Wird Christian Nerlinger der "neue Bruchhagen"?
Wird Christian Nerlinger der „neue Bruchhagen“?

Heribert Bruchhagens Amtszeit geht mit großen Schritten dem Ende entgegen. Der Vorstandsvorsitzende ist in den letzten Monaten noch einmal als Krisenmanager gefragt und wies alle Gerüchte um einen vorzeitigen Abgang von Trainer Armin Veh zurück. Sein Wunsch, eine ruhige letzte Saison mindestens im Mittelfeld der Tabelle genießen zu dürfen, hat sich nicht erfüllt. Die Hessen befinden sich im Überlebenskampf und stehen vor der Partie gegen den FC Schalke 04 mächtig unter Druck. Die aktuell so unbefriedigende sportliche Lage ist allerdings nicht die einzige Baustelle bei der Eintracht: Ein neuer Sportvorstand, der Axel Hellmann und Oliver Frankenbach unterstützen soll, konnte noch immer nicht präsentiert werden.

Die Spur wird jedoch heißer – die Bild-Zeitung erwähnt ganz konkret den Namen Christian Nerlinger. Nach Informationen des Blattes haben sich Aufsichtsratschef Wolfgang Steubing und der Ex-Profi am vergangenen Montag zu Gesprächen getroffen. Er zähle demnach neben Christoph Metzelder zu den drei Topfavoriten. Im März wolle sich der Aufsichtsrat auf eine Endrunde mit drei Bewerbern einigen.

Nerlinger begann nach seiner Profikarriere, mit den Stationen FC Bayern München, Borussia Dortmund, Glasgow Rangers und 1. FC Kaiserslautern, ein Studium der internationalen BWL an der Munich Business School und absolvierte auch ein Auslandssemester an der Freien Universität Bozen, um Italienisch zu lernen. Die erste praktische Erfahrung durfte der gebürtige Dortmunders ab Sommer 2008 gleich im Haifischbecken München sammeln – der heute 42-Jährige besetzte das Amt neu geschaffenen Teammanagers beim deutschen Rekordmeister. Dort sollte er zwischen Trainerteam und Vorstand eine vermittelnde Funktion einnehmen.

Nerlinger stieg nur ein Jahr später weiter auf und übernahm ab dem 1. Juli 2009 die Rolle als Sportdirektor und wurde so der neue „Uli Hoeneß“, der seinerseits zum Präsidenten wurde. Zusammen mit Louis van Gaal hätte er im Mai fast Historisches geleistet, jedoch scheiterten die Münchener im Champions-League-Finale an Inter Mailand (0:2) und somit am Triple. 2012 folgte dann die Trennung, nachdem die Bayern in allen Wettbewerben nur Zweiter wurden und auf bittere Art und Weise das „Finale dahoam“ in der Königsklasse gegen den FC Chelsea nach Elfmeterschießen verloren. Am 25. Juli 2014 wurde bekannt, dass Nerlinger als Geschäftsführer von SAM Sports, der Sport-Management-Agentur der TV-Gruppe ProSiebenSat.1 agiert und unter anderem Jerome Boateng oder Jonathan Tah berät. Ihn scheint es jetzt dennoch wieder auf den Posten bei einem Bundesligisten zu ziehen.

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18 Kommentare

  1. Nerlinger hatte ich mal so gar nicht auf dem Schirm. Der Werdegang liest sich aus meiner Sicht ganz gut. Komepetent ist der Mann. Die Entscheidungen die damals in München getroffen wurden wirken sich aus meiner Sicht heute noch aus . In seiner Amtszeit wurden Neuer, Robben, Boateng, Rafinha, Alaba, Gomez, und aus der Jugend kamen in der Zeit Badstuber und Müller.
    Wie immer waren bei den Bayern auch genug dabei die es nicht geschafft haben. Diese Spieler wurden aber bewusst gekauft und nicht weil sie überschätzt waren. Gleichzeitig glaube ich hat er nicht die schlechtesten Kontakte.

    Seine Art kann man muss man aber nicht mögen. Ich persönlich fand ihn nie wirklich sympathisch und auch nie so souverän im Auftreten wie das ein HB oder auch Hoeneß tun. Dennoch glaube ich würde es schlimmere Kandidaten geben.

