Mit ihm hatten die Angreifer wenig Freude – Carlos Zambrano

Die Frankfurter stehen sensationell im Viertelfinale der Europa League. In der Runde der letzten acht geht es nach Portugal gegen Benfica Lissabon. Vor genau fünf Jahren scheiterten die Hessen aufgrund der Auswärtstor-Regel tragisch am ebenfalls portugiesischen FC Porto. Wir haben nachgeforscht, wohin es die Euro-Adler von damals verschlagen hat. Im ersten Teil, der die damalige Defensive beleuchtet, gibt es keine Gewinner.

Sebastian Jung

Eigengewächse haben bei den Frankfurter-Fans generell ein hohes Ansehen, die Sehnsucht nach Talenten aus der Regionen ist riesig. Am Main entwickelte sich Jung zu einem der besten Rechtsverteidiger der Liga und zum absoluten Fan-Liebling. Am 13. Mai 2014 gab er sogar sein Nationalmannschafts-Debüt und war somit der erste Eintracht-Nationalspieler seit 1999. Als bekannt wurde, dass der Rechtsverteidiger mit dem VfL Wolfsburg verhandelte, versuchten die Fans alles, um Jung von einem Verbleib zu überzeugen. Unvergessen das Banner „Du bist noch Jung, sei kein Ochs“ in Anspielung auf den Wechsel von Patrick Ochs drei Jahre zuvor. Ähnlich wie Ochs wurde auch Jung in Wolfsburg nicht glücklich und wurde immer wieder von Verletzungen zurück geworfen. In der aktuellen Saison kommt er auf ein Spiel für die zweite Mannschaft in der Regionalliga Nord. Sein Marktwert wird inzwischen auf 500.000€ geschätzt.

Carlos Zambrano

Der damals 24-jährige galt als einer der härtesten Abwehrspieler der Liga und hatte sich dadurch in das Herz vieler Fans gegrätscht. Das Tor zum 3:3-Unentschieden gegen den FC Porto, in dessen Folge die Frankfurter aufgrund des Auswärtstorregel ausschieden, konnte der peruanische Krieger aber trotz eingesprungener Grätsche nicht verhindern (Sollte jemand in der aktuellen Erfolgswelle Sehnsucht nach etwas Herzschmerz haben, dem sei die Szene ans Herz gelegt.) Im Sommer 2016 wechselte Zambrano zum russischen Club Rubin Kazan. Viel Geld spülte der Verkauf nicht in die Frankfurter Kasse, da die Spielerrechte zu 40% bei einem Schweizer Konsortium lagen. Von Kazan wurde Zambrano nach Griechenland ausgeliehen, wechselte im Januar 2018 ablösefrei zu Dynamo Kiew, die ihn im Sommer letzten Jahres an den FC Basel ausliehen. Für die Schweizer machte er in der aktuellen Saison lediglich drei Ligaspiele, die Karriere des erst 29-jährigen scheint nicht mehr in Gang zu kommen.

Alexander Madlung

Im Januar 2014 erkannte die Eintracht, dass ein weiterer Innenverteidiger, neben Zambrano, Bamba Anderson und Marco Russ, nicht schaden würde. Man verpflichtet den seit fast sechs Monaten vereinslosen Alexander Madlung. Ein Transfer, der (im Kontext der damaligen Mannschaftsstärke) beinah mit dem Martin Hintereggers verglichen werden kann. Denn der 1,93 Meter große Hüne spielte beide Partien gegen Porto, sowie 16 von 17 möglichen Bundesligapartien. Er erzielte sogar zwei Tore für die Hessen und kam, im Vergleich zu Nebenmann Zambrano (13 Gelbe Karten in Hin- & Rückrunde), mit nur einer gelben Karte in der gesamten Rückrunde aus. Madlung blieb noch ein weiteres Jahr am Main, wo er unter Thomas Schaaf immerhin noch auf 22 Einsätze und vier Tore kam. Im Anschluss verlängerte die Eintracht seinen Vertrag nicht, drei Monate später verpflichtete dann Fortuna Düsseldorf, den erneut vereinslosen Innenverteidiger. Im Sommer 2017 beendete Madlung seine Karriere im Alter von 34 Jahren.

Constant Djakpa

Constant Djakpa hat in der Regionalliga sein Glück gefunden.

Der stets unbekümmerte Ivorer absolvierte in der Europa League vier Spiele und erzielte dabei sogar zwei Tore. In der Bundesliga kam der damals 27-jährige auf 22 Einsätze, allerdings ohne Tor oder Vorlage. Im Sommer 2016 lief sein Vertrag bei den Hessen aus und der Linksverteidiger musst ein halbes Jahr warten, ehe der 1. FC Nürnberg sich seine Dienste sicherte. Erneute sechs Monate später, endete auch in Nürnberg sein Vertrag, wodurch Djakpa lange Zeit vereinslos war. Im September 2018 schließlich, über ein Jahr seit seinem letzten Vertrag, wechselte er im Alter von 31 Jahre zum Südwest-Regionalligisten, dem SC Hessen Dreieich. Im beschaulichen Dreieich kommt der Teamplayer in der aktuellen Saison auf 16 Einsätze.

Bamba Anderson

Bamba Anderson wechselte nach einer ein-jährigen Leihe im Sommer 2012 von Borussia Mönchengladbach an den Main. Für die Hessen absolvierte er 101 Partien in der ersten und zweiten Bundesliga und kam in sieben Europa-Pokalspielen zum Einsatz, ehe ihn vor der Partie gegen Porto ein Syndesmosebandanriss für den Rest der Saison außer Gefecht setzte. In der darauffolgenden Saison gehörte der Brasilianer wieder über weite Teile der Saison zum Stammpersonal, ehe ihn im Mai 2015 ein Knorpelschaden erneut zum pausieren zwang. Von dieser Verletzung sollte sich Anderson nie mehr komplett erholen, so dass er im April 2017 sein Karriereende im Alter von nur 29 Jahren bekannt gab.

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5 Kommentare

  1. Billal Mehadji von Rennes‘ Zweiter wird mit uns in Verbindung gebracht. Ein ganz junger Stürmer.

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