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Trainer Toppmöller gibt dem Ausgleichsschützen Hugo Larsson Anweisungen beim Spiel gegen den Amsterdam Football Club Ajax. Foto: IMAGO / DeFodi Images

Toppmöller nach Ajax-Sieg: „Fantastische Reaktion meines Teams.“

Die Eintracht gewann das Hinspiel des Achtelfinals der Europa League in Amsterdam verdient mit 1:2 (1:1) und konnte so die Tür für einen Viertelfinal-Einzug ein Stück weit öffnen. Für die Hessen konnten die beiden zentralen Hugo Larsson und Ellyes Skhiri treffen, nachdem Ajax früh durch Brian Brobbey in Führung ging.

Cheftrainer Dino Toppmöller bewertete den Sieg im Nachhinein als verdient. Ajax sei in den ersten Minuten sehr aktiv gewesen und so auch folgerichtig in Führung gegangen. Doch sein Team lies sich nicht beirren und konnte schnell eine Reaktion zeigen, was der Coach lobte: „Die Reaktion der Mannschaft war fantastisch, wenn man bedenkt, dass wir davor zwei Spiele verloren haben, dann früh in diesem Stadion in Rückstand geraten und danach so eine Reaktion zeigen.“ Den Ausgleichstreffer in der 27. Minute bescherte Hugo Larsson. Nach einer Freistoßvariante zog der Schwede aus der zweiten Reihe ab. Der Ball wurde noch abgefälscht und so unhaltbar für Ajax-Keeper Jay Gorter. Dieses „Quäntchen Glück“ brauche man in solch engen Spielen, verdient sei das Tor aber allemal gewesen, so der 44-Jährige.

Mit Mentalität und Aggressivität gegen Ball zum Sieg

Der Frankfurter Übungsleiter betonte im Nachgang die Stärke des Teams von Kollege Farioli: „Ajax hat in den letzten acht Heimspielen siebenmal gewonnen und hat fußballerisch eine herausragende Qualität. Auch ihr Positionsspiel ist gut.“ Seine Mannschaft habe den Gegner hingegen durch gute Offensivaktionen eingeschüchtert. Dies habe auch die gute Analyse der niederländischen Spielweise ermöglicht. „Die Jungs haben es aber noch besser umgesetzt. Darum geht es, dass die Jungs sich an die Vorgaben halten“, lobte der Trainer die Umsetzung seiner taktischen Ideen. Seine Jungs hätten eine tolle Mentalität und Aggressivität gegen den Ball gezeigt.

So hob Toppmöller die Willensleistung von Knauff vor dem 1:2-Siegtreffer hervor. Der 23-Jährige wurde eigentlich an der Außenlinie bei der Ballannahme gefoult, sprintete aber trotzdem weiter an der Linie entlang. Kurz nachdem er in den Strafraum eindrang, schaffte er es mit letzter Kraft nach seinem 50-Meter-Sprint rüber auf den mitgelaufenen Skhiri zu legen. Für ihn war es dann ein leichtes den Ball zu verwandeln.

Luft nach oben bei Abgezocktheit und Cleverness

Der Fußballlehrer führte weiter aus, wie man gegen Ajax bestehen wollte: „Wir haben das 4-2-3-1-System gewählt, weil es für den Gegner gut gepasst hat. Wir wollten immer wieder hochanlaufen, um ihnen Probleme zu machen.“ So habe man sich vorher überlegt, welche Räume die Amsterdamer wohl anbieten würden und habe anhand dessen die eigene Herangehensweise für Pressing und Ballbesitz gewählt.

In der zweiten Halbzeit verlief das Spiel spürbar ruhiger, als noch in der ersten Hälfte. Es ging nicht mehr in solch einer Schlagzahl hin und her zwischen den beiden Toren. Die Holländer versuchten in der Schlussphase noch den Ausgleich zu erzielen. Doch auch die SGE kam immer wieder in vielversprechende Kontergelegenheiten, die sie nicht gut ausspielen konnte und daraus kein Kapital schlug. „Es geht darum mit einer gewissen Mentalität und Einstellung auf dem Platz zu sein. Dann hast du auch mal das Recht, einen Fehler zu machen“, verteidigte Toppmöller Spieler wie Can Uzun, die in den letzten Minuten nicht jedes Zuspiel an den Mann brachten. Es habe ihm gut gefallen, dass seine Spieler überhaupt in diese Räume gekommen seien und gut in den Zweikämpfen agiert hätten. Dennoch sei in den Bereichen Abgezocktheit und Cleverness in einigen Zweikämpfen noch Luft nach oben. Das sei etwas, was die Eintracht noch von Top-Teams wie den FC Liverpool unterscheide.

„Leistung, auf die wir aufbauen können.“

Er stellte die gute Ausgangslage heraus, in die man sich durch den Sieg in Amsterdam gebracht habe. Sicher sei indes, dass niemand das gute Resultat zu hoch bewerte. „Wir können das heutige Spiel einordnen. Es ist heute ein sehr gutes Ergebnis und eine Leistung, auf die wir aufbauen können“, zeigte sich der Chefcoach selbstreflektiert. Ähnlich sei es auch intern nach den beiden Niederlagen in der Bundesliga gewesen.

Im Nachgang der deutlichen Niederlagen gegen Leverkusen und München wurden kritische Stimmen zur Leistung des Teams laut. Toppmöller warb erneut für Verständnis: „Wir sollten alles immer in Relation setzen, weil wir zweimal gegen zwei Top-Mannschaften verloren haben. Wir konnten zweimal nicht unser Spiel auf den Platz bringen. Das kann immer wieder mal vorkommen, wenn du gegen solch eine Qualität spielst.“ Nach diesen beiden verlorenen Spielen, könne der Sieg in der niederländischen Hauptstadt jedoch einen positiven psychologischen Effekt haben.