    Bei Metzelder denke ich übrigens fast dasselbe. Allerdings hat er das bessere Auftreten und wirkt auf mich irgendwie cleverer, durchdachter. Im Vergleich spricht dann aber für Nerlinger das er 3 Jahre Erfahrung auf einem solchen Posten hat.

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  2. Hallo SGE Stephan.

    Ich nehme den Stift zum unterschreiben in die Hand. Ich empfand eigentlich schon, dass Nerlinger peu a peu in all den Jahren souveräner in seinem Auftreten wurde. Ob er jetzt zum Symphatieträger weiß ich nicht – aber das tat Heribert Bruchhagen ja auch nicht unbedingt.

    Für Nerlinger im Gegensatz zu Metzelder spricht für mich dein letzter Satz: Er hat 3 Jahre Erfahrung gesammelt und das in einem echten Haifischbecken: Viel Unruhe, hohe Erwartungen, nervöses Umfeld, wenn es mal 2 oder 3 Spiele keine Siege gibt oder Jahre ohne Titel abgeschlossen werden – das geht da ja nochmal von der Schärfe her auf einem anderen Niveau zu, als es bei uns in Frankfurt der Fall ist. Ich weiß nicht, wie Metzelder da als „Newcomer“ mit umgeht.

    Ich bin gespannt – sollte es zum Schluss einer der Beiden werden, dann hätte sich wenigstens das lange Warten gelohnt – mir gefallen beide, jeder auf seine Art und Weise, Kandidaten.

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  3. Ich kann mir Nerlinger einfach vom persönlichen her ehrlich gesagt besser bei uns vorstellen, einfach eben weil er einer ist, der es nicht nötig hat, um Sympathie zu kämpfen. Dazu hat er vermutlich – wie schon erwähnt – ein dickeres Fell als Metzelder. Das braucht man in Frankfurt. Siehe Schaaf. Ich denke, Nerlinger wäre eine gute Wahl und könnte HB nach etwas Einarbeitung sicherlich adäquat ersetzen. Ein Griff ins Klo wäre er mit Sicherheit nicht.

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  4. Ob Nerlinger Sympathieträger ist oder nicht, ist mir eigentlich egal. Was so ein Mann braucht ist a) Erfolg im Beruf und b) ein Netzwerk (Medien, Spieler, Manager, Sponsoren). Ich kann im Detail nicht beurteilen, was er beruflich bisher geleistet hat, aber der Lebenslauf liest sich doch extrem gut.

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  5. Ich würde beide auch erstmal gut finden, aus Sympathiegründen wäre mir Metzelder lieber, aber die Erfahrung von Nerlinger ist sicher ein Pfund in der Entscheidungsfindung. Und im Vergleich mit dem Haifischbecken in München, haben wir hier nur ein Becken mit kleinen Fischen, die sicher aber als Piranhas erweisen können. Aber wer ist der dritte im Bunde ? Meine Glaskugel sagt mir da immer noch, das Hotte Heldt da auch im Rennen ist. Und um es mal provokativ zu sagen, könnten wir dann nächste Saison das Meister-Duo haben, Traum-Veh und Titel-Heldt. Die Namen sind allerdings Stuttgarter Erfindungen.

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  6. Egal wie, mir ist nach wie vor unklar, warum der Neue nicht schon hier zur Einarbeitung ist.
    sowohl Metzelder als auch Nerlinger hören sich für mich ordentlich an, das wäre schon was.
    Es bleibt der Ärger, dass die Mainzelmännchen uns wieder ein mal vorgemacht haben, wie es gehen könnte. 24 Stunden nach Heidels Abschiedserklärung hatten die bereits einen Neuen.
    Nehmen wir mal an, natürlich bleiben wir in der BL, aber AV verlässt uns (hoffentlich) wirklich. Wann soll der neue Sportvorstand denn dann aktiv werden ?
    Es hat sich einiges nach vorne bewegt im Club, doch hier habe ich meine Zweifel an den Abläufen.

