Dass die Frankfurter Eintracht am Ende der Saison 2024/2025 den erstmaligen Einzug über die Liga in die Königsklasse feiern darf, ist ein riesen großer Erfolg. Ein Erfolg, den die Mannschaft sich über den Verlauf der Saison verdient hat und der viele Gesichter hat. Rasmus Kristensen mit seinem eisernen Willen, Arthur Theate mit seinem stets kämpferischen Einsatz, Omar Marmoush und Hugo Ekitiké mit ihren teilweise spektakulären Offensivaktionen. Heute soll es aber um eine andere Personalie gehen, die etwas unscheinbarer auftrat, aber nicht unerwähnt bleiben darf: Ansgar Knauff.
Der 23-jährige Rechtsaußenstürmer ist mittlerweile seit dreieinhalb Jahren bei der Eintracht und gehört damit tatsächlich zu den dienstältesten Spielern im Kader. In all der Zeit wurde dem Offensivspieler mehrfach vorgeworfen, dass er die falschen Entscheidungen trifft und zu inkonstant in seinen Leistungen ist. Abgesehen von seinen sehr guten Leistungen in der Europa League 2022 hatte er keine großen Aktionen, die Werbung in eigener Sache machten. Dass er großes Potenzial hat, das war immer klar. Seine Schnelligkeit ist das große Ass, dass der in Göttingen geborene Offensivakteur im Ärmel hat. Zählbares kam dabei aber zu oft nicht heraus. In der Saison 2023/2024 traf er zwar ordentliche siebenmal in der Liga und legte drei weitere Tore auf. Dennoch blieb er in vielen Spielen sehr blass und hing zu oft spielerisch durch. Genau das änderte sich in der gerade abgelaufenen Saison 2024/2025 aber.
Endgültiger Durchbruch in dieser Saison?
Knauff ist, Stand heute, unangefochtener Stammspieler der Frankfurter Eintracht und das auch zurecht. Mit wettbewerbsübergreifenden sechs Toren und acht Assists in 44 Spielen, hat er die beste Scorer-Saison seiner Karriere hinter sich, aber auch abgesehen davon machte er vor allem durch seinen Einsatz und Willen auf sich aufmerksam. Er ist wohl nicht der technisch versierteste Spieler (auch wenn sein Tor zum Ausgleich gegen den SC Freiburg natürlich anders vermuten lässt). Aber diesen Mangel macht er durch Wille, Einsatz und Ehrgeiz wett. Das sind Tugenden, die beim Frankfurter Anhang zu großer Begeisterung führen: Bei den Fans ist er äußerst beliebt. Genau dieser Einsatz ist es auch, der seine Mitspieler mitreißen kann. Bis zu seinem Ausgleich gegen den SC Freiburg wirkten die Frankfurter wie benommen von der Führung der Breisgauer. Nach vorne ging wenig und wenn man sich mal durchkombiniert hatte, dann scheiterten die Frankfurter an Noah Atubolu, dem Keeper des SC. Das änderte sich aber mit Knauffs Tor, der sehr sehenswert den Ball mit der Hacke annahm, ihm dabei einen gefährlichen Drall verlieh, wodurch der Freiburger Verteidiger Philipp Lienhart ein verhängnisvolles Luftloch schlug. Knauff ließ sich von der nahezu aussichtslosen Situation aber nicht abbringen – viele Stürmer hätten hier aufgegeben -, sondern setzte nach, spekulierte auf den Fehler Liehnharts und belohnte sich und die Mannschaft dann mit seinem Tor – und ebnete damit den Weg in die Champions League.
Identifikationsfigur
Auf Knauff ist mittlerweile Verlass. Wann immer er scored, punktet die Eintracht. Er übernimmt Verantwortung und macht die Mannschaft besser. In der Europa League wurde seine Spritzigkeit gegen Tottenham schmerzlich vermisst. Und bei all dem berechtigen Lob bleibt er dennoch bodenständig und gelassen. Man kauft ihm ab, dass er sich mit der Eintracht identifiziert und genau das ist ein nicht zu vernachlässigender Punkt! Wie viele Spieler und Identifikationsfiguren hat die Eintracht in den vergangenen Jahren verloren? Makoto Hasebe, Sebastian Rode, aber auch natürlich Alex Meier waren Gesichter, die jahrelang für den Frankfurter Fußball standen. Als Fan im modernen Fußball tendiert man immer mehr dazu, seine Liebe weniger an die Spieler und mehr alleine an den Verein zu hängen. Das fällt vielfach schwer – mir auch. Genau in so einer Zeit ist es aber unheimlich erfreulich, wenn es Spieler gibt, denen man Identifikation abkauft, die ihr Herz auf dem Rasen lassen und dann da sind, wenn sie gebraucht werden. Solch ein Spieler ist Ansgar Knauff mittlerweile. Er ist eine Identifikationsfigur von Eintracht Frankfurt und das mit 23 jungen Jahren. Chapeau Ansgar, auf dass du der Eintracht noch lange erhalten bleibst, denn hier gehörst du hin!
