Max Besuschkow (links) fühlt sich im Kreise seiner Mitspieler pudelwohl.
Max Besuschkow (links) fühlt sich im Kreise seiner Mitspieler pudelwohl.

Seit genau einer Woche ist Max Besuschkow jetzt bei der Eintracht. Der talentierte Mittelfeldspieler kam aus der zweiten Mannschaft des VfB Stuttgart zu den Hessen. Ein Transfer, der vor allem im Fanlager der Stuttgarter nicht nur auf Verständnis gestoßen ist. Der 19-Jährige sagte gestern im Trainingslager in Abu Dhabi, dass er dieses Unverständnis verstehen kann, betonte aber auch, dass ein Verbleib in Stuttgart aufgrund nicht gehaltener Versprechen keine Option gewesen sei: „Es wurde mir viel versprochen, auch im Hinblick auf die Profis. Nach der U19-Europameisterschaft habe ich unter Luhukay eine Woche mit den Profis trainiert und dann wurde ich gleich zur zweiten Mannschaft aussortiert, weil er mich als Spieler nicht kannte und ich einen großen Teil der Vorbereitung verpasst hatte.“ Bei seinem neuen Verein fühle er sich bisher pudelwohl. Dies liege vor allem auch an den Mitspielern, die ihn vom ersten Tag an perfekt aufgenommen haben. Der ehemalige Stuttgarter sagte, dass es für ihn sehr wichtig gewesen sei, dass er gleich zu Beginn der Wintervorbereitung in Frankfurt sein konnte und sich so schnell in die Mannschaft integrieren konnte. Durch diese schnelle Integration scheinen die Chancen gestiegen zu sein, dass sich der Mittelfeldmann auch schnell sportlich zurecht findet. Besuschkow betonte, dass er im Vergleich zu seinen alten Kollegen aus dem Schwabenland einen qualitativen Unterschied ausmachen könne: „Ich denke es ist nochmals eine höhere Qualität hier bei der Eintracht als in Stuttgart. Die Mitspieler sind noch einmal ein Stück besser. Das bringt einen weiter und hilft einem natürlich.“ Trotz des vermeintlichen großen Sprungs von der zweiten Mannschaft des Zweitligisten zu den Profis der Eintracht, fühlt er sich auch im Training bisher sehr wohl: „Ich denke, dass ich gut mithalten kann. Der Sprung hört sich riesig an, aber ich habe ja schon in Stuttgart bei den Profis auf hohem Niveau trainiert.“ Trotz der vielen neuen Gesichter und seinem neuen Umfeld gab er sich selbstbewusst: „Klar, es ist alles neu, aber im Endeffekt geht es immer um Fußball. Und das spiele ich schon sehr lange.“ Er versuche sich bestmöglich einzubringen, um seine Stärken, die er nach eigenen Angaben im zentralen Mittelfeld am besten zeigen kann, in die Mannschaft zu bringen. „In erster Linie brauch ich Bälle, die ich dann verteilen kann. Ich sehe mich am liebsten im Zentrum auf der „Acht“ oder „Zehn“, von wo aus ich das Spiel leiten, immer wieder in die Box stoßen und zum Abschluss kommen kann“, beschreibt sich Besuschkow selbst. Auch die fehlende Schnelligkeit stehe ihm dabei nicht im Weg: „Klar, ich bin kein Sprinter, kein klassischer Außenbahnspieler. Aber im Zentrum zählt die Handlungschnelligkeit mehr. Es ist nicht so wichtig wie schnell man ist, sondern dass man im Kopf schnell schaltet.“

Dass die SGE den 38-maligen Juniorennationalspieler überhaupt kaufen konnte liegt auch an Sportvorstand Fredi Bobic, der bereits zu Stuttgarter Zeiten großes Interesse am Rechtsfuß hatte: „Er kennt mich schon seit ich 15 bin. Als er damals in Stuttgart war, haben wir auch B-Jugend-Meisterschaft gewonnen. Da hat er fast jedes Spiel angeschaut.“ In seinem Engagement in der Mainmetropole sieht der 1,87 Meter große Akteur, der in Zukunft mit der Rückennummer „18“ auflaufen wird, eine große Herausforderung, die er gerne annehme. Auch mit Trainer Niko Kovac habe er sich schon unterhalten. Der Kroate habe betont, dass er dem Neuzugang alle Zeit der Welt gebe und erwarte, dass er sich voll reinhängt und jeden Tag sein Bestes gebe. Seine erste Möglichkeit dazu hatte der ehemalige Stuttgarter während des gestrigen 3:0-Testspielerfolgs gegen den chinesischen Klub Changchung Yatei. Besuschkow spielte hierbei über die volle Distanz und bekam von Kovac ein Sonderlob. Auch er selbst war zufrieden mit seiner Leistung: „Es war ein sehr gutes Gefühl und hat Riesenspaß gemacht zu spielen. Es war für mich wichtig, dass ich auch im Hinblick auf die Fitness, wieder Fahrt aufnehmen kann. Ich fand, dass ich relativ gut im Spiel drin war und viele Ballkontakte hatte. Ich hab mich sehr gut gefühlt und auch viele Bälle von den Mitspielern bekommen.“ 

