Nicht nur für die Teilnehmer des FPS-Fantalks war Abraham (mi.) der Mann des Spiels gegen Bremen. Hier ärgert er sich noch gemeinsam mit Chandler (li.) über das 0:2.
Nicht nur für die Teilnehmer des FPS-Fantalks war Abraham (mi.) der Mann des Spiels gegen Bremen. Hier ärgert er sich noch gemeinsam mit Chandler (li.) über das 0:2.

Ungefähr in der Halbzeit war der Tiefpunkt aller Gefühle erreicht. Eintracht Frankfurt lag im eigenen Stadion mit 0:2 gegen Werder Bremen hinten, nachdem sie in den ersten 45 Minuten reihenweise die eigenen Chancen versiebten und der Gegner von der Weser mit nur zwei Torschüssen zum Erfolg kam. Die teilweise aufkommenden Pfiffe zur Halbzeit waren das Sprachrohr der Fans, die sich vermutlich, wie zuletzt häufiger, wie in einem schlechten Film vorgefunden haben. Der Rest ist dann bekannt: Statt vergeblich gegen eine Defensive immer und immer wieder anzulaufen, kamen die Hessen durch die Co-Produktion von Abraham und Gacinovic zum frühen Anschlusstreffer (48. Minute) und konnten später sogar noch durch einen verwandelten Elfmeter von Fabian (73. Minute) den Ausgleich wiederherstellen.

Mit der Startaufstellung überraschte das Trainerteam undessen auch dieses Mal wieder. Dass Chandler nach seiner abgesessenen Gelbsperre wieder auf die Rechtsverteidiger-Position rückte, war ziemlich klar, dass Ordonez zusammen mit Russ die Innenverteidigung bildete, schon weniger. Hrgota durfte sich dabei erneut in der Spitze beweisen und verdrängte damit Seferovic auf die Ersatzbank. Dort fand sich dann auch Wolf wieder, Tawatha stand hingegen gar nicht erst im Kader.

An der Leser-Bewertung gemessen, betrug die durchschnittliche Mannschaftsleistung der vierzehn zensierten Spieler 3,00. Eine am Ende befriedigende Vorstellung der SGE.

Die Einzelnoten der über 750 abstimmenden SGE4EVER.de-User im Überblick:

note_1-5David Abraham:
Mit einer gehörigen Portion Moral hat es Eintracht Frankfurt geschafft, noch einen Punkt zu ergattern. Das lag vor allem an David Abraham, der eine bärenstarke Leistung ablieferte. Es war schon im fortgeschrittenen Laufe des Spiels, als Sky-Kommentator Jonas Friedrich staunend verkündete, dass der Argentinier immer noch eine Zweikampfquote von 100 Prozent vorzuweisen habe. Diesen Schnitt hielt er zwar nicht bis zum Schluss (79 Prozent), aber das soll die Bedeutung seines Aufwands nicht schmälern. In der 10. Minute hatte er die Chance die Hessen in Führung zu bringen, die Latte hatte etwas dagegen. In der 48. Minute brachte er aber den entscheidenden Kopfball zum Anschlusstreffer durch Mijat Gacinovic. Hatte zudem 113 Ballaktionen, Chapeau!

note_2-5Marco Fabian, Mijat Gacinovic, Andersson Ordonez:
Marco Fabian bewies erneut, dass er sich nicht vor Verantwortung scheuta als er sich den Ball zum Elfmeter schnappte und anschließend den Elfmeterfluch brach. Er kommt immer besser nach seinen Rückenproblemen zurück und war gegen Bremen absoluter Taktgeber. Mijat Gacinovic machte eines seiner besten Spiele in dieser Saison. Auch abseits seines Treffers war der Serbe sowohl defensiv als auch offensiv immer auf der Höhe. So darf es gerne weitergehen bei ihm. Der Startelfeinsatz von Andersson Ordonez überraschte viele. Nach seinem Auftritt kann man diese Entscheidung aber absolut nachvollziehen. Der Ecuadorianer war der Turm in der Verteidigung (80 Prozent gewonnene Luftzweikämpfe) und konnte auch mit seiner Grundschnelligkeit kaum abgehängt werden. Dass er im Laufe der zweiten Hälfte aufgrund von Krämpfen ausgewechselt werden musste, zeigt, dass er sich noch an das Bundesliga-Niveau gewöhnen muss. Die Ansätze waren aber durchaus vielversprechend.

