Die Frankfurter Eintracht ist aktuell einfach nicht zu bremsen. Egal, ob eine europäische Nacht in Dänemark oder ein eiskalter Abend in Heidenheim – Der Höhenflug der SGE scheint kein Ende zu nehmen. Nach dem nächsten 4:0-Ausrufezeichen am gestrigen Sonntag stehen die Frankfurter in der Bundesliga auf dem zweiten Tabellenplatz und sind damit Bayernjäger Nummer eins. Gegen Heidenheim zeigte sich die Mannschaft von Trainer Dino Toppmöller sehr souverän und fährt damit den siebten Sieg in Folge ein.
„Ich bin natürlich sehr zufrieden. Es war ein super Spiel meiner Mannschaft“, freut sich Cheftrainer Dino Toppmöller. Nach dem schweren Spiel am Donnerstag gegen Midtjylland, inklusive Reisestrapazen, wussten man, was in Heidenheim auf die Jungs zukommt. „Wir waren aber von der ersten Sekunde da und hatten eine sehr gute Kontrolle, ohne aber gefährlich zu werden. Heidenheim hatte dann einen super Angriff, den sie toll gespielt haben. Da war es wichtig, dass Trappo den Ball hält.“ Ansonsten hätte Toppmöllers Mannschaft schon früh einen Rückstand verdauen müssen. „Dann machen wir mit einem super Angriff das erste Tor, so hatten wir uns das vorgestellt. Dann hatten wir mit dem Tor nach der Halbzeit das Momentum auf unserer Seite. Dann haben wir es auf den Weg gebracht, haben aber weiter viel investiert und haben Tore gemacht“, lobt der 44-Jährige. „Wir hätten noch das ein oder andere Tor mehr machen können, die Müller super hält. Am Ende hatten wir noch einmal Glück mit dem Lattenschuss. Am Ende ist es ein verdienter Sieg mit einer tollen Leistung.“ Besonders freut sich der Cheftrainer über die läuferische Leistung seiner Schützlinge, die am Sonntag insgesamt 120,7 Kilometer abrissen. „Das war nach dem Spiel am Donnerstag top. Aber wir wussten auch, dass das hier wichtig sein wird. Jetzt sitzen wir nach einem 4:0-Sieg hier, das haben wir uns nicht so gedacht. Aber es war eine tolle Leistung.“
Brown startet durch
Einer der auffälligsten Spieler war der sehr fleißige Nathaniel Brown. Der Sommerneuzugang aus Nürnberg arbeitete viel auf seiner linken Seite und war an drei Treffern als Vorlagengeber beteiligt. Und das, obwohl der gerade einmal 21-Jährige am Anfang der Saison noch komplett außen vor war: „Nathaniel Brown hat schon eine sehr gute Vorbereitung bei uns gespielt, hatte dann aber das Momentum nicht auf seiner Seite. Dann war Niels Nkounkou vor ihm, Arthur Theate kann auch linker Verteidiger spielen. Dann war Nene Brown etwas außen vor“, erinnert sich Toppmöller. „Aber es macht mich sehr stolz, wie er mit der Situation umgegangen ist. Wichtig war, dass er mental stark bleibt und an sich glaubt. Er ist dran geblieben und hat Gas gegeben. Es ist jetzt ein Lohn für sein Investment“, schwärmt der Trainer über seinen Außenbahnspieler, dem der schwierige Start zudem „bestimmt geholfen hat, dann auch als Persönlichkeit zu wachsen“. In der Europa League darf Brown übrigens gar nicht auflaufen, da er zu Beginn gar nicht für den Wettbewerb angemeldet wurde. „Im Moment ist es der Lohn für alles, was er investiert hat. Er ist immer dran geblieben und hat im Training Gas gegeben und sich das einfach verdient. Daher freut es mich umso mehr, dass er im Moment der Mannschaft mit Toren und Vorlagen so helfen kann.“
„Gespielt wie eine Spitzenmannschaft“
Mit dem Sieg baut die Eintracht den Abstand auf Teams wie RB Leipzig, Bayer Leverkusen und Borussia Dortmund aus. Große Namen, vor der sich die Eintracht in der aktuellen Form aber auf keinen Fall verstecken muss. „Wir haben heute auf jeden Fall wie eine Spitzenmannschaft gespielt. In der ersten Halbzeit war kein Unterschied zu erkennen. Wir machen dann mit der ersten Chance das Tor. So etwas zeichnet eine Spitzenmannschaft aus“, lobt Toppmöller. „In der zweiten Halbzeit spielen wir es dann souverän zu Ende, mit einem Quäntchen Glück. Nach vorne waren wir sehr gefährlich und haben die Tore gemacht.“ Genau diese Kaltschnäuzigkeit hatten die Verantwortlichen nach dem Spiel am Donnerstag von der Mannschaft gefordert. „Wir leben im Moment und freuen uns und genießen es. Am Mittwoch geht es aber weiter, jetzt gibt es noch keinen Preis für gar nichts. Wir wollen so weitermachen“, blickt der 44-Jährige bereits auf die nächste Aufgabe gegen Leipzig im DFB-Pokal. „Wir genießen es, zusammen zu sein, wir haben eine gute Energie und super Stimmung in der Mannschaft. Die Jungs freuen sich auf den Fußball. Der Fokus ist wichtig, aber die ehrliche Freude ist wichtig. Wir haben es auch bei Minusgraden in Heidenheim genossen. Genau so wollen wir weitermachen.“
3 Kommentare
Ich halte wenig davon, dass man sich selbst, insb. auch öffentlich, jetzt dauernd als "Spitzenmannschaft" bezeichnet. Dass die Medien dies tun, ist nicht zu verhindern, auch nicht, indem man dem z.B. in Interviews entgegentritt, da dann meist über taktisches Understatement gespöttelt wird.
Stattdessen bitte einfach konzentriert, fokussiert und geschmeidig bleiben ohne einen Zentimeter abzuheben, um so mehr, da es bei teils durchaus dubiosen Spielen wie dem gg. Midtjyland dazu nicht den geringsten Grund gibt.
Wenn wir nächsten April noch in Reichweite des einen oder anderen Titels sind und in der BL unter den ersten 5, meinetwegen, wenn's sein muss.
Um so mehr sollte z.B. der kommende Gegner bei wirklich jeder Gelegenheit, geradezu mantramäßig als favorisiertes Spitzenteam betitelt werden... !
Finde ich jedenfalls die geeignetere, weil psychotaktisch wirksamere PR-Masche.
Toppmöller hat absolut recht und wir sind aktuell eine Spitzenmannschaft. RB Leipzig in der aktuellen Form als Favorit zu sehen halte ich für sehr realitätsfern, warum sollten wir uns kleiner machen als wir sind? Es ist eine realistische Einschätzung und hat nichts mit abheben zu tun. Das sind alles Lorbeeren der hervorragenden Arbeit der letzten Jahre und ich finde es wichtig das auch mal anzuerkennen und sich selbst als das zu betiteln was wir aktuell sind. Eine Spitzenmannschaft.
Irgendwie hast du nicht recht verstanden, worum es mir aktuell geht.
Aber warten wir einfach mal bis zum 30. Spieltag ab und schauen, ob es sich von alleine erklärt.
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