Momente für dei Ewigkeit. (Foto: IMAGO / Revierfoto)

Es ist Dezember 2022 und so geht auch eines der größten Jahre der Geschichte von Eintracht Frankfurt zu Ende. Historischer Sieg im Europapokal, die erste Teilnahme in der Champions League, das Achtelfinale in dieser und und und…Natürlich ist es im Dezember auch immer Zeit, das Jahr Revue passieren zu lassen. So auch durch die „Sport Bild“, die verschiedene Spieler, Ex-Spieler und Verantwortliche zu ihrem persönlichen Highlight befragt hat.

Natürlich war hier der Triumph in der Europa League am 18. Mai oft genannt. Angreifer Jesper Lindström beispielsweise erinnert sich am liebsten an den Moment, als die Spieler der Hessen den Europapokal zum ersten Mal in den Himmel recken durften. „Dieses Gefühl werde ich nie vergessen“, erklärte der Däne. Aber auch die 120 Minuten und das Elfmeterschießen zuvor blieben in Erinnerung. Zum Beispiel bei Kevin Trapp, der eine ganz besondere Erinnerung hat: „Im Finale gab es dann ein Geräusch, das mich unwahrscheinlich glücklich gemacht hat – und das außer mir wahrscheinlich niemand gehört hat“, erklärte der 32-Jährige und löste das Rätsel auf: „Ein dumpfes Puffen, ganz leise, als der Strafstoß von Glasgows Ramsey an meinen linken Schienbeinschoner prallte und von da aus ins Feld ging.“ Die Parade ebnete den Weg zum Sieg, der dann durch den letzten Elfmeter von Rafael Borré perfekt gemacht wurde. Dieser Moment blieb beispielsweise bei Oliver Glasner hängen: „Rafael Borré läuft an und der Ball fliegt direkt ins Netz – perfekt verwandelt. Ich habe dieses Bild noch immer vor Augen. Mit welcher Entschlossenheit er angetreten ist und wie platziert er ihn in dieser Drucksituation geschossen hat, war große Klasse.“ Hier gehe es ihm wie vielen Eintracht-Anhängern: „Wenn ich an diesen Moment zurückdenke, bekomme ich Gänsehaut. Diese Emotionen waren einfach unglaublich. Dieser Moment wird immer in Erinnerung bleiben.“ Und auch Christopher Lenz denkt gerne ans Elfmeterschießen: „Selbst zu treffen und am nde die Europa League gewinnen – das war ein unglaublicher Moment!“ 

30.000 Frankfurter in Barcelona

Aber auch schon einige Wochen vor dem Finale gab es die ein oder andere Gänsehaut bei den Spielern der SGE und vielen Fans: Denn der Weg nach Sevilla, wo das Finale stattfand, führte für die Eintracht unter anderem über Barcelona und den Weltklub FC Barcelona. Vor allem das Auswärtsspiel in der spanischen Hafenstadt und die unfassbare Unterstützung von über 30.000 Fans blieben hier in Erinnerung. „Das Beeindruckendste war die Busfahrt ins Camp Nou durch Zehntausende Eintracht-Fans in Barcelona. Da wurde einem erst einmal bewusst, wie viele Leute wir da hinbewegt haben. Dieses Gefühl kennt man sonst nur von Heimspielen. Das war herausragend“, erinnert sich Axel Hellmann. Und auch Ex-Verteidiger Martin Hinteregger denkt gerne an die „Jahrhundertspiele“: „Das Spiel in Barcelona kommt mir persönlich als Erstes in den Kopf, als wir das zweite Mal aus der Kabine in Richtung Fans gelaufen sind und den Jubel genossen haben. Danach, unter dem Eindruck dieses Erfolgs im Camp Nou habe ich mir im Bus sogar gesagt, dass meine Reise und Karriere nach der Saison vorbei sein wird.“ Eintracht-Präsident Peter Fischer erinnert sich dagegen am liebsten an die Tage danach: „Was mich persönlich emotional am meisten mitgenommen hat, war der Autokorso in die Stadt. Diese unvorstellbare Masse Menschen. Als ich förmlich aus dem Auto gerissen wurde. „Peter, Peter“ – obwohl ich ja gar nicht mitgespielt habe im Finale. All diese Blitz-Momente von Liebe und Leidenschaft. Tränen, Gedrücktwerden. Das sind ureigene Bilder, die für immer in mir sind bis an mein Lebensende.“

Die Highlights gehen weiter

In der aktuellen Saison geizte die SGE aber auch nicht mit Highlights – vor allem dank der Champions League. Diese war für zwei erfahrene Spieler Highlights. Timmy Chandler gab an, dass das Gefühl, den Pokal in den Himmel zu recken „unvergleichlich“ gewesen sei – genauso wie die Nacht nach dem Pokaltriumph, die er mit dem Europapokal im Bett verbracht hat. „Außerdem war es für uns alle außergewöhnlich, die Champions League-Hymne zu hören. Wir alle werden das nie vergessen“, so der US-Amerikaner. Und auch Mario Götze, der beim Europa League-Sieg noch nicht im Kader der SGE war, denkt gerne an die „Königsklasse“ – und hier an ein ganz bestimmtes Spiel im November: Das 2:1 gegen Sporting Lissabon und den damit verbundenen Einzug ins Achtelfinale: „Das war ein Fußballspiel genau nach meinem Geschmack. Wir hatten eine richtige Herausforderung, standen mit dem Rücken zur Wand“, erinnert sich der Weltmeister von 2014. Hier habe ihn vor allem die Mannschaft beeindruckt: „An diesem Abend haben wir eine klasse Moral bewiesen, haben beim 2:1 gezeigt, dass wir Rückstände wegstecken und drehen können. Wir haben einen Qualitätsnachweis geliefert!“ Auch Sportvorstand Markus Krösche bezeichnet das Spiel in Lissabon trotz des Europa League-Sieges als den „schönsten Moment“. „Für mich ist es einfach etwas Außergewöhnliches, als Mannschaft gleich im ersten Jahr in der Champions League direkt ins Achtelfinale zu kommen. Vor allem in der Art und Weise. Mit welcher inneren Überzeugung das die Jungs dort geschafft haben, war schon shr, sehr beeindruckend. Nach diesem Spiel war ich sehr stolz auf die Mannschaft.“

Stolz – dieses Wort wird wohl in so manchen Jahresrückblick fallen – egal ob von Spieler, Verantwortlichem oder von Fans…

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3 Kommentare

  1. Danke Florian für diesen schönen Artikel mit den vielen Perspektiven und Schnipseln 😀

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  2. Im zweiten großen Absatz steht „über Barcelona und den Weltklub Barcelona“, da war vielleicht „Sevilla(?) und…“ gemeint.

    Sonst is es natürlich n toller Artikel.

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