Timothy Chandler sieht kein Risiko bei einer Liga-Fortsetzung. (Bild: imago images / Jan Huebner)

Ganz Fußball-Deutschland wartet dieser Tage darauf, Gewissheit zu bekommen, ob die Bundesliga fortgesetzt wird oder nicht. Zuletzt deutete einiges daraufhin. Entsprechend stellen sich die Spieler der Frankfurter Eintracht derzeit mental mehr und mehr auf dieses Szenario ein. Denn wenn der Spielbetrieb wieder aufgenommen werden sollte, dann werden die Profis damit klarkommen müssen, dass die Partien vor leeren Rängen stattfinden.

Dessen ist sich auch Timothy Chandler bewusst, wie er gegenüber der „Bild“ berichtete: „Wir haben alle Lust, endlich wieder Fußball zu spielen, auch wenn wir natürlich wissen, dass es durch die Spiele ohne Zuschauer eine komplett andere Atmosphäre wird.“

Der 30-Jährige ist davon überzeugt, dass er und sein Team genügend Zeit bekommen werden, um die Automatismen einzustudieren, wenn ein Datum für den Wiederbeginn feststeht. „Deshalb wird der Sport nicht das Problem sein. Ich denke, die große Schwierigkeit wird das Zuschauer-Gefühl sein. Überall leere Stadien, keine Fans, die dich pushen – wer sich da am besten drauf einstellt, wird öfter gewinnen“, glaubt er.

Schnell in der Liga alles klarmachen 

Apropos gewinnen. Der Verteidiger ist davon überzeugt, dass der sportliche Fokus der SGE zunächst voll und ganz auf der Liga liegen muss. Denn: „Sonst kann es genauso schnell passieren, dass wir unten drin stecken. Und wenn wir die Punkte haben, können wir uns auf den Pokal konzentrieren.“ Und im DFB-Pokal denkt Chandler insgeheim schon an den ganz großen Wurf – wenn auch nur scherzhaft. Aber sollte die Eintracht tatsächlich wieder den Pokal gewinnen, dann Wörter das „schon komisch“. Er hat 2018 miterlebt. „Und jetzt stell‘ dir vor, du fliegst nach Frankfurt zurück und darfst keinen Autokorso machen. Obwohl: Korso geht, aber keiner steht an der Straße. Das wäre echt schräg.“

Um die Atmosphäre in den leeren Stadien bei Geisterspielen etwas aufzulockern hat er aber eine – nicht ganz ernstgemeinte – Idee: Man könne die Gesänge der Eintracht-Fans über den Stadionlautsprecher einspielen.

„Wenn jemand sagt: ‚Komm‘ morgen um 15.30 Uhr und spiele‘, dann bin ich da“

Bei allem Spaß, den der langjährige SGE-Spieler gern mal macht, ist er sich bei der ernsten Angelegenheit rund um das Coronavirus sicher, dass die DFL ihre Auflagen sehr sorgfältig bedacht hat. „Die DFL hat ein gutes Konzept ausgearbeitet, mit genauen Regeln, wie alles ablaufen soll. Das ist ja fast ein Buch (lacht). Also, ich mache mir null Sorgen, dass irgendetwas passieren könnte.“

Was in der Europa League noch passieren wird, vermag er allerdings nicht zu beurteilen. Denn er blicke langsam nicht mehr durch, ob in diesem Wettbewerb nochmal in diesem Jahr gespielt werden kann. „Die einen hören auf, die anderen nicht, ständig gibt es neue Modelle, das mag ich alles nicht mehr anhören. Nur soviel: Wenn jemand sagt: ‚Komm‘ morgen um 15.30 Uhr und spiele‘, dann bin ich da. Das Wichtigste ist, dass die Liga weiter geht, denn die ist unser täglich Brot.“

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