Fredi Bobic legte einen souveränen Auftritt im Sport1-Doppelpass hin

Nach dem 3:1-Auswärtssieg in Augsburg, dem kurzfristigen Sprung auf Platz zwei in der Tabelle gibt es freilich schlechtere Zeitpunkte für Sportvorstand Fredi Bobic als Gast am „Sport1-Doppelpass“ teilzunehmen. Der Fußball-Talk wurde an diesem Sonntag aus Frankfurter Sicht informativ und mit viel Freude aufgelockert.

Mögliche Angebot für die Büffelherde? „Es macht keinen Sinn anrufen“

Wie derzeit überall, war natürlich auch das neue magische Dreieck um Sebastien Haller, Ante Rebic und Luka Jovic eines der Gesprächsmittelpunkte beim Experten-Talk. Auch beim Sieg gegen den Angstgegner aus der Fuggerstadt war das Trio an jedem der drei Tore maßgeblich beteiligt. Deswegen machte auch Bobic keinen Hehl daraus, dass er glücklich ist, diese drei Stürmer in seinen Reihen zu wissen. Ohne Naivität war er sich aber auch bewusst: „Natürlich wissen wir, dass es ganz große Fische gibt, die das eine oder andere bieten können.“ Vorteil Frankfurt – und das stellte er unmissverständlich klar – sei, dass die Vertragskonstellationen bei allen drei Spielern pro Frankfurt ausgehandelt wurden. Wirtschaftlich sollte sich also ein möglicher Abgang des einen oder anderen Spielers auf jeden Fall zu Gunsten des Vereins auswirken. Dennoch stellte der 47-Jährige mit einem zwinkernden Auge fest, dass sich ein möglicherweise interessierter Verein gar nicht erst melden brauche: „Das macht keinen Sinn!“ Auch eine mögliche Ausstiegsklausel von Rebic erteilte Bobic eine Abfuhr: „Auch das könnt ihr vergessen.“ Immer gab es Nachfragen, warum die SGE immer noch nicht die Kaufoption bei Jovic gezogen hat. Nachdem Axel Hellmann bereits in der Vergangenheit gebetsmühlenartig erklärte, warum diesbezüglich noch nichts unternommen wurde, legte Bobic nun noch einmal nach: „Die Frage ist der Zeitpunkt. Das macht man, wenn es wirtschaftlich amSsinnvollsten ist.“ Wie bei jeder Investition spiele der Zeitpunkt eine entscheidende Rolle. Bei Jovic liege dieser aus Frankfurter Sicht erst im neuen Jahr.

Hütter dachte, Bobic sagt ihm ab – Magath von Frankfurt-Entwicklung begeistert

Bei all der Euphorie um den aktuellen Höhenflug der Adler legte Bobic aber auch den Fokus auf die Verpflichtung von Adi Hütter als Nachfolger des zum FC Bayern München abgewanderten Niko Kovac, dessen Erbe „auf keinen Fall einfach“ gewesen sei. Der österreichische Fußballlehrer verzichtete nach der erstmaligen Meisterschaft von YB Bern nach 32 Jahren auf die Möglichkeit, mit seiner Mannschaft in der Champions-League teilzunehmen und das zu einem Zeitpunkt, als man sich in Frankfurt noch nicht Pokalsieger nennen durfte und damit noch keine Europapokal-Teilnahme sicher hatte. Dabei dachte Hütter anfangs noch, dass er von Bobic eine Absage bekäme. „Ich habe ihn unaufgeregt angerufen, sodass er dachte, ich sage ihm ab.“ Am Ende war Hütter einer von vier möglichen Kandidaten, der aber laut Bobic definitiv die beste Wahl gewesen sei. „Wir haben überlegt, wer zu unserem Stil passt. Wir haben einen Trainer nach Eintracht-Art gesucht“, erklärte er weiter. Applaus gab es dabei von Ex-Trainer Felix Magath, der vor allem die professionelle Unaufgeregtheit und Kommunikation im Verein lobte: „Die Eintracht hat sich zu einem guten Klub entwickelt. Da hat die Führung den Erfolg mitzuverantworten. Sie haben den richtigen Trainer ausgesucht. Was er jetzt aus der Mannschaft rausgeholt hat, ist klasse.“ Alle Beteiligten waren sich am Ende einig, dass in Frankfurt derzeit hervorragende Arbeit geleistet werde und die Eintracht vor einem großen Sprung stehen könne.

Trapp und Hasebe auch im nächsten Jahr im Adlertrikot?

