Das Trainingslager in Abu Dhabi ist fast vorbei. Fredi Bobic zieht Bilanz.
Sportvorstand Fredi Bobic freut sich über die positive Entwicklung des Klubs.

Der Blick der Sportwelt richtete sich am gestrigen Dienstag nicht nur auf die Champions-League-Spiele in Lissabon (Benfica gegen Borussia Dortmund 1:0) und Paris (Paris Saint-Germain gegen FC Barcelona 4:0), sondern auch nach Monte Carlo, einen Stadtbezirk in Monaco. Dort fand die Verleihung des Laureus World Sports Awards statt. „Die Laureus World Sports Academy setzt sich aus den 60 größten Sportlerinnen und Sportlern aller Zeiten zusammen, die ihre Erfahrung, ihre Kontakte und ihre Zeit für die Ziele der Laureus Sport for Good Stiftung einsetzen“, heißt auf der Homepage der Stiftung. Fredi Bobic ist einer der weltweit insgesamt 150 Botschafter, der die Arbeit der Akademie unterstützt.

Der Sportvorstand von Eintracht Frankfurt gab im schwarzen Anzug mit schicken weißen Sportschuhen ein gutes Bild auf dem roten Teppich ab. Die aktuell so erfolgreiche Situation rund um den Klub sorgt für einen entspannten Aufenthalt im Fürstentum. „Wir sind sehr froh über den Moment, den wir haben. Es ist ein toller Moment und den genießen wir auch – aber wir wissen auch, dass es ein Antrieb für die Zukunft ist“, sagte Bobic im kurzen Gespräch mit den „11Freunden“.

Rang drei mit 35 Punkten nach 20 Spieltagen lassen die Eintracht trotz einer 0:3-Niederlage am vergangenen Samstag bei Bayer 04 Leverkusen von einem großen Wurf träumen. Trainer Niko Kovac und Bobic betonen zwar permanent mit Nachdruck, dass nicht vergessen werden dürfe, wo der Klub im Sommer stand – kurz vor dem Abstieg in die 2. Bundesliga. Erst der späte Siegtreffer in der Relegation gegen den 1. FC Nürnberg sorgte für die lange Zeit nicht mehr für möglich gehaltene Rettung. „Es ist für uns schon ein ganz anderes Feld, wo wir uns plötzlich bewegen. Der dritte Tabellenplatz sieht super aus“, bewertete der Sportvorstand deshalb gegenüber „Sport1“ die aktuelle Lage.

Abheben ist im Lager der Hessen allerdings verboten. Der Blick auf die Tabelle zeigt: Es geht eng zu! Hätte der 1. FC Köln am Sonntag beim SC Freiburg gewonnen, wären die Geißböcke auf die Position der Frankfuter gerückt – so sind sie auf dem siebten Platz geblieben. „Das bedeutet: Alle Mannschaften liegen dicht beieinander. Jeden Spieltag kann sich alles ändern. Aber wir freuen uns über den Moment und dieses Tabellenbild“, wies Bobic auf die besondere Spannung in der Liga hin. Dennoch können die Hessen bereits seit drei Wochen diesen heiß begehrten Rang, der zur direkten Champions-League-Teilnahme führen würde, behaupten. Es wäre die erste Teilnahme in der 1992 als Nachfolger des Europapokals der Landesmeister eingeführten Liga der Champions überhaupt in der dann 118-jährigen Historie des Vereins.

Für den Nachfolger von Heribert Bruchhagen war dieser Start bei der Eintracht freilich ein Glücksfall. Seine Installation wurde anfangs kritisch begleitet, die Begeisterung im Umfeld hielt sich in Grenzen, es gab bereits einen Protestbrief der Ultras und auch die Medienlandschaft sparte nicht mit Kritik. Bobic ließ sich davon zu keinem Zeitpunkt beeindrucken, drehte still und heimlich jeden Stein im Verein um und ließ frischen Wind durch die teilweise verstaubten Räumlichkeiten des Waldstadions ziehen: „Insgesamt war es für uns ein super Start. Ich freue mich natürlich auch über das, was wir bis jetzt geleistet haben.“ Der Europameister von 1996 erklärte im Detail: „Es steckt auch viel Arbeit dahinter. Gerade in den Sommermonaten war es wirklich nicht einfach: Wir mussten viel Fantasie zeigen, um auf Spieler zu setzen, die vielleicht der eine oder andere nicht so kennt“

Kovac bleibt überraschend zurückhaltend, wenn es um eine neue Zielsetzung geht.
Kovac bleibt überraschend zurückhaltend, wenn es um eine neue Zielsetzung geht.

