Aurélio Buta bei seinem ersten Einsatz nach langer Verletzung (Foto: IMAGO / HMB-Media)

Mit seinem ehemaligen Verein Royal Antwerpen traf er in der letzten Europa-League-Saison auf Eintracht Frankfurt. Nur ein halbes Jahr später schloss er sich dem Europapokal-Sieger aus der Mainstadt an. Die Rede ist natürlich von Aurélio Buta. Der 26-jährige Rechtsverteidiger wurde bei Benfica Lissabon ausgebildet und wechselte 2017 nach Belgien bevor es ihn vergangenen Sommer nach Hessen zog. Mittlerweile lebt er mit seiner Verlobten Catarina und der Französischen Bulldogge Bonny in Frankfurt. Im Interview mit dem Klubmagazin „Eintracht vom Main“ spricht er über seine Kindheit in Portugal, die bisherige Karriere und gibt Einblicke in sein privates Leben.

Von Portugal über Belgien nach Frankfurt:

Das junge Paar ist sichtlich in Frankfurt angekommen. Die gemeinsame Wohnung befindet sich mitten in der Stadt und auf dem Balkon kann man auf einen kleinen Park schauen. „Wir fühlen uns wohl hier“, sagt Aurélio und auch Catarina bestätigt die Aussage: „Ich mag die Stadt, sie ist wirklich schön. Es ist anders als in Portugal, aber ich mag es“. Buta wurde in Angola geboren und ist früh nach Portugal gezogen. Seit er das Land verlassen hat, war er nicht mehr dort. Auch große Teile seiner Familie hat er seitdem nicht mehr gesehen. Seine Familie ist damals wegen ihm ausgewandert. „Meine Eltern hatten damals nur mich. Sie dachten an meine Zukunft. In Europa hast du andere Bildungsmöglichkeiten und bessere Chancen, im Fußball weiterzukommen“, so der 26-Jährige.

Spielte vergangenes Jahr in der Europa League gegen die Eintracht: Aurelio Buta (links) im Zweikampf mit Jesper Lindström. (Bild: IMAGO / HMB-Media)

Mit gerade einmal 14 Jahren wechselte Buta zu Benfica Lissabon und verbrachte seine komplette Jugend dort. Damals spielte der heutige Rechtsverteidiger aber noch auf einer ganz anderen Position: „Als ich anfing, war ich Stürmer. Sogar bei Benfica war ich Flügelspieler. Im letzten Jahr dort haben wir ein Spiel in Frankreich absolviert. Der Trainer ließ mich als Rechtsverteidiger auflaufen. Fortan war das meine Position für die gesamte Saison.“ Anstatt Tore zu schießen musste er lernen wie man Tore verhindert und verteidigt. Danach entschloss er sich für den nächsten Schritt und wechselte zu Royal Antwerp FC nach Belgien. Anfangs nur auf Leihbasis, nach einer Saison dann fest. Dort konnte der Portugiese wettbewerbsübergreifend zwei Tore und 21 Vorlagen in 128 Einsätzen erzielen und wurde 2020 belgischer Pokalsieger.

Beim Wechsel schon kein Fremder mehr:

In dieser Zeit hörten auch viele Frankfurter Fans das erste Mal von ihm, als man in der Gruppenphase der Europa League auf Antwerpen traf. Dort konnte Buta über 90 Minuten zeigen, was ihn auszeichnet: Defensive Stabilität, physische Stärke und ein hohes Tempo. Da er besonders den ehemaligen Frankfurter Filip Kostic über weite Phasen „unter Kontrolle“ hatte, dachte sich bestimmt so manch Frankfurter, dass dieser Junge auch gerne für die eigene Mannschaft auflaufen sollte. So kam es dann auch, denn nach dem Aufeinandertreffen wurde der Kontakt konkreter: „Einen Monat danach habe ich einen Anruf von meinem Berater bekommen, dass Markus Krösche mit mir sprechen wollte. So ist der Kontakt zustande gekommen“, so der 26-Jährige.

Aurélio Buta jubelt nach dem 3:0 Treffer gegen Schalke (Foto: IMAGO / Revierfoto)

Grandioser Start trotz langer Verletzung:

Nachdem Buta wusste, dass er nach Frankfurt wechseln wird, verfolgte er jedes Spiel der SGE. „Ich habe begonnen jedes einzelne Spiel der Eintracht zu schauen. Egal, ob Bundesliga oder Europa League. Was das Team in der vergangenen Saison geleistet hat, war fantastisch“, so der Portugiese. Und Zeit dafür hatte er. Im April 2021 musste er am Außenminiskus operiert werden, wodurch er auch den Start in die neue Saison verpasste und erst bei den Testspielen der SGE im November wieder zum Einsatz kam. „Anfangs war es schwer. Die Verletzung hat mich aber zu dem Spieler geformt, der ich heute bin. Ich habe eine Menge gelernt“. Durch hartes Training und Unterstützung der Familie und der medizinischen Abteilung konnte er nach seiner Verletzung direkt durchstarten. Als er im ersten Spiel nach der Winterpause gegen Schalke eingewechselt wurde, stellte er sofort seine Offensivpower zur Show und erzielte das 3:0. „Ich hätte nicht gedacht, dass das so schnell geht. Ich musste mich an die neue Situation im neuen Verein gewöhnen. Jetzt genieße ich es, hier zu sein“, entgegnete er auf die Frage, ob es ihn sein furiose Start selbst überrascht hat.

Fußballerisch ist Buta mittlerweile klar und deutlich in Frankfurt angekommen. Doch wie sieht das außerhalb des Platzes aus? Die Stadt ist landesweit bekannt für ihre Kulinarik und genau diese mussten der Portugiese und seine Verlobte endlich auch einmal probieren. „Das ist nicht mein Fall“, sagte der 26-Jährige kurze Zeit nachdem er erstmals an einem Glas Apfelwein nippte. Sein Lieblingsessen sei „Arroz de Pato“, ein portugiesischer Entenreis und auch Spaghetti Carbonara esse er sehr gerne. Da liegt natürlich ein großer Unterschied zu den Frankfurter Spezialitäten wie Handkäs, Grüne Sauce und Schneegestöber. Eine Spezialität der Stadt Frankfurt genießt der Rechtsverteidiger jedoch sehr: Die Fans der SGE und vor eben diesen aufzulaufen und zu spielen. „Es ist großartig. Das wusste ich schon, bevor ich nach Frankfurt gekommen bin. Ich habe das Spiel gegen Barcelona im Camp Nou am Fernseher angeschaut. Die ganzen Fans auf den Straßen – das war überwältigend. Jetzt hier im vollen Stadion zu spielen ist einfach nur Wahnsinn!“

- Werbung -

1 Kommentar

  1. Buta spielt schon ganz ordentlich, aber ich sehe noch Potential für mehr. Hoffe und glaube, wir werden noch viel Freude an ihm haben!

    36
    0

Keine Kommentare mehr möglich.

- Werbung -