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Theofanis Gekas (l.) und Georgios Tzavellas hatten maßgeblichen Anteil an der letzten Frankfurter Torkrise.

Und Tzavellas haut ihn lang …

Die Frankfurter Torkrise ist das bestimmende Thema bei der Eintracht und zerrt an den Nerven aller Beteiligten. Warum will das Leder trotz bester Chancen nicht den Weg in des Gegners Kasten finden? Warum treffen die Kontrahenten gegen die SGE gefühlt in jeder Woche mit ihrer ersten Torchance? Und wie kann eine Mannschaft offensiv überhaupt solch einen Negativlauf entwickeln? Diese Fragen beschäftigen die Fans der Eintracht, wenngleich die Situation alles andere als neu ist. In der viel zitierten “Rückrunde der Schande” im Frühjahr 2011 stand die Eintracht vor der gleichen Problematik, mit dem einzigen Unterschied, dass die Mannschaft unter Trainer Michael Skibbe damals nicht einmal mehr in der Lage war, sich Chancen zu erspielen.

Die Eintracht vor sechs Jahren ging bekanntermaßen als Europacup-Anwärter in die Winterpause. Was dann jedoch in der Vorbereitung passiert sein muss, ist bis heute ein Rätsel. Fakt ist, dass die Hessen in der zweiten Saisonhälfte nicht wieder zu erkennen waren. Auch der Fitnesszustand der Skibbe-Elf ließ zu wünschen übrig. Was auch immer damals im Winter-Trainingslager passiert sein, muss, dass nicht viel trainiert wurde, war schnell offensichtlich.

Damals wie heute hatte die Eintracht mit Verletzungssorgen zu kämpfen. Doch der einzige Grund für das, was im Frühjahr 2011 passierte, war das nicht. Denn dass eine Mannschaft auf dem Feld scheinbar überhaupt keinen Plan mehr hat, wie sie offensiv Torgefahr erzeugt, kann unmöglich nur personelle Gründe haben. Genauer gesagt hatte die Frankfurter Eintracht im Frühjahr 2011 genau einen Spielzug: Zwei, drei Querpässe in der eigenen Viererkette bis der Ball bei Linksverteidiger Georgios Tzavellas angelangt war, ehe der mit einem langen Ball seinen griechischen Landsmann Theofanis Gekas in Szene zu setzen versuchte. Meist sehr unpräzise und erfolglos.

0:3, 0:1, 0:1, 0:0, 0:3, 0:3, 0:2, 0:0 – Das war die Frankfurter Torkrise 2011 in Zahlen. Sage und schreibe acht Rückrundenspiele am Stück blieb die Eintracht ohne eigenen Torerfolg. Und auch der “erlösende” Treffer am 26. Spieltag im Auswärtsspiel bei Schalke 04 taugte nicht zwingend als Mutmacher, die Offensivkrise überstanden zu haben. Es lief die 70. Minute. Die SGE lag inzwischen bereits 0:1 zurück, als der Ball – natürlich – zu Tzavellas kam. Der Grieche probierte es abermals mit einem lagen Ball auf Gekas, der das Leder zwar nicht erreichte, aber Manuel Neuer im Schalker Tor immerhin so irritierte, dass der spätere Welttorhüter patzte und die Eintracht ausglich.

Ein Tor für die Geschichtsbücher, denn letztlich traf Tzavellas aus 73 Metern Torentfernung. Ein Treffer als reines Zufallsprodukt beendete die hessische Torkrise nach genau 793 Minuten. Trainer Skibbe jubelte: “Das einzig Positive, was wir mitnehmen. ist, dass wir ein Tor geschossen haben. Das zeigt, dass wir es noch können.” Das einzig Positive? Genau. Das Spiel auf Schalke ging natürlich trotzdem verloren, da mit Angelos Charisteas ein anderer Grieche die Partie noch für die Gastgeber entschied.

Zurück in der Gegenwart ist die aktuelle Torflaute mit nur einem Treffer aus den vergangenen acht Partien auf dem Papier mit der von vor sechs Jahren fast vergleichbar. Und doch gibt es gravierende Unterschiede – zum Glück! Heute wirkt die Mannschaft von Trainer Niko Kovac fit und austrainiert, was man von der Trainingsgruppe Skibbe wahrlich nicht behaupten konnte. Außerdem erspielen sich die Frankfurter aktuell in jedem Spiel ihre Chancen und sind zumeist einfach nur unkonzentriert oder im Pech. Im Jahr 2017 ist es das “Spielglück”, das die SGE temporär verlassen hat. Im Jahr 2011 lagen die Gründe in einer schlecht trainierten Mannschaft, die keine Struktur mit an die Hand bekommen hatte.

Es ist also heute wesentlich wahrscheinlicher als in der letzten Abstiegssaison, dass sich die Pechsträhne am Main bald erledigt haben wird. Irgendwann – vielleicht schon heute Abend gegen Bremen – wird der Ball wieder seinen Weg ins Tor finden. Ein Zufallsprodukt aus 73 Metern wird es dazu wahrscheinlich nicht brauchen.

Ein Kommentar

Fallback Avatar 1. NRW-Adler 07. April 17, 14:06 Uhr

"Sage und schreibe acht Rückrundenspiele am Stück blieb die Eintracht ohne eigenen Torerfolg."

Mein Gott daran kann ich mich gar net mehr erinnern. Diese schnellebige Zeit... Also hat die Torlos-Serie praktisch Tradition bei der Diva.

Die Hoffnung stirbt zuletzt, wieder auf ein Neues heute Abend. Auf gehts Branimir schieß ein Tor...

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