wie @8 richtig schreibt. Es muss ja nicht immer London oder Lissabon sein. Zudem gibt es nicht den Druck wie in der EL oder CL. Können ja dort befreit aufspielen, daher sehe ich das positiv.

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  10. Hab ja nix gegen die Conference League aus Fansicht. Sagte nur, es sollte doch jetzt lieber die EL sein, wenn man doch schon die Chancen darauf noch hat.

    Es ist doch erheblich mehr Geld. In Teilbereichen knapp das Doppelte. Sieht man doch an der Tabelle.

    Aber das ist im Moment sowieso alles egal, es geht ja erst mal nur um den Pokal. Da hat Trappo schon recht.

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  11. Ich bin Fan seit Kindertagen, in meinem Fall also Anfang der 90er. Nach kurzer Hochzeit kam der schnelle und lange Abstieg.
    Die letzten Jahre waren ein Traum für mich als Anhänger! Jeder internationale Wettbewerb ist ein Sahnehäubchen, und dass geht sicherlich jedem Fan so, wenn er weiß, dass es auch anders sein kann.
    Hätten wir die Hinrunde nicht so gerockt, wären sicherlich auch nicht so viele enttäuschte Gesichter zurück geblieben. Aber nätürlich gilt es den wiederholten Leistungsabfall in der Rückrunde zu analysieren.
    Ich freue mich jedenfalls auf internationale Duelle!

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