Ansgar Brinkmann ist zurück aus dem Dschungel und fiebert mit seinem Herzensklub aus Frankfurt.

Ansgar Brinkmann ist zurück in Freiheit – zurück aus dem Dschungel Australiens. „Es war eine Grenzerfahrung der besonderen Art. Ich investiere gerne in Erlebnisse und will keine Sekunde missen, aber es ist auch schön wieder in Deutschland zu sein“, sagte der Ex-Profi gestern Abend im „Hr Heimspiel!“. Gute Laune und lockeres Mundwerk sind Brinkmann im Dschungelcamp nicht abhanden gekommen. Und auch seine Liebe zu seinem Herzensverein Eintracht Frankfurt, für den er von 1997 bis 1999 kickte, lodert stärker denn je. Für die Arbeit der Verantwortlichen in Frankfurt hat Brinkmann viel Lob übrig: „Niko Kovac und Fredi Bobic haben es geschafft Tempo reinzubringen. Mit welcher Intensität die Eintracht in die Zweikämpfe gehen, das ist Wahnsinn!“ Eine Mischung aus der richtigen Mentalität und spielerischer Klasse macht der „weiße Brasilianer“ als Eintracht-Stärke aus: „Sie erarbeiten sich Siege, aber haben auch Qualität. Es macht richtig Spaß der Eintracht zu zuschauen.“

„Dritter – das wäre ein Brett!“

Der 48-Jährige würde viel drauf wetten, dass die Adler es ins internationale Geschäft schaffen. „Die Mannschaft hat es verdient, da sie unglaublichen Aufwand betreibt. Was die Mannschaft spielt, ist so stabil, das macht Spaß.“ Der Zauberfuß ist vor allem von der harten, aber meist fairen Gangart der Eintracht angetan: „Die Art wie sie die Zweikämpfe führen, hinten, im Mittelfeld, aber auch vorne, das tut jedem Gegner weh.“ Brinkmann traut den Adlern in dieser Saison den großen Wurf zu: „Mit einem richtigem Lauf zum richtigen Zeitpunkt, glaube ich es ist möglich, dass dei Eintracht Dritter werden kann. Das wäre ein Brett“, frohlockt Brinkmann und fügt lachend hinzu: „Also ich habe mich schon für weniger gefeiert.“ Brinkmanns Marschroute an das Team – von Europa träumen und dafür alles tun, denn „wer keinen Mut hat zum Träumen, hat keine Kraft zum Kämpfen.“

Weniger Ballbesitz, mehr Punkte

Die Statistik der Adler gibt dem Kovac-Team schließlich allen Grund zum Träumen. Nach Führung hat die Kovac-Elf noch nie in dieser Saison verloren. Geht die Eintracht mit 1:0 in Front, gab es in 14 Spielen neun Siege und vier Unentschieden. Ansgar Brinkmann hat auch die passende Erklärung: „Wen der Gegner Fehler macht, machen sie einen Höllentempo. Das ist schwierig für jeden Gegner.“ Ebenfalls kurios: Ausgerechnet bei der höchsten Saisonpleite in Augsburg (0:3) hatte die SGE mit 63 Prozent die meisten eigenen Ballanteile in dieser Saison. Hat sie mehr als 50 Prozent Ballbesitz, gab es im Schnitt nur 1,25 Punkte. Aber: In Spielen mit weniger als 40 Prozent Ballbesitz punktete die SGE im Schnitt mit 2 Zählern. „Es gewinnt eben nicht wer mehr den Ball hat, sondern wer effizienter ist“, weiß Brinkmann.

„Zu den Bayern gehen ist einfach!“

Bei der kräftezerrenden Spielweise bedarf es jeder Menge Disziplin, nicht unbedingt eine Stärke des Freigeists Ansgar Brinkmann: „Ich hätte nicht mal die erste Woche bei Niko überlebt“, lacht er. „Aber vielleicht hätte Niko mich auch hingekriegt.“ Auch für den weißen Brasilianer aus dem Münsterland ist der Frankfurter Aufschwung eng mit Niko Kovac verbunden. Mit der Perspektive auf das internationale Geschäft in Frankfurt glaubt Brinkmann, der von 1998 mit den Adlern in die Bundesliga aufstieg, an einen Verbleib des Erfolgscoaches. „Zu den Bayern gehen, ist ja einfach. Drei-Jahres-Vertrag unterschreiben und drei Mal Meister werden.“ In Frankfurt wisse Kovac, was er habe. „Alle in Frankfurt stehen hinter ihm.“Das Kovac auch die richtige Taktik für das Spitzenspiel am Sonntag gegen Dortmund findet, davon ist Brinkmann überzeugt: „Er findet immer das richtige Mittel für das nächste Spiel.“ Er traue den Adlern auch in Dortmund einiges zu. „Der BVB ist hinten verwundbar“, glaubt er. „Und gegen die Eintracht spielen, macht im Moment für keinen Gegner Spaß!“