Damit der Erfolg auch in den kommenden Jahren garantiert werden kann, wurden auch die Personalien weiterer wichtiger Spieler diskutiert und aufgeklärt. Vor allem einen möglicher Verbleib von Kevin Trapp in Frankfurt gab Bobic neue Triebe der Hoffnung. „Wir beschäftigen uns damit aber erst, wenn die Zeit reif ist“, machte er deutlich. Klar ist, dass eine Weiterbeschäftigung möglich wäre, wenn Trapp der SGE finanziell entgegen käme und die Pariser weiterhin keinen Bedarf am Nationaltorwart haben. Noch rosiger sieht es wohl bei Makoto Hasebe aus. Der 34-Jährige ist maßgeblich für die Stabilität der Defensive verantwortlich und hat sich in den letzten Wochen wohl einen neuen Vertrag erspielt. „Wir haben uns schon getroffen und alles besprochen“, erklärte der Sportvorstand. Möglich also, dass zeitnah auch eine dahingehende Pressemitteilung für Klarheit sorgt. Die Zukunft könnte Stand jetzt also nicht berauschter angepriesen werden, wenn da nicht Magaths folgender Satz gelten würde: „Im Fußball ist immer alles möglich.“

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62 Kommentare

  1. Immer schön wenn keiner was genaues weiß , aber man mal trotzdem steil aus dem Gebüsch kommt. Da Jovic sich scheinbar wohlfühlt, kein Berater, Angehöriger etc. was verlauten lässt und Bobic alle Zeit der Welt hat, scheint derzeit alles zu passen und niemand ist naiv.

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  2. Alles hochspekulativ in der Causa Jovic, andererseits „Pacta sunt servanda“ auch wenn der Vertrag 2 Jahre alt sein sollte. Ist aber das „Wedelpapier“ nur angefüllt mit Absichtserklärungen und nicht die Tinte auf dem Papier wert, dann wird das Frühjahr eventuell mit einer Enttäuschung aufwarten.
    Ich hoffe sehr dass Bobic wirklich die Fäden in der Hand hält, so fest wie es in seinen bisherigen Aussagen scheint. Es bleibt spannend!

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  3. Ich denke die Lösung ist jetzt gar nicht fern. Ich könnte mir vorstellen, dass die KO Anfang nächsten Jahres gezogen wird und gleichzeitig LJ eine deutliche Gehaltssteigerung bekommt. Das würde erklären, warum alle so entspannt sind und auch die These unterstützen, dass die Gelder (KO und Gehalt) erstmal bereitgestellt werden müssen und von oben abgesegnet werden müssen. Das passiert wohl alles mit Anfang des neuen Steuerjahres.

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  4. Ich könnte mir vorstellen, dass der bereits verhandelte Vertrag eher nicht so der Knüller ist, zwar billig aber z. B. nur zwei Jahre und durchschnittliches Gehalt. Da kann Frankfurt dann drauf pochen und mein Verstand würde mir flüstern, dass dieser Vertrag dann so gültig würde. Es ist dann aber sehr wahrscheinlich, dass Jovic den Vertrag nicht mehr prickelnd findet und halt im Sommer wechselt. Andererseits könnte Frankfurt allerdings die KO ziehen, sodass der oben als Beispiel erwähnte Zweijahresvertrag gültig würde, diesen aber in einem nächsten Akt unmittelbar danach mit einem weiteren Vertrag ersetzt, der gerade im Moment verhandelt wird. Und dieser neue Vertrag, der darf ja dann fünf Jahre ohne KO sein und ordentlich Gehalt, dass Jovic das auch mitmacht. Mit so einem Vertrag im Rücken kann natürlich immer noch sein, dass Jovic im Sommer verkauft werden muss, aber dann wird es teurer. In beiden Fällen doch irgendwie gut. Von daher: Ich bin entspannt!

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  5. Naja, da habe ich auch ne Erwartung an die Eintracht. Der Junge sollte schon angemessen bezahlt werden ( in unserem Gehaltsrahmen) . Sollte die Summe im Vertrag echt zu niedrig sein, sollte man sie aufstocken. Das ist auch ein gutes Signal an ihn.

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  6. Das „Wedelpapier“ wird formal nichts anderes als eine Art Vorvertrag sein, in welchem Grund- bzw. Minimalbedingungen für den KO-Vollzugsfall formuliert sind. Wenn darin überhaupt etwas von einem zu erwartenden Gehalt stehen sollte, dann ein Mindestbetrag als Grundlage von Verhandlungen für eine Festverpflichtung.
    Sollte Fredi Bobic es tatsächlich schaffen, Luca (oder/und Ante oder/und Seb) noch einmal zu halbwegs nachvollziehbaren Bedingungen bzw. Tarifen hier zu halten, wird er wahrscheinlich als nächstes für den CEO-Posten von Mercedes Benz umworben.

