Der Ärger um Ioannis Amanatidis ist noch immer nicht verraucht, da steht Michael Skibbe schon vor dem nächsten unschönen Problem. Eines, das ihm allerdings bestens bekannt ist: Die Verletztenliste verlängert sich wieder einmal stündlich. Der Eintracht-Coach ist also gezwungen, die Mannschaft zu verändern. Selbst eine Begnadigung von Hitzkopf Amanatidis, der wegen Kritik am Trainer aus dem Kader verbannt wurde, steht vor dem schweren Auswärtsspiel beim 1. FC Nürnberg am Freitagabend (20.30 Uhr) im Raum. Unumstößlich ist meine Entscheidung nicht, sagte Skibbe dem kicker. Die Franken rechnen mit 40.000 Zuschauern. Schiedsrichter der Partie ist Thorsten Kinhöfer (Herne), der bereits die 0:3-Niederlage der Hessen gegen Hannover leitete.

UPDATE, 16:59 Uhr: Wie die Eintracht soeben mitteilt, wird Ioannis Amanatidis entgegen anders lautender Berichte im Spiel beim 1. FC Nürnberg im Kader stehen. Vorstandsboss Heribert Bruchhagen führte am Donnerstagnachmittag ein Gespräch mit Amanatidis, der daraufhin erklärte: „Ich bedauere, dass diese Thematik ein solch öffentliches Ausmaß angenommen hat und Unruhe innerhalb des Clubs entstanden ist. Das hatte ich weder gewollt noch erwartet. Grundsätzlich sollten Dinge dieser Art immer intern diskutiert und geregelt werden. Es lag auch nicht in meiner Absicht, sportliche Entscheidungen des Trainers öffentlich in Frage zu stellen. Insofern tut mir das Ganze Leid. Ich möchte aber feststellen, dass ich seit Monaten am Trainingsbetrieb teilnehme und nach meiner Einschätzung in der Lage bin, vollständig am Bundesligaspielbetrieb teilzunehmen.“

Dies habe Amanatidis in einem persönlichen Gespräch auch Trainer Michael Skibbe mitgeteilt. „Ich freue mich darüber, dass Ioannis Amanatidis sich einsichtig zeigt und bin davon überzeugt, dass er festen Willens ist, dem Verein und der Mannschaft in der Rückrunde beim Erreichen der sportlichen Ziele zu helfen“, so Skibbe. Trainer und Spieler hätten sich danach die Hand gereicht.

I. Aktuelle Formkurve
Die Fakten sind hinlänglich bekannt: Null Tore, ein Pünktchen. Die Eintracht befindet sich seit Beginn der Rückrunde in einer handfesten Krise und benötigt dringend Punkte, um nicht vollends in den Tabellenkeller zu rutschen. Die schlechteste Mannschaft der Rückrunde wartet nun bereits seit 453 Minuten auf einen Torerfolg. Gegen Leverkusen präsentierten sich die Hessen in der ersten Halbzeit in einer katastrophalen Verfassung, erst nach dem Seitenwechsel kamen sie über den Kampf etwas besser ins Spiel.
Anders die Vorzeichen im Frankenland. Der „Club“ schwebt nach drei Siegen in Serie auf einer Welle der Euphorie. Dank zweier Heimsiege gegen Hamburg (2:0) und Leverkusen (1:0) sowie dem starken Auftritt in Stuttgart (4:1) erarbeiten sich die Nürnberger ein sattes Neun-Punkte-Polster auf den Relegationsplatz. Die Eintracht hat der FCN bereits hinter sich gelassen und rangiert auf einem einstelligen Tabellenplatz.

II. Statistik
Es ist nicht vieles geblieben, was Frankfurtern in diesen Tagen Mut macht – aber zumindest die Statistik. Von den letzten zwölf Heimspielen gegen Frankfurt gewann Nürnberg nur eines, von den letzten 25 Spielen nur deren drei. In der Hinrunde gingen die Hessen durch Tore von Gekas und Chris als Sieger vom Platz.

