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Das Frankfurter Mittelfeld wird unter starkem Konkurrenzkampf stehen. [Foto: Rhode)

Transferbilanz und Kaderanalyse Teil 2: Das Mittelfeld

Das Transferfenster hat geschlossen und der Kader für die neue Saison steht fest. Für uns Grund genug, die Neuzugänge einmal gründlich unter die Lupe zu nehmen. Nachdem der Fokus im ersten Teil der SGE4EVER.de Transferbilanz und Kaderanalyse auf den Torhüterpositionen und der Defensive lag, geht es im zweiten Teil um das Mittelfeld.

Einer der größten Kritikpunkte der vergangenen Saison war, dass aus dem Mittelfeld zu wenig Kreativität für die Offensive kam. Nach dem Sturm war es daher die größte Herausforderung für die Verantwortlichen, hier für mehr Spielraum zu sorgen.

Mittelfeld:

Zunächst konnte die Leihe von Sebastian Rode in einen festen Vertrag umgemünzt werden, was die Eintracht wohl zwischen drei und fünf Millionen Euro kostete. Mit Rode verpflichtete man einen richtigen Kämpfer fest in den eigenen Reihen, der sich in jeden Zweikampf wirft und auch technisch so versiert ist, dass er durch kluge Bälle und enge Ballführung wichtige Impulse für die Offensive setzen kann, vor Allem aber herausragende defensive Qualitäten hat. Rode ist ein Top-Transfer, der gut untermauerte Ansprüche auf die Startelf haben dürfte, im jetzt hart umkämpften Mittelfeld.

Dominik Kohr muss sich an seiner hohen Ablösesumme messen lassen, hat aber das Potential, Stammspieler zu sein. (Foto: Rhode)

Des Weiteren lotsten die Hessen Dominik Kohr aus Leverkusen an den Main. Bei der Ablöse, die wohl bei ca. neun Millionen Euro liegen soll, staunten einige nicht schlecht. Auch wenn Kohr schon diverse gute Aktionen und überzeugende Spiele hatte, so sind seine Auftritte in der Gesamtbetrachtung bislang eher durchschnittlich zu bewerten. Eine Bereicherung ist er auf jeden Fall, aber seine Leistungen rechtfertigen, bisher zumindest, noch keine derart hohe Ablösesumme. Daher gilt es bei dieser Personalie noch abzuwarten, ob er sich als dauerhaft guten Transfer herausstellt – das Potential dazu hat er auf jeden Fall.

Ebenfalls um die neun bis zehn Millionen soll Djibril Sow gekostet haben, den Fredi Bobic und seine Kollegen aus Bern verpflichteten. Leider verletzte sich Sow direkt in der ersten Trainingswoche schwerer, sodass er erst im letzten Ligaspiel gegen Düsseldorf seine ersten Pflichtspielminuten absolvieren konnte. Dieser Erstauftritt machte aber direkt Lust auf mehr, denn durch einige gute Pässe und gute, sichere Ballführung wusste er auf Anhieb, selbst in diesem Kurzeinsatz, zu überzeugen. Eine richtige Bewertung kann man aber noch nicht treffen über seine Personalie. Genau wie bei Kohr, liegt die Messlatte an Erwartungen aber aufgrund der hohen Ablösesumme sehr hoch.

Aus der zweiten Mannschaft des FC Malaga wechselte Rodrigo Zalazar ablösefrei zur Eintracht und wurde umgehend nach Polen weiterverliehen. Der 19-Jährige gilt aus vielversprechendes Mittelfeld-Talent und soll jetzt Spielpraxis sammeln. Er ist auf kurze Sicht noch keine Verstärkung für die Adler.

Daichi Kamada wusste bisher zu überzeugen. (Bild: Rhode)

Von VV St. Truiden kam nach seiner Leihe Daichi Kamada zurück. Auch wenn er daher kein „richtiger“ Neuzugang ist, so soll er doch hier seine Erwähnung finden, denn seine Leistungen sind absolut herausragend bisher. Coach Adi Hütter meinte, er habe den jungen Japaner nicht wiedererkannt, als er an den Main zurückkehrte. Kamada ist bisher unangefochtener Stammspieler bei der Eintracht und dabei ein echter Aktivposten im offensiven Mittelfeld hinter den Spitzen. Viele gute Pässe in die Schnittstellen und dabei eine unglaubliche Beweglichkeit, haben schon so manchen Gegenspieler alt aussehen lassen. Einzig seine Torabschlüsse lassen noch etwas zu wünschen übrig, aber Kamada hat das Zeug zu der Entdeckung zu werden in der neuen Saison.