 

 

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15 Kommentare

  1. „Wertvolle“ Aussagen von einer „gestandenen“ Person.Was will man(n) auch sonst zu dieser Entwicklung der SGE sagen?Zum Glück darf jeder sich melden und die Gazetten füllen

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  2. Ganz so euphorisch wie Brinkmann bin ich nicht.
    Am Samstag stellte Kovac bewusst Zerstörer ins Mittelfeld anstatt Leute wie Stendera oder Fabian als Kreativposten einzusetzen.
    Hannover ist keine Mannschaft vor der sich Frankfurt verstecken braucht und vorallem in einem Heimspiel.
    Man merkt Kovac anhand Aufstellung und Einstellung der Mannschaft an, dass er viel Wert auf Einsatz/Disziplin und körperliches Dagegenhalten setzt, anstatt auf das spielerische Argument.
    Klar sind Stendera und Fabian aktuell nicht auf dem Level, auf denen sie sonst sind, aber die taktische Devise zieht sixh wie ein roter Faden durch die Saison.
    Gegen spielstarke Teams sehe ich darin Sinn, aber gegen Teams wie Hannover kommt es rüber wie Angsthasenfussball.
    Wir stehen zu Recht dort oben, aber es ist lief bisher vieles für uns.
    Aber. Durch den Tabellenplatz und den Sieg gegen Hannover hat Kovac Recht.
    Interessanter Artikel der das Spiel analysiert.
    http://www.niemalsallein.de/2018/03/eintracht-frankfurt-96-10-2/

    Ps. Ich freue mich schon darauf, dass Alex Meier wieser für uns spielt. Er brauchte nie lange , um zurück zukommen.

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  3. @1: ich lese lieber von Ansgar Brinkmann ehrliche Worte anstatt jeden Tag was anderes ohne Sinn von Berthold.

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  4. „Nach Führung hat die Kovac-Elf noch nie in dieser Saison verloren. Geht die Eintracht mit 1:0 in Front, gab es in 14 Spielen neun Siege und vier Unentschieden“ 😉 … so ganz geht die Rechnung nicht auf und die Unentschieden gegen Hoffenheim und Schalke ärgern mich immer noch aufgrund der jeweiligen Entstehung der Tore

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  5. @2
    Mir geht dieses überhebliche Gelaber solchen Vereinen wie Hannover oder Stuttgart gegenüber inzwischen massiv auf den Zeiger. Es reicht nicht mehr, dass wir gegen solche Mannschaften gewinnen – nein, wir müssen auch schön spielen und spielerisch glänzen.
    Und dass Hannover quasi eine Torchance hatte und wir durchaus 4-5 Hochkarätige – spielt alles keine Rolle. Auch Fehlpässe dürfen wir nicht spielen und auch keine Torchancen vergeben. Wenn wir 4:2 gegen Köln gewinnen, dann wird das als selbstverständlich hingenommen – wenn die gleiche Mannschaft Köln dann gegen Leipzig gewinnt, dann wird das missachtet. Genau wie die ausgesproche gute Heimbilanz der Stuttgarter und ihre Leistungssteigerung in den letzten Spielen.
    Da frag ich mich persönlich schon, woher dieses Anspruchdenken kommt?! Die Leistungsdichte in der Bundesliga ist hoch, fast alle Spiele werden durch kleinigkeiten entschieden – aber unseren Fans reicht es nicht mehr, dass wir gewinnen und den Gegner kontrollieren. Nein, dass muss dann auch noch gewissen stilistischen Anforderungen genügen. Ganz ehrlich – ich kanns nicht verstehen und hab dafür auch kein Verständnis. Vor allem wenn man bedenkt, dass man zur Vorunde eine klare spielerische Entwicklung sehen kann. Wenn man will.

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  6. @2 Kafka: Ich vermute, dass es NK nach der vorhergegangenen Niederlage wichtig war, nicht zu verlieren. Entsprechend wurden diejenigen vorgezogen, die eher das Entfalten des gegnerischen Spiels verhindern, anstatt das eigene attraktiver zu gestalten. Nach der letzten Niederlage durfte man sich keine weitere oder nur ein Unentschieden im Folgespiel erlauben. Das war wohl die Prämisse.