III. Die Nürnberger Mannschaft

Wir gucken jetzt natürlich deutlicher entspannter nach unten, erklärte Trainer Dieter Hecking, warnte sein Team gleichzeitig davor, nachlässig zu werden. Die Eintracht messe ich nicht an den letzten Ergebnissen. Das Spiel werde erneut eine zähe Angelegenheit. Fraglich ist der Einsatz von Juri Judt, den eine Mittelohrentzündung plagt. Auch Jens Hegeler (grippaler Infekt) musste mit dem Training aussetzen, wird aber wohl auflaufen können. Definitiv verzichten muss Dieter Hecking auf Mike Frantz und Ilkay Gündogan. Dagegen kehrt Christian Eigler, dessen Gelb-Rot-Sperre abgelaufen ist, wieder in die Startelf der Franken zurück.
In jener Startelf steht auch ein gebürtiger Frankfurter. Der 20-jährige Timothy Chandler wechselte im Sommer von der U23-Mannschaft der Hessen nach Nürnberg, feierte am vergangenen Wochenende sein Debüt von Beginn an und steuerte sogar einen Treffer zum 4:1-Erfolg in Stuttgart bei. Er kann auf mehreren Positionen spielen. Er ist vorne und hinten rechts, aber auch auf der linken Seite einsetzbar, freut sich Hecking über die positive Entwicklung des Talents. Er nehme Sachen an und könne den Sprung in die Bundesliga auf jeden Fall schaffen.

So könnten sie spielen: Schäfer – Chandler, Wollscheid, Wolf, Pinola – Simons – Hegeler, Ekici, Cohen, Eigler – Schieber


IV. Die Aufstellung der Eintracht

Michael Skibbe ist gezwungen, die Hintermannschaft zu verändern. Sicher ist, dass Rechtsverteidiger Sebastian Jung mit einer Nasennebenhöhlenentzündung ausfällt. Auch Caio meldete sich unter der Woche verletzt ab (Faserrisse in der Bauchmuskulatur). Zudem bangt die Eintracht um Innenverteidiger Marco Russ. Der 25-Jährige knickte im Training um und zog sich eine Blessur am operierten rechten Knie zu.

Weil der Eintracht die Spieler ausgehen, könnte Skibbe wieder auf Ioannis Amanatidis zurückgreifen. Eine Begnadigung schloss der Coach am Mittwoch nicht aus. Die Frankfurter Rundschau entlockte ihm lediglich den geheimnisvollen Satz: „Schau‘n wir mal.“ Heribert Bruchhagen macht sich intern offenbar für den Griechen stark. Dem Bericht zufolge wird Skibbe aber auf keinen Fall von seinem System mit nur einer Spitze abweichen. Das habe der Übungsleiter bereits unter der Woche erklärt.

So könnten sie spielen: Nikolov – Franz, Vasoski, Russ, Tzavellas (Köhler) – Schwegler, Rode – Ochs, Meier, Altintop – Gekas.

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157 Kommentare

  1. Ich glaub nicht, dass Korkmaz dann vom Aufsteiger zum Absteiger zurück geht. Der wird von Bochum wenn er so weiterspielt übernommen. Ganz sicher!

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  2. einziger lichtblick war heute in der tat rode.
    als dm war er der einzige, der gemerkt hat, dass gekas da vorne allein ist und hat sich ins offensivspiel mit eingebunden. sowohl beim abseitstor (wo aber gekas abseits war) als auch am ende, wo er einfach mal marschiert ist, auch wenn der ball klar vorbei ging.
    aggressiv in den zweikämpfen.

    wieso spielen wir wieder bis wir hinten liegen mit einem stürmer? und danach kommen mal wieder zwei auf einmal…

    tzavellas war bis auf die langen bälle auch bis zur 80. sehr gut. hat glaube ich bis auf einen alle zweikämpfe gewonnen.