Kovac, seine Trainerkollegen und das Team hinter dem Team sind in kürzester Zeit mit der Mannschaft viele Stufen nach oben gestiegen. Ruhepausen gab es bislang nicht, dazu werden ständig neue Impulse gesetzt und die Meßlatte weiter nach oben verschoben. Doch ein Ziel halten die Verantwortlichen unisono fest im Blick – die 40-Punkte-Marke: „Und dafür fehlen uns noch fünf. Wenn wir die gemacht haben, dann können wir immer noch von weiteren Zielen sprechen. Dann können wir überlegen, ob wir vielleicht da angreifen können.“ Kovac, der von Bobic hoch gelobt wird, weicht von dieser Grenze ebenfalls nicht ab. Mit einem kurzen Blick in die nahe Vergangenheit sorgt dies durchaus für Verwunderung.

Schauen wir auf den 9. Spieltag zurück: Die Eintracht sammelte durch ein 0:0 bei Borussia Mönchengladbach den 15. Saisonpunkt. Kovac gab seine bis dahin gezeigte Zurückhaltung auf und forderte: „Bis zur Winterpause würde ich gerne noch zehn bis zwölf Punkte mitnehmen!“ Sein Team übertrumpfte die Erwartungen noch und holte 14 Zähler. Seitdem aber blockt der Coach eine ähnlich kernige Positionierung ab und sagt klar: „Ich gebe erst eine neue Parole aus, wenn wir die 40 Punkte haben!“

Im Optimalfall wird die Marke nach dem 22. Spieltag überschritten – falls die nächsten beiden Partien gegen den FC Ingolstadt und Hertha BSC siegreich gestaltet werden. Es bleibt spannend, in welche Richtung der Weg der Eintracht in diesem Jahr verläuft.

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19 Kommentare

  1. Ich tippe auf den 23. Spieltag (Heimspiel geg. Freiburg), an dem wir die „vielbeschrieene“ 40-Punktemarke entgültig knacken können, denn ich rechne gegen die Hertha nicht zwingend mit einem Dreier. Im Gegenteil, über einen Punkt aus Berlin könnten wir uns enorm freuen.
    Das untere Tabellenfeld beginnt allmählich zu klettern und das obere rückt immer näher zusammen.
    Hat man da allerdings mal 1 – 2 Spiele Pech oder schlechte Tage, kann man schnell locker 5 – 6 Tabellenplätze verlieren, insofern die Konkurrenz nicht für uns spielt.

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  2. Müssen unsere Hausaufgaben daheim machen und auswärts den ein oder anderen Punkt entführen wenn wir von Europaleague reden möchten. Der Druck der Mannschaften unter uns wird immer größer. Es liegt jetzt an uns aus einer super Saison eine mega perfekte Saison zu machen oder auch halt „nur“ eine sehr gute Saison. Es wird jetzt gegen Ingolstadt schon eine schwierige Aufgabe, aber alles ist möglich für uns. Also AUF JETZT, Forza SGE! Wir sind jetzt schon sehr stolz auf auf Euch.

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  3. @1. G-Block
    Dann scheinen ja für dich die drei Punkte für uns gegen Ingolstadt ganz klar zu sein. Wäre schon froh, wenn hinten bei uns die Null steht. Rechne mit einem ganz schweren Gang, wo wir sehen werden wie es mit den Kräften wirklich aussieht.

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  4. @Grantler
    Es gibt halt keine leichten Gegner mehr, werden Ingolstadt wie auch Darmstadt niederringen müssen. Das wird sehr wahrscheinlich wieder ein ganz enges Spiel. Werden aufpassen müssen keinen bösen Konter aus der Betontaktik zu fangen. Die haben schnelle Leute….

