Fischer Für ihn persönlich könnte es nicht besser laufen, bei seinen Fußball-Profis wird es derweil schon wieder unruhig. Peter Fischer, jüngst mit einem Rekordergebnis als Präsident von Eintracht Frankfurt wiedergewählt, hat ebenso wie Mannschaft, Verantwortliche und Fans an der derben 1:4-Klatsche der SGE in Freiburg zu knabbern. Am Montag war er zu Gast im „hr-heimspiel!“, um mit Moderator Markus Philipp über die Zukunft des Vereins, den missglückten Rückrunden-Auftakt im Breisgau und den bitteren Abgang der Itter-Zwillinge nach Wolfsburg zu sprechen. Seitenhiebe in Richtung VW-Klub inklusive.

Er steht zwar als Präsident im Blickpunkt der Öffentlichkeit, doch seine Meinung lässt er sich deshalb nicht verbieten. Angriffslustig, schonungslos und geradeaus, so präsentierte sich Fischer auch wieder am Montagabend. Besonders in Rage brachte ihn der nun feststehende Abgang der Nachwuchsspieler Gian-Luca und Davide Itter nach Wolfsburg trotz gültigen Vertrages in Frankfurt. Die Eltern der Zwillinge hatten den Wechsel nach zweifelhaften Verhandlungsmethoden des VfL mehr oder weniger erzwungen. „Es stinkt uns bis oben hin und es ist Unrechtens“, schoss Fischer wütend gegen den VW-Klub. „Wir hätten den Vertrag aufrechterhalten können. Da hätte kein Gericht der Welt was machen können. Wir haben aber im Sinne von zwei jungen Menschen entschieden. Wir haben alles probiert, hatten aber keine Chance“, beklagte Fischer abermals die beschränkten Möglichkeiten der Eintracht im Kampf um ihre Nachwuchstalente.

Gleichzeitig hob der erklärte Gegner der ungeliebten Retortenklubs aber auch deren Schwächen hervor. „Für das morgige Spiel hatten wir am Freitag 51 Karten nach Wolfsburg verkauft. Das ist der Unterschied“, so Fischer, der aber auch realistisch erkennt, dass sich die Eintracht für die Zukunft wappnen muss. „Tradition schießt keine Tore! Du musst dir Dinge einfallen lassen, um zu bestehen“, warnte Fischer. Wie die gewinnbringenden Ideen für die Fußball AG aussehen sollen, erklärte der frisch wiedergewählte Vereinschef mit Blick auf sein Wahlprogramm. Demnach sei es wichtig, sich als Marke der Bundesliga im Ausland zu präsentieren und an den entscheidenden Positionen die richtigen Leute platziert zu haben. Außerdem arbeite der Vorstand weiterhin an intelligenten Lösungen, wie zukünftig Geld generiert werden kann, ohne Anteile verkaufen zu müssen. „Wir müssen Investoren eine interessante Investition mit einer vernünftigen Verzinsung anbieten“, erklärte der 58-Jährige.

Ein Verein, der ebenso wie die Eintracht um sein langfristiges Bestehen in der Bundesliga kämpfen muss, ist der SC Freiburg. Die 1:4-Niederlage vom Wochenende bei den Breisgauern war für Fischer ähnlich schwer zu verdauen, wie für jeden anderen Eintracht-Fan. „Bis zur 45. Minute war mir klar, dass wir die drei Punkte holen. Man darf im Nachhinein durchaus enttäuscht sein. Das war schlampig“, ärgerte sich der Eintracht-Boss und versicherte, das Spiel so schnell wie möglich vergessen zu wollen. Die Chance zur Wiedergutmachung hat die Mannschaft jetzt ausgerechnet gegen Wolfsburg. Ein Sieg über den VfL würde Peter Fischer – geht man nach den Eindrücken im „heimspiel!“ – wohl besonders süß schmecken.

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7 Kommentare

  1. Wir brauchen mehr Sponsoren. Wir können uns nicht auf einen eventuellen Spontanerfolg verlassen. Wir brauchen Sponsoren/Investoren um den Verein weiter nach oben zu bringen. Von alleine werden wir es nicht schaffen !

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  2. Ich glaube, dass ist inzwischen jedem klar. Selbst HB hat ja ordentlich zurückgerudert, was die Investorensuche angeht. Ich würde jetzt auch gar nicht mehr viel sülzen in der Öffentlichkeit, jetzt müssen Taten folgen. Denkbar wäre vielleicht ein Einstieg von sehr expansiven Unternehmen, die einen Bezug zum Flughafen haben und mit Gewalt in den deutschen Markt streben. Man denke da an Etihad oder Turkish Airlines. Die haben quasi Ressourcen ohne Ende.

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  3. VW hat nochmal einen ordentlichen einen raus gehauen, fährt jetzt wahrscheinlich jeden einzelnen „Fan“ mit einem Phaeton nach Frankfurt und hat sofort Erfolg : 400% Steigerung, es kommen fantastische 200 !! ist doch toll. (Schande !!! ist das bessere Wort)

    Trotzdem glaube ich, dass wir die bessere Stimmung machen werden.

    Wenn es auch fast unmöglich erscheint, allein wegen dieser Beleidigung für unsere tausenden treuen Eintracht-Fans (auch in schweren Zeiten) sollte heute was geholt werden.

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  4. die kommerzialisierung und geldgeilheit hat ein neues level hier in deutschland erreicht. es streben weitere clubs (red bull, audi) nach oben, den
    wirkilch geilen vereinen bleibt über kurz oder lang wohl nur die 2. buli. schade.
    aber mal ehrlich, egel wieviel geld wir auftreiben können-mal eben ein 50mio-paket für einen spieler schnüren werden wir nicht und das finde ich auch gut so! da behalte ich lieber nen aigner, der vergleichsweise im preis-leistungs-verhältnis um längen besser ist.

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  5. @Libero

    grundsätzlich öffnen für diesen Markt ja aber Etihad und Turkish Airlines fallen da erst mal raus weil wir von der Lufthansa gesponsort werden.
    Eines der Gründe warum die Lufthansa ein besseres Angebot abgegeben hat waren die Verhandlungen mit den 2 genannten Fluggesellschaften.

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