11 Kommentare
Der Ansgar hat sich gegen Dortmund und für die Eintracht entschieden. Beim BVB wollte man ihn auch nicht wirklich. Ich würde mir wünschen, dass sich ein Pascal Groß anders entschieden hätte. Schade, dass die noch in die CL gekommen sind. Und bei Robin Koch hätte ich mir auch gewünscht, dass er sich für die Eintracht entschieden hätte.
Bei Knauff vergesse ich immer wie jung er noch ist. Mir hat er von Anfang an gefallen und ich hoffe, dass er noch lange bleibt.
Knauff, von Dortmund für entbehrlich missachtet, bei uns willkommen geheißen. Ansgar, bei uns zu einem feinen Kicker geworden, der noch etliches an Potenzial zur weiteren Entwicklung aufzuweisen hat. Klasse Speed, mit gewachsenem Durchsetzungsvermögen, Zweikampfverhalten und ohne Allüren, auf und neben dem Platz.
Ich denke, er weiß Eintracht zu schätzen und Eintracht schätzt ihn und wir Fans ihn natürlich auch. Einfach schön, in diesem verrückten Fußballgeschäft.
Ansgar hat gerade zum Ende der Saison noch Mal einen großen Schritt gemacht. Ich hoffe, dass er den Flow mit in die neue Spielzeit trägt und beständig bleibt. Er ist ein großer Faktor für uns und irgendwie doch schon ein "Alter Hase" .
Hab ich bei Koch was verpasst?
Ich habe elf Eintracht Trikots und nur eins davon mit Beflockung. Knauff!
Ich mag ihn von Anfang an und behaupte mal, das er einer der Meilensteine für unseren Euro League Erfolg ist. Oder anders, ohne Ansgar hätten wir den Pott nicht geholt.
Was ich an Knauff sehr toll finde ist, dass er alles seiner Entwicklung unterordnet. In Volker Struht hat er einen Berater gefunden, der ihn in diesem Weg unterstützt, auch wenn er woanders mehr verdienen würde.
Ich hoffe, er wird sicher weiterhin so toll entwickeln und uns noch lange erhalten bleiben.
Danke Folke ! Toller Artikel, welchem ich zu jeder Silbe zu 100% zustimme !!! Hoffentlich bleibt unser total symphatischer, bodenständiger, geiler Kicker ANSGAR noch viele Jahre bei uns !!!
Ich liebe den Bub und würde mir wünschen, dass er mehr Kredit in der fanbase erhält. Was hier manchmal über ihn losgelassen wird.. gilt im übrigen auch für andere Spieler.
wichtiger baustein und ich bin froh, dass wir ihn haben. für mich war seine EL saison immernoch die stärkste - mag sein, dass ich damit falsch liege. dennoch sehe ich ihn nich ganz so überschwenglich stark, wie im artikel beschrieben, sehe ihn auch nicht als unangefochtenen stammspieler, und es wird auch gründe haben, warum wir für RA eine starke alternative suchen. knauff hat manchmal bei seiner passquote unerklärliche ausreißser nach unten z.b in mainz 50%, in aburg 33(!!)%, gegen lev 31%(!!)%, gegen wob 48%,. insg. erreichte er in seinen einsätzen eine durchschnittliche passquote von 66,9% und liegt damit auf plaz 221 aller bl-spieler. im kicker notenschnitt liegt er mit note 3,57 genau zwischen tuta und skhiri.
wenn er sein passspiel optimiert, wird er eine noch viel wertvollere/stärkere waffe als ohnehin schon!
@--) 10. Sehe ich ähnlich, viel Schattenm und immer mal Licht.... Das Gute ist, dass das Licht in den entscheidenden Spielen geleuchtet hat und der Schatten überwiegend da war, wo nahezu alle den Totalausfall hatten bei den von Dir genannten Spielen... Er kam als Regionalliga Kicker von Dortmund zu uns, da die sicherlich dachten keine Zeit zum Entwickeln, wir holen lieber Spieler die weiter sind...ich denke heute trauern die dem zwar nach, aber jucken tut es sie net wirklich.... für uns ist er Gold wert gewesen in den letzten beiden Jahren und hat sich sein Gehalt mit den entscheidenden Aktionen einfach verdient.... da tuin die vergebenen 100%igen net so weh....tolle Entwicklung und wenn der gesund bleibt und mal 27ist...dann hat er bestimmt 400 Spiele auf dem Buckel...wahnsinn... dann ist er ein Leader...100%
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