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  5. Spätestens nachdem Hamburg gegen RB und Darmstadt gegen den BVB gewonnen haben weiß jeder, das es nur für die Bayern leichte Spiele gibt. Niemand wird einen Gegner unterschätzen bei uns.

    Und ja ,der Druck ist da. Aber die unter uns spielen auch noch gegeneinander und nehmen sich die Punkte gegenseitig ab. Daher Heimspiele gewinnen und auswärts was holen, dann sind wir oben dabei 😉

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  6. Ich schaue lieber, wie die ganze Zeit auch, von Spieltag zu Spieltag und fange nicht großartig an nach dem Spielplan zu rechnen…ob und wenn und aber…
    Fakt ist, dass wir die Möglichkeit und die Klasse in der Mannschaft haben, um dort oben zu bleiben.
    Wir haben so eine geile Mannschaft mit dem Trainerteam und dem Team dahinter, einfach nur klasse!!
    Und wir haben auch etliche Jahre auf so eine Entwicklung und Saisonverlauf gewartet und jetzt laßt sie uns auch genießen 🙂
    Wir sind stark genug um gegen jeden Gegner zu punkten und zu gewinnen. Und mit der Einstellung von dem ganzen Team wird es uns auch weiterhin gelingen. Zum größten Teil sehe ich die Probleme eher bei dem Gegner von uns…überhaupt gegen uns bestehen zu können.
    Daher 🙂
    DIE SGE IST WIEDER DAAA…
    FORZA SGE

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  7. Ich finde den Blick weniger genüsslich.
    Er ist eine Momentaufnahme und wenn ich sehe wie eng alles ist, kann man mit gewissem Pech nach 2 Spieltagen schon ganz woanders stehen.
    Zudem die Cl- Anwärter die scheinbar Aufwind bekommen.
    Ich habe ehrlich gesagt mehr schiss davor nach dem 34. Spieltag platz 8-11 zu landen.

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  8. Ich will nicht unbedingt Attilas Kommentar wiederholen, aber als Eintrachtler mit Wissen um die letzten Jahrzehnte genieße ich jeden Spieltag, der uns in der Tabelle oben zeigt. Ja, wir haben alle Chancen und ja, es kann auch schiefgehen. Aber diese kleinen inneren Reichsparteitage, ein Spiel mit 3:0 zu verlieren und trotzdem feixend ins Büro kommen zu können, weil sich alle anderen noch dümmer angestellt haben und wir noch immer auf Platz drei rangieren, sind einfach unersetzlich.

    Diese Saison schlägt wieder mal jeder jeden und dementsprechend besteht eine relativ hohe Wahrscheinlichkeit, dass wir noch diverse Punkte holen. Kurz gesagt: EUROPAPOKAAL!

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  9. 1. Championsleague Teilnahme in 118 Jahren bestehen? Die Championsleague hieß früher Europapokal der Landesmeister und dort stand im Jahr 1960 die Eintracht als erste deutsche Mannschaft überhaupt gegen Real-Madrid im Finale, dass wir leider mit 7:3 gegen diese absolute Übermannschaft verloren haben. Wir waren die erste deutsche Manschaft und Vizemeister in diesem Wettbewerb. Das Finale gilt als eines der besten Fußballspiele aller Zeiten, man spricht hier vom „Spiel des Jahrhunderts“!
    https://de.wikipedia.org/wiki/Europapokal_der_Landesmeister_1959/60

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  10. @3(Grantler): Das war quasi der optimistische Part, den man zwischen den Zeilen aus meinem Text lesen konnte. Gut bemerkt 🙂
    Aber Spass beiseite: unsere Stärken sind in dieser Saison unter anderem die Heimspiele, in denen wir immer mit dem absoluten Siegeswillen antreten sollten, zumal zu Hause eine Kulisse erzeugt wird, die ihres Gleichen sucht.
    Gute Chancen auswärts zu punkten hat man meiner Meinung nach in Hamburg, Hoffenheim u. Mainz.
    Darüberhinaus wirds eher sehr schwer.
    Daher sollte tatsächlich die Maxime gelten, jedes Heimspiel nach Möglichkeit zu gewinnen………dann könnte es mit den Fleischtöpfen was werden.