note_3-0Lukas Hradecky, Timothy Chandler, Omar Mascarell, Bastian Oczipka, Ante Rebic, Marius Wolf:
Der eine oder andere wirft Lukas Hradecky vor, dass er an einem guten Tag noch den Schuss zum 0:2 durch Junuzovic hätten parieren können. Diesen Sahnetag erwischte der Finne zwar nicht, dennoch muss er sich absolut nichts vorwerfen. Timothy Chandler und sein Pendant auf der gegenüberliegenden Seite, Bastian Oczipka, waren zu Beginn start mit der Verteidigung beschäftigt. In der Sturm- und Drangphase zum Ende der Partie allerdings auch häufiger bei Vorstößen zu finden. Eine befriedigende Leistung der Außenverteidiger. Das kann man auch von Omar Mascarell behaupten. Gewohnt ballsicher mit einer überragenden Passquote von knapp 92 Prozent. Ante Rebic war, wie fast immer, der auffälligste Offensivakteur der Hessen. Wie gewohnt konnte er sich aber nicht mit einem Scorerpunkt belohnen. Marius Wolf kam im Laufe des Spiels zum Einsatz und war erneut auf der rechten Seite zu finden. Ein unauffälliger aber auch fehlerfreier Auftritt des Youngsters.

note_3-5Marco Russ, Danny Blum:
Marco Russ fiel in der Pause der taktischen Umstellung von Trainer Kovac zum Opfer. Davor konnte man ihm aber wenig ankreiden, war zudem auch ständig um einen ordentlichen Spielaufbau bemüht. Danny Blum hätte im Schlussspurt alle zum Jubeln bringen können. Sein Hammer in der 80. Minute rauschte aber über das Tor. Es wäre sein erstes Bundesligator gewesen.

note_4-0Branimir Hrgota, Haris Seferovic:
Branimir Hrgota holte den verwandelten Elfmeter heraus und war auch sonst gut eingebunden. Dennoch gab es von den Lesern von SGE4EVER.de nur die Note 4,0. Die gibt es auch für Haris Seferovic, der aber nur gute 10 Minuten auf dem Platz stand.

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3 Kommentare

  1. Andersson Ordóñez!!! Schön das er uns „gehört“! Auch bei Tawatha bin ich fast überzeugt und er braucht so robuste (Andersson Ordóñez) und erfahrene Spieler (Otsche) um sich, damit er mit seiner Schnelligkeit Akzente nach vorne setzen kann. Ich sehe ihn nicht als backup für Otsche, sondern das Zusammenspiel macht die beiden interessant. Die linke Seite mit Rebic ist dann nicht uninteressant. Bin ja aufgrund der Höhe der Ablöse für Rebic nicht so überzeugt, aber wenn man für kleines Geld zwei sog. Mittelstürmer findet ist es okay. NUR man findet ja für 6 Millionen keinen mit Torgarantie, wen will man da finden? ABER okay, Frreiburg macht es ja vor wie es im Kollektiv klappen kann. Man muss halt mal erkennen, was Typen wie Burgstaller können, bevor sie bei einem Erstligaverein sind.

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  2. Bin diesmal bei der Bewertung deutlich näher am Kicker, als an der User-Bewertung.
    Eine 3,0 für Chandler? Der wurde von Kainz nicht nur vor dem 1:0 dermaßen schwindlig gespielt.
    Die 3,0 für Rebic ist für mich ebenfalls nicht nachvollziehbar. Klar läuft er viel für die Mannschaft, aber das ist bei der Anzahl an Offensivaktionen einfach zu ineffizient.
    Russ wirkte ziemlich unsicher, da war die taktische Umstellung sinnvoll. Mache ihm aber nach der langen Pause keinen Vorwurf.
    Die Chance von Blum ärgert mich immer noch. Aus der Position muss man den Ball nicht mit 100 km/h in den Winkel ballern. Einfach mal platziert oder zumindest flach aufs Tor schießen. Unter das Tor hat noch keiner geschossen. 😉

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  3. Zu @1 Grantler
    Deine Ausführungen zu Tawatha habe ich von der Seite noch nicht betrachtet. Ist aber echt eine Überlegung wert. Das Zusammenspiel von Robustheit, Erfahrung und Schnelligkeit leuchtet mir ein. Wir dürfen nicht nur alles auf Schnelligkeit setzen.

    Warum Mascarell immer so schlecht abschneidet ist mir unerklärlich. Vielleicht kann man das auf SKY nicht erkennen wie überragend er das defensive Mittelfeld abdeckt (Das Fernsehen zeigt halt immer nur den ballführenden Spieler und erst wenn der Pass geschlagen wurde, wird auf einen größeren Ausschnitt gezoomt. Aber zu dem Zeitpunkt steht Omar schon goldrichtig. Sieht dann für den Fernsehzuschauer aus als hätte er durch Zufall da gestanden). Ohne ihn hätten wir nicht dermaßen viel Ballbesitz gehabt und seine Fehlerquote ist, dafür dass er ständig am Ball war, sehr gering. Zusammen mit Abraham haben die Beiden wirklich wenig zugelassen.

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