Nach der bisher so starken Saison wird es für die Neuverpflichtung aber schwer mit einem Stammplatz im Mittelfeld der Hessen. Der 19-Jährige betonte aber auch, dass er sich keinen Druck machen wolle: „Ich bin ein junger Spieler und ich versuche einfach von Tag zu Tag besser zu werden und meinen nächsten Schritt zu machen. Wann der Zeitpunkt dann gekommen ist, das kann ich selber nur dadurch wirklich beeinflussen, indem von Tag zu Tag hart arbeite.“ 

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13 Kommentare

  1. Herzlich Willkommen. Und wenn du dann bei uns spielst wirst du hoffentlich nicht so oft dem Gegner zum Sieg gratulieren müssen;)

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  2. Mit Nestbeschmutzern tue ich mich immer schwer und bei der Überschrift dachte ich jetzt will wieder einer rechtfertigen, weil er noch nicht bei den Profis zum Zuge gekommen ist. Aber die Aussagen halten sich in Grenzen, wobei wenn er es dort bei schlechterem Nivau nicht gepackt hat! (Scherz!, er hat es ja mit Luhukay versucht zu erklären). Wenn es funktioniert, wird es für Stendera noch schwerer.

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  3. Alles noch zu früh. Besuschkow hat jetzt ersteinmalig gegen einen Sparingspartner gut ausgesehen. Der Ligabetrieb ist etwas anderes und dann wird sich zeigen was er letztendlich drauf hat. Seine Konkurrenz ist stark und wird nicht so schnell das Feld räumen wollen. Das wird für ihn noch ein hartes Stück Arbeit, aber er hat ja alle Zeit der Welt und soll behutsam aufgebaut werden. Hoffentlich bringt er durch seinen Tatendrang keine Unruhe in die Mannschaft.

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  4. Ich sehe das wie ihr. Der Junge braucht sicher seine Zeit und wird nicht die erste Option sein. Aber wir können ihn ja in Ruhe aufbauen. Bei den Aussagen zu alten Verein bin ich immer vorsichtig. Aber sein Nachtreten hält sich in Grenzen.

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  5. Das „Nachtreten“ beruht ja anscheinend auf beiden Seiten. Der VFB hat sich im Kicker zu Trennung geäußert. Denke dort hat man viel relativiert, um den Fans nicht sauer aufzustossen.
    Warten wir es ab. Aber das muss unser Weg sein. Junge (deutsche) Spieler verpflichten, die kaum Ablöse kosten und die Chance besteht, dass sie uns helfen können. Die Risiko und Chancewaage schlägt dabei eindeutig auf die Chancenseite.
    Alle Zeit der Welt hat er nun nicht;) Vertrag bis 2020 „nur“.
    Zudem schätze ich ihn so ein, dass er nicht alle Zeit der Welt abwarten und trainieren will.
    Zudem frage ich mich, wie man mit Stendera plant. Besuschkow scheint ein Konkurrent für Stenda zu sein.

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  6. Er kann ja scheinbar zentral, offensiv und links spielen. Mal schauen, wie Kovac da plant.

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  7. Stendera ist für mich einer derjenigen, mit vielen Fragezeichen, wie ich es bereits bei der Nichtberücksichtigung für Abu Dhabi, von Flum und Medojevic geschrieben habe.
    Denke mal, dass Stendera langsamer in der Bewegung und im geistigen Umschaltspiel ist.
    Von der Passgenauigkeit spreche ich dabei noch gar nicht……..

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  8. Niemand kann stand jetzt sicher sagen wie Stendera zurück kommen wird.
    Dass es schwierig wird für ihn, steht ausser Frage. Ich bin ein Fan von ihm und wünsche ihm alles Gute.
    Wenn er hart an sich arbeitet, es unbedingt will und er Kovac’s System verinnerlicht, dann sehen wir ihn bald auf dem Platz wieder.
    Stenda hat Qulität. Das hat er mehrmals gezeigt. Er hat auch Defizite (Tempo) aber ein Kroos, Alonso sind auch nicht die schnellsten. Richtig eingesetzt, ist Stenda eine Verstärkung.

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  9. Stendera ist ein excellenter Fußballspieler und hat dies mehrfach gezeigt. Und Schnelligkeit, gepaart mit spektakulären Drippeleinlagen, die dann meist beim Gegner enden, sind für mich nicht das Highlight unserer Hinrunde. Für mich ist es das Zusammenspiel mit Blick für die Mannschaft. Und da passt Stendera meiner Meinung nach hervorragend rein. Er sollte mehr als nur eine Chance bekommen bei einem möglichen Comeback.

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  10. Ein Spieler, zwei Meinungen und viel Spekulation…….ich bin auf den einen oder anderen langzeitverletzten bzw. erkrankten gespannt. Sollte die Leistung individuell überdurchschnittlich stimmen, werde ich Abbitte leisten.

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  11. Das ist wie bei Aigner. Da haben viele geschrien als er ging. Ich empfinde ihn jetzt wie damals nicht als Verlust. Dafür würde ich gern Haris behalten ( bin da eher eine Minderheit). Wir werden bei Stendera sehen, wie er zurückkommt, ebenso bei Russ. Ich wünsche mir bei beiden, dass sie wieder eine gute Rolle spielen.

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