    nächste woche bitte kittel auf links und ama einfach mal von anfang an. außerdem das komplette mittelfeld nach vorne verschieben.

    wir gewinnen den ball NIE in des gegners hälfte, weil sich bis auf gekas ALLE zurück ziehen.
    DAS ist neben der ein-stürmer-taktik das große problem.
    wir müssen mehr pressen. die spielen sich den ball nach belieben zu bis sie in unserer hälfte sind. wenn wir den ball dann mal bekommen, dann meistens weil er aus war oder nikolov den ball wegdrischt.

    er hatte heute ein paar schöne paraden, aber das 1:0 geht voll auf seine kappe und das war der große knackpunkt. viel schlimmer sind aber seine abstöße.
    die kommen ja in mehr als der hälfte der fälle zum torwart oder einem anderen gegenspieler. und selbst wenn sie auf gekas kommen, hat der doch keine chance mit dem ball was anzufangen, alleine auf weiter flur.

    kittel für heller (der von maus mal recht für ochs, weil links bringt ihm seine schnelligkeit nicht viel) ama für altintop als richtige spitze und fährmann für oka.
    und das mittelfeld zehn meter weiter nach vorne.

    wenns dann immer noch nichts wird halt ich meine fresse…

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  3. Noch 11 Spiele…

    Wenn wir erst nach dem 26. Spieltag einen neuen Trainer bekommen, können sie sich den Trainerwechsel auch ganz sparen. Kostet sonst nur noch unnötiges Geld, was man nicht hat.

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  4. Wie war das noch von einigen hier?

    Die Vorrunde war doch auch nur ein Pünktchen besser bis zum 5. Spieltag?

    Diese Skibby-Negativrekord-Statistik wird vergeblich was ebenbürtiges für’s kommende Jahrhundert suchen ;-(

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  5. ————————-Fährmann
    Jung———–Franz————-Russ——–Tsavellas

    ———————-Rode—–Schwegler

    Ochs————————————————-Altintop

    ———————-Ama———Gekas

    Obwohl ich jetzt lieber sehen würde:
    ————————Fährmann
    Chandler———-Franz—–Russ————-Tsavellas
    ———————–Schwegler
    Jung——————-Caio————————Korkmaz
    ——————Tosun————-Alvarez

    oder so ähnlich…

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  6. Solche Typen nenne sich Profis und verdienen auch dementsprechend….die Leistung auf dem Platz entspricht aber noch nicht mal Regional-Liga Niveau !
    Den Spielern sollte mal erst wieder ihr maßlos überzogenes Salär auszahlen, wenn diese Pfeifen mit allen Mitteln wenigstens den Abstieg verhindern…..denn im Moment befinden wir uns im freien Fall Richtung 2. Liga.
    So wie die meisten auf dem Platz auftreten, ist das schon Arbeitsverweigerung….von wegen Bammel, Verunsicherung….man was für Luschen….sind das Männer oder Jammerlappen ?
    Die sollen endlich ihren Allerwertesten hoch kriegen und kämpfen !! Aber wenn man keine Eier in der Hose hat, dann verliert man eben ein Spiel nach dem anderen…..
    und Skibby schaut nur traurig aus der Wäsche.
    So wie es aussieht kann Skibbe das Team auch nicht mehr motivieren und den Kampfgeist wecken…jeder sieht wie die Jungs beim Spiel die Hosen voll haben…..traurig aber wahr !
    Wenn wir gegen Stuttgart auch verlieren sollten, ist meiner Meinung nach Schluß mit Lustig und Skibbe muß gehen……alles andere macht dann keinen Sinn mehr, denn eine Wende ist nach 7 vergeigten Spielen mit dem selbigen Trainer nicht mehr zu erwarten.
    Also muß gegen Stuttgart die Wende her, oder Trainer adé !

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