Haderte gegen Leverkusen immer wieder mit sich selbst: Ante Rebic.

Gegen Bayer Leverkusen ließ er beste Chancen aus, vergab entweder selbst oder suchte in aussichtsreicher Position noch den Nebenmann. Bei Ante Rebic stehen derzeit Aufwand und Ertrag in keiner Relation. Für seinen Trainer hat er dennoch nicht an Bedeutung verloren.

Viel Aufwand, wenig Ertrag – Hütter dennoch zufrieden

Nicht mal eine Minute war gegen die Werkself am Sonntagabend gespielt, da lief Ante Rebic auf seinen ehemaligen Teamkollegen Lukas Hradecky zu. Doch der Kroate wollte nochmal quer legen auf den mitgelaufenen Sebastién Haller, der deutlich schlechter positioniert war als der Vizeweltmeister selbst. In der Folge vergab Rebic weitere Hochkaräter und blieb ohne Torerfolg. Seit dem Auswärtsspiel in Augsburg (24. November) wartet er nun auf eine Torbeteiligung. Im Vergleich zu den beiden vorherigen Spielen gegen Wolfsburg und in Berlin aber ackerte und mühte der Offensivspieler sich redlich. Ein Mannschaftsspieler vor dem Herrn, einzig das Spielglück geht ihm derzeit ab.Mir hat imponiert, wie er gegen Leverkusen gearbeitet und sich für die Mannschaft ins Zeug gelegt hat“ war Adi Hütter mit der Leistung seines Schützlings dennoch zufrieden. „Es läuft nicht alles rund bei ihm, aber er stellt sich in den Dienst der Mannschaft.“

Körperliche Defizite – zur Rückrunde in Topform?

Das ist es, worauf Hütter vorrangig Wert legt. Bedingungsloser Einsatz und die Bereitschaft, nicht aufzustecken, auch wenn es mal nicht so läuft. „Ante ist ein unglaublich ehrgeiziger Spieler, der momentan nicht die beste Phase hat, was den Torabschluss betrifft.“ Gegen Bayer 04 durfte Rebic wieder in einer Doppelspitze neben Haller ran, in vorderster Front. Von dort aus war der Weg zum Tor nicht so weit, wie zuletzt, als er als Zehner aufgeboten wurde. Dennoch fehlte ihm die letzte Konsequenz, die letzte Konzentration im Abschluss. Hütter wird auch nicht müde zu betonen, dass der körperliche Rückstand, den Rebic von WM und Verletzung nach wie vor mit sich schleppt, erst zur Rückrunde ausgeräumt werden kann. Alles also eine Frage der Zeit?

Werte rückläufig – Einsatz stimmt weiterhin

Ein echter Knipser ist der Rechtsfuß, der seinen Vertrag im Sommer trotz Angeboten vorzeitig bis 2022 verlängert hat, ohnehin nicht. In elf Ligaspielen bringt er es aber immerhin auf sieben Torbeteiligungen. Dennoch braucht er mehr Versuche für ein Tor als seine Kollegen. 28 waren es in der Bundesliga bis dato für fünf Tore. Zum Vergleich: Luka Jovic netzte zehnmal ein (bei 42 Versuchen), bei ähnlichen Spielanteilen. Generell ist Rebic noch nicht ganz da. Eine Passquote von 57 Prozent ist ebenso ausbaufähig wie die zurückgegangene Zweikampfquote (Waren es Ende Oktober noch 50 Prozent im Schnitt, sind es mittlerweile nur noch 40).

