Die SGE bestritt das erste Spiel im neuen Jahr erfolgreich.
Die SGE bestritt das erste Spiel im neuen Jahr erfolgreich.

Tag vier in Abu Dhabi stand voll und ganz im Zeichen des Testspiels gegen Changchun Yatai aus China. Das Spiel, das um 17.30 Uhr Ortszeit angepfiffen wurde, fand ein Stück weg vom Mannschaftshotel statt. Auf dem Sportplatz der New York University fanden sich dann aber dennoch rund 100 Zuschauer ein. Darunter auch die noch nicht einsatzbereiten Spieler der Hessen, wie Russ, Blum und Tawatha.

Die Eintracht ging mit folgender Elf an den Start: Hradecky, Vallejo, Hector, Zorba, Oczipka, Barkok, Besuschkow, Cetin, Meier, Fabián, Seferovic.

Mit dem chinesischen Klub aus der Superleague hatten die Frankfurter den perfekten Gegner, um zu versuchen, das Einstudierte der letzten Tage in die Tat umzusetzen. Die Chinesen standen sehr tief, die SGE war also am Zug, wenn es darum ging, das Spiel aus der eigenen Hälfte heraus aufzuziehen. In der 11. Minute bekamen die Hessen aus halbrechter Position wenige Meter von der Strafraumkante entfernt, einen Freistoß zugesprochen. Oczipka brachte den Ball scharf und flach rein und Seferovic konnte schon früh zur Führung für die Hessen einnetzen. Die Eintracht versuchte immer wieder – häufig auch mit Erfolg – mit einem langen Ball hinter die gegnerische Abwehr, die selbige auszuhebeln. Oczipka brachte Mitte der ersten Halbzeit beispielweise so perfekt Seferovic ins Spiel, der aber frei vorm gegnerischen Tor stehend knapp vergab. Seferovic war jedoch generell einer der auffälligsten Aktivposten im Angriffsspiel. Vieles lief über die rechte Seite, wo Oczipka in der Vorwärtsbewegung immer wieder versuchte, das Spiel schnell zu machen. Die beiden Debütanten im Eintracht-Dress – Besuschkow und Cetin – blieben bis dato noch eher unauffällig. Das änderte sich in der 42. Minute. Da g Cetin eine messerscharfe Flanke von rechts nach innen in den Fünfmeterraum, wo Meier einköpfbereit wartet. Ein Abwehrspieler der Chinesen ist jedoch knapp vor ihm am Ball und kann das Leder noch am Tor vorbeilenken. So geht es mit dem 1:0 in die Pause.

Die Auswechselspieler Rebic, Hasebe,Mascarell, Chandler, Gacinovic, Hrgota und Bätge nutzte diese, um sich gründlich aufzuwärmen. Eine witzige Info am Rande: Auf dem Nebenplatz trainierte parallel zu dem Spiel die finnische U20-Nationalmannschaft, in der der jüngere Bruder von Hradecky spielt. In der zweiten Hälfte hatte der Keeper dann sogar die Gelegenheit, mal auf den benachbarten Platz zu schielen, denn Bätge stand in den zweiten 45 Minuten zwischen den Pfosten. Kovac wechselte insgesamt sieben neue Kräfte ein. Neben Bätge kamen noch Chandler, Hasebe, Gacinovic, Hrgota, Rebic und Mascarell. Nicht mehr mit dabei waren Seferovic, Oczipka, Hradecky, Meier, Cetin, Fabián und Zorba.

Durch die vielen Auswechslungen wurde das Spiel etwas fahriger. Nach gut 60 Minuten hatte Rebic nach feiner Vorarbeit von Hrgota fast das zweite Tor des Tages auf dem Fuß, verpasste den Ball aber knapp. Wenige Minuten später war es Hrgota selbst, der auf 2:0 erhöhte. Der Weitschuss von Rebic wenige Sekunden später wäre beinahe der Doppelschlag gewesen. Der chinesische Torwart reagierte aber glänzend. In der 77. Minute war es dann soweit. Nachdem Rebic den gegnerischen Keeper samt Ball überlaufen und das Spielgerät in die Mitte zu Hrgota bringen konnte, verwandeltet dieser im zweiten Anlauf zum 3:0. Beim seinem ersten Schuss hatte sich noch ein chinesischer Abwehrspieler in den Weg gestellt. In der Schlussphase der Partie passierte nicht mehr viel, es blieb beim verdienten 3:0-Sieg für die SGE.

Wichtiger als das Ergebnis ist aber die Erkenntnis, dass bereits einige der in Abu Dhabi einstudierten taktischen Finessen schon ganz ordentlich funktionieren, wobei natürlich bedacht werden muss, dass der China-Klub eher mit einem durchschnittlichen Zweitligisten denn mit einem Bundesligateam verglichen werden kann.

Trainer Niko Kovac zeigte sich nach dem Spiel zufrieden und hatte Folgendes zu sagen:

…zum Spiel: „Der Sinn und Zweck des Spiels wurde erfüllt. Wir wollten nach den Trainingseinheiten ein richtiges Testspiel, weil es immer schwierig ist, das Ganze richtig zu bewerten, wenn es im Training nur gegen die eigenen Mitspieler geht. Heute hat man gerade in der zweiten Halbzeit gesehen, dass wir Vieles gut gemacht haben, dass Spielwitz und Spielfreude drin war und der Ball gut laufen gelassen wurde. Wir haben mit wenig Kontakten versucht, den Gegner schnell auszuspielen. Das ist das, was wir in den letzten Tagen auch probiert haben. Die erste Halbzeit war vielleicht etwas schwieriger, weil der Gegner sehr tief in der Defensive stand. In der zweiten Halbzeit hat sich das Spiel dann mehr geöffnet. So hat die Mannschaft, die in der zweiten Hälfte gespielt hat mehr davon profitieren können als die Mannschaft, die in der ersten Halbzeit gespielt hat. Im Großen und Ganzen bin ich zufrieden mit der Art und Weise. Wir haben uns viele Torchancen herausgespielt und hätten noch den einen oder anderen Treffer erzielen können. Wichtig ist auch, dass sich niemand verletzt hat, sodass wir morgen ganz normal zwei Trainingseinheiten absolvieren können.“ 

…zum Stand der Offensive: „Wir werden in der Bundesliga auf den einen oder anderen Gegner treffen, der defensiv stehen wird. Diese werden sicherlich auch sehr viel robuster agieren als unser heutiger Gegner. Da müssen wir Lösungen finden und zusehen, dass wir die richtigen Mittel finden. Wir arbeiten daran. Leider haben wir aber nur zwei Vorbereitungsspiele. Das macht die Sache ein bisschen schwieriger. Deswegen müssen wir das Tag für Tag im Training angehen.“ 

…zum Stand der Defensive: „Ich glaube, das Defensive steht uns ganz gut. Gerade in der zweiten Halbzeit haben wir im Gegenpressing gut gearbeitet und die Bälle schnell zurückerobert. Das muss man erst mal so machen, egal gegen welchen Gegner. Ich bin zufrieden, aber ich möchte das auch nicht überbewerten.“ 

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