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  7. @ Dieter: laut Bremen ist der Deal mit Schröder noch nicht durch. Sie wollen Kohle und warten auf Mainz. Und ohne ihm zu nahe zu treten, der Hammer war der Mann bisher nicht. Mit Metze oder Nerlinger könnte ich leben, mit Hotte nicht. Da hoffe ich mal auf einen der beiden und das es da gut weitergeht.

    Und einen möglichen Nachfolger für veh haben sie sicher schon im Kopf und wahrscheinlich auch mit ihm gesprochen. Das können Heri und Hübner jetzt noch regeln. Da haben ja sowieso einige etwas zu sagen

    Und bei der Einarbeitung wird Heri sicher noch helfen, er ist ja nicht aus der Welt

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  8. Ohne jetzt mal die Kandidaten bewerten zu wollen, aber nach der „Tradition“ der letzjährigen Entscheidungen, wird es wohl keiner der genannten Personen….
    Ob bei Hübner, Schaaf oder AV….was wurden da alles für verlässliche Namen und Kandidaten genannt…aber die Herren hatte keiner auf dem Schirm und wurden ja fast über Nacht präsentiert….auch dadurch geschuldet, dass bei Topkandidaten der Verein es selber nicht auf die Reihe bekommen hat oder der Meinung waren, dass ein Handschalg noch was zählt …. usw 🙂
    Abwarten, ob wir noch unser blaues Wunder hier erleben….oder rotes Wunder…also es muss schon ein Rotwein – Liebhaber sein…sorry aber der musste noch raus 🙂 🙂

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  9. Wow, durch die Bank weg positive Einstellungen zu Nerlinger.
    Irgendwie hätte ich auch bei ihm das Gefühl, unsere Eintracht in Guten Händen zu wissen.
    Egal was um ihn herum passiert, Nerlinger verliert sein Ziel nicht aus den Augen.
    Und ja, man hat in seiner Zeit bei München gemerkt, wie er diese Aufgabe angenommen hat und richtig reingewachsen ist.
    Von daher, drücke ich die Daumen, ihn bei der Eintracht begrüßen zu dürfen.
    Ich hatte ihn vorher, wie alle hier, nicht auf dem Schirm.

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  10. Ich meine in Erinnerung zu haben, dass man nach dem Abgang bei Bayern nicht viel gute Worte für Nerlinger übrig hatte. Bayern ist auf der einen Seite sicher ein Haifischbecken, auf der anderen Seite hat man aber den Erfolg ohnehin gepachtet, ist auf jeder Position auf und um das Feld mit Top-Leuten gespickt und hat einen fast unerschöpflichen Goldvorrat im Keller. Ich glaube die Arbeit bei Bayern und bei Frankfurt lässt sich daher nur schwer vergleichen. Ob es bei uns einfacher oder schwieriger ist, finde ich schwer zu beurteilen. Ich könnte ganz gut mit Nerlinger leben, würde Metzelder aber weiterhin ganz klar als meinen Favoriten ansehen, was aber sicher auch daran liegt, dass er gerade auch im TV einfach presenter ist als Nerlinger (wo treibt der sich denn eigentlich die letzten Jahre so rum?) Also ich bin gespannt aber wenn das 2/3 des Auserwählten-Kreises sind, dann wäre ich zumindest beruhigt auch wenn ich Heribert jetzt schon vermisse. Ich hoffe, dass er zumindest für Expertenrunden und TV Shows weiterhin zur Verfügung steht auch wenn er nicht mehr offiziell in Amt und Würden bei uns ist.

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  11. Die Verantwortung und Macht eines Bruchhagens in der Anfangszeit gibt es eh nicht mehr. Daher ist es relativ egal wer sich zu den beiden anderen gesellt. Jeder von den Dreien kann jederzeit ausgetauscht werden, ohne dass ein Vakuum entsteht. Also gerne Nerlinger ausprobieren.

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  12. Nerlinger wäre super! Einen besseren können wir nicht bekommen! Das wäre das non plus ultra!

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  13. Das wäre eine gute Sache, wenn das der Nachfolger von Harry würde. Allerdings: 2012 drei zweite Plätze. Welch ein Makel. Okay bei Pokal und CL würde ich das gerade noch akzeptieren. Aber die Meisterschaft sollte es schon sein. … Träum…diese Probleme hätten wir sicher gern.

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