Bei der Passquote kann selbst Zielstürmer Jovic hat mit 72 Prozent eine klar bessere Bilanz aufweisen, ebenso bei den erfolgreichen Dribblings, wo der Serbe der zweitbeste Spieler der gesamten Liga ist (69,2 Prozent gewonnene Dribblings). Im Vergleich dazu gewinnt Rebic „nur“ knapp 54 Prozent seiner Duelle (21 von 39). Das war in den ersten Spielen nach seiner Verletzung (Ende Oktober zehn von elf Dribblings gewonnen) noch deutlich besser. Zudem verliert kein Spieler in der Liga durchschnittlich öfters den Ball pro 90 Minuten (6,2 Ballverluste pro Spiel) als der Kroate. Dennoch ist und bleibt Ante Rebic ein Mann für besondere Momente. Kein Spieler der SGE kreierte mehr Torchancen (20) in der Liga. Er ist ein Spieler, der häufig in die Eins-zu-Eins-Situationen geht, das Dribbling sucht, Tempo aufnimmt und Überraschendes kreieren kann. Zudem reibt er sich stetig auf, läuft den Gegner an und zwingt ihn durch frühes Anlaufen zu Fehlern. Aktuell glänzen dadurch andere. Er selbst arbeitet derweil weiter.

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15 Kommentare

  1. Rebic kommt spätestens zur Rückrunde gut vorbereitet und eingestellt zurück.
    Dessen bin ich mir sicher, zumal er kein Mentalitätsproblem hat.
    Vielleicht bescherrt er uns aber auch schon vorher, z.B. am Samstag gegen den FCB eine Überraschung.
    Das er es kann, wissen wir alle.

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  2. Ante ist nicht zu packen. Es gibt keine Katalog-Spielertypschublade, in der unsere 4 reingesteckt werden kann. Er ist ein offensiver Freischärler und Adi zollt diesem Umstand Respekt und lässt ihn machen, weil er das erkannt hat.
    Maßgeblich für Antes Beurteilung sind keine „schnöden“ Parameter wie Assists oder Tore sondern das Gesamtwirkpaket auf den Gegner. Sowas wie „Stressfaktor“ und „zu Wunden führenden“ Attacken in Gegners Hälfte.
    Und dort ist Ante, so weit physisch und mental vollgetankt, unersetzlich. Das ist seine Besonderheit. Eine Ausnahme-Spezialisierung.

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  3. Sie hängen aber auch zu zweit und zu dritt auf ihm drauf mittlerweile und trotzdem kommt er in Abschlusspositionen. Und das 1:0 kürzlich von DDC, wer hat denn am 16er das Spiel von rechts nach links verlagert, worauf dann Jetro auf Filip ablegte, der den Pass nach innen gegeben hat ? Das war Ante und das war in dieser Kette eigentlich die entscheidende Aktion. Das war quasi eine horizontale Eröffnung. Fakt ist, dass es sich kein Gegner leisten kann, ihn nicht zu doppeln. Werfen sie ihm genug Stricke zu, hängt er sie alle auf.

    Es fehlt bei ihm im Moment der schnelle Antritt. Als er richtig fit war, hat er die Verteidiger außen überholt. Das sehen wir derzeit vom Filip (Gott sei Dank ist der geholt worden) und auch vom Luca. Da kommt der Ante wieder hin. Besonders wen er dann wieder außen spielt und der Gaci hinter ihm presst. Bissl Spielglück noch dazu und er wird wieder Tore machen. Da muss er jetzt einfach mal durch. Auch beim Luca ist es im Moment nicht so rosig was die Ausbeute angeht. Aber…naja.. siehe Leverkusen.

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  4. Ich habe darübe bislang keine 5 min nachgedacht. Der Spieler hält pausenlos die gegnerische Abwehr in Bewegung, zieht teilweise 3 Spieler auf sich und sorgt alleine durch seine Anwesenheit für Unruhe. Spielt keine Rolle, ob er trifft, oder die Freiräume schafft. Abgesehen davon wird er auch wieder die Buden machen, da bin ich ganz sicher. Darüber zu debattieren ob Rebic momentan in irgendeinem Loch steckt, oder nicht ganz rund läuft, erachte ich als Luxusproblem. Diese Sorge hätten 80% aller Clubs mit diesem Spieler sicherlich sehr gerne …. Hummels war für Samstag sicherlich schon unterwegs und hat Kerzen angezündet und sich Schweißpads besorgt !