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  11. @9
    so ist es!!!! und ich finde es verdammt traurig, dass sowas auf einer fanpage wie dieser vergessen wird!!!

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  12. 2 Eintrittskarten für das Party-Spiel gegen Leipzig:

    Ich wende mich in erster Linie an die Rheinländer im Forum, damit eine „preiswerte und sichere“ Übergabe möglich ist. Dummerweise bin ich am letzten Spieltag in Wien und möchte die Karten bestenfalls ohne Verlust, aber auf gar keinen Fall mit Gewinn weitergeben. Kosten für mich 140 € ( 2 Karten à 68 € + 4 € Versand). Wer Interesse hat meldet sich bei matthias@sge4ever.de
    Ihr erhaltet dann meine E-MAil-Adresse und Ihr könnt Euch dann dirket an mich wenden. Damit jeder ein gutes Gefühl hat, würde ich als Treffpunkt eine Kneipe in meiner Heimatstadt nennen, damit mir keine Reisekosten entstehen. Klingt jetzt vielleicht ein wenig geizig, aber sicherer für mich wäre es ja die Karten in der Ticketbörse von Eintracht Frankfurt anzubieten. Wollte aber den Rheinländern eine Chance geben! 🙂 DANK AN MATTHIAS von sge4ever!

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  13. Mit 1,75 Punkten durchschnittlich pro Spiel bisher, liegen wir unerwartet gut über unserem eigenen Limit, nämlich durchschnittlich 1,17 Punkte aus 34 Spielen (40 Punkte) erreichen zu wollen.
    Sollten sich aus den restlichen 14 Spielen durchschnittlich diese 1,17 Punkte ergeben, was dann in Summe 51 Punkte wären, wäre dies eine super Saison gewesen. Ich rechne aber nach wie vor nur mit 45 Punkten zum Saisonende, lasse mich aber selbstverständlich positiv überraschen.
    Im Moment schaue ich allerdings mehr auf unsere Situation im Pokal:
    Das Erreichen des Halbfinals im Heimspiel gegen einen auf einen Abstiegsplatz stehenden Zweitligisten ist für uns fast Pflicht. Ich denke, in einem Halbfinale lassen sich locker 3-3,5 MIO € einnehmen und mit etwas Losglück ….
    Genug geträumt, schaun`n wir auf die Realität.

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  14. Kafka,selbst Platz 8-11 machen mir keine Angst,dass nehme ich auch.

    Ich sehe auch keine Aufwärtstendenz bei den CL-Kandidaten.Wenn Du dir die Ergebnisse ansiehst, dann ist das bei allen ein auf und ab. Leverkusen z.B. gewinnt gegen uns verliert aber zuvor gegen Gladbach und Hamburg.

    Deshalb sehe ich mir die Tabelle nach dem 34. Spieltag an. Vorher wird es immer mal Sprünge geben. Wir waren ja auch schon vor einem Spieltag 3., nach dem Spieltag 7. und eine Woche später wieder 3. Solange keine 3-4 Mannschaften unter uns konstant gewinnen, habe ich keine Angst

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  15. Zu @Grantler
    Finde das wirklich gut, dass du dies hier anbietest, im besten SGE Forum. Wie gesagt da spielen wir um Platz 2. Habe Dauerkarte sonst hätte ich dir die Karten abgekauft.

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  16. Auf gehts zum nächsten 3’er am Samstag und habe ein richtig gutes Gefühl, dass wir die mit mindestens 3 Toren unterschied wieder Heim jagen….
    FORZA SGE

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  17. @9 und 11: Dies hat nichts mit vergessen zu tun ;-). Aber die begriffliche Unterscheidung ist klar definiert – ich werde aber, damit das auch ganz klar wird, diesen Hinweis einfügen.

    VG

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  18. Mit 3 Toren Unterschied heim jagen? Das ist ne Ansage. Schön wäre wenn es so kommen würde und man ein paar Nerven schonen könnte. 🙂

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