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  7. Aber, aber, zizou! Ich darf doch um etwas genauere Lektüre und etwas mehr Sachlichkeit bitten! Ich habe lediglich gegen deine Position argumentiert, EintrachtKafkas Aussage – „Alles wurde zur Zeit der Ausleihe vertraglich geregelt.“ – sei „kurios“.
    Gegen meine Argumente kann man bestimmt auch wieder gute Gründe vorbringen. Du hast dich dafür entschieden, dies nicht zu tun. Deine Angelegenheit!
    Mich aber dann „als ausgebufften Manager“ einzuführen, „der ggü. Luca Jovic und seinem Beraterstab mit einem 2 Jahre alten Papier herum wedelt“, und mich in die Nähe eines Menschen zu rücken, der „davon ausgeht, die Personalie Jovic sei längst rundum und zu maximalen Gunsten von Eintracht Frankfurt in trockenen Tüchern“ und dies mit Begriffen wie „naiv“ verknüpft, dafür findet sich in meiner Argumentation nicht der leiseste Anhaltspunkt … und dies entspricht auch überhaupt nicht meinem Standpunkt. Ich gehe wie mehrere User davon aus, dass es sehr schwierig werden wird, auch nur einen der drei Büffel zu halten. Bei einem halbwegs lukrativen Angebot für Luca muss man – ungeachtet des bisherigen Vertrages – alles daran setzen, ihn durch Konditionen, die für die Eintracht neue Dimensionen darstellen werden, zum Bleiben zu bewegen. Ob das in seinem Fall – oder bei Ante oder Seb – klappt, kann man mit guten Gründen anzweifeln; dafür scheint mir die Diskrepanz unserer Mittel gegenüber denen wirklich zahlungskräftiger Vereine immer noch zu groß zu sein.
    Ist aber auch Zukunftsmusik. Vielleicht gelingt es uns ja wirklich, dass wir uns auf Rang 3 oder 4 behaupten. Wäre sensationell und würde mich trotz des bisherigen Verlaufs überraschen. Aber wer weiß!

    Sforza SGE!

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  8. Lass‘ uns vielleicht festhalten, dass wir uns am Ende in der Sache vollkommen einig sind – ich jedoch Deine Aussage: „Alles wurde zur Zeit der Ausleihe vertraglich geregelt“ insbesondere in Anbetracht Deiner aktuellen Anmerkungen nichtsdestoweniger für mindestens kurios, ja, de facto für realitätsfern halte.
    Die Verpflichtung eines Premiumfussballers, erst Recht eines potentiellen Weltstars ist in diesen Zeiten – und nicht nur für eher minderbemittelte Clubs wie Eintracht Frankfurt – eine Art Work In Progress, ein schwer zu kalkulierendes Va Bon Spiel – und wohl noch einiges andere mehr. Aber ganz sicher nicht eine im Sinne von „Pacta sunt servanda“ im Appendix eines Leihvertrags so ohne Weiteres zu treffende Vereinbarung.

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  9. Ja, am Ende sind wir in der Sache durchaus einer Meinung. Allerdings, so genau sollte man dann doch sein, vermengst du 2 Sachverhalte: Den Umstand, dass es sehr schwierig werden wird, Luca über diese Saison zu halten, u n d das keineswegs unwahrscheinliche und erst recht nicht „realitätsferne“ Szenario, dass man bei Vertragsabschluss auch schon konkrete Konditionen des Vertrages mit Luca für den Fall fixiert hat, dass man die Kaufoption zieht. Diese beiden Sachverhalte haben erst einmal gar nichts miteinander zu tun. Deshalb relativieren meine zuletzt gemachten Aussagen auch keinesfalls die in Meldung 48 begründeten Standpunkte.

    Man muss allerdings davon ausgehen, dass er zu den vertraglich vereinbarten Konditionen, die Bruno als „richtig guten Vertrag für die Eintracht“ bezeichnet hat, in der nächsten Saison nicht mehr für uns auflaufen wird. Und hier spielt es keine Rolle, wann diese Konditionen fixiert worden sind, denn mittlerweile kann er deutlich mehr einstreichen.

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  10. Ich als Sandkastenstratege hoffe dass niemand in Vorstand va banque spielen muß und wir nach der Winterwechselfrist und auch in der Saison 19/20 mit einer starken Truppe auflaufen können!

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  11. Va banque [Voilà!] hieße beispielsweise, wenn man das Gehaltsgefüge sprengt, um einen oder mehrere „Büffel“ im Stall zu halten. Liegt mit dem aufgebotenen Salär aber immer noch so deutlich unter dem, was die englische Konkurrenz zu zahlen bereit wäre, dass letztlich keiner rundum zufrieden ist.

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