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  5. Ante ist so oder so DIE MASCHINE. Kaum zu bremsen, immer und überall präsent und gefährlich – defensiv wie offensiv. Wenn er nicht netzt und vorbereitet, ist er halt schlechtestenfalls „nur“ mannschaftsdienlich, erkämpft Bälle und schafft Räume. Stimmt, er ist gerade nicht in Topform und wirkt sogar leicht verunsichert. Aber ich sehe es wie die anderen – ne verletzungsfreie Vorbereitung und er kommt wieder in den Rhythmus.

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  6. Jovic hat zuletzt auch einiges liegen gelassen. Wenn er trifft heißt es immer, die macht er zu 100%, aber… ABER alles gut, denn 100 % Quoten gibt es nicht! Schön mal eine Phase zu haben, wo man auf hohem Niveau meckern kann 😉

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  7. Hähähä, Grantler, schöner letzter Satz. Als weiter so, mögen die Umstände es zulassen.

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  8. @spaetberufener
    Danke sehr. Aber gibt es denn irgend etwas auf Gottes Boden, was zu mehr Poesie, Leidenschaft und emotionalen Ausnahmssituationen führen kann? Fußball ist das einzige Ding des Lebens, in dem Liebe bereits implantiert ist und von all den anderen extremen Gefühlen verstärkt – und manchmal auch – komplett überlagert wird.
    Und die SGE ist die emotionale Perle des Fußballs 🙂

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  9. Rebic ist selbst mit 80 % unglaublich wichtig. Weil er immer wieder Druck ausübt. Hummels wird aufgrund von Panikattacken gegen uns sicher nicht spielen . 🙂

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  10. heute steht Mainz an und Bayern erst am Samstag 😉
    Nicht den zweiten Schritt vorm ersten machen.
    Rebic sagte neulich in einem Interview selbst, dass er noch nicht bei 100% sei. Rebic ist ein Spieler der Spiele allein entscheiden kann und das wird er auch bald wieder tun.
    Wen sollte Hütter heute aufstellen?
    volle Kapelle vorne? nur wer soll dann auf die Bank?
    gleiche Aufstellung wie gegen B04?
    Mainzer werden ackern und körperlich an unsere Spieler gehen. weiß nicht, ob das für Gacis Spielweise verträglich ist.
    Würde für ihn dann lieber De Guzman aufstellen.

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  11. @3. Gut zusammengefasst.

    Rebic ist allein schon seinen Einsatz wert, wenn er nur einmal böse den Gegner anguckt und dann alle 10 Minuten die Verteidiger düpiert. Solch eine Wucht und Urgewalt im 1:1(oder auch oft gegen 2 oder 3) drückt beim Pressing dem Gegner den Eintrachtstempel auf’s Leibchen.

    Ich erinnere mich gerade an den Sky-Kommentator, der Anfang der 2.Halbzeit im Leverkusenspiel sinngemäß sagte, „das ist kein Pressing, das ist eine Treibjagd“. Das ist für unser Spiel genauso wichtig wie die Tore selbst zu machen, ähnlich wie ich bei Haller am meisten schätze, dass er Bälle festmachen und verteilen kann. Und wenn die Büffel mal nicht selbst die Tore machen, dann haben wir ja glücklicherweise noch genug andere Knipser im Team.

    Auswärtssieg!

    Forza SGE!

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  12. Das ist jammern auf hohem Niveau. Egal wer spielt pressen tun sie alle und das sehr früh, eine super laufbereite Truppe bis zum letzten Moment, das ist einfach saustark und macht allen Gegner Probleme, ich denke das wir gegen den Karneval gewinnen werden, wenn sie gleich konzentriert an die Sache gehen.
    Das ist meine Hoffnung

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