Alexander Schur bei einem Spaßkick 2016 mit Medienvertretern im Eintracht-Trainingslager in Abu Dhabi. (Bild: Heiko Rhode)

Für Ex-Eintracht-Profi Alexander Schur steht eines fest: Die Abmeldung der U23 im Jahr 2014 war „rückblickend betrachtet keine gute Entscheidung“. „Damals war die U23 ein Teil des Nachwuchs- und Jugendbereichs. Hätte sie schon zum Profibereich gehört, hätte sich die Frage der Wirtschaftlichkeit vielleicht gar nicht gestellt“, sagte Schur den Medien der VRM (u. a. „Darmstädter Echo“). Er spielt darauf an, dass die zweite Mannschaft den Verein sehr viel Geld kostete und die damals Verantwortlichen deshalb die Reißleine zogen. Sportlich könnte die U23 den notwendigen Übergang schaffen, um jungen Spielern den Weg aus den Nachwuchsleistungszentren in den Seniorenbereich zu erleichtern. Ohne die U23 ist die SGE zurzeit darauf angewiesen, Spieler unterklassig bzw. ins Ausland zu verleihen, oder sie verliert vielversprechende Youngster gleich ganz an andere Vereine.

Der Sprung vom Nachwuchs zu den Profis ist nicht nur ein Frankfurter Problem

Doch Schur glaubt, dass nicht alleine die fehlende U23 der Grund dafür ist, dass es so wenige Talente aus dem eigenen Nachwuchs als Stammkräfte in den Profibereich schaffen, so der 50-Jährige in den VRM-Medien: „Nicht nur für Eintracht Frankfurt ist es schwer, junge Spieler aus dem eigenen Nachwuchs im Profibereich zu etablieren. Die Eintracht ist ein Verein, der auf der ganzen Welt Talente sucht und verpflichtet, um ein hohes Spielniveau zu haben. Ein Spieler, der aus der U19 kommt, spielt logischerweise noch nicht auf internationalem Niveau. Daher ist es für einen Jugendspieler immer schwieriger, sich bei einem Verein durchsetzen, der international spielt und internationale Qualität im Kader hat.

Schur köpfte die SGE zurück in Liga eins

Schur spielte von 1996 bis 2006 zehn Jahre lang für die erste Mannschaft der Eintracht. Unvergessen sein Kopfballtreffer in der Nachspielzeit zum 6:3 gegen Reutlingen, der der Eintracht 2003 den erhofften Wiederaufstieg in die erste Liga ermöglichte. Noch heute wird der damalige Mittelfeldspieler auf der Straße erkannt und angesprochen. Stört ihn das? „Ich freue mich, wenn ich heute nach Fotos oder Videobotschaften gefragt werde. Das nervt auch nicht – hat es aber mal (grinst).“ Nachdem er seine Karriere als Aktiver bei den Sportfreunden Seligenstadt in der Bezirksoberliga Frankfurt-Ost mit der Saison 2006/2007 beendet hat, übernahm er mehrere Trainerstationen im Nachwuchsbereich am Riederwald, zuletzt vier Jahre lang bis 2018 als Chef-Trainer bei der U19. Zieht es ihn dorthin wieder zurück? Schur in den VRM-Medien: „Ich würde nie ‚nie‘ sagen. Ich kann mir durchaus vorstellen, irgendwann wieder im Nachwuchsbereich zu arbeiten.

Heute wirbt Schur für die Marke „Eintracht Frankfurt“

Solange fühlt sich der in Frankfurt geborene Schur aber an seiner aktuellen Wirkungsstätte wohl: In der Geschäftsstelle der Eintracht, „Im Herzen von Europa“, im Bereich Marketing. Außerdem ist er als offizieller Markenbotschafter der SGE unterwegs. Was sind seine Aufgaben? „Als Markenbotschafter sind die Aufgaben sehr vielfältig. Es kann sein, dass ich die Eintracht auf einer Veranstaltung vertrete, bei einem Partner Teil einer Social-Media-Story bin oder bei der Produktion eines Videoclips für unsere mainaqila-App mitwirke. Im Marketingbereich ist – kurzgefasst – meine Hauptaufgabe, Unternehmen, die mit Eintracht Frankfurt noch nicht in einem Kundenverhältnis stehen, für uns zu gewinnen.

Von der Fahrstuhlmannschaft zum Champions-League-Aspiranten

Die Marke „Eintracht Frankfurt“ bietet laut Schur viel Potential: Zum einen die über 120-jährige emotionale Vereinsgeschichte und zum anderen die große Fangemeinschaft in ganz Deutschland. Schur: „Darüber hinaus haben wir es in den letzten Jahren geschafft, an Markenstärke zu gewinnen, weil wir die Bereiche rund um den Fußball innovativ entwickelt und verbessert haben. Die Eintracht hat den Weg in die Zukunft geschafft, lebt Tradition und Moderne.“ Und zu guter letzt spielt die Eintracht inzwischen einen sehr attraktiven und vor allem erfolgreichen Fußball: „Die Mannschaft jetzt hat ein komplett anderes Niveau als die Mannschaften früher. Wir haben oft gegen den Abstieg beziehungsweise um den Aufstieg gespielt, waren eine Fahrstuhlmannschaft. Letztes Jahr sind wir knapp an der Champions-League-Teilnahme gescheitert. Daran sieht man, dass sich der Anspruch an das Team verändert hat.

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