Zeit für übermäßige Freude haben die Adler ohnehin nicht. Am kommenden Sonntag steht bereits das nächste Bundesliga-Heimspiel gegen Union Berlin an, bevor am darauffolgenden Donnerstag das Rückspiel gegen den AFC Ajax angepfiffen wird. Der Fokus gehe nun aber voll und ganz auf das Union-Spiel, versicherte der 44-jährige Trainer. Hier gilt es für seine Truppe die guten Leistungen zu bestätigen und sich zusätzliches Selbstvertrauen für das zweite Aufeinandertreffen mit den Niederländern in einer Woche zu erarbeiten. Dann sollte der Einzug ins Viertelfinale auch möglich sein.

6 Kommentare

Fallback Avatar 1. g-block1978 07. März 25, 09:06 Uhr

Nach den zwei heftigen Dämpfern gegen Bayern und Bayer eine prima Leistung und auch verdient.
Einziger Wehrmutstropfen waren 2 dicke Schnitzer von Trapp, wobei es auch zum einzigen Gegentreffer kam, da muss sich Eintracht etwas einfallen lassen, wenn man hinten nicht mehr ganz sicher ist.

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Avatar Ob Stehblock, VIP-Loge, Currywurst oder Handkäs-Häppchen - Hauptsache SGE4EVER.de! Denn der User unterstützt das Onlinemagazin mit einem monatlichen oder jährlichen Betrag und genießt zudem besondere Vorteile: Werbefreiheit, Gewinnspiele etc. 2. Frankyfurter 07. März 25, 09:10 Uhr

Ich hätte für die letzten 20 Minuten die gesamte Offensive gewechselt mit der Vorgabe weiterhin massiven Druck auszuüben. Die Jungs vorne waren platt und haben nicht mehr für genügend Entlastung sorgen können. Dann wären wir hinten auch nicht mehr so unter Druck geraten. Ansonsten tolle Moral der Truppe!!

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Fallback Avatar 3. frankfurter jung 07. März 25, 09:45 Uhr

Endlich wieder mal eine überzeugende, tolle Leistung unserer Eintracht und das gegen Ajax!
Toppmöller und die Mannschaft haben geliefert. Diesmal haben Toppmöllers Taktik und Aufstellung gegriffen. Wer, zurecht, mitunter kritisiert wird, der muss, zurecht, dann auch gelobt werden. Natürlich hat @g-block auch einen weiterhin offensichtlichen Schwachpunkt thematisiert, aber heute überwiegt zuerst die Freude über den Sieg.

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Avatar Der User hat SGE4EVER.de finanziell unterstützt, als es um den großen Relaunch 2024 ging. 4. derRaphael 07. März 25, 10:41 Uhr Zitat - Frankyfurter Ich hätte für die letzten 20 Minuten die gesamte Offensive gewechselt mit der Vorgabe weiterhin massiven Druck auszuüben. Die Jungs vorne waren platt und haben nicht mehr für genügend Entlastung sorgen können. Dann wären wir hinten auch nicht mehr so unter Druck geraten. Ansonsten tolle Moral der Truppe!! Path

Wen hättest du denn gebracht? Brown, Chaibi, Uzun, Wahi wurden eingewechselt. Auf der Bank saßen noch Batshuayi, Dhoud, Fenyö, Santos, Nkounkou und Siljevic. Von wem hättest du dir offensive Entlastung erwartet?

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Fallback Avatar 5. culo blanco 07. März 25, 11:21 Uhr Zitat - derRaphael Wen hättest du denn gebracht? Brown, Chaibi, Uzun, Wahi wurden eingewechselt. Auf der Bank saßen noch Batshuayi, Dhoud, Fenyö, Santos, Nkounkou und Siljevic. Von wem hättest du dir offensive Entlastung erwartet? Path

Ich kann das schon nachvollziehen, ich hätte Wahi und Bats auch früher gebracht, einspielen im Europacup kann nicht schaden. Auch brauchen die mal einen Scorer sonst nervt die Presse wieder. Und Heki kann ja nicht immer 80+ Minuten spielen, sein Spiel ist ja schon kraftraubend.

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Fallback Avatar 6. braumerganedruebberedde 07. März 25, 12:03 Uhr

@1
Abwarten..aber wenn das so weitergeht: Lucas Perri, Keeper von Lyon, hat gestern ne Riesenleistung gezeigt. Erst die Mannschaft mit starken Reflexen im Spiel gehalten, die Abwehr angeschnauzt (sein Energielevel erinnerte mich n bissi an Kahn) und am End mit nem Abwurf bis zur Mittellinie das 3:1 eingeleitet, um den Sack zuzumachen.
Ein Torwarttalent, mit 27. Denn eigentlich ist das erst seine dritte komplette Profisaison.
Keine Ahnung, wie konstant der ist. Doch in diesem Spiel definitiv mein Spieler des Spiels.
Klar ist, dass wenn Trapp gehen 'würde'(!) wir nen stabilen Stammkeeper bräuchten, der schon über nen gewissen Zeitraum was nachgewiesen hat. Und da seh ich Kaua Santos nicht, der braucht ne Leihe.

Aber wie geschrieben: erstmal abwarten, ob Trapp sich wieder fängt. Der hat mal so Phasen drin, ist grundsätzlich aber schon noch konstant. Ich hoffe, dass er sich wieder fängt. Grundsätzlich bin ich daher schon noch auf der Seite derer, die Trapp noch ne Saison bei uns zutrauen. Doch langsam muss er sich steigern..

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