David Abraham (links) absolvierte in dieser Saison 18 Pflichtpiele, erzielte dabei ein Tor und gab eine Torvorlage.
David Abraham (links) absolvierte in dieser Saison 18 Pflichtpiele, erzielte dabei ein Tor und gab eine Torvorlage.

David Abraham gehört zu der Sorte Profis, die als ruhig und besonnen gelten. Er überlegt bei jedem Satz genau, was er antwortet, Schnellschüsse sind da nicht zu erwarten. Auf dem Feld war das in der Hinrunde nicht immer der Fall, da ging mit ihm hier und da das „südamerikanische Temperament“ durch. Am 14. Spieltag etwa bei der Begegnung zwischen  der Frankfurter Eintracht und seinem Ex-Klub TSG Hoffenheim. Im Laufduell mit Sandro Wagner verlor Abraham kurz die Nerven und traf den Angreifer mit voller Wucht mit dem Ellenbogen. Nur einer Fehlentscheidung des Schiedsrichters war es zu verdanken, dass der Italo-Argentinier auf dem Feld bleiben durfte. „Das ist jetzt aber Vergangenheit. Ich habe das alles geregelt, die Hoffenheimer kannten mich ja auch noch“, sagt er und schließt das Thema mit der Einsicht ab: „Es war ein Fehler!“

Abraham richtet den Blick lieber nach vorne, schließlich wartet ein kerniges Programm auf die Hessen. In den, inklusive DFB-Pokal, ersten fünf Pflichtspielen muss das von Niko Kovac trainierte Team viermal auswärts ran. „Jetzt geht es ans Eingemachte“, gibt der Innenverteidiger die Richtung vor und sagt voller Selbstvertrauen: „Wir glauben an unsere Stärken. Wir können noch einmal so viele Punkte holen wie in den ersten 16 Spielen. Unser Ziel ist es, eine ähnliche oder sogar eine noch bessere Rückrunde zu spielen.“

Mit der Begegnung bei RB Leipzig steht zu Beginn des neuen Jahres gleich ein harter Brocken auf dem Programm. Der Aufsteiger ist zuhause noch unbesiegt und hat, mit Ausnahme vom Duell beim FC Bayern München (0:3), gegen die Topmannschaften gut ausgesehen und regelmäßig gepunktet. Mit Timo Werner und Yussuf Poulsen erwartet die Defensivabteilung der Eintracht ein pfeilschnelles und kampfstarkes Stürmerduo. „Wir haben Szenen gesehen. Sie geben wirklich alles bis zum letzten Moment und sind physisch sehr stark.“ Um bestehen zu können, müsse die Eintracht „voll dagegenhalten und geschlossen auftreten.“

Obwohl die Frankfurter derzeit Rang vier bekleiden, reisen sie dennoch als Außenseiter und mit 6.000 Adlern im Schlepptau zum Spitzenspiel gegen den Tabellenzweiten nach Leipzig. Szabolcs Huszti und Marco Fabián werden beide mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht dabei sein, sie verpassten das Mannschaftstraining auch am Donnerstag. „Das ist natürlich nicht leicht, sie sind wichtige Spieler für uns“, sagt Abraham, der jedoch nicht klagen will: „Wir haben genug Möglichkeiten, sie zu ersetzen. Unser Kader ist gut besetzt und alles wissen, dass sie jederzeit bereit sein müssen.“ Einer, der jederzeit bereit ist, vorangeht und sich voll in den Dienst der Mannschaft stellt, ist Abraham selbst. Der 30-Jährige hat zwar hier und da mit kleineren Verletzungen zu kämpfen, kuriert diese zumeist schnell wieder aus.

Es sind diese Spieler, die Kovac schätzt und braucht, um sein intensives Spiel durchziehen zu können. Der Trainer erwartet immer wieder grundsätzliche Dinge – die da wären: die nötige Kampfbereitschaft, Aggressivität und Laufbereitschaft – von seinem Team, auch wenn dieses am Ende der Hinserie etwas müder wirkte. „Das waren sehr intensive sechs Monate“, gibt Abraham zu und lobt die Disziplin der gesamten Mannschaft: „Obwohl wir kein Feuerwerk abgebrannt haben, konnten wir Punkte sammeln. Das ist sehr wichtig für uns.“ Das große Ziel seien „40 Punkte! Danach können wir dann weiterträumen.“ Allerdings werden sich die „Gegner wehren“ und die Eintracht nicht immer in Topform agieren.

Der eingeschlagene Weg, der im Trainingslager in Abu Dhabi fortgesetzt wurde, stimmt dennoch absolut zuversichtlich. Abraham lobt das Trainer-Bruderpaar und hebt die Bedeutung von Robert Kovac hervor: „Er war früher sein Spitzenverteidiger und steht uns mit Tipps und Ratschlägen zu Seite. Dadurch ist es wirklich leicht für uns, die Konzepte aufzusaugen.“ Ob das Gespann das wohl beste in seiner Karriere war, ließ er jedoch unbeantwortet: „Ich habe viele Trainertypen erlebt und gute Trainer gehabt.“ Einen kleinen Hinweis auf die gute Arbeit der Brüder gibt es dennoch: „Ein jeder Trainer will das Beste herausholen – und Kovac hat viel herausgeholt!“

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1 Kommentar

  1. DAS ! ist doch mal eine richtige Ansage und das ist auch der richtige Weg um dieses Spiel vorzubereiten.
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    Es ist mir langsam viel zu viel, in welcher „negativen“ Form über die Fans der Eintracht, über „zu erwartende“ Provokationen und Ausschreitungen …… usw. berichtet wird, die Zeitungen rauf und runter.
    Wie heißt es auf neudeutsch ? : postfaktisch – wir haben es ja vorher schon gewusst.
    Das man mit derartigen , vorwegnehmenden Kommentaren aber auch Aggressivität schürt, sollte doch auch der Presse usw. klar sein.
    Einige Eintrachtfans haben sich bisher nicht als Engel erwiesen, wahrlich. Doch muss man deshalb gleich eine ganze Fangemeinschaft in die dunkle Ecke stellen?
    Für mich ein Grund mehr, unseren Jungs beide Daumen zu drücken und fest an ein gutes und erfolgreiches Spiel in Leipzig zu glauben.
    Forza SGE !

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