Axel Hellmann freut sich über die Rückkehr vieler Traditionsvereine in der ersten und zweiten Liga. (Foto: Heiko Rhode)

Es ist noch nicht lange her, da sprach Axel Hellmann, Vorstandssprecher bei Eintracht Frankfurt, von einer „Verzwergung“ der Bundesliga. Was er damit gemeint hat? Die Tatsache, dass es immer weniger große Traditionsvereine in der ersten Liga gibt und Clubs wie Greuther Fürth oder Arminia Bielefeld schlichtweg nicht die notwendige Strahlkraft haben, um die Bundesliga – vor allem im Ausland – gut zu vermarkten. Dabei redete Hellmann nie despektierlich über die kleineren Vereine, besorgt war er dennoch. Denn schließlich ist die Bundesliga auf eine ordentlich internationale Vermarktung angewiesen, will sie und jeder dort aktive Verein auch künftig für gute Spieler attraktiv bleiben.

Inzwischen sind vom Eintracht-Vorstand andere Töne zu vernehmen, optimistischere. Mit Werder Bremen und Schalke 04 kehren zwei Traditionsvereine zurück ins Oberhaus, der 1. FC Kaiserslautern hat nach langer Abstinenz wieder den Sprung in Liga zwei geschafft, der Europa-League-Triumph der Eintracht war ein Triumph des ehrlichen Fußballs in einem von Kommerz durchzogenen Business. All das macht dem 50-Jährigen Hoffnung. „Nachdem wir in der abgelaufenen Saison eher schwächere Reichweiten hatten, glaube ich an einen Boom der Bundesliga, ausgelöst durch die Renaissance der Traditionsvereine“, sagte Hellmann gegenüber der „Bild“.

Vor allen Dingen bei Clubs wie der Eintracht lässt sich spätestens seit den spektakulären Spielen in der Europa League erahnen, was ein solcher Boom von außen bewirken und auslösen kann. „Das hat man schon auf der Zielgeraden der letzten Saison gesehen, welche Wucht hier gerade nach der Pandemie entfesselt wird, wenn die Fanbasis da ist. Wir werden das auch bei unseren Heimspielen merken, wenn nahezu bei allen großen Traditionsklubs der Gästeblock wieder ausverkauft sein wird,“ so Hellmann.

Und auch das ist natürlich ganz wichtig – vor allem nach zwei harten Pandemie-Jahren, in denen vielen Vereinen große Teile der Zuschauereinnahmen weggebrochen sind: Die Stadien müssen wieder regelmäßig voll werden. Und da hilft es, wenn der Gegner nicht nur viele eigene Fans mitbringt, sondern auch noch möglichst attraktiv ist, damit neben dem Gästeblock auch die anderen Blöcke in den Arenen voll werden. „Ohne diese Power ist es viel schwieriger, dein Stadion voll zu bekommen, deine Banden zu verkaufen, deinen VIP-Bereich auszulasten. Gerade wir merken doch, dass die Argumente auf dem Platz mit denen außerhalb des Platzes Hand in Hand gehen, wenn man erfolgreich sein will.“

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1 Kommentar

  1. Hoffen tu ich auch, aber ich denke da werden wir noch ein paar Jahre stabil diese Situation haben müssen und die Traditionsvereine, wie es heißt, Eisen bleiben. Lässt einer einen weiteren Investor rein, dann sinkt die Chance. Ich bin noch nicht ganz so optimistisch.

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