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  7. @ Kafka
    Du zeigst das , was ich bereits am Wochenende bei den „Fußballfachleuten“ in diversen Diskussionsforen festgestellt habe (wieder einmal ! ) : Wir haben „riesige“ Probleme und viel zu diskutieren über den HSV , einfach „toll und hervorzuheben“ ist die Entwicklung bei Schalke unter Tedesco, die Entwicklung bein BVB unter Stöger und dann natürlich der neue Trainer bei den Bayern ! …….
    Eintracht Frankfurt , Fehlanzeige ! Na ja die spielen ganz gut mit und der Kovac holt da Maximale raus, aber ansonsten ? kaum der Rede wert.
    Soll ich Dir was sagen. Solange diese „Nichtbeachtung“ so bleibt, lass einige vom „Fußball 2000“ träumen , solange wir aber mit mit harter , ehrlicher Fußballarbeit unsere Punkte holen , ist mir das alles Recht !
    Forza SGE !

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  8. @Dieter: lass uns doch einfach vom Fussball 2020 träumen – NK und FB arbeiten bestimmt schon darauf hin 🙂

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  9. @ Dribbelstaedter : sehr gern , doch vorher möchte ich noch 2018 nach Berlin und mich auf interessante Städte in Europa freuen und das alles mit schlichten , einfachen aber erfolgreichen Fußball.
    Forza SGE !

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  10. @6 Yup, das seh ich genauso. Wichtig war nach der Niederlage insbesondere die 0 hinten.
    Nach 4 Gegentoren in den letzten 3 Spielen tut ein Zu-Null-Spiel unserer Abwehr gut. Und wenn es 0:0 ausgegangen wäre, so what? H96 spielt ne starke Saison bisher, auch wenn es in der Rückrunde ähnlich wie bei uns in der letzten Saison schlechter läuft.
    Aber auch da sieht es mit 2 Siegen, 3 Unentschieden und nun 3 Niederlagen als Aufsteiger nicht so schlecht aus. Und sie verloren kein Spiel mit mehr als einem Tor Unterschied.
    Über die gesamte Saison waren es nur 3 Spiele, die sie mit mehr als einem Tor Unterschied verloren: In Bremen, in Berlin und bei den Bayern.
    Gerade vor dem Spiel in Dortmund ist es wichtig, dass die Abwehr Selbstvertrauen hat.

    Unsere Rückrunde ist bisher grandios:
    6 Siege, 1 Unentschieden und 2 Niederlagen. Wenn ich den Pokalsieg wegnehm komm ich auf 2 Punkte/Spiel.
    In Augsburg und in Stuttgart spielten wir vglw schwach. Das kann man in Dortmund nicht erwarten.
    Und wenn wir am Sonntag stark spielen aber trotzdem verlieren dann wurden uns halt mal in Dortmund die Grenzen aufgezeigt.
    Eine Farce sind die Montagsspiele. Die ersten beiden Spiele machten wegen der EL-Teilnehmer ja noch Sinn. Aber Bremen vs Köln an einem Montag spricht nicht unbedingt für eine gelungene Planung der DFL.

    ‚Hat sie mehr als 50 Prozent Ballbesitz, gab es im Schnitt nur 1,25 Punkte.‘
    Die Statistik sollte man nicht unbedingt ernst nehmen. Wenn unser Gegner in Führung liegt überlasst er uns den Ball. Und wir machen es genauso. Ansonsten hätten wir gg Hannover sicherlich mehr als 50% Ballbesitz gehabt.
    Man spricht ja oft über die spielerischen Mängel in der Liga. Es wäre dumm die spielerischen Mängel des Gegners nicht für sich auszunutzen.

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  11. Ganz ehrlich, ich träume auch von der CL. Ich denke, dass ist doch auch normal und heisst nicht, dass ich das erwarte.
    Ich bin mit dem Sieg gegen Hannover sehr zufrieden. Wie der eine oder andere hier geschrieben hat, sollte man die anderen
    Mannschaften nicht gering schätzen. Gegen Hannover zu Hause zu gewinnen ist jetzt nicht sensationell, aber auch die Topmannschaften gewinnen nicht alle diese Spiele. Siehe Leipzig gegen Köln oder Schalke gegen Bremen.

    Ich finde im Moment macht eintr8 einfach Spaß!!!

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