Prognose:  Die Eintracht hat jetzt viele ungefähr gleichstarke Mittelfeldspieler in ihren Reihen. Bisher befinden sich Lucas Torró, Gelson Fernandes, Mijat Gacinovic und Jonathan de Guzman alle ungefähr auf einem leistungstechnischen Niveau und daher wird Coach Adi Hütter die Qual der Wahl haben. Dominik Kohr hat derzeit gute Chancen auf die Startelf, wobei er auch noch Luft nach oben hat und bei Djibril Sow wird die Zeit zeigen, ob er ein Startelfkandidat werden kann. Bisher stechen einzig Sebastian Rode und Daichi Kamada wirklich deutlich durch ihre guten Leistungen hervor. Vor Allem Gacinovic wird unter Kamadas Leistungsexplosion zu knabbern haben. Es liegt jetzt einmal mehr am Serben zu zeigen, was in ihm steckt.
Bei aller jetzt vorhandenen und nötigen Breite im Kader fällt eine Prognose schwer, wie sich das qualitative Leistungsgefälle im Laufe der Saison entwickeln wird.
Wohl auf keiner Position ist es so unklar, wer die Nase vorn haben wird, wie hier und daher könnte es eine Saison der ganz großen Gewinner und Verlierer werden im Frankfurter Mittelfeld.

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60 Kommentare

Avatar 51. king8 05. September 19, 14:02 Uhr

Sehe aktuell auch Torro als größten Verlierer. Kohr wird sich noch steigern, gerade in wichtigen Spielen wird er seinen Stempel aufdrücken.

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ja und? Verdient halt Florenz nix. Ist doch top. Wenn es gut läuft macht man halt 1 € gegen 1 € oder so.

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Toller Bericht.
.
Ich verneige mich auf den Knien liegend vor Daichi Kamada !
D A I C H I K A M A D A --- Namasté ...
Jedes Spiel eine ganz tolle Leistung bis hier her,
noch ein wenig mehr Abschluss-Power und der
Bursche wird ein ganz Großer.
Die Überraschung der Saison!

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Avatar 56. king8 05. September 19, 16:16 Uhr

Wenn Kamada jetzt noch die Dinger machen würde.... :)

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Fallback Avatar 57. Reebok 05. September 19, 16:55 Uhr

@53
Milan für Rebic aber auch nicht.

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58. christopherm 05. September 19, 17:22 Uhr

Ich freue mich sehr, dass Kohr hier realistisch bewertet wird und nicht anhand irgendeiner Summe, sondern seiner Qualitäten.

Ich finde, dass das Dreiergespann Kohr, Rode, Kamada schon hervorragend zusammengewirkt und vor allem gegen Leipzig auch im Mittelfeld dominiert hat. Hinzu kommt nach der Länderspielpause ein Sow, den ich noch gar nicht so früh auf der Rechnung hatte. Bei ihm haben mir die 2-3 Pässe, die so exakt und millimetergenau in die Füße seiner Mitspieler kam, gereicht um zu erkennen, was für eine brutale Qualität man da hinzugewonnen hat.

Fredi Bobic hat Adi Hütter ein Mittelfeld zusammengestellt, wie die Eintracht es in dieser Qualität lange nicht hatte - vor allem auch wegen der Breite. Kohr und Gelson als Kämpfer, Rode, Sow und Gacinovic (Backup) als Umschaltspieler, Kamada als Freigeist, dazu noch Torro (er steht jetzt erstmal weit hintenan, so realistisch muss man da sein) und wenn alle Stricke reißen sollten, einen Makoto Hasebe, der mal 1-2 Spiele dort aushelfen kann. Wow! Zusammengerechnet hat dieses Mittelfeld rund 25 Millionen Euro gekostet.

Was soll ich da noch anderes sagen, als: Chapeau, Herr Bobic?

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Fallback Avatar 59. Roter_Adler 05. September 19, 20:08 Uhr

Ich hatte mich über den Kohr Transfer gewundert.
Wir hatten erhebliche spielerische Defzite im Mittelfeld.
Warum dann einen 8er holen, der als Kämpfer und nicht als Spielmacher gilt?
Man hat deutlich gesehen, dass die Kombi mit Fernandes im Spiel nach vorne viel zu limitiert ist.
Mit Rode und Kamada zusammen geht es. Seine Stärken sind klar im läuferischen Bereich: Laufwege zustellen, Zweikämfe führen, Spielaufbau verhindern. Sehe ihn als kleines Upgrade zu Fernandes.
Durch seine Einsatzbereitschaft ist er mir bisher sympathisch ohne jedoch zu begeistern.
Kamada/Rode sind wirklich große Upgrades für den Kader. Das erhoffe ich mir von Sow auch. Bin gespannt ihn spielen zu sehen.

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60. christopherm 05. September 19, 23:16 Uhr

@61: Gelson wird nicht jünger und Kohr ist mit 25 in einem Topalter, dazu mit toller Vita ausgestattet. Das MF Kohr, Kamada, Rode und Sow ist in dieser Zusammensetzung gut aufgestellt, mut Gacinovic, Gelson und Torro gibt es auch noch die nötige Breite. Das hatte alles schon Sinn und Verstand bei der